Wanderstiefel
21 Dez 2015, 23:56
Hallo Leute,
ich bin neu hier und habe mich bereits über meinen Befund schlau gemacht. Die Begriffe habe ich verstanden, aber was bedeutet der Befund in seiner Gesamtheit und was bedeutet das für meine Zukunft?
Bereits vor 2 Jahren wurde der Vorfall im LWS festgestellt, allerdings gingen die Schmerzen nach einiger Zeit wieder größtenteils weg.
Dann so im April traten die Schmerzen wieder vermehrt auf, dass ich mich mal wieder bei meinem Hausarzt blicken liess. Von da an gab es Massagen und diverse Schmerzmittel, Infusionen, Akkupunktur und Spritzen, die alle wenig halfen.
Im Dezember wusste er sich keinen Rat mehr und schickte mich zum Kernspin. Mit diesem Ergebnis:
Physiologische LWS Lordose. Normale Höhe LWK.
Bei L5/S1 segmentär fortgeschrittene Osteochondrose, zurzeit aktiviert mit Knochenödemzonen der Deck- und Basisplatten und hochgradiger Verschmälerung der Bandscheibe. DD: Aktivierte Osteochondrose Typ II bis III nach Modic. Flacher medialer, gering linksakzentuierter Bandscheibenvorfall ohne raumfordernden Charakter. Spondylarthrose beidseits.
Spondylarthrose beidseits L2 bis S1.
Im Bereich untere BWS bei Th11/Th12 kleiner medialer Prolaps und umlaufende Protrusio auf dem Boden einer Chondrose. Keine spinale oder foraminale Stenose.
Ich bekomme jetzt lokale Kortisonspritzen (am Morgen nach der ersten hattr ich eine extreme Schwindelatacke mit Übelkeit, muss aber nicht zwingend von der Spritze sein), damit die Entzündung und die Schmerzen nachlassen. Wenn die Schmerzen und die Entzündung weg sind, soll ich mit gezielten Übungen und Sport anfangen.
Mein Doc will ausserdem, dass ich zur Schmerztherapie nach Birkenfeld oder Losheim am See gehe. (Ich hasse Krankenhäuser, aber mittlerweile bin ich aufgrund der Schmerzen soweit, dort wirklich hin zu gehen.)
Da ich die ganze Zeit bei meinem Hausarzt in Behandlung bin, stellt sich mir die Frage ob ich noch zu einem Orthopäden gehen soll? Oder zu einem Heilpraktiker?
Kann man das alles mit Sport oder alternativer Medizin wieder beheben, sodass ich mich wieder frei und schmerzfrei bewegen kann?
Danke schonmal und Grüße von Isa
Stefan77
22 Dez 2015, 08:54
Guten Morgen Isa,
kannst Du Deine Schmerzen ein wenig genauer beschrieben?
Also ob Du Rückenschmerzen hast oder z.B. auch Ziehen im Fuß etc.
Ich würde auf jeden Fall zu einem Facharzt gehen. Nichts gegen Deinen Hausarzt, aber Du hast wenn ich es richtig verstehe seit 6 Monaten Schmerzen.
Hast Du schon mal Infilitrationen unter CT bekommen?
Was nimmst Du an Schmerzmitteln am Tag?
Eine Schmerztherapie ist nie verkehrt, aber erst sollte da ein Facharzt seine Meinung zu geben.
Grüße
Stefan
Wanderstiefel
22 Dez 2015, 20:55
Hi Stefan,
also in den letzten Wochen hatte ich Schmerzen, als wenn Knochen aufeinander reiben im LWS. Hinten in den Oberschenkeln und im Po ein permanentes Gefühl als wenn ich einen Krampf bekommen würde. Es hat immer mal wieder ins linke Bein gezogen bis runter zum Fussgelenk. Bei manchen Bewegungen (zu schnell oder was auch immer) gab es wie Schläge oder Messerstiche in den Rücken, zuerst nur links jetzt auch vermehrt rechts. Manchmal dauert der Schmerz auch länger an und ich kann die Bewegung nicht zuende führen, sondern muss immer wieder ansetzten, bis ich die Bewegung ausführen kann. Es ist schwer zu beschreiben.
Mir schlafen immer mal wieder die kleinen und Ringfinger ein.
Also seit der Diagnose (vor 2 Wochen) hab ich jetzt meine zweite Kortisonsprizte und nehme seit gestern Arcoxia 90mg. Er will damit erstmal die Entzündung wegbekommen und dann mit Sport ansetzen.
Ich denke auch, dass ich einen Facharzt aufsuchen werde. Er hat mich seit April auf entzündeten Ischias und den alten Bandscheibenvorfall behandelt. Ausserdem ist er nicht wirklich ein Erklär Bär, dem muss man alles aus der Nase ziehen.
Grüße Isa
Pinguin
22 Dez 2015, 22:45
Hallo Isa,
erst mal herzlich willkommen hier im Forum.
Nachdem ich mir Deinen Beitrag durchgelesen habe, möchte ich Dir nahe legen, Dich bei einem "Neurochirurgen" vorzustellen.
Bei einem Orthopäden wirst Du nicht weiter kommen, wenns dumm kommt, sogar enttäuscht werden.
Du fragst, ob Du die Sache wieder los wirst?
Dazu ein klares "Nein"
Man kann hier eigentlich wirklich nur konservativ und dies auf längere Sicht versuchen Deine Schmerzen zu lindern.
Dein Hausarzt hat aber einen guten Ansatz vorgeschlagen, nämlich den, dass Du Dich
in eine Schmerztherapie begiebst.
Zum einen wirst Du dort medikamentös eingestellt und zum anderen erlernst Du dort
auch Dinge zur Bewältigung Deines Alltags.
Und... Du erhälst jede Menge Physiotherapie.
Also so eine Schmerztherapie ist nicht unbedingt mit einem schnöden Krankenhausaufenthalt vergleichbar.
Du bist dort fast den gesamten Tag beschäftigt, lernst Gleichgesinnte kennen, die Dich verstehen
und mit denen Du Dich austauschen kannst.
Außerdem hast Du die Chance, wenn nötig, Diagnostik und Untersuchungen zu erhalten, an die Du draußen wahrscheinlich nicht so schnell rankommst (Wartezeiten)
Also auch wenn Du Krankenhäuser nicht liebst (wer tut das schon), aber versuch der Sache mal einen positiven Aspekt abzugewinnen.
Ach und noch was, Du wirst sicher einen Schmerztherapeuten benötigen.
Der kann Dir vielleicht gleich aus der Klinik vermittelt werden.
Ans Herz möchte ich Dir aber noch folgendes legen.
Bitte erwarte von niemanden Wunder.
Es sind alles nur Menschen.
Ich meine damit, erwarte nicht wieder völlig Schmerzfrei zu werden!
Setz Dir Ziele, die auch erreichbar sind.
Z.B. wenn Du Dich jetzt auf der Schmerzskala vielleicht auf einer 7-8 bewegst und aus der Klinik mit einer 2-3 entlassen wirst, dann ist dies ein großer Fortschritt.
Sei nicht enttäuscht, wenn Du danach nicht völlig Schmerzfrei bist.
Du scheinst einen Befund zu haben, der eine Schmerzfreiheit auch nicht mehr möglich macht.
Du wirst ständig Physiotherapie benötigen und ständig selbst aktiv sein müssen, damit meine ich, die erlernten Übungen zu Hause regelmäßig durchführen, damit Du dann auch auf dem Schmerzlevel 2-3 bleibst.
Das waren jetzt sozusagen "meine Worte zum Sonntag"!
Wenn Du noch Fragen hast, jeder Zeit gerne.
Ich wünsche Dir alles Gute und bald Besserung.
Liebe Grüße
Konstanze
Erdmännchen
23 Dez 2015, 00:10
Hallo,
so wie ich deine Befunde lese, ist dein Hauptproblem die Osteochondrose, die bereist fortgeschritten ist.
Im Anfangstadium kann man sie mit einer Schmerztherapie positiv beeinflußen, meist sind hierfür Wirbelsäulenzentren, die richtigen Ansprechpartner zudem ist hier alles unter einem Dach.
Schau einmal hier, hier gibt es nützliche Tipps und viele Informationen.
osteoFolge den Link zu "Behandlungsangebot" und dann "Verschleiß und Rückenschmerzen", Osteochondrose
LG
ERdmännchen
Hallo Isa,
zu Deiner Frage:
"Kann man das alles mit Sport oder alternativer Medizin wieder beheben, sodass ich mich wieder frei und schmerzfrei bewegen kann?"
Meine Antwort:
Man kann es versuchen (bei mir klappt es),
und mit Deiner Einstellung stehen die Chancen nicht schlecht.
Dein Rücken hat Dir jetzt eine Zitrone ins Nest gelegt, jetzt bist Du dran
Du brauchst gute Physiotherapie und musst Deine Tiefenmuskulatur trainieren, z.B. durch Flexibar-Training.
Wandern ist natürlich (zusätzlich) auch gut.
Viel Spaß beim Sport & viel Erfolg
Wanderstiefel
29 Dez 2015, 12:28
Hallo Leute,
erstmal vielen Dank für eure Antworten.
Ich werde im neuen Jahr erstmal den Arzt wechseln und dann nach Möglichkeit zur Schmerztherapie gehen.
Ich bin mittlerweile etwas ungeduldig, da die Schmerzen erst weg sein müssen, bis ich mit unterstützendem Sport anfangen kann, ich will endlich etwas tun.
Habt ihr Erfahrungen mit "Hausmitteln" zur Unterstützung? Oder habt ihr einen Link für mich wo ich sowas nachlesen könnte? Ich habe jetzt schon so einiges gelesen. Ingwer benutze ich jetzt regelmäßig und wollte Gelatine als Kapseln probieren, oder bringt das nichts?
Danke schonmal und Grüße
Stefan77
29 Dez 2015, 12:44
Hallo,
ich kann mir nicht vorstellen dass die Mittel helfen können.
Vitamin Zusätze aus der Apotheke als Kombiprodukt nehme ich zur Unterstützung und weil ich so lang schon Magenschutz nehmen.
Wichtiger ist die richtige Bewegung und die Haltung.
Hoffentlich findest Du recht zügig einen anderen Arzt, bzw. einen Facharzt.
Grüße
Stefan
Moin moin zusammen
Zitat
Vitamin Zusätze aus der Apotheke als Kombiprodukt nehme ich zur Unterstützung
wie immer mein Einwurf,
wenn ein Mangel nachgewiesen ist sonst habt ihr nur einen Magel im Portemonnaie

was nur einem hilft.
Zitat
bis ich mit unterstützendem Sport anfangen kann, ich will endlich etwas tun.
Wie wärs denn mit vorsichtigen isometrischen Übungen??
Bewegung hilft, auch wenns kein Kraftsport oder Training ist.
Liebe Grüße Harro