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Komplette Version Eingeklemmter Nerv - Heilung ohne OP

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
peterle
Hallo zusammen.

vor fast 3 Wochen habe ich einen Bandscheibenvorfall L5/S1 mit tauben Fuß/Zeh. MRT sagte, dass es nur ein kleiner Bandscheibenvorfall ist und erst mal konservativ Versucht wird.

Inzwischen habe ich eigentlich gar keine Schmerzen mehr, nehme auch seit 4 Tagen keine Schmerzmittel/Tabletten mehr. Allerings ist immer noch ein Teil des Fuß taub und der große Zeh lässt sich nicht bewegen.

Heute war ich erneut beim Neurogchirugen und er Rät mir dringend zur raschen OP. Er glaubt nicht, dass der durch den Bandscheibenvorfall eingequtschte Nerv sich ohne OP noch mal erholt und um so länger man wartet, um so schlechter sind die Erfolgsaussichten. Bei der OP würde der Bandscheibenvorfall soweit wie möglich beseitigt und ggf. der Nerv entlastet so gut es geht. Versteifung etc. ist nicht nötig.

Das ist für mich ein sehr niederschmettender Rat. Besonders da ich seit ein paar Tagen endlich wieder nahezu schmerzfrei bin und ich schon so viele Horror-Geschichten von Bandscheiben OPs gelesen habe.

Fakt ist, der Zehenstrecker funktioniert bei mir aktuell nicht mehr und es hat sich da in den letzten 3 Wochen keine Besserung eingestellt. Dadurch ist normales gehen nicht möglich, ich humpel.

Hat hier jemand Erfahrung damit, dass ein eingeklemmter Nerv sich auch ohne OP wieder regeneriert hat?

Bin euch sehr dankbar,
Peterle


Topsy
Hallo Peterle,

bei einem "eingeklemmten" Nerv kann eine Schmerzfreiheit ein gutes und auch ein schlechtes Zeichen sein.

Wenn der Nerv abschwillt, dann wird der Druck genommen und der Nervenschmerz verschwindet.

Wenn weiterhin Druck auf dem Nerv liegt, dann kann die Nervenwurzel so geschädigt werden, dass ein Wurzeltod eintritt. Da hat man dann auch keine Schmerzen mehr und das wäre das schlechte Zeichen.

Wurdest du schoon von einem Neurologen untersucht, denn der kann feststellen, ob der Nerv geschädigt ist oder nicht.

Welche Therapie hast du denn bis jetzt gehabt?
Andre63
Hallo, peterle,

hier im Forum habe ich schon mehrfach gelesen, dass ein Wurzeltod möglich ist, allerdings nicht innerhalb von wenigen Wochen. Deshalb schließe ich mich Topsys Empfehlung an, einen Neurologen aufzusuchen. Vielleicht kriegst Du schneller einen Termin, wenn Du bei der Anmeldung auf die Zehenheberparese hinweist. Vielleicht solltest Du zwecks Zweitmeinung noch einen weiteren Neurochirurgen aufsuchen.

Gruß

Andre
peterle
Hallo Topsy,

danke für deine Antwort.

Zitat
Wenn der Nerv abschwillt, dann wird der Druck genommen und der Nervenschmerz verschwindet.

Ich hab im Moment eigentlich gar keine wirklichen Schmerzen, weder am Rücken (solange ich keine schnellen Bewegungen mach und solange ich nicht (länger) sitze) noch im Fuß.

Zitat
Wenn weiterhin Druck auf dem Nerv liegt, dann kann die Nervenwurzel so geschädigt werden, dass ein Wurzeltod eintritt. Da hat man dann auch keine Schmerzen mehr und das wäre das schlechte Zeichen.

Genau das hat der Neurogchiruge auch gesagt. Wenn der Worzeltod eintritt kann man nichts mehr machen, deswegen rät er möglichst schnell zur OP.

Zitat
Wurdest du schoon von einem Neurologen untersucht, denn der kann feststellen, ob der Nerv geschädigt ist oder nicht.

Ich war heute beim Neurogchirug. Der hat mein Rücken, Beine und Füße abgetastet und begutachtet und mich auf Verse und Zehenspitzen gestellt. Und sich die MRT Bilder angeschaut, mit der Anmerkung, dort sieht man, dass der Nerv eingeklemmt ist und meine Ausfallerscheinung passt 100 % dazu.

In der ersten Wochen war ich im Krankenhaus auf der Neurologie Station. Dort wurde das MRT gemacht, Funktionstest durchgeführt + Schmerzmittel.

Meinst du ich sollte jetzt noch mal einen Neurologen aufsuchen, obwohl ich heute bei einem Neurogchirug war?


Zitat
Welche Therapie hast du denn bis jetzt gehabt?

1 Woche: Iboprofen 3x 600 + Schmerzmittel im Krankenhaus
2 Woche: Iboprofen 600 + Prednisolon + Krankengymnastik
3 Woche ist jetzt, keine Schmerzmittel mehr, nur noch Krankengymnastik

Kessi
Hallo Peterle,
Zitat

Meinst du ich sollte jetzt noch mal einen Neurologen aufsuchen, obwohl ich heute bei einem Neurogchirug war?

ich bin zwar nicht Topsy, antworte dir trotzdem auf deine Frage.
Ja, wäre gut, eine Neurologe kann mit einem EMG feststellen, ob dein Nerv geschädigt ist oder eine akute Denervierung vorliegt.

Viele Grüße
Kessi winke.gif
peterle
Hallo Andre,

danke für deine Antwort.
Zitat

hier im Forum habe ich schon mehrfach gelesen, dass ein Wurzeltod möglich ist, allerdings nicht innerhalb von wenigen Wochen.

Wann kommt es denn zum Wurzeltod bzw. gibt es da eine bestimmte Zeitspanne. Der Arzt heute meinte, jede Woche die man länger wartet, braucht der Nerv später um so länger zum Erholen. Ebenso verschlechtern sich die Wahrscheinlichkeit, dass es überhaupt wieder gut wird.

Hallo Kessi,

danke für deine Antwort.
Zitat

Ja, wäre gut, eine Neurologe kann mit einem EMG feststellen, ob dein Nerv geschädigt ist oder eine akute Denervierung vorliegt.

Jetzt musste ich Denervierung erst einmal nachschlagen. Das heißt, wenn ich zum Neurologen gehe und der sagt der Nerv ist geschädigt, kann ich mir die OP sparen, weil sowieso nichts mehr zu retten ist? Bei einer Denervierung dann OP?

Danke an alle die das Lesen und mir helfen!
Peterle
Andre63
Hallo, peterle,

Nervenwurzeln erholen sich meistens wieder, wenn der Druck von ihnen genommen wird. Soweit mir bekannt ist, dauert es üblicherweise mehrere Monate, bis durch ständige Komprimierung dauerhafter Schaden entsteht.

Ein Bandscheibenvorfall kann oft ohne OP therapiert werden. Der Körper versucht, das fremde Gewebe abzubauen, was oft gelingt. Unterstützt werden kann dieser Prozess durch PRTs, d.h., dass ein Medikamentencocktail möglichst nah an die Nervenwurzel gespritzt wird. Das im "Cocktail" enthaltene Cortison soll einerseits den BSV austrocknen, außerdem die entzündete und damit geschwollene Nervenwurzel zum abschwellen bringen.

Es ist richtig, dass die Erholungszeit der Nervenwurzel abhängig von der Komprimierungsdauer ist. Noch ist für dich keine Panik angesagt, Du musst aber am Ball bleiben.
Folge also bitte Topsys Empfehlung in Sachen Neurologe. Der kann Dir vielleicht auch Tipps geben. Wenn ich an deiner Stelle wär, würd ich mir eine neurochirurgische Zweitmeinung einholen, bevor ich mich zu einer OP entschließen würde.

Nimm Dir Dir Zeit und stöbere hier im Forum nach Beiträgen, wie andere Mitglieder mit Paresen (unvollständige Lähmung) vorgegangen sind.

Gruß

Andre
Topsy
Hallo Peterle,

sieh zu, dass du auf die Schnelle einen Termin beim Neurologen bekommst. Evtl. sollte das dein Hausarzt machen, damit du zügig einen Termin bekommst.

"Denervierung" ist der Fachausdruck dafür, dass der Nerv schon geschädigt ist.

Vielleicht solltest du dir wirklich eine Zweitmeinung einholen, denn so auf "Verdacht" würde ich mich auch nicht operieren lassen.

Eine OP ist keine Garantie auf Besserung.

Man kann einen Nerv durch gezielte PRT's zum Abschwellen bringen und das sollte auf jeden Fall ein Versuch wert sein.

Es wird heutzutage viel zu schnell operiert, was ja wohl inzwischen allgemein bekannt sein sollte.

peterle
Hallo zusammen,

danke noch einmal für eure Unterstützung. Nach einigen Telefonten habe ich eine Neurologen-Praxis gefunden, die mir für nächste Woche Donnerstag noch einen Termin eingeschoben haben. Ich geb die Hoffnung nicht auf, dass es sich noch ohne OP lösen lässt. Wenn der Neurologe aber auch der Meinung ist, OP wäre besser, dann werde ich mich wohl noch vor Weihnachten unters Messer begeben (der Neurochirug hat mich schon für 17.12 eingetragen).

Grüße,
Peterle
creed-71
Hallo Peterle,

ich würde den NC mal zügeln!! Er scheint recht schnell mit dem Messer zu sein.
Aufgrund der von Dir geschilderten Beschwerden würde ich mich jetzt keinesfalls operieren lassen!!

Ich hatte 2012 meine letzte OP. Das war auch L5/S1.
Bei mir war es jedoch so, dass ich Lähmungen hatte.

Ich konnte mich nicht einbeinig auf die Zehenspitzen stellen, und dies war eine klare Indikation für eine OP.

Wenn Du jetzt "nur noch" Taubheit hast, ist das noch kein Grund für eine Operation.

Bei meiner ersten OP 2001 bin ich vorher knapp 1 1/2 Jahre mit Taubheit von Behandlung zu Behandlung gelaufen. Erst dann war wirklich klar es hat konservativ keinen Sinn mehr.

Die Taubheit bin ich komplett wieder losgeworden. baeh.gif

Über den Nervenwurzeltod habe ich gestern noch mit meinem Physio gesprochen.
Der sagt - wenn dem so wäre, würden die Schmerzen zurückgehen. Soweit ist das richtig. Es würde aber auch zu einem deutlichen Kraftverlust im Bein kommen.

Also gehe bitte nochmal in Dich und hole Dir vor allem noch 1-2 Meinungen.
Für die OP kannst Du Dich immer noch entscheiden.

Denke daran, dass eine OP die Stabilität Deiner Wirbelsäule schwächt und es zu weiteren Operationen kommen kann...

Viel Glück!!
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