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Komplette Version Versteifung oder nicht?

Bandscheiben-Forum > Spondylodese- (Versteifungs-) Forum > Spondylodese der LWS
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Sylvie67

Liebe Bandis,

vor fünf Tagen war endlich mein Termin in Emmerich. Ich habe mich und meine Geschichte dort vorgestellt. Nämlich seit 2 Jahren Schmerzen in der LWS mit Ausstrahlung in das re. Bein wegen Wirbelgleiten L4/L5 . Ich nehme starke Medis und mache KG . Mein Problem ist, kein langes Sitzen und kein langes Stehen geschweige denn laufen. In Emmerich wurde mir gesagt man könnte versteifen, wenn der Leidensdruck zu groß wird. Mir wurde aber auch gesagt, dass es zu Anschlißinstabilitäten kommen kann. Und dass die Rückenschmerzen bleiben können, die besten Erfolge gibt es bei Pat. die nur Nervenschmerzen haben. In meinem Röntgenbild von jetzt zu dem von vor 2 Jahren, sieht man eine leichte Verknöcherung die der Körper selber herstellt. Also er versteift sich selber. Kennt sich damit jemand aus? Und wenn er selber auf natürliche Art sich versteift hat man dann keine Schmerzen mehr?
Nach demTermin mit Wartezeit von 3 Stunden, mußte ich mich dort erst einmal hinlegen vor Schmerzen. Und jetzt nach 5 Tagen habe ich wieder mein Kribbeln in den Beinen wenn ich laufe und das nur wegen des Termines. Ich habe in Emmerich angerufen und mir wurde eine stationäre Aufnahme empfohlen mit einer täglichen Spritzentherapie.
Über eure Antworten würde ich mich sehr freuen, bin ein bißchen deprimiert weil es mir ja vor dem Termin schon besser ging. Mit so einem Rückschlag habe ich nicht gerechnet.

LG Sylvia
Claire Grube
Hallo Sylvie67

ich bin Claire und bevor ich weiter schreibe ist es für Dich einfacher zu verstehen, das ich nicht wie ein BLINDER von der FARBE spreche, klicke einfach auf meinen Namen und da kannst DU meine kompl. Leidensgeschichte der verg. mittlerweile 7 Jahren mit nunmehr 1jährigen guten Ausgang lesen...ist so einfacher. Ich wollte nur zu Emmerich schreiben wie folgt:

Ich hätte zu 100% Vertrauen zu Emmerich gehabt und mich auch dort unters Messer gelegt, wenn Dr. Theiss damals sich getraut hätte.OK, bei mir war es auch sehr kompliziert und deshalb hab ich es sehr toll gefunden das sich der Doc. getraut hat es abzulehnen, denn es wäre bestimmt "nach hinten" los gegangen!

Er ist sehr kompetent und ich kenne auch heute noch Menschen die auf meinem Zimmer lagen deren OP super gelaufen ist, nicht umsonst ist es eine sehr kompetente Rückenklinik und weiter zu empfehlen, auch für Schmerztherapien & Co.

Auch bei mir meinten div. Ärzte....wenn sie 80 Jahre alt sind hat sich das von selber versteift.....na toll!!! Mittlerweile weiß ich aber A) es verknöchert wie die Natur es vorsieht, was nicht immer eine gute Richtung ist und B)ich konnte zum Schluß nur noch vom Bett auf das WC und zurück....ich bin 53 Jahre und hätte dann - wenn ich es ausgehalten hätte - bis 80 so leben müssen?!?!?!??!

Ich habe nun seit Mai 2014 meine Spondy über 4 Etagen hinter mir und die letzte Kontroll-RÖ-Aufnahme sagte aus, das die Versteifung super fortgeschritten ist!!! Und wenn da alles zusammen verknöchert ist dann bleibt zur Sicherheit der Käfig ( die 4 eigentlich) drin.....es stört ja auch nicht! Und ich hab keine Schmerzen mehr und zum Schluss vor der OP hatte ich minütlich 24 Std. lang 8-9!!! Dann kurz nach der OP 3-4 und dann immer weniger und ich hab bis auf 2 tropfen Tili......n alle anderen Schmerzmittel sowie Morphinpflaster weg, fort...toll, oder?!

Die Entscheidung kann Dir keiner ab nehmen, wenn Du Fragen hast - auch wenn ich nicht tgl. mehr hier rein sehe - antworte ich Dir gerne, ansonsten alles, alles Gute von

Claire Grube!
Stefan77
Hallo,

Dein Arzt hat vollkommen Recht mit der Aussage, dass er erst operiert wenn der Leidensdruck zu groß ist. Bei mir war es der Fall und es geht mir in kleinen Schritten besser.

Wie Du schreibst geht es Dir sehr schlecht, ich würde vielleicht stationär die Spritzentherapie machen. Über die Ergebnisse kann man auch oft sehen was es bewirkt, wo es Sinn macht zu Versteifen und wo nicht. Und danach kannst Du noch immer entscheiden ob Du Dich versteifen lassen willst.

Wünsche Dir gute Besserung,

Grüße

Stefan
Sylvie67
Hallo,

liebe Claire Grube und Stefan.
Vielen Dank für Eure Antworten. Eine Spritzentherapie werde ich auch noch mal in Erwägung ziehen. Ich müßte nur vom Hausarzt eine Einweisung bekommen, dann geht es schneller. Ansonsten muß man ja wieder Wochen warten bis man einen Termin bekommt. Aber dann denke ich wieder, die halten mich für blöd. Nach dem Motto ja Sie können doch noch ihre Beine bewegen.
Ich hatte schon 3 PRT Spritzen unter dem CT im Bergmannsheil Buer vor 2 Jahren bekommen. Diese haben mir leider nicht geholfen.
In Emmerich sind es jeden Tag 1 Spritze 1 Woche lang ohne CT, nur am Wirbel gesetzt.

Liebe Claire ich habe auf deinen Namen geklickt und mir deinen Bericht angesehen. Ich bewundere deinen Mut und finde es toll dasse dir so gut geht und du dein Leben wieder leben kannst. Ich glaube auch etwas unter erfolgreich operiert oder so was von dir gesehen zu haben. Muß mich hier erst mal durchlesen. Danke, dass ich dir Fragen stellen darf.
Bist du denn von hinten und vorne operiert worden? Und wo hast du dich operieren lassen?
Wußtest du auch über die Anschlußinstabilitäten? Würde dir auch gesagt, dass es sein kann, dass nur der Nervenschmerz weg geht, aber nicht unbedingt der Rückenschmerz?
Ich habe nämlich beim Stehen und Laufen dass Gefühl, dass ich durchbreche.
Fragen über Fragen. Wäre schön wenn du mir antworten könntest.
LG Sylvia
paul42
Hallo Sylvie67

Ich finde es gut das du hier im Forum stöberst und versuchst Antworten zu deinen Fragen zu finden.

Ich würde dir dennoch empfehlen deine Fragen ausschließlich in deinem Thread zu stellen damit du einen Überblick erhälst und nicht alles zusammen tragen musst um daraus deine Entscheidung für oder gegen eine OP abzuwägen.

Es macht es auch für andere Mitglieder einfacher dir dazu zu antworten anstatt dir hinterher zu lesen.
Ich kann dich aber verstehen das du momentan jede Chance und jeden Hinweis gerne annimmst.

Ich bin vor 6 Jahren aufgrund von Wirbelgleiten und den daraus langjährigen resulitierenden Baustellen im Bereich L4/L5-S1 erfolgreich versteift worden.

Bei gesichterter Diagnose Wirbelgleiten ist eine Versteifung die einzige operative Möglichkeit um diesen degenerativen Prozess zu stoppen.
Man sollte diese Entscheidung aber so lange als möglich hinaus zögern und zunächst versuchen mit konservativen Methoden eine Linderung zu erfahren.

Es gibt unterschiedliche OP- Verfahren um eine Spondylodese / Versteifung in der LWS zu erzeugen.
Die OP- Verfahren nennen sich ALIF, TLIF; XLIF und PLIF.

Alle Verfahren behinhalten das komplette Ausräumen des BS-Faches welches durch einen Cage ersetzt wird und in Kombination mit einen Schrauben-Stab-System zu einer Fusion des Segmentes führen sollen.

Welches Verfahren für dich geeignet ist richtet sich nach den zusätzlichen Nebenbaustellen die während der OP mit präpariert werden.

Ziel der OP ist es, dass normale Gefüge der LWS-Wirbelkörper wieder in eine Position zu bringen damit beteilligte Nervenwurzeln wieder über ausreichend Spielraum verfügen sodass diese reizfrei in der LWS gelagert sind.

Der eingesetzte Cage dient dabei nicht nur als Platzhalter um die Höhe des BS- Faches auszugleichen, sondern hier wird im Cage zusätzlich körpereignes Knochenmaterial eingebracht damit die betr. Wirbelkörper miteinander verwachsen können.

Damit das operierte Segment zeitnah stabil und belastbar ist wird das BS- Segment zusätzlich mit dem Schrauben- Stab- System fixiert.

Es gibt der LWS nach der OP den notwendigen Halt bis die Verknöcherung abgeschlossen ist.

Eine Anschlussinstabilität ist nicht zwangsläufig die Folge einer solchen OP, sondern hängt davon ab, wie Stabil das darüber liegende BS-Segment ist.

So eine Spondylodese ist ein sehr anspruchsvoller Eingriff der mit langer Genesungszeit verbunden ist.
Es findet eine Veränderung der Statik statt, mit der sich der Körper im Genesungsprozess erst anfreunden muss. Die ursprünglichen Belastungspunkte der BS verändern sich, was aber nicht automatisch bedeutet das sich dadurch weitere Instabilitäten in anderen Segmenten zwangsläufig entwickeln.

Ich würde dir zunächst raten, das Angebot zur weiteren konservativen Behandlung in Anspruch zu nehmen und gleichzeitig mit deinem Arzt zu erörtern welches OP- Verfahren für dich in Frage kommt wenn sich mit konservativen Methoden keine Linderung mehr erreichen lässt.

Lass dir vom Arzt erklären was zusätzlich neben der eigentlichen Versteifung noch genmacht werden sollte damit du von dem Eingriff langfristig profitieren kannst

alles Gute
paul42
diebelsalt1980
Hallo Sylvia,

das mit der Anschlussinstabilität war mir schon vor dem Termin bekannt denn ich habe mich hier im Forum gut Informiert. zwinker.gif
Natürlich ist so eine OP keine Garantie das der Schmerz komplett verschwindet und das wird dir kein gescheiter Arzt garantieren. Aber es ist eine Möglichkeit die allerdings erst nach ausschöpfen aller anderen Möglichkeiten gewählt werden sollte. Ich hatte auch alles andere Versucht um die Versteifung noch lange hinauszuzögern aber es hat nichts gebracht. Da ich nicht mehr weit laufen oder länger als 10 Minuten stehen konnte war meine Lebensqualität sehr bescheiden und daher war die Entscheidung für mich recht einfach.

gruß Andreas
milka135
Hallo Sylvie,
also ich als noch nicht Operierte kann zwar wenig bis nichts dazu schreiben.

Kann aber nur sagen, dass es mit natürl. Versteifung so eine Sache ist. Und zwar aus dem Grunde von vielen anderen Gründen schon mal, dass du für natürl. Versteifung Platz brauchst.
Und wenn die Bandscheiben platt sind nimmt leider auch die Skolose zu. Dieser Stellung muss sich dann dein Körper anpassen. Von HWS bis Fuss.

Zu der Aussage:
Zitat
die besten Erfolge gibt es bei Pat. die nur Nervenschmerzen haben
kann ich nur sagen: Versteh ich nicht. Denn wenn ein Nerv nicht "nur" geküsst wird. Sondern Jahre zur Schädigung genötigt wird. Wird sich der Nerv(en) nur bedingt oder garnicht erholen.

Sylvie warum ich hier meinen Senf dazu geschrieben habe, hängt damit zusammen, dass meine Bandscheiben platt sind und ich einen primär zueng angelengten Spinalkanal habe. Somit finde mein ursprünglicher Plan ein Ende. Wenn es mir gesundheitl. besser geht. Sag jetzt bitte, nicht wie 32 Lj. Es gibt auch Menschen die einer WS eines/einer Ü-70 herumschleichen und lt. Pass erst 32 Lj. sein sollen. An meiner HWS habe ih leider das selbe Spiel und mein NC denkt auch mit Schrecken an eine OP. Mir wurden verschiedene Möglichkeiten genannt und entscheiden muss man allein. Ich persönl. bin auch schon an Ärzte geraden die mich insbesondere nicht an der LWs aufgrund der Komplextät nicht operieren würden - aber trotzdem gute NC´s waren.

Wie sagt immer mein jetziger NC: "wenn der Leidensdruck beim Pat. vorhanden ist u. eine OP Sinn macht um wzb.: schlimmeren vorzubeugen solten beide einer OP zustimmen".

Egal welcher OP man im Leben zustimmen will oder muss. Eine Garantie gibt es nie. Man kann nur die Klinik/Arzt vor einer OP zufragen. Wie die Nachversorung & Co. sichergestellt ist.

Ich empfehle dir wirkl. die Update´s von Claire Grube zulesen. Die sind wirklich gut geschrieben und hier im Forum ein Bestzähler!

Liebe Grüße,
Milka wink.gif
Nadinchen81
Hallo Sylvie ,
Muss mich mit einer Sache Milka anschließen. Das mit den Nerven Schmerzen verstehe ich nicht.
Hatte vor der 1. Versteifung Nerven Schmerzen im Bein. Die sind geblieben bzw haben sich sogar verstärkt. Und mein Bein und Fuss sind seitdem taub. Bin vor Ca 3 Wochen "Neu" versteift worden da keine Verknöcherung stattfand und sich alles lockerte. Und die Nerven Schmerzen sind immer noch da. Das kann sich natürlich noch ändern,sind ja erst 3 Wochen. Aber es gibt ja auch das sogenannte Schmerzgedächtnis. Und wenn der Nerv Jahrelang gereizt wurde,kann es sein ,das er sich nicht erholt.
Und klar besteht danach eine gewisse Instabilität in der Ws. Und dann kommt es halt auch darauf wie und ob es gut verknöchert. Bei mir war der Leidungsdruck vor 5 Jahren auch so groß das ich es hab machen lassen.
Hatte seit 25 Jahren Schmerzen. Ich würde nicht grundsätzlich davon abraten oder dafür sprechen. aber man sich über vieles bewusst sein. Es kann auch ein langer und harter Weg werden.
Wünsche Dir alles gute
LG Nadine
Nellie
Guten Morgen wink.gif ,

ganz allgemein gilt der Grundsatz, dass Beinschmerz von einer OP deutlich besser profitiert als Rueckenschmerz. Der Grund dafuer ist, dass mit einer OP (Bandscheibe oder Versteifung) der Druck von einem Nerven genommen werden kann und dieser sich erholen kann - nicht muss leider. Es kann sich natuerlich auch der umgekehrte Fall einstellen, dass bei der OP der Nerv verletzt wird.

Rueckenschmerzen allein sind durch OPs sehr schlecht zu beeinflussen und deshalb sind die Aerzte da sehr zurueckhaltend. Ueblicherweise wird das konservative Vorgehen bevorzugt. Es ist oft auch nicht klar, welche Struktur beim reinen Rueckenschmerz ueberhaupt betroffen ist, sind es evtl. Baender oder Knochenhaut, haben schon Prozesse des Umbaus i.S. eines Schmerzgedaechtnisses stattgefunden etc. Dann wird der Pat. einer solchen Tortur unterzogen und es nutzt ihm nichts.

Ich hatte ja BSV mit Sequester und nur Rueckenschmerz und ein Arzt hat nur den Kopf geschuettelt und gesagt, auf gar keinen Fall operieren, kann sein, dass Sie nach der OP Nervenschmerzen im bein haben, die nie mehr weggehen. Warten Sie ab...2 Jahre dauerts.

Ich hab zwar keinen Gleitwirbel, aber ich konnte auch nicht lange gehen, kaum stehen, hatte schlimmes Durchbrechgefuehl und habe so hart daran gearbeitet und tue es immer noch, aber es hat sich ausgezahlt und es geht mir viel besser. Eine Entscheidung muss jeder selber treffen.
Sylvie67
Hallo ihr lieben,

Ich habe erst jetzt gerade Euro Nachrichten gelesen und bin sehr dankbar dafür.
Da es jetzt schon spät ist, lese ich morgen früh noch mal alles in Ruhe und antworte Euch dann. Habt vielen Dank!


Gruß Sylvia
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