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Komplette Version HWS-OP: muss es IMMER Prothese sein? LWS anders?

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
jetski
Hallo,

aus irgendeinem Grund kann ich nur im LWS- und nicht im HWS-Forum schreiben.

Ich hatte mal selber vor einigen Jahren eine LWS-OP aufgrund eines ziemlich großen BSV mit Cauda etc., dennoch hat
man keine Prothese eingesetzt, sondern einfach nur das "ausgelaufene" entfernt und den Rest der BS flach gelassen.
Mein Alltag funktioniert so einigermaßen passabel.

Jetzt hat ein Freund von mir einen HWS-BSV, der zudem auch schon droht aufs Rückenmark zu drücken.
Der Arzt sagte ihm: OP + Prothese, und egal wo ich es nachlese, tatsächlich ist bei HWS-OPs immer eine Prothese
involviert, sofern man mal von den Versteifungen absieht.

Gibt es in der HWS nicht diese simple Vorgehensweise wie bei meiner LWS-OP oben ? Einfach das Ausgelaufene weg,
und mit ner flachen BS weiterleben? Wenn nein, warum geht das nicht bzw. gibt es das nicht?


Viele Grüße!
milka135
Hallo Jetski,
ich glaub deine Gedanken u. Bedenken bezügl. Versteifung und Prothesen erahnen. Und ja, du hast recht. Schließl. ist es ein Fremdkörper der nach Möglichkeit bis zum Lebensende halten soll.

Es gibt die Möglichkeit, dass man auch in der HWS von hinten operieren kann. Allerdings machen das wenige Operateure. Weil, bei dieser OP-Art das Risiko einer Rückenmarksschhädigung höher ist. Als bei einer HWS-OP von vorne.
Jedoch machen jetzt wieder mehr als früher diese OP (von hinten).

Für das von hinten operieren kommt auch nicht jeder Pat. in Frage. Idiale Pat. sollen Pat. mit seitl. Bandscheibenvorfall sein.

Man muss sich als Pat. im klaren sein, dass die Schmerzen bei einer OP von hinten deutl. schmerzhafter ist, als eine HWS-OP von hinten.
Weil, eben hinten mehr Muskeln und Nerven sind.

Die verschied. Op-Arten werden gut auf der Internetseit der Neurochirurgie/Bad Berka beschrieben.

Man muss sich als Pat. auch bezügl. einer Prothese im klaren sein, dass sie verknöchern können

Liebe Grüße
Milka wink.gif
jetski
Hallo,
das beantwortet alles leider nicht meine simple Frage: warum konnte man bei meiner LWS-OP einfach das ausgetretene entfernen,
und fertig, und warum muss bei dem Freund von mir eine Prothese hinzu?

Warum kann man an der HWS nicht auch einfach das ausgetretene entfernen?
Kessi69
hallo jetsk!

Leider kann ich die deine Frage auch nicht beantworten, aber ich lebe seit 2 Jahren mit einer Versteifung über 2 HWS- Abschnitten und eine dritte BS an der HWS hat sich jetzt auch verabschiedet, aber da will keiner mehr ran.

Meine ist dehydriert, als ist der Abschnitt auch platt. (ohne OP)

Vieleicht ist es für ihn zu riskannt und gerade an der HWS zu gefährlich?
Immerhin ist der Kopf der schwerste den der Hals tragen muß und alle Stränge gehen da durch!!

Habe so eine Methode auch noch nicht bei der LWS gehört!

Entweder wird (ohne Prothesen einzusetzen oder zu versteifen) Knochenspan verwendet, aber noch nie, daß man die platt läßt nach einer OP??

Man lernt nie aus!

Kessi
Harro
Moin moin biggrin.gif
Zitat
und warum muss bei dem Freund von mir eine Prothese hinzu?

nun, Menschen sind nun mal keine Autos, die wenn sie kaputtgehen nach einem Reperaturplan repariert werden.
Ca. 90 % aller Menschen sind gleich (vorsichtige Schätzung) 10% haben Absonderheiten, hier die Herausragenste
Situs inversus " oder das "Kartagener-Syndrom" = Organe spiegelverkehrt auf der anderen Seite des Körpers "
die anderen zähl ich jetzt mal besser net auf, soviel Platz ist auch hier nicht.
Jede OP ist individuell auf den Patienten zugeschnitten mit seinen individuellen Gesundheitsstörungen,
so einfach ist das.


Liebe Grüße Harro
Levana
Zitat (jetski @ )


Gibt es in der HWS nicht diese simple Vorgehensweise wie bei meiner LWS-OP oben ? Einfach das Ausgelaufene weg,
und mit ner flachen BS weiterleben? Wenn nein, warum geht das nicht bzw. gibt es das nicht?


Viele Grüße!


Hey,

die Frage habe ich letzte Woche meinen NC gestellt.

OPs von hinten und das "ausgelaufene" entfernen ist nur dann möglich, wenn die BS seitlich ausläuft.

Bei mir ist diese OP auch nicht möglich, weil meine Bandscheide medial, also nicht seitlich, sondern in das Rückenmark ausläuft, also kann hier auch seitlich von hinten operierend nicht "abgeschnibbelt" werden, da man das Rückenmark nicht zur Seite schieben kann smile.gif

Hier muss die Bandscheibe raus.

LG Levana
Baball9
Hallo jetski.

Ich hatte vor zwei Jahren die selbe op an der lws wie du .
Sequestrier bandscheibenvorfall L4/L5?, es wurde bei der op
Nur das überstehende banscheibengewebe entfernt .
( Habe aber leider jetzt ein rezeptiv Vorfall an dieser Stelle ,wo mich momentan zum Glück nicht so ärgert ) .
Dank Medis und manuelle Therapie hab ich die Beschwerden einigermaßen im Griff.

Seit Juli ärgert mich jetzt zusätzlich die HWS .
Habe bei C5 /C6 einen links lateralen BSV mit kleinen Knöch. Anbauten
die im Rahmen einer mäßigen osteochondrose das linke neuroformen5/6 mittelgradig einengt .

Habe trotz schmerztherapie und PRT Wahnsinnige schulterarm Schmerzen .
Das mir mein neurochirug jetzt doch zu op rät.
Er würde die selbe op wie bei der lws machen.
Allso würde nur das überschüssige Gewebe und die Knöch. Anbauten entfernen .
Bandscheibe bleibt erhalten.
( op nach frykolm )

Er sagt da meine banscheiben über und darunter durch die osteochondrose schon so in Mitleidenschaft gezogen ist hätte er zum jetzigen Zeitpunkt ein Problem mich zu versteifen ( könnten es immer noch machen, falls die op nicht den gewünschten Erfolg bringt ) und für eine Prothese wäre meine hws schon zu arg degeneriert .

Er minte viele Kollegen neigen gleich dazu zu versteifen oder wenn es noch möglich ist eine Prothese einzubauen .er macht aber lieber erst die op wo am günstigsten ist .
So wie in meinen Fall das ich die besten Voraussetzungen für eine op von hinten hätte , bevor man eine große op von vorne macht .

Liebe Grüße Diana
jetski
Hallo, danke für eure Antworten!

Seine Diagnose lautet: hochgradige Spinalkanaleinengung bei HWK 5/6 durch eine breitbasige dorsobilaterale
Bandscheibenprotrusion. Der Spinalkanal wird auf 0,6 Zentimeter eingeengt. Die Liquorräume sind fast vollständig
aufgehoben. Verdacht auf beginnende zentrale Myelopathie.

Das wär ja dann, wenn ich die Antwort von Levana richtig verstehe, eigentlich das Gegenteil von medial:
warum könnte man dann in diesem Fall dann dennoch nicht das "Ausgetretene" abschnippeln und das wars?
milka135
Hallo Jetski,
zu deiner Frage:
Zitat
warum könnte man dann in diesem Fall dann dennoch nicht das "Ausgetretene" abschnippeln und das wars?

Kann ich nur sagen, dass manche NC´s diese Art von OP nicht gern machen. Weil, eben bei der OP von HINTEN die Gefahr höher ist, dass Rückenmark zuschädigen u. wohl diese Art von OP auch mit Instabilität einhergehen KANN.

Hinzukommt, dass die OP von hinten eben mehr OP-Zeit in Anspruch nimmt, als eine HWS-OP von vorn. Folgl. kann der NC eben nicht so viele an diesem Tag operieren und er nicht so viel verdienen. Zu dem sind Pat. die von hinten operiert werden an der HWs länger als 3 Tage im KH. Was dem NC logischerweise auch wieder Geld nimmt.

Aber das mit de OP-Risiko (Rückenmarksschädigung) bei HWS-OP von hinten hatte ich ja, schon in meiner Antwort vom 09.11.2015 geschrieben!

Da der Befund deines Freundes für eine OP von hinten sprechen könnte. Würde ich ihm eine Zweitmeinung empfehlen.

Liebe Grüße,
Milka wink.gif
chris007
Hallo Zusammen,

es gibt auch im HWS-Bereich eine Möglichkeit nur "das Ausgetretene abschnippeln zu lassen"
Stichwort: Perkutane Nukleotomie
Ich habe mich im Juni nach diesem Verfahren operieren lassen (Einen Bericht hier im Forum schreibe ich auch noch) und bin mit dem Ergebnis zufrieden.

Gruß Christian

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