claudido
13 Jan 2016, 22:39
Hallo Ihr Lieben,
ich brauche jetzt mal Ratschläge von Euch, zum einen bzgl. meiner Diagnose vom MRT und vielleicht auch weitere Ratschläge,
wie ich jetzt weiter vorgehe.
Hier nun die Diagnose, ich habe starke Schmerzen im Lendenwirbelbereich mit Taubheitsgefühlen im Bein/Kribbeln und vor allem auch im Pobereich. Beruflich sitze ich viel, versuche aber immer aufzustehen
Bandscheibenvorfall L5 rechts
Bei L4/L5 Protrusion in das rechte Neuroforamen.
Bei L5/S1 beginnende degenerative Veränderungen der BS sowie kuppenförmige Prolabierung nach median mit geringem Umschlagen nach caudal.
Beginnende Affektion der Nervenwurzeln S1 beidseits linksbetont.
Massagen/Physiotherapie hat immer gut getan, ist nun aber beendet.
Habe einmal den Orthopäden gewechselt, beim Neurologen war ich auch, dort hat man mir erstmal von einer OP abgeraten.
Mein Ortho plädiert für Cortisonspritzen, habe darüber , weil ich dagegen bin, lange nachgedacht und schön mein Rehasport weitergemacht und jeden Tag meine Übungen.
(
Aber irgendwie komme ich nicht weiter, war gestern noch bei meinem Hausarzt, habe mir eine Spritze geben lassen, und ihn um Rat gefragt, er meinte, wenn überhaupt nur Computerspritzen, und dann höchstens 3, wenn die nicht helfen Finger weg lassen!
Nun habe ich baldl ein Vorgespräch beim RAdiologen bzgl. der Spritzen, obwohl mir das quer geht, nun stelle ich mir die Frage,
ob ich vielleicht, durch die Tätigkeit im Büro von über 20 Jahren, ein muskuläres Problem habe und vielleicht doch noch mal einen anderen Orthopäden frage oder wie ich hier gelesen habe, Neurochirugen? oder vielleicht doch noch mal mit Stoßwellentherapie versuche oder Osteopathie.
Bin wirklich im Moment durcheinander, und frage mich immer , was ist mit meinem Muskeln, in den Pobacken habe ich das Gefühl, ich habe dort Stein, so verhärtet ist alles.
Freue mich über gute Tipps, was ich jetzt am besten machen kann.
Danke und viele Grüße!
paul42
14 Jan 2016, 19:54
Hallo claudido
Grundsätzlich zeigt dein MRT Befund das Ergebnis einer jahrelangen Entwicklung deiner Lendenwirblesäule die durch verstärkte einseitige Belastung entstanden ist.
Eine gesunde BS ist dadurch geprägt das ein ausgewogenens Gleichgewicht zwischen Belastung und Entlastung besteht.
Wenn du jahrelang im Büro am Schreibtisch gesessen hast war die Belastung größer als die Entlastung.
Deine BS haben dadurch gelitten und an Elastizität verloren was zur Folge hat dass der BS- Kern bei Belastung zunehmend verlagert wurde und nicht mehr bei Entlastung in das Zentrum der Bandscheibe zurück verlagert wurde.
Was deinen Befund betrifft:
Im Segment hat die dauerhafte Verlagerung des Gallertkernes dazu geführt das der Fasering der BS gerissen ist und nun BS-Material des Gallertkernes aus diesem Riss des Faseringes ausgetreten ist. Das ausgetretende Material bedrängt und irritiert nun beteiligte Nervenwurzeln.
Die dadurch enstehende Reizung der beteiligten Nerven erzeugt ein Schmerzbild was mit zunehmender Zeit in Richtung der Beine zunehmend ausstrahlt.
Der Nerv entzündet sich und der dadurch entstehende Schmerz führt zu einer muskulären Verspannung.
Der körper nimmt dadurch eine Schonhaltung ein, was dazu führt das die Muskulatur nicht mehr reizfrei angesteuert werden kann.
Die Muskulatur verkrampft sich in Folge der gestörten Nervenfunktion.
Was dir von ärztlicher Seite empfohlen wird, ist ein Verfahren, bei dem durch eine Injektion/ Spritze unter Bildgebung eines CT- Bildes versucht wird einen Cocktail möglichst dicht an den betreffenden Nerven zu platzieren.
Der Cocktail beinhaltet eine Kombination vers. Mediakamente.
Die PRT- Spritze dient dazu die akute Entzündungsreaktion der Nervenwuirzel zu mindern, einem BSV den Gehalt an Wasser zu entziehen und ein Schmerzmedikament zu platzieren, damit akute Beschwerden und Schmerzen gemindert werden können.
Das Verfahren dient vorrangig der Schmerzbehandlung und eröffnet ein Zeitfenster, um sich auf eine konservative Therapie ohne OP ein zu lassen.
Die Anwendung von PRT- Spritzen hat schon vielen geholfen und daher hat dieser Versuch durchaus seine Berechtigung.
alles Gute
paul42
claudido
17 Jan 2016, 21:30
Hallo Paul 42,
vielen vielen Dank für diese umfangreiche und gute Antwort!!!
Also, wenn ich es richtig verstehe, gibt es jetzt auch eigentlich keine andere Alternative, oder?
Ich habe morgen mein Aufklärungsgespräch bzgl. der Spritzen, denke zwar immer noch, das möchte ich nicht und vielleicht gibt
es doch noch etwas anderes, aber mal hören, was die morgen so sagen.
Mein Hausarzt meinte nur noch, als er meine Diagonose gelesen hat, dass die Art dieses Bandscheibenvorfalls so ist,
dass es sicch wieder zurückbilden wird. Da war ich erstmal überrascht. Wäre ja toll.
Liebe Grüße
Claudia