es geht um meine Mutter (78). Der Bericht des Radiologen sagte:
Absolute Zervikalkanalstenose im Segment HWK3/4 mit Myelopathie auf dem Boden eines breiten, knöchern abgestützten Prolaps. Beidseitige Neuroforamenstenose für die C4-Wurzeln.
Auf dem Boden einer multisegmentalen Osteochondrosis intervertebralis retrospondylophytär und unkovertebral abgestützte Bandscheibenprotrusionen/Vorfälle zwischen HWK4 und BWK 1. Dabei multiple Neuroforamenstenosen besonders für beide C5-Wurzeln, die rechte C6-Wurzel und die rechte C7-Wurzel.
Ihre Beschwerden: Gefühlsstörungen in beiden Händen, Fingern und Fingerspitzen, links betont. Links zum Teil heftige Schmerzen bis in die Fingerspitzen (tagesformabhängig). Beinschwäche und unsicherer Gang.
Ende April wurde sie in der Asklepios-Klinik in Hamburg-Altona operiert, wobei der Spinalkanal in Höhe HW3/4 durch einen Eingiff von vorne (durch den Hals) geweitet wurde. Vor der OP sagte der Arzt noch, er sei zuversichtlich, dass nach der Op die Beschwerden verschwinden. Nach der Op hieß es dann plötzlich, es sei ja von Anfang an nur noch darum gegangen, ein Fortschreiten der Symptome aufzuhalten.
Mal hieß es, Besserung sei unwahrscheinlich, dann dass diese nach einigen Monaten eintreten könne.
Ein niedergelassener Neurochirurg, den wir um eine zweite Meinung baten, meinte sogar, man müsse ein Jahr Geduld haben.
Nach der OP ist die Verengung im MRT-Bild etwas besser, der Bericht spricht jetzt nur noch von einer mäßigen, dorsal betonten Einengung.
Man sieht in dem Bereich der Verengung noch eine helle Färbung, die auf eine Entzündung/Reizung hindeutet. Auch ist in dem Bereich der Fluss des Rückenmarkswassers zum Teil unterbrochen. So habe ich jedenfalls den Arzt verstanden.
Man rät uns zunächst von einer weiteren OP ab.
Das Problem ist leider, dass man es bei jedem Termin in diesem Krankenhaus mit einem anderen Assistenzarzt zu tun hat. Der Oberarzt oder gar der Chefarzt lassen sich in der Neurochirurgie-Ambulanz nicht blicken.
Leider ist bis heute (4 Monate nach der OP) keine Verbesserung eingetreten. Im Gegenteil, die Beschwerden haben zugenommen. Nachts kann meine Mutter trotz Schmerzmittel zum Teil nicht schlafen, weil die Schmerzausstrahlung in den Arm bis zur Hand so stark ist. Es gibt aber zwischendurch auch mal bessere Tage, wo die Symptome fast abgeklungen zu sein scheinen.
Stoßtheraphien mit Kortison haben nichts gebracht.
Der niedergelassene Neurochirurg, den wir um eine zweite Meinung baten, hat auf Verdacht in die linke C6 und C7-Wurzel unter dem CT Kortison gespritzt, aber auch das hat nichts genützt. Nach seiner Meinung (Kontrolle im CT) ist der Spinalkanal ausreichend frei, und er würde auf keinen Fall operieren.
Nun sind wir ratlos und frustriert.

Was würdet Ihr uns raten? Einen dritten Arzt aufsuchen? An wen würdet Ihr Euch in Hamburg als Kassenpatient wenden, auch mit Blick auf eine evtl. zweite OP?
Ist weiteres Abwarten die richtige Strategie?
Wie wahrscheinlich ist es, dass von selbst eine Heilung/Besserung noch eintritt, und kann dies tatsächlich ein Jahr dauern?
Ist die Tatsache, dass es eigentlich immer schlimmer wird, nicht ein schlechtes Zeichen?
Andererseits: Ist die Tatsache, dass es zwischendurch auch fast beschwerdefreie Tage gibt, nicht ein gutes Zeichen?
Gruß
der Sohnemann