Hallo Bandis
Eigentlich bin ich eher ein Fall für das "Wirbelsäulen-Forum" und nicht nur hier bei der HWS. Aber mein größeres Problem liegt überwiegend dort, weshalb ich nun einige Fragen habe. Vielleicht kennt das der ein oder andere und weiß mir Rat.
Kurz zur Geschichte: Ich habe in den letzten Jahren immer wieder mal Probleme mit dem Rücken gehabt. Alles aber eher unspezifisch und mit ein bischen Schonung, Wärme und gelegentlicher Massage auch wieder gut in den Griff zu bekommen. Ich habe überwiegend Büroarbeit und ne Sportskanone bin ich auch nicht unbedingt. Nach 12 Stunden Büro konnte ich mich für Sport nur selten (eigentlich gar nicht) aufraffen. Im Sommer 2014 habe ich dann ein Eigenheim gekauft und selbst renoviert. Sechs Wochen harte, ungewohnte körperliche Arbeit. Aber es war auszuhalten. Ab und zu etwas Muskelkater und ein bischen Schmerz und dann ging es wieder. Ab diesem Zeitpunkt nahm jedoch die Schmerzintensität zu. Die LWS zwickte. Mehrere Ärzte diagnostizierten eine ISG-Blockade. Die wurde auch immer fleißig mit manueller Therapie gelöst und nach kurzer Zeit war ich dort schmerzfrei. Ich entschloss mich dann, mehr Sport zu machen. Ich habe angefangen, jeden Tag zu walken und konnte das auch über Monate (bis Ende Mai) durchziehen. Während dieser Zeit hatte ich kaum Rückenschmerzen, jedoch kamen beim Laufen Schmerzen im linken Bein dazu. Ende Mai hatte ich dann durch Überlastung eine Nabelhernie, die operiert werden musste. Das warf mich zurück und ich konnte 3-4 Wochen gar nicht laufen. Deshalb nahmen die Beschwerden an der LWS zu und ein Ortophäde diagnostizierte (durch MRT auch bestätig) einen leichten Bandscheibvorfall S1/L5. Durch Training und KG sollte das aber wieder gut werden. Also ran an den Speck und los ging das Training. Ich steigerte mein Laufpensum, ging schwimmen und machte KG. Die Schmerzen wurden weniger und ich war guter Dinge, dass ich das tatsächlich ohne OP oder ähnliches in den Griff bekommen......
....aber dann gingen die Probleme erst richtig los.
Ende September habe ich zur KG und zum Reha-Sport noch Gerätetraining im Fitnessstudio dazugebucht. Bereits nach dem ersten Gerätetraining (Beinpresse, Lat ziehen, etc.) bemerkte ich Schmerzen im Nacken, den Schultern und beider Oberarme. Ich schob es auf einen Muskelkater und dachte mir nichts weiter dabei. Tags drauf ging ich wieder trainieren. 1-2 Tage später hatte ich jedoch abartige Schmerzen in den Schultern und den Oberarmen. Das konnte kein Muskelkater mehr sein. Ich ging in eine Unfallpraxis (mit Ortophädie) und ließ mich untersuchen. Der erste Verdacht (Schulterimpigiment) bestätigte sich nicht, da es ja plötzlich kam und zudem beibseitig auftrat. Der Arzt spritze mir 6 Tage lang Kochsalzlösung in den Nacken und verschrieb Diclo. Des weiteren veranlasste er ein MRT.
Das Ergebnis: In Etage C2/3 ca. 2mm tiefe Vorwölbung. Segment C3/4 2,5 mm tiefe Vorwölbung mit Tangierung Wurzel C4. Etage C4/5 ca. 2,5 mm breitflächige Vorwölbung mit Tangierung Wurzel C5. In Etage C6/7 3 mm tiefe links betonte bilaterale Vorwölbung mit Tangierung Wurzel C7 (mäßige Foramenstenose).
Der Unfallortophäde meinte labidar, dass das nicht so schlimm ist und ich nichts für ihn zum operieren bin. Er schickte mich zu Hausarzt. Auf meine Schmerzen ging er nicht ein.
Ich habe nun seit sechs Wochen brennende Schmerzen in beiden Schulter und Oberarmen mit teilweiser Kraftlosigkeit in den Fingern. Bei Belastung der Arme verkrampfen diese sofort, schmerzen und lassen sich nicht mehr bewegen. Ich bekam bislang Ortoton (zur Lösung der Muskelspannung) und Novaminsulfon und Tilidin gegen die Schmerzen. Einen Termin beim NC bzw. Ortophäden habe ich erste Ende November bzw. Dezember. Und die Schmerzen werden nicht besser. Auch manuelle Therapie brachte bislang nichts. Die Therapeuten kneten wie blöd und meinen, dass das wie auf Stahlseilen sei. Solange die Nerven Signale feuern, werden auch die Muskel nicht weich.
Ich hänge total in der Luft und kann so auch nicht arbeiten, geschweige denn zu Hause viel Machen. Ich versuche jeden Tag ein kleines Stück zu Laufen. Den Rest des Tages verbringe ich auf einem Moorkissen auf einer Gymnastikmatte.
Können Vorwölbungen solche heftigen Beschwerden auslösen? Passt der MRT-Befund zu den Beschwerden oder kann da noch etwas anderes verrutscht sein? Hat jemand ähnliche Beschwerden und weiß Hilfe? Was kann ich machen, um die Zeit zu den Arztterminen zu überbrücken. Der Hausarzt will mich in Reha schicken. Aber das macht doch gar keinen Sinn, solange ich Schmerzen habe. Alternativ soll ich mich zuvor in einer Schmerzklinik vorstellen. Ich dreh schier durch.
Gruß Mike