Markus1983
08 Sep 2015, 14:25
Hallo Zusammen,
nach meiner BSV OP im Juli 2011 wurde ja im Januar diesen Jahres ein fetter und sehr großer BSV in L3/L4 festgestellt. Mit viel Training in den letzten Monaten konnte ich die Symptome gut lindern.
Jetzt habe ich seit 4 Wochen im sitzen immer das Problem, das beides Füße stark kribbeln und kalt werden, aber keine Heber oder Senkerschwäche, auch volle Kraft. Ist halt komisch und macht Angst das Gefühl, weil ich dazu keinerlei Schmerzen in den Beinen habe.
Letzte Woche veranlasste meine Orthopädin ein Kontroll MRT, das letzte ja am 08.01. diesen Jahres.
Ich habe in den Monaten viel abgenommen und den Rumpf trainiert und und und und, was man nur machen kann und dachte deswegen, das MRT muss ja besser ausfallen.
Auf den Bilder sieht man nun, dass der riesige Vorfall in L3/L4 noch sehr klein ist und dieser ist im Befundschreiben nicht mal mehr erwähnt.
Dafür ein großer Rezidiv Vorfall in L4/L5, wo voroperiert ist., dazu ein Vorfall in L5/S1, dazu von L4-S1 komplette deutliche Facettenathrose, dazu in L5/S1 beginnende Ostechondrose.
Also 2 Vorfälle neu in 8 Monaten und die Facetten haben auch mächtig gelitten in den 8 Monaten und das obwohl ich alles für den Rücken getan habe.
jetzt bin ich so ziemlich fertig mit den Nerven. Mein Arzt kann auch nicht sagen, kommt das kribbeln von einem der 3 Vorfälle oder habe ich bereits Engstellen
an den Facetten, wo die Nerven austreten.
Einzige Aussage, wie bisher mit Sport weitermachen!
Dazu sagt der Arzt, diese Vorfälle werden auch kleiner, was mir Probleme machen wird, ist die Facettenathrose....ich bin erst 32 und habe jetzt schon täglich Schmerzen im Sitzen bedingt durch die Facetten. Da hilft auch kein Sport, leider.
Als nächstes peilt meine Ärztin die Facetteninfiltrationen an und das veröden der Nerven, davor habe ich auch große Angst.
Wie soll es nur weitergehen?
Ich habe echt Angst, dass mir eine große OP bevorsteht, denn wenn ich jetzt dort schon Ahtrose habe, dass werde ich sicher bald eine Stenose dort haben oder?
Andre63
08 Sep 2015, 16:26
Hallo, Markus,
2 neue BSV, obwohl Du trainiert hast, ist echt übel. Hast Du gezielt die innere Rückenmuskulatur aufgebaut?
Der BSV bei L5/S1 ist vielleicht schon älter und hatte eine Höhenminderung des Bandscheibenfachs zur Folge. Die ist Voraussetzung für Osteochondrose.
Facettenarthrose ist was fieses. Die Facetteninfiltration ist zwar nicht schön, persönlich hab ich's mir aber schlimmer vorgestellt. Bei mir wurde L3/4 und L4/5 beidseitig infiltriert. Der ganze Vorgang geht überraschend schnell, keine 5 min. Das abkleben und bequem! hinlegen dauert länger. Bei der Aktion hab ich Wert darauf gelegt, wirklich bequem mithilfe von 2 Kissen zu liegen, weil ich den Kopf nicht so weit drehen kann.
Die Facetten-Verödung macht nur Sinn, wenn die Infiltration was gebracht hat. Deshalb wär's in Deinem Fall vielleicht sinnvoll, die Infiltration etagenweise machen zu lassen, um im Erfolgsfall nur veröden zu lassen, was Schmerzen verursacht.
Warst Du schon mal beim Neurochirurgen in der letzten Zeit? Der kann Dir vielleicht noch besser helfen als der Orthopäde.
Gruß
Andre
paul42
08 Sep 2015, 18:25
Hallo Markus
So wie du deinen Verlauf beschreibst ist ja tatsächlich so einiges passiert.
Vielleicht wäre zur genauen Diagnose eine Funktionsmyelographie noch sinnvoll. An der Verteilung des Kontrastmittels lassen sich Engstellen die die Nervenwurzeln bedrängen recht gut sichtbar machen.
Das ändert aber leider wenig an der momentanen Situation.
Die Beschwerden in deinen Beinen und Füßen deuten zwar auf eine neurologische Beteiligung hin, sind aber von der Symptomatik her aber erst mal nur leichte Bedrängungen.
Was auffällig ist, ist die bereits vorhandene Facettengelenksarthrose.
Es ist die Folge der fortschreitenden Degeneration der beteiligten BS in den entsprechenden Segmenten deiner Lendenwirbelsäule.
Die Aussage den Sport in angemesserner Weise weiter zu machen ist sicherlich nicht verkehrt, da es für eine OP im Moment nicht der richtige Zeitpunkt ist bzw. keine zwingende Indikation besteht.
Ich kann aber nachvollziehen das dir der Gedanke über eine OP nicht aus dem Kopf geht.
Du solltest dich damit nicht verrückt machen, sondern versuchen Stück für Stück an der momentanen Situation zu arbeiten.
Ich sehe es aber wie Andre63, es macht auf jeden Fall Sinn wenn du neben deiner Betreuung deiner Orthopädin auch eine Meinung eines Neurochirurgen einhollst.
Ich halte es für sinnvoll wenn du mal mit einen NC grundsätzlich erörterst, was dich bei einer OP erwarten würde und zu welchem Zeitpunkt eine solche Option für dich empfehlenswert ist.
Zunächst gilt es zu klären wie du diesen Eingriff hinauszögern kannst, aber es ist auch wichtig zu wissen ab wann die Vorzeichen Richtung OP- Tisch gehen.
Zitat
Als nächstes peilt meine Ärztin die Facetteninfiltrationen an und das veröden der Nerven, davor habe ich auch große Angst.
Deine Orthopädin plant nun Facetteninfiltrationen und gegebendenfalls zusätzlich eine Verödung/ Denervierung an.
Zunächst einmal sind es zwei unterschiedliche Behandlungen mit unterschiedlicher Zielsetzung oder besser gesagt mit unterschiedlichen Zeitfenstern die dir Linderung bringen kann.
In den Gelenkflächen befinden sich Nervenzellen die im Knorpel eingebettet sind. Mit zunehmendem Verschleiss der BS ändert sich der Gelenkspalt an den den Facetten, so dass diese Gelenkflächen zunehmend aufeinander reiben. Folge ist eine Entzündung im Knorpel und ein fortschreitender Abbau des Knorpels. Man spricht dann von Arthrose.
Durch die Arthrose am Facettengelenk werden die Zellen verstärkt gereizt und erzeugen den Schmerz, der sich hauptsächlich nach längerer Ruhephase ( Nachtruhe) bei Beginn der Bewegung wieder bemerkbar macht.
Man spricht vom sog. Anlaufschmerz der sich bei zunehmender Bewegung wieder etwas lindert.
Bei der Infiltration wird das Gelenk mit einem Cocktail umspült. Hierbei wird versucht die Entzündung einzudämmen und die Reizweiterleitung der Nervenzellen zu unterdrücken.
Dieser Eingriff kann mehrmals pro Jahr wiederholt werden, so dass es zu einer Mobilisierungsverbesserung führen kann.
Eine Denervierung ist eine Methode die auf diesem Wirkungsmechanismus aufbaut.
Hierbei wird die Reizweiterleitung der Nervenzellen ganz gezielt mit Hilfe von Hitze, Kälte oder durch hochprozentigen Alkohol bewusst unterbrochen und kurzzeitig zerstört. Die Behandlung kann ebenfalls wiederholt werden.
Beide Verfahren könnten dir helfen um zunehmend Zeit zu gewinnen damit sich deine Mobilität verbessert, dein Allgemeinzustand etwas stabilisiert wird, bzw. eine OP hinaus zu zögern.
Bei fortschreitender Verschlechterung wird man im Rahmen einer OP die betr. BS- Segmente und WBK neu in Position bringen und versteifen.
Du musst lernen deine Erkrankung zu verstehen und es ist wichtig, das du dich selber einschätzen kannst wie du deine Tagesform bewertest.
alles Gute
paul42