Hallo zusammen,
ich habe mich eben angemeldet, lese aber schon seit einiger Zeit immer mal wieder ein paar Beiträge um mal zu sehen, ob evt. die ein oder andere Leidensgeschichte sich mit meinen Erfahrungen deckt und auch um hier und dort einige Tipps zu entdecken smile.gif

Zu mir: 34, Bürojob und gerne sportlich aktiv.
Leidensweg: August 2013 nach 2 längeren Touren mit dem Rennrad Probleme gehabt mich wieder grade zu machen, Schmerzen relativ gering (zumindest im Vergleich zu dem was noch kommen sollte). Trotzdem ein MRT machen lassen, Befund: Vorwölbung LWS L5/S1. Dies mit Physio und Sport wieder ganz ordentlich in den Griff bekommen.

Ende 2013 Eigenheim gekauft und vollständig renoviert. Dabei sicherlich, da man ja keine Beschwerden hatte, oft falsche Körperhaltungen eingenommen, welches sich dann auch gerächt hat. Kurz vor Ende der Renovierungsarbeiten wieder größere Probleme, die sich dann auch noch einige Monate hingezogen haben. Arbeiten im Büro war möglich, aber so langsam wurde das Zwicken im Rücken und die Ausstrahlungen ins linke Bein inkl. Fuß immer schlimmer bis dann im August 2014 nichts mehr ging. Die Schmerzen waren schlimm, egal in welcher Haltung. Ibuprofen brachten überhaupt gar nichts. Neues MRT bestätigte dann den BSV an o.g. Stelle. Nerv wurde deutlich eingeengt. Dennoch wurde mir von so ziemlich jeder Stelle angeraten keine Operation durchzuführen sondern eine Reha über die Rentenversicherung zu beantragen und es konservativ zu versuchen. Mit der Zeit stellten sich auch eine erhebliche Muskelschwäche in Bein und Fuß ein. Schmerzmittel der Wahl war für die nächsten Monaten Oxicodon, welches einen im Nachhinein schon ziemlich wegschießt. Zusätzliche wurden 2 PRT's durchgeführt, die aber keinerlei Effekt erzielt haben. Meine Reha fand von Ende November 2014 (leider erst 3 Monate nach Befund) bis Weihnachten statt. Unterm Strich hatte sie relativ gute Erfolge zu verzeichnen, so dass ich mit einer reduzierten Schmerzmitteldosis ab Mitte Januar mit stundenweiser Erhöhung wieder im Job gestartet bin. Es lief ok, aber nicht wirklich zufriedenstellend.
Ich habe dann zusätzlich osteopathische Behandlungen versucht, welche mir auch relativ gut halfen oder ich wollte, dass es hilft, da es schon ziemlich im Geldbeutel schmerzte.
Bis zu einer Behandlung: ab hier wurde es unerträglich. Nach dieser Behandlung meinte der Doc, dass ich mich melden solle falls es nochmal schlimmer wird, er habe relativ viel behandelt. In den folgenden Tagen hat sich mein kompletter LWS-Bereich so dermaßen verkrampft, dass es vermutlich hierdurch zu einer deutlichen Verschlimmerung des Vorfalls kam. Gehen, Stehen, Sitzen war auch mit Schmerzmitteln nicht möglich.
Ein neues MRT zeigte dann eine Verdreifachung des Vorfalls. Hier nun allerseits (Neurochirurgie, Orthopäde, Hausarzt) der Rat: OP, alles andere hatte schließlich keinen Erfolg. Eine andere Aussage wollte ich auch nicht mehr hören und die Angst vor einer OP war nicht mehr da.

Anfang Juni 2015 dann besagte OP, minimalinvasiv endoskopisch. OP-Verlauf war gut. Genesung im Nachgang auch relativ problemlos. Physiotherapie und selbstverständlich auch eigenes Training zu Hause. Mit der Zeit ging immer mehr und alles war super. Keine Schmerzen mehr. Nur alle paar Wochen gab es für je 3-5 Tage mal wieder Nervenschmerzen, die aber von einem auf den anderen Tag verschwunden waren. Laut Aussage des Docs und auch Physio völlig normal und man könne das noch lange Zeit haben. Kann man aber auch mit leben. Job lief auch, keine Probleme im Sitzen oder Stehen. 5 Monate nach der OP wieder mit leichtem Krafttraining und längeren Cardiosessions angefangen. Immer nur leichte Steigerung und wohlbedacht mich nicht zu überlasten. Es gab auch nie Probleme dabei oder danach.


Lange Geschichte, vielleicht hat es ja jemand ganz gelesen smile.gif

Nun aber zu meinem aktuellen Beschwerdebild. Eventuell entdeckt sich ja der ein oder andere hier wieder und kann Tipps oder Ratschläge geben: Wie oben beschrieben sind alle paar Wochen nach OP immer nochmal wieder für wenige Tage Beschwerden in Form von Nervenschmerzen, Kribbeln, Taubheitsgefühl aufgetreten. Die sonstige Zeit war ich wieder im normalen schmerzfreien Leben.
Aktuell ist es allerdings so, dass sich nun seit 2-3 Wochen durchgehend diese Beschwerden einstellen, allerdings nur wenn ich länger Sitze oder Stehe. An Wochenenden kann ich bspw. normal zum Sport gehen ohne dass sich hier Beschwerden ergeben, im Gegenteil, es wird eigentlich besser. Eine Bewegungseinschränkung habe ich nicht festgestellt.

Mir stellen sich nun mehrere Fragen:
Sind auch längere Beschwerde-Phasen normal?
Hat es evtl. was mit Wetterfühligkeit zu tun? War ja schon deutlich kälter die letzten Tage
Oder kann es sein, dass auch erst viele Monate nach der OP noch Schmerzen durch Narben oder ähnliches auftreten?
Oder etwas ganz anderes?

Über Ratschläge oder Erfahrungsberichte würde ich mich sehr freuen, da es einen dann ja doch wieder deutlich beschäftigt und man sich sämtliche neue "Horrorszenarien" im Kopf ausmalt. kopfklatsch.gif

Gruß,
Paddi smilie_up.gif