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Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
OhKreuz
Hallo Leute

ich würde mir hier gerne mal eure Meinung anhören, da das Thema Bandscheibenvorfall ja so komplex ist und man bei n Fragen n+1 verschiedene Antworten erhält. Ich habe mir hier schon ein paar Beiträge durchgelesen, aber falls ich etwas übersehen habe, seid mir bitte nicht böse, wenn ich eine Frage stelle, die ggf. irgendwo schon beantwortet wurde.

Zu meinem Fall: ich bin 38, männlich und verbringe den Großteil meiner Arbeitszeit auf dem Bürostuhl. Ich treibe keine nennenswert fintesstreibenden Sportarten, gehe lediglich ganz gerne Spazieren oder auch mal Wandern.

Vor etwa einem Jahr hatte ich das erste Mal heftige Rückenschmerzen. Ob es vom falschen Sitzen kam, oder ob ich mich irgendwo mal "verhoben" habe, kann ich nicht genau sagen. Jedenfalls war es ein Schmerz in der Lendenwirbelgegend, der übers Gesäß in den rechten Oberschenkel ausstrahlte. Der Schmerz in der Lendenwirbelgegend selbst war eher gering bis nicht vorhanden, richtig heftig war's in Gesäß ind Bein. Gerade beim Aufstehen, Bücken und Drehbewegungen hat es richtig reingehauen. Der Schmerz ging aber nie bis in Unterschenkel oder Zeh, auch hatte ich kein Taubheitsgefühl.
Mein Hausarzt hat die Wirbelsäule abgetastet, meinte dass die Wirbel selbst wohl in Ordnung seien und eine "Bandscheibengeschichte" vermutet und mir erst mal nahegelegt, mich von Voltaren zu ernähren und Reha zu machen. So weit so gut - als es dann Wochen später mit dem ersten Reha-Termin losging, waren die Schmerzen schon deutlich schwächer, eigentlich hatte ich da nur noch bei "groben" Bewegungen dieses Stechen. Daher hat sich mein innerer Schweinehund durchgesetzt und ich habe die Reha-Übungen nur zögernd und bald gar nicht mehr zuhause forgesetzt.

Es folgte ein Jahr Ruhe und Frieden, nur beim Bücken gelegentlich mal ein Ziehen oder leichtes Stechen im Gesäß/Bein, "ach was soll's, wird scho!". Vor zweieinhalb Monaten haben mich meine Sünden dann eingeholt: die Schmerzen kamen zurück und wurden in den folgenden Wochen immer heftiger, Höhepunkt vor etwa einem Monat. Diesmal bin ich so eingeschränkt, dass ich morgens nur mit Mühe und einer vorsichtigen und äußerst kreativ aussehenden Kombination aus Roll- und Drehbewegungen aus dem Bett komme. Wenn ich nach dem Aufstehen gleich loslaufe, haut es heftig rein und ich habe ein paar Sekunden lang Mühe, mich vor Schmerz überhaupt auf den Beinen zu halten. Danach lässt der Schmerz nach und nach 1-2 Minuten lassen die Schmerzen genügend nach, dass ich wieder Stehen und Gehen kann. Auf Dauer Sitzen geht nicht, nach spätestens einer Stunde muss ich aufstehen oder mich hinlegen.
Ich habe dann zwei Wochen lang Voltaren Resinat genommen, da ich sonst kaum bewegungsfähig gewesen wäre, das hat auch gut gewirkt. Das Schmerzgel dagegen hat wenn überhaupt fast gar nichts gebracht.
Danach habe ich das Voltaren langsam abgesetzt und bin jetzt seit 5 Tagen frei davon. Der Schmerz scheint etwas nachgelassen zu haben (oder ich habe mich mittlerweile einfach nur dran gewöhnt?), aber manche Bewegungen, längeres Sitzen oder längere Spaziergänge (> 1h) ziehen mittlere Schmerzen nach sich. Beim unvorsichtigen Aufstehen z.B. nach einer Autofahrt tut es richtig weh.
Wenn ich mich aber bewusst bewege, hält sich der Schmerz in Grenzen, so dass ich nicht unbedingt Schmerzmittel bräuchte (außer in den Sekunden nach dem Aufstehen). Reha-Übungen mache ich ebenfalls, soweit es der Schmerz zulässt, 1-3x pro Tag.

Ich habe noch kein MRT o.ä. machen lassen, bin mir also nicht sicher, ob es überhaupt ein Bandscheibenvorfall ist. Nach dem was mein Hausarzt meinte und den Symptomen nach scheint es aber ein "sanfter" Bandscheibenvorfall zu sein, da es ja nicht in die Zehen ausstrahlt und auch keine Taubheit auftritt.
Meine Frage ist jetzt, wie ich am besten weiter vorgehe. Reha-Übungen klar, Wandern auch ok, solange es dabei nicht nennenswert schmerzt? Und macht es Sinn, auf Voltaren zu verzichten, solange die Schmerzen nicht zu stark sind und man Schonhaltungen zu vermeiden versucht? Hilft der entzündungshemmende Effekt bei der Heilung oder ist ein gewisses Maß an Entzündung für die Heilung sogar von Vorteil (habe ich auch mal irgendwo aufgeschnappt)?

Für eure Meinungen wäre ich euch dankbar!
Marc

Kater Oskar
Hallo Marc,

Erst mal herzlich willkommen hier im Forum, schön, dass Du uns gefunden hast.

Leider, aber das ist Dir bestimmt selbst klar, kann hier niemand eine Diagnose für Dich stellen. Es würde Dir auch kaum etwas nutzen, wenn Dir hier nun erklärt würde WAS es alles sein KÖNNTE. Deine Beschwerden können sowohl von der Bandscheibe kommen aber z.B. auch nur auf Grund von Fehlhaltungen, Problemen der Muskulatur oder bestimmter Nerven ausgelöst werden. Wie gesagt, DAS müsste zunächst konkret abgeklärt werden.

Das

Zitat
Mein Hausarzt hat die Wirbelsäule abgetastet, meinte dass die Wirbel selbst wohl in Ordnung seien und eine "Bandscheibengeschichte" vermutet


reicht für eine Diagnose nicht aus, hier sollte wohl über ein MRT nachgedacht werden.

Wichtig wäre also, zunächst eine gesicherte Diagnose stellen zu lassen, nur so kann auch konkret festgestellt werden, welche Behandlung für Dich richtig und notwendig ist.

Du machst auf keinen Fall etwas verkehrt, wenn Du Dich -im Rahmen Deiner Möglichkeiten- bewegst. Dabei ist es immer wichtig, dass man nie in den Schmerz rein trainieren sollte.

Moderate Bewegung in Form von Spaziergängen oder auch Nordic Walking sollte aber positiv wirken.

Wichtig ist auf alle Fälle auch die Behandlung des Schmerzes um sowohl eine dauernde Fehlhaltung aber auch ein Schmerzgedächtnis zu verhindern.

Gezielte Übungen für den Rücken, hier auch die entsprechende Muskulatur sollten aber erst nach der Diagnose erfolgen, da ist es dann gut, wenn man sich das von Therapeuten zeigen lässt.

Ich drück Dir die Daumen smilie_up.gif smilie_up.gif , dass Dir kurzfristig geholfen wird.

LG, Kater Oskar
OhKreuz
Danke, das hilft mir schonmal! Schmerzgedächtnis klingt gar nicht gut. Ich habe mir heute Morgen gleich vom Hausarzt Ibu verschreiben lassen und mir einen Termin beim Ortopäden geben lassen. Mal schaun, was wird!
Kater Oskar
Hallo Marc,

Wenn Du hier im Forum stöberst, wirst Du sehr viele Beiträge finden, in welchen es um die Wahl des "richtigen" Arztes für die Wirbelsäule und damit die Problematik "Bandscheibe" geht. Dabei wird immer wieder von der Wahl eines Orthopäden abgeraten und statt dessen zu einem Neurochirurgen geraten.

Leider haben viele Bandis eine Behandlungsodyssee bei verschiedenen Orthos hinter sich, bevor sie zu einem NC kamen. Hier im Forum gabs auch mal eine entsprechende Umfrage, bei welche auch einige Meinungen bzw. Erfahrungen gepostet wurden. Sie es Dir

hier

eventuell mal an.

Da aber geraten wird, nach einer Diagnose und den vorgeschlagenen Behandlungen ggf. eine Zweitmeinung ein zu holen, kann man natürlich auch beide Ärzte konsultieren.

Ach so, die Meisten -ich damals auch- befürchten natürlich, dass der NC (als Chirurg) grundsätzlich nur an einer OP interessiert sei. Dies ist aber so nicht richtig. Ein guter NC wird erst alle Möglichkeiten einer konservativen Behandlung ausschöpfen.

LG, Kater Oskar
OhKreuz
Hallo Oskar

danke, auf eine Operation würde ich mich momentan ohnehin nur einlassen, wenn mir auch ganz detailliert und plausibel erklärt würde, warum das nötig ist. Aber eine Zweitmeinung ist immer eine gute Idee.

Grüße,
Marc
OhKreuz
Hallo

Der MRT-Befund liegt jetzt vor: Bandscheibenvorfall L4/L5 und L5/S1, wobei der Prolaps L4/L5 (zur rechten Seite hin) stärker ausgeprägt ist als L5/S1. Mal schaun, was der Ortopäde dazu sagt. Bis zum NC-Termin dauert's noch.
Insgesamt bin ich ziemlich verunsichert, weil man bei einer Recherche im Netz zu dem Thema zu jeder Behauptung von "Experten" irgendwo von einem anderen "Experten" eine gegenteilige Behauptung findet. Das beginnt alleine schon damit, ob der Körper so einen Prolaps überhaupt "zurückbauen" oder sogar ganz heilen kann. Einig sind sich alle nur beim offensichtlichen: es kann tierisch schmerzen.

Grüße,
Marc
Andre63
Hallo, OhKreuz,

hier im Forum liest Du von Betroffenen, was alles möglich ist. Hier hast Du Experten hautnah biggrin.gif.

Gruß

Andre
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