Hallo Konstanze und hallo Tabea,
letzten Ende ist es immer noch die "eigene" Entscheidung, ob man eine OP "wagen" möchte oder nicht. Bei oder während einer OP kann auch viel schief gehen (insbesondere Blutungen und Frührezidive lt. meiner Chirurgin), man kann sich nur so weit absichern, einen Chirurgen zu wählen, der das schon viele Jahre macht und einem evtl. auch die Risiken schonungslos darlegt.
Mein Neurologe sagte wörtlich zu mir (ca. 4 Wochen Parese) " Ich bin nicht der Freund von Wirbelsäulen-OPs, aber SIE sollten sich nächste Woche operiert haben lassen. Haben Sie schon einen Termin? Das ist vermutlich Ihre einzige Chance, irgendwann mal wieder joggen gehen zu können...".
Ich habe mir millionenfach das für und wider einer OP durch den Kopf gehen lassen. Hunderttausendfach mir ausgemalt, wie es wäre, für immer diese nervige Parese zu haben. Da ich am Ende keine 200m mehr zum Bäcker laufen konnte (ohne Pause) und ich es sogar beim Radeln gemerkt habe (zuvor bin ich halt 80km am Tag geradelt und so) war mich mich die Sache glasklar.
In der OP hat sich rausgestellt, dass der Nerv mit dem Vorfall verbacken war, und der Vorfall verkalkt und somit die OP sehr lange und kompliziert war. Geholfen hat mir die Erkenntnis irgendwie auch nichts, da ich mich hätte so oder so operieren lassen.
(4 Monate nach der OP bin ich mit geringer Kraftminderung 70km an einem Tag geradelt, das war der echte Befreiungsschlag für Körper und Psyche!). Dafür hatte sich die OP und die Reha und alles danach echt "gelohnt" :-)
Du musst für dich dein persönliches Risiko abschätzen (bzw. dazu kannst du gerne deine Ärzte befragen, wie viel erfahrungsgemäß mit/ohne OP wieder so laufen können wie zuvor).
Ich kenne bestimmt genauso viele Fälle, die ohne OP auch wieder genauso gut laufen können wie zuvor...
LG
Hexle