Hallo Britta,
alles was Andreas schrieb, wollte ich auch gerade sagen. Dies ist eben so, wenn die Menschen mit positiven Berichten keine Sorgen mehr haben

Ich bin auch vor gut einem 3/4 Jahr Versteift worden, bei mir läuft es noch überhaupt nicht rund, aber dank des Forums hier weiß ich, dass dies ein langer und in meinem Fall auch steiniger Weg ist. Es ist keine kleine OP, sondern ein Eingriff mit weitreichenden Folgen, der aber im Besten Fall eben all deine Beschwerden beseitigen kann. Und wie bei jeder OP, geht es mal gut und mal eben nicht so gut, was aber immer ein Zusammenspiel aus vorliegendem Defekt und der Heilmethode ist. Was dem einen hilft, muss dem anderen noch lange keine Besserung verschaffen. Menschen sind eben sehr unterschiedlich, auch was die Schmerzempfindlichkeit und die Komplexität der Nerven etc. anbelangt. Ich kann dir aus persönlicher Erfahrung nur empfehlen, hole dir mindestens noch eine zweite Meinung eines Neurochirurgen ein, einfach um die OP auch wirklich als letzten Schritt anzugehen, da sie eben nicht rückgängig gemacht werden kann. Vielen Leuten geht es damit wieder sehr gut, aber einigen eben nicht, diese Leute posten dann eben oft in Foren wie diesen hier. Dennoch bin ich von der OP überzeugt, gerade wenn es durch Schädigungen an Bandscheiben und der Wirbelsäule an sich schon zu Problemen mit umliegenden Regionen kommt.
Als Beispiel führe ich mal mich an: 10 Jahre kämpfe ich nun schon mit meinem Wirbelgleiten nach einem Unfall. Darunter haben inzwischen die Bandscheiben, die Wirbelkörper und vorallem durch eine Verengung des Spinalkanals die Nerven sehr gelitten. Diese Schäden haben also 10 Jahre Zeit gehabt, sich zu verbreiten. Und dies nur deswegen, weil der Hauptgrund (bei mir das ausgeprägte Wirbelgleiten und die damit verbundene Instabilität) nicht korrigiert wurde. So stand ich vor der Wahl, mich als letztes Mittel operieren zu lassen oder aber eine fast 99% Wahrscheinlichkeit zu haben, dass ich immer schlechter laufen kann, irgendwann sogar garnicht mehr und es dann aber zu spät wäre um die nun durchgeführte Operation zu machen, weil die Wirbelkörper durch das Aufeinanderreiben zu porös für Schrauben gewesen wären. In den Jahren habe ich alles Mögliche an KGN, Spritzen, Rehas und so weiter gemacht, nichts half. Für mich war also die OP das geringere Übel als das, was mir ansonsten mit großer Wahrscheinlichkeit geblüht hätte. Und sind wir mal ehrlich, lieber laufe ich im blödesten Fall mein Leben lang mit Medikamenten durch die Welt, als das ich im Rollstuhl sitze.
Und aus diesem Grund möchte ich dir nur sagen, hole dir immer eine zweite Meinung ein, aber lasse dich genauso darüber beraten was passieren könnte wenn du es nicht machst. Wenn von beiden, unabhängigen Ärzten das Ergebnis ist, dass eine OP angeraten wird, dann sollte man dem schon vertrauen. Ich kenne nämlich inzwischen auch einige Leute, denen es durch die OP wieder wunderbar geht, und Andreas ist hier ja auch ein Positivbeispiel.
Also, lass dich gut und intensiv beraten, traue dich ruhig viele Fragen zu stellen (es geht schließlich um dich, denn du musst mit den Folgen leben) und habe keine Angst, sondern hoffe auf einen positiven Erfolg - deswegen suche dir auch eine Klinik die darauf spezialisiert ist. Aber gaaaaaaanz wichtig - das werden dir hier viele auch noch sagen - solltest du dich für die OP entscheiden dann habe von eines bitte jede Menge => Geduld! Ich habe damit große Probleme, aber ich habe eingesehen dass man die Rehabilitation nicht erzwingen kann, sondern der Körper die Zeit benötigt um zu heilen. Das kann ruhig mal 1,5 Jahre und mehr sein. Also stelle dich bitte darauf ein, dass du nicht schon sechs Wochen später topfit bist.
Gruß,
Mario