Ich leide seit 3 Jahren unter sehr starken Schmerzen im Bereich L5/S1, die nur nachlassen, wenn ich liege.

Sitzen geht 30 Minuten und Stehen und Laufen nur ein paar Minuten. Aufgrund dessen bin ich seit längerer Zeit arbeitsunfähig.
Unternommen habe ich schon vieles: Akkupunktur, PRT Spritzen, zweimalige Denervierung der Facettengelenke, Lasern der Bandscheibe, zweimal stationäre Schmerztherapie - alles ohne Erfolg!
Physiotherapie mehrmals, Schmerzmittel wirken nicht...Novalgin, Ibuprofen, tilidin,lyrica, antidepressiva..alles ausprobiert. Stützkorsett vorhanden, Sport ( regelmäßig Fitnessstudio) musste ich aufgrund meiner starken Schmerzen einstellen, ich mach nur noch zuHause täglich einige Übungen.
Ich bin in orthopädischer und neurochirurgischer Behandlung, aber die vermitteln mir deutlich, dass sie keine Behandlungsmöglichkeit mehr sehen.

Ich zitiere jetzt mal aus den beiden letzten MRT Befunden, in der Hoffnung hier im Forum Einschätzungen zu bekommen. Mittlerweile habe ich auch die Diagnose Schmerzstörung, aber auch das bietet mir keine Perspektive für Verbesserung und Schmerzlinderung

MRT 2013
Streckfehlhaltung, leichte S-förmige Skoliose.Die LWK sind der Form und Höhe nach regelgerecht. Die Zwischenwirbelräume L4/5 und L5/S1 sind signalabgesetzt und höhengemindert und es kommt zum Teil zu ödemäquivalentemAbstützungsreaktionen der angrenzenden Deck- und Grundplatten.Ebenfalls kommt es zu Vorwölbungen von Bandscheibenmaterial nach dorsa.Dabei erkennt man auf den axialen Messungen eine breitbasige Protrusio L4/5 mit beginnender Neuroforamenstenose nach L4 beidseits sowie einen flachen nach links paramedianen Prolaps L5/S1 mit beginnender NeuroforamenstenoseL5 links.
Die Facettengelenke sind nach kaudal zunehmend unscharf begrenzt und beginnend hypertrophiert. Die paravertebralen Weichteile stellen sich regelrecht dar.
Beurteilung: Streckfehlhaltung, leichte Sförmige Skoliose. Erosive Osteochondrosen L4/L5 und L5/S1 mit flachem links paramedialem Prolaps L5 sowie breitbasiger Protrusio L4 mit beginnendem Neuroforamenstenosen L4 beidseits und L5 links. Spondylarthrosen.

MRT 2014
Steilstellung der Lensenwirbelsäule. Conus medullaris. Cauda equina sowie Filum terminale regelhaft. Signalminderung des Bandsheibengewebes L4/5/S1 in T"-Wichtung als Zeichen der Dehydratation.
Die transversalen Aufnahmen zeigen eine circuläre Bandscheibenvorwölbung im LWK L4/5.
Im Fach LWK5 SWK 1 ebenfalls zirculäre Protrusio. Im Vergleich zu den Voraufnahmen aus 2013 Befundverbesserung der Bandscheibensituationim Fach LWK5SWK1.
Die kleinen Wirbelgelenke sind im Fach LWK4/5, initial LWK5 SWK 1hypertrophiert. Keine sichere neuroforaminale Enge.


Kann mir jemand seine Einschätzung geben, was ich tun kann?

Hallo, Karin,

hast du die stationäre Schmerztherapie jeweils in der selben Klinik gemacht? Wie lange warst du jeweils da? Hier im Forum gibt's Beiträge zu verschiedenen Schmerzkliniken, vielleicht findest du eine, die Dir besser helfen kann.

Deine Schmerzen kommen sicher von der erosiven Osteochondrose. Wie lange hast du das Tilidin genommen? Es muss ein Medikamentenspiegel aufgebaut werden, deshalb werden die ersten Tilidin-Tabletten noch nicht wirken. Lyrica ist gegen Nervenschmerzen, also z.B. in die Beine ausstrahlende Schmerzen. Nach deiner Beschreibung hast du die nicht (deine Nervenwurzeln sind nicht bedrängt, beginnende Neuroforamenstenose heißt leichte Einengung der Nervenaustrittslöcher).

Vielleicht hilft Dir ein anderes Opioid. Allerdings wirken die nur bei etwa 50% der Patienten. Manchmal führen Opioide zu Muskelverspannungen. Bist du bei einem Schmerztherapeuten in Behandlung?

Oft wird Wärmezufuhr bei Osteochondrose empfohlen. Osteochondrose geht mit entzündlichen Prozessen einher, Wärme ist dann ungeeignet. Falls du bis jetzt fleißig Heizkissen o.ä. probiert hast, lass sowas mal für einige Zeit weg, vielleicht bessern sich deine Schmerzen.

Gruß

Andre