Hallo und guten Abend.

Ich lese seit letztem Jahr in dem tollen Forum mit. Seit ein paar Monaten habe ich mich angemeldet und gebe auch meinen Senf dazu biggrin.gif

Heute möchte ich mich vorstellen. Ich bin 38 Jahre alt und alles hat im Urlaub letztes Jahr angefangen. Ich hatte mir das Knie verdreht und immer schief ins Auto eingestiegen. Dann kam auf einmal der Schmerz im Rücken mit den typischen Ausstrahlungen über den linken Po, Wade außen.

Ich war damit noch drei Wochen arbeiten, Verwaltungsleiter einer Großbäckerei, dann ging nicht mehr viel. Beim Hausarzt jeden Tag Spritzen bekommen, da wir dachten es wäre nur ein wenig der Ischias. Ging auch besser solang ich die Spritzen bekam.freitags gab es keine mehr und die Schmerzen wieder da.

Montags dann in die orthopädische Klinik in die Notfallsprechstunde. Nach 6 Stunden Wartezeit wurde ein MRT gemacht und der BWS L4-L5 diagnostiziert. Bin dann wieder heim gefahren um den stationären Aufenthalt zu planen.

Unsere Tochter war da gerade 1,5 Jahre alt. Den Dienstag dann gleich in Krankenhaus. Schmerztropf bekommen. Den nächsten Tag ist beim Aufstehen mehr rausgerutscht und ich war unterhalb des Beckens gelähmt. Innerhalb von 30 Miuten war ich im MRT und gleich im OP. Nach 4 Tagen wurde ich entlassen, AHB war für Oktober geplant.

Kaum daheim wurde mir die Kündigung überbracht.

Ende Septmber war alles wieder so schlimm, dass ich wieder in die Klinik bin. Nach ein paar Infilitrationen blieb nur die OP.

Damals war ich noch naiv und glaubte immer den Ärzten was sie sagten. Die nächste AHB war für Mitte November geplant.

Ach so, mein Knie wurde in der Klinik nie behandelt weil ich ja wegen dem BSV da war. Ich konnte seit dem Urlaub nur humpeln. Im Mai 2015 wurde es gespiegelt und 96% des Außenminiskus entfernt. Leider bis heute noch Probleme.

Am 17.11.14 dann zur ambulanten AHB. Mir ging es aber noch nicht gut, trotzdem Probiert. Da war ich schon auf 2x100 Tilidin und Ibu und Novalgintropfen.

Der Rehaarzt verschrieb dann Cortison, was mir auch half. Aber außer in den Schlingentisch und den ganzen Vorträgen habe ich nicht viel machen können.

Ende der vierten Woche dann zum MRT, wieder Rezidiv. Den Abend wieder ins Krankenhaus.

Der Oberarzt sagte es muss versteift werden, was er aber Aufgrund meines Alters nicht machen wollte. Stattdessen gab's erstmal Infilitration nur mit LA um zu schauen wo es jetzt genau sitzt. Ich würde dann verödet von L4-S1. Dann war der ausstrahlende Schmerz viel viel besser. Wenn es schlimmer wird sollte ich wieder kommen. Das war im Dezember.

Im April war ich dann zur Zweitmeinungssprechstunde in der Wicker Klinik. Da ging es mir schon wieder schlechter, das Gefühl des Durchbrechens war wieder da. Nach einer Stunde Gespräch war klar dass ich ohne Versteifung nicht vorwärts kommen werde.

Alles sehr verschlissen an den Gelenken usw. Meine Frau musste aus finanziellen Gründen ab Januar wieder VZ als Krankenschwester arbeiten.

Termin zur stationären Aufnahme war für Ende August geplant, vorher hatten die nichts frei.

Leider lief mein Auszahlungsschein auch am Tag des Besuches der Wicker Klink aus und Nachmittags war ich noch beim Orthopäden. Ich könnte dann nicht mehr und beschloss dummer Weise am nächsten Tag zum Hausarzt zu gehen um den Schein unterschreiben zu lassen.

Tja, um es kurz zu machen, die Barmer nahm den Formfehler zum Anlass und ich bekomme kein Krankengeld mehr. Die Klage habe ich mit dem VDK eingereicht.

Finanziell ging es uns bis vor zwei Wochen schlecht, müssten das Sparbuch plündern, Haus ander finanzieren und Zweitwagen und Motorrad verkauft. Inzwischen bekomme ich zum Glück Arbeitslosengeld, aber nur mit Klagedrohung des VDK.

Im Juni ging es mir immer schlechter und durch Vitamin B könnte ich zwei Wochen später in die Klinik. 5 Tage Diagnostik mit Neurologe, Infilitration, etc. Freitags dann Gespräch zu allem. Bei L5 ist ein Knochen seit Geburt nicht so groß wie die anderen.

Montags um 8 Uhr dann OP.das letzte mal Tilidin bekomm ich Sonntag morgen. 6 Stunden reine OP-Zeit. L4-S2 fusioniert, Schrauben und Stangen und mit Beckenknochenspähne versetzt. Nachts war ich voll auf Entzug, habe drei große Spritzen Dipi durchgedrückt in der Nacht mit der Schmerzpumpe.

Den nächsten Montag OP von vorne, wo die Käfige rein kamen. Die OP empfand ich nicht weiter schlimm. Eine Woche später durfte ich heim. Das war Anfang Juli.

Inzwischen bin ich bei 2x250 Tilidin, 3xIbu 600, 3-4 Novalgin 500, 1x50 Amitryptilin. Ich kann max 10 Minuten sitzen, 30-45 Minuten spazieren gehen und stehen nur ganz kurz. Der Fuß ist manchmal so taub abends dass ich ihn nicht mehr spüre.


Sorgen machen mir die Rückenschmerzen und die Angst dass der Zustand so bleiben könnte. Donnerstag habe ich einen Termin in der Ambulanz der Wicker Klinik.

Auch wenn ich hier viel lese dass mein Zustand normal ist, brauche ich doch die Gewissheit.

Einen Therapeuten habe ich endlich gefunden, denn ich bin psychisch fertig. Wenn meine Frau arbeitet kommen die Omas im Wechsel und kümmern sich um die Kleine.

Rente habe ich auch beantragt, 40% habe ich bekommen vom Versorgungsamt.

Ich habe echt Angst vor der Zukunft, auch ob meine Frau das Alles auf Dauer mit macht. Meint Ihr mein Zustand ist normal?

Danke an Alle die sich alles durchgelesen haben und den Moderatoren die das hier ganz toll machen!

Viele Grüße
Stefan