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Komplette Version Plötzlich hilft nur noch Kälte?!

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
hawkeye
Hallo,

Ich schrieb ja schon mal, dass ich massive Probleme mit der HWS ohne genaue Diagnose habe. Ich habe schon Diagnosen, aber die sind alle sehr schwammig. Ich bin immer von massiven Verspannungen ausgegangen, was mir von vielen Ärzten und Physiotherapeuten bestätigt wurde.

Die Schmerzen habe ich schon lange, mal mehr, mal weniger stark. Aber immer da.

Nun ist es so, dass ich Anfang Dezember noch mal einen Versuch mit KG gestartet habe. Mein Arzt war sehr großzügig und hat je 10x Fango, Massage, manuelle Therapie und Krankengymnastik verschrieben.

Die Behandlung beginnt mit Fango, dann habe ich noch eine andere Therapie. Seitdem hat sich der Schmerz irgendwie verändert. Wie, das kann ich leider nicht beschreiben. Aber es ist schlimmer geworden und zieht nun auch in den Kopf hoch. Muss fast jeden Tag Ibuprofen nehmen, um überhaupt den Tag zu überstehen. Normal half mir Wärme immer gut. Doch nun hab ich fast das Gefühl, dass Wärme die Schmerzen verschlimmert.

Neulich hab ich dann mal ein Kühlkissen in den den Nacken gelegt. Und, siehe da, Schmerzen im Nacken und Kopf weg. Eben hab ich es wieder ausprobiert, weil die Schmerzen heftig waren. Kühlakku in den Nacken und der Schmerz verringerte sich deutlich.

Hat jemand von euch sowas schon mal erlebt? Ich finde das ziemlich komisch.

Danke und liebe Grüße smile.gif

milka135
Hallo Hawkeye,
es gibt Kopfschmerzen die von der HWS ausgehen und Migräneartig sind. Dieses Zervikozephalsyndrom reagiert manchmal positiv auf Kälteanwendung. Dieser Z.-Schmerz ist meist einseitig.

Zeig mal ggf. deiner Physiotherapie oder Arzt die Kopfschmerzorte. Und schreib dir mal auf wie lange die Schmerzdauer ist.

Liebe Grüße,
Milka wink.gif
Andre63
Hallo, hawkeye,

steht in Deinen MRT-Befunden der HWS was von Arthrose oder Osteochondrose? Beides geht mit gelegentlichen Entzündungsvorgängen einher, im MRT-Bericht als "aktiviert" bezeichnet. Bei Entzündungszeichen ist Kälte besser als Wärme, weil Wärme der Entzündung so richtig einheizt.

An deiner Stelle würde ich auf heiße Fango an der HWS verzichten. Wenn die Physiopraxis keine Kälteanwendung machen kann, könnten die verbliebenen Fango-Einheiten vielleicht an der LWS aufgebraucht werden, es sei denn, Du hast dort ähnliche Befunde/Beschwerden.

Sag deinem Arzt beim nächsten Besuch, dass Du Kälte verträgst, aber keine Wärme. Du bist in dieser Hinsicht kein Einzelfall, Dein Doc denkt jetzt hoffentlich in die richtige Richtung.

Gruß

Andre
Kater Oskar
Hallo Hawkeye,

Ich kannte die Kopfschmerzen, welche Milka hier beschreibt mehr als ein Jahrzehnt. Das fing langsam und selten an und wurde mit der Zeit schlimmer und öfters. Die Schmerzen Kamen immer einseitig über den Nacken oder eine Halsseite über den Kopf, die Stirn meist bis zu einem Auge. Da ich dann auch lichtempfindlich wurde und heftigtse Übelkeit hinzu kam, ging ich von Migräne aus. Hinzu kam, dass die Schmerzen selten bei Aktivitäten sondern fast immer in Ruhephasen begannen. Das war dann so schlimm, dass ich nicht mal mehr liegen konnte, da hatte ich das Gefühl, dass jedes Haar schmerzt.

Habe irgendwann Medis eingeworfen und erst nach Jahren mit meiner HÄ darüber gesprochen. Die war geschockt, da ich fast täglich was gegen die Schmerzen ein warf. Erst meine Schmerzi hat dann die Notbremse gezogen und mich in die Klinik überwiesen, auch um "Borreliose" oder einen Tumor aus zu schließen.

Dort wurde dann getestet und ein "Spannungskopfschmerz, ausgehend von der Wirbelsäule diagnostiziert. Zu diesem Zeitpunkt waren die Schmerzen so schlimm, dass meine 2normalen" Medis versagten. Meine Schmerzi verschrieb dann Novamin Sulfon, mit dem ich gute Erfahrungen gemacht habe, was anderes half nicht. Damals habe ich auch erfahren, dass z.B. Morphine bei Kopfschmerz nicht funktionieren.

Tja, 2010 kam ich dann wegen der chronischen Rückenschmerzen und hauptsächlich wegen eines Burn Out in eine Klinik nach Heringsdorf. Dort wurde mir angeboten, eine Kältetherapie durch zu führen, welche eigentlich dazu dient, die Rückenschmerzen zu "betäuben", so dass man sich körperlich aktiv (z.B. Rückenschule oder KG) an den Therapien beteilige kann.

Nun, was will ich sagen, seit Beginn der Therapie hatte ich keine Kopfschmerzen mehr, was ich zunächst (Schande über mich zwinker.gif ) völlig ignoriert hatte. Als es mir aufgefallen ist, ich war 11 Woche in der Klinik, ging ich davon aus, dass es der fehlende Stress sei.

Heute -ich habe die Klinik März 2011 verlassen- sind Kopfschmerzen (fast) ein Fremdwort für mich. Im Moment plagen sie mich mal wieder, allerdings denke ich, dass dies auf Grund der Erkältung passiert, die ich gerade auskuriere.

Die Kältetherapie ist damals so abgelaufen, dass man (fast nackig) nur mit Badehose, Winterschuhen, Mütze und Handschuhen für jeweils drei Minuten in eine Kammer (in Art einer Holzsauna) bei minus 110 Grad gesteckt wurde. Darin lief man im Kreis und konnte Musik hören (einfach traumhaft smhair2.gif ).

Die Behandlung fand täglich zwei mal statt. Ich habe dort insgesamt 78 Behandlungen durchgeführt. Am schönsten war es, wenn man gleich am Morgen nach dem Aufstehen (so aus dem warmen Bett gaehnende.gif ) in die Kammer musste nein.gif . Auch danach dufte nicht warm geduscht werden. Einfach Bademantel drüber, zurück ins Zimmer, an ziehen und normalen Tagesablauf (meist mit Bewegungstherapie) beginnen. Aber, es hat geholfen.

Eventuell würde Dir ja eine solche Behandlung helfen, es nannte sich Ganzkörper-Kältebehandlung.

Die Sache mit der Wärmebehandlung geht bei mir übrigens auch schief, das sagte man mir aber schon 2006 in der Klinik, kurz nach der OP. Die Therapeutin meinte ich soll es mit Wärme versuchen, bei Schmerzen aber sofort abbrechen. Na ja, so ist es dann auch gekommen. Auch heute habe ich mit Wärme im Bereich der Wirbelsäule ein Problem, was aber -wie Andre schrieb- mit einer aktivierten Osteochondrose zu tun habe dürfte. Seltsamerweise vertrage ich aber ein warmes Bad (z.B. bei Erkältungen) meist ganz gut. Bei Kopfschmerzen war es aber damals die Hölle.

LG, Kater Oskar
milka135
Hallo Kater Oskar,
deine Sätze/Wörter "in der Ruhe" lassen mich hoffen, dass meine Kopfschmerznächte doch keine Hirndrucknächte sind.
Manche Ärzte sagen auch, dass eben diesen extrem Kopfschmerz (der einseitig ist und ins Auge hämmert) auch auf Migränetabletten ansprechen würde. schulterzuck.gif

Wenn dir näml. Novamin geholfen hat/zumind. gelindert hat. Spricht das eher dafür, dass dein Kopfschmerz ein Verspannungskopfschmerz war. Weil, Novamin Muskelentspannend wird.

Fakt ist näml. das der Verspannungskopfschmerz nicht so heftig ist.

Liebe Grüße,
Milka wink.gif
Kater Oskar
Hallo Milka,

Ja, bei mir war damals auffällig, dass die Kopfschmerzen sehr oft erst kamen bzw, auch unerträglich wurden, wenn ich Ruhe hatte. Bei richtigem Stress habe ich die Schmerzen nie so schlimm empfunden und konnte damit umgehen. Ob sie nun tatsächlich schwächer waren oder dies nur mein Empfinden war, kann ich nicht sagen. So habe ich die Schmerzen oft nach einem stressigen Arbeitstag und sehr oft am Wochenende gehabt. Warum das so war, kann ich auch nicht sagen. Allerdings wurden die Schmerzattacken mit den Jahren immer häufiger, so dass sie zum Schluss (2010) fast täglich auftraten.

Ob Migränemittel geholfen hätten, kann ich nicht einschätzen. Bei mir war das bevorzugte Medi damals Dolormin extra in Granulatform. Das hat relativ schnell gewirkt, leider nur, wenn ich es rechtzeitig genommen habe. Waren die Schmerzen erst mal richtig heftig da, war es aussichtslos.

In Bezug auf die Art des Kopfschmerzes hatte ich ja oben schon gesagt

Zitat
Dort wurde dann getestet und ein "Spannungskopfschmerz, ausgehend von der Wirbelsäule diagnostiziert


Auf Grund der Ausführungen von Hawkeye würde ich ja davon ausgehen, dass es sich bei ihm ähnlich sein könnte.



Das Novamin Sulfon wirkt krampflösend aber wohl nicht direkt als Muskelrelax. Ich kenne es als Schmerzmittel bei Schmerzen im KH z.B. nach OP's, im WEB heißt es

Zitat
Anwendung und Dosierung von Novaminsulfon

Der Wirkstoff Novaminsulfon wird zur Behandlung von mittleren und starken Schmerzen eingesetzt. Er kann sowohl bei akuten als auch bei chronischen Schmerzen, wie beispielsweise Tumorschmerzen, verwendet werden.


Quelle siehe

hier



In Bezug auf meine persönliche Schmerzstärke der damaligen Kopfschmerzen kann ich keine Einschätzung geben. Ich kann mit Schmerzen relativ gut umgehen, aber nervig war es trotzdem. Das Schlimmste an den heftigen Attacken war immer die Übelkeit bis hin zum Erbrechen.

Ob das Novamin auf Dauer natürlich gut ist, kann ich mir auch nicht vorstellen. Ich bin jedenfalls froh, dass ich es heute kaum noch brauche, noch dazu, weil die Kältetherapie vermutlich keine Nebenwirkungen hatte und mir absolut geholfen hat.

LG Grüße, Kater Oskar
Pinguin
Hallo Hawkeye,

nein das ist keineswegs komisch!

Kälte wirkt abschwellend.


Wärme wirkt zwar krampflösend, aber dabei durchblutet das Gewebe besser, also füllt sich mit Blut und weitet sich dadurch aus, drückt also wiederum auf irgendetwas, vorallem wenn etwas da ist, was da nicht hin gehört.

Natürlich ist diese Crashtherapie, wie sie Kater Oskar in Heringsdorf erleben durfte, nur unter ärztlicher Aufsicht durchführbar und dann auch nicht unbedingt für jeden geeignet.

Aber wie Du ja selbst schon bemerkt hast, kann man auch im kleinen Stil etwas bewirken.
Besprich es gleich beim nächsten mal mit Deiner Physiotherapie und lass das Fango einfach weg.

Praktiziere Deine Kälteanwendung zu Hause weiter und beim nächsten Arztbesuch
ist es Deine Aufgabe, ihn zu fragen welche Möglichkeit er sieht diesbezüglich!

Dieser einseitige Spannungskopfschmerz wünscht man eigentlich seinem ärgsten Feind nicht, besonders dann nicht wenn es zum Äußersten kommt.
Also musst du alles versuchen, um ihn zu verhindern oder wenigstens im Zaum zu halten.

Gute Besserung wünscht Dir
Konstanze
Harro
Moin moin hawkeye
Zitat
Hat jemand von euch sowas schon mal erlebt?

aber sicher, wenn die Kälte hilft dann ist bei dir in dem Bereich eine Entzündung
in dem Bereich vorhanden und Wärme ist bei denen kontraproduktiv.

LG Harro winke.gif
Kater Oskar
Hallo in die Runde,

Wie Konstanze schon schrieb, kann eine solche Kältetherapie natürlich nur nach ärztlicher Untersuchung und und unter ärztlicher Aufsicht erfolgen. Allerdings dürfte dies in Deutschland sowieso kaum anders möglich sein, da die Kältekammern (davon gibt es wohl nicht so sehr viele) wohl grundsätzlich nur an Einrichtungen des Gesundheitswesens angesiedelt/vorhanden sein dürften.

Bei mir wurde -vor der ersten Behandlung- ein kompletter Gesundheitscheck gemacht. Dabei wurde mir die Möglichkeit der Therapie angeboten und -da ich offen für Alles war- erst mal ne "Schupperbehandlung" durch geführt. Es gab einige Patienten, die danach nicht mehr in die Kammer wollten, mir hat es echt gut getan, auch wenn es natürlich erst mal gewöhnungsbedürftig war.

In anderen Ländern werden die Kammern (ohne medizinische Notwendigkeit) auch für kosmetische Zwecke oder im Bereich Wellnes angewendet.


Habe mal im WEB gesucht und diese Aufstellung

siehe hier

gefunden, welche vermutlich nicht vollständig sein dürfte, aber einen Standort in Niedersachsen (für Hawkeye ??) anzeigt.


Na ja Konstanze,

so ne direkte "Crashtherapie" war das nicht, auch wenn es sich erst mal extrem anhört. Klar hat das auch nicht immer "Spaß" gemacht, aber wenn z.B. (je nach der Altersgruppe der behandelten Patienten) z.B. ACDC während der Behandlung gespielt wurde, hat man die drei Minuten schnell und gut überstanden zwinker.gif

Die nette Schwester, welche hinter der Scheibe im Warmen saß, kannte meist schon den Musikgeschmack und legte -wenn es ging- dann schon die richtige CD auf, wenn ich zur Behandlung kam. Wenn natürlich die Wildecker Herzb. oder so was in der Richtung gespielt wurde, na dann war die Behandlung schon heftig roechel.gif .

Was mir natürlich am besten gefallen hat, ist die Tatsache, dass die Therapie -im Gegensatz zu Medis oder OP's- wohl kaum Nebenwirkungen haben dürfte.

Wie gesagt, wusste ich damals nicht, dass die Therapie gegen die Kopfschmerzen hilft, die meisten Mit-Patienten hatten -wie ich- Rückenprobleme, aber auch Rheuma oder Fibromyalgie .

Habe

hier

mal eine Seite zur Kälteanwendung und

hier

mal einen Erfahrungsbericht eingestellt.

Also ich persönlich würde die Therapie zu jeder Zeit wieder absolvieren, wobei für Konstanze (laut Nickname "Pinguin") müsste so was doch auch ein Heimspiel sein zwinker.gif .

LG, Kater Oskar

hawkeye
Hallo,

Ich bedanke mich recht herzlich für eure Antworten. Dann bin ich ja doch kein so ungewöhnlicher Fall. Die Theorie mit der Entzündung/Schwellung klingt sehr logisch. Montag habe ich einen Termin bei meinem Orthopäden, bis dahin werde ich bei Bedarf selbst kühlen und erst mal auf Fango verzichten. Gestern hatte ich Physiotherapie ohne Fango und seitdem sind die Beschwerden erträglicher und ähneln wieder mehr den bekannten Schmerzen.

Das hier sind meine Diagnosen:

- Steilstellung mit unphysiologischer Kyphosierung bei C2/3
- Osteochondrose
- Spondylarthrose
- tendomyotisches Cervicalsyndrom
- komplette Blockierung der HWS
- links-konvexe Kyphoskoliose BWS
- beginende dorsale Spondylophyten
Ich bin übrigens erst 22...

Die Ganzkörperkälteanwendung klingt ja im wahrsten Sinne des Wortes cool tongue.gif Auch das werde ich beim Arzt mal ansprechen.

Ich denke auch, dass es sich bei den Kopfschmerzen um von der HWS ausgelöste Spannungskopfschmerzen handeln könnte. Gerade in Kombi mit meinen Diagnosen und auch die sporadisch auftretenden Sehstörungen und Taubheit der Finger (das beginnt meist mit einem Krachen im Hals) passen dazu.

Ich danke euch und werde Montag berichten, was der Arzt gesagt hat.

LG
Hawkeye
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