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Komplette Version Prolaps L5/S1 Warten auf Besserung seit über 1 Jah

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
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Jens75
Hallo liebe Bandscheibenbetroffenen,

ich habe mich gerade angemeldet und möchte mich und meine Krankheitsgeschichte kurz vorstellen.
wink.gif Wie so viele hier im Forum würde ich mich freuen, wenn ich hier im Forum Tipps und Tricks erhalten und weitergeben kann oder auch mal mir einfach den Frust von der Seele schreiben kann.
Damit möchte ich heute dann auch starten und hoffe, aus eurem Erfahrungsschatz Tipps zu erhalten, denn im Moment bin ich bezüglich meiner Beschwerden bzw. deren konstantem Auftreten ziemlich gefrustet:
Vor ca. genau 1 Jahr hatte ich, nach monatelangen Vorbeschwerden, bei einem morgendlichen Hustenanfall, den vielen bekannten heftigen Schmerz, der mich die nächsten Wochen eher krumm als gerade durch die Gegend laufen ließ.

Ziemlich schnell wurde per MRT ein kräftiger Bandscheibenvorfall (so die Radiologin) L5/S1 festgestellt, welcher die Nervenwurzel rechts massiv bedrängt. In den folgenden Wochen besserte sich die Schmerzsymptomatik und die Beweglichkeit soweit, dass ich im Alltag zurecht kam, wenn auch mit Schmerzen vaD beim Aufstehen aus dem Bett bzw. vom Stuhl ziemlich stark waren. Je nach Tagesform waren auch im normalen Tagesablauf beim Gehen und Stehen aushaltbare Schmerzen vorhanden. Bisher wurde ich konventionell mit mehreren Krankengymnastik-Serien behandelt, wobei ich jedoch oft aktive Übungen aufgrund vorhandener Schmerzen nicht ausführen konnte oder wollte.
Es blieb dann bei Dehnungsübungen und die Muskulatur wurde gelockert. Nach einigen Monaten, in denen ich auf einem aushaltbaren aber unangenehmen und anstrengenden Schmerzlevel war, fiel dann die Sensitivität in der Spitze der rechten Großzehe aus, die bis heute leider taub ist (trotz Vitamin B- Gabe und KG).
Ich versuche weiterhin ohne Schmerzmittel auszukommen, da ich aufgrund zweier chronischer Krankheiten schon Medikamente nehmen muss, aber die letzten 6 Wochen war ich doch ab an auf Novalgin angewiesen, um über den Tag zu kommen (Ibuprofen und ähnlich starke Analgetika zeigen keinerlei Wirkung). Die Schmerzsymptomatik hat sich indes auch verändert.
Ich habe schon länger keine ausstrahlenden Schmerzen mehr, sondern rein starke Beschwerden im LWS-Bereich eher links, manchmal aber auch nach rechts wechselnd, weshalb zwei Orthopäden schon auf die Iliosakralgelenke tippten. Dauerhaft helfen konnte mir bisher leider keiner. Das CRP als Entzündungswert wurde überprüft und war unauffällig, ein Versuch eine eventuelle Blockade des ISGs links manuell zu beseitigen, zeigt bisher auch keine Wirkung (liegt bereits mehrere Tage zurück).

Insgesamt fühle ich mich bisher bei keinem Orthopäden gut aufgehoben (bin weiter auf der Suche), meine jetzige Krankengymnastin macht einen professionellen Eindruck, trotzdem zeigt die KG wenig Erfolg, auch aufgrund dessen, dass ich nicht mit Schmerzen die Übungen durchführen möchte oder auch kann, weshalb ich oft nicht aktiv meinen Rücken stärken kann.
Ich bin im Moment leider eher unzufrieden und ratlos und fühle mich bei den bisher aufgesuchten Ärzten leider nicht gut aufgehoben. Sollte die Bandscheibe sich nicht inzwischen zurückgezogen haben?
Ich bin ja gerade erst 40. Haben diese LWS-Schmerzen direkt oder indirekt etwas mit der Bandscheibe zu tun?
Sollte ich eine neue Bildgebung beim Arzt anfragen (MRT Bandscheibe und/oder CT ISG), um endlich mal die körperlichen Ursache für die konstanten Schmerzen zu finden? Kann mir jemand im Bergischen Land vielleicht einen guten Arzt empfehlen?

Ich wäre sehr dankbar! So, das war es erst einmal, ich freue mich auf eure Antworten...

Viele Grüße Jens
Andre63
Hallo Jens,

warst Du schon mal bei einem Neurochirurgen, der ist der kompetente Ansprechpartner für die Wirbelsäule? Die meisten Orthopäden sind keine Rückenspezialisten, da wird auch gern mal trotz Bandscheibenvorfall eingerenkt smhair2.gif.

Unter "empfohlene Ärzte und Therapeuten" findest Du vielleicht einen Arzt in Deiner Nähe. Könnten die Rückenschmerzen vielleicht von Muskelverspannungen kommen? Hast Du die Physiotherapeutin mal auf die geänderten Schmerzen angesprochen?

Sind deine ISGs druckempfindlich? Aufgrund eines entsprechenden Druckschmerzes wurde bei mir eine ISG-Affektion festgestellt. Um zu prüfen, ob deine Schmerzen vom ISG kommen, könnte eine Testinfiltration an jedes ISG, aber in getrennten Sitzungen, gemacht werden.

Vielleicht wäre eine stationäre Schmerztherapie das richtige für dich. Dabei wird nach der Schmerzursache gefahndet, soweit ich weiß, kommen da bei Bedarf auch Test-Infiltrationen zum Einsatz. Außerdem gibts da KG.

Deine chronischen Erkrankungen können nicht verantwortlich für die geänderten Schmerzen sein? Wurde im MRT-Bericht "Spondylarthrose" oder "Facettenarthrose" erwähnt? Auch das kann, muss aber nicht, zu Rückenschmerzen führen.

Gruß

Andre
paul42
Hallo Jens75

Willkommen im Forum wink.gif

Ziemlich lange Geschichte die du beschreibst. kinnkratz.gif

Ich meine dabei nicht deinen Text, sondern die Therapien die du bisher ohne nennenswerten Erfolg durchlaufen hast.

Ich würde dir ein neues MRT empfehlen, um die Lage des BS- Vorfalls und dessen Entwicklung über den Zeitraum zu beurteilen.
Nach einem Jahr macht es Sinn wenn du ein aktuelles Bild einforderst um einen Vergleich zur Entwicklung des BSV zu erhalten.

Zusätzlich solltest du dich bei einem Neurologen vorstellen, um die Taubheit des Zehen beurteilen zu lassen.

Das du keine ausstrahlenden Beschwerden in Richtung der Beine hast, mag für dich vielleicht subjektiv eine Erleichterung darstellen, jedoch besteht nach so langer Zeit der Verdacht, das der Nerv in seiner Leistungsfähigkeit beeinträchtigt ist.

Mit der Auswertung deiner Befunde und zu einer Weiterbehandlung solltest du zukünftig die Behandlung bei einem Neurochirurgen suchen um eine aktuelle fachärztliche Einschätzung zu erhalten.

Sorry wenn ich das so schreibe, aber deine Orthopäden scheinen zur bisherigen Behandlung anscheinend nicht das ausreichende Feingefühl gehabt zu haben.
So nach den bisherigen Methoden weiter zu behandeln bringt dir wahrscheinlich kaum Aussicht auf Linderung, zumal niemand ohne aktuelles Bild einschätzen kann, wie es momentan um deinen Rücken bestellt ist.

Auch die Hinweise die dir Andre63 geschreiben hat sind ernst zunehmen und könnten Ursache deiner Beschwerden sein.

Wie sich die Weiterbehandlung entwickeln wird, lässt sich aus meiner Sicht nur durch ein aktuelles MRT zum Vergleich ableiten.

Aus meiner Sicht ist dir bisher viel wertvolle Zeit verloren gegangen.

gute Besserung
paul42
milka135
Hallo Jens,
zu:
Zitat
wenn auch mit Schmerzen vaD beim Aufstehen aus dem Bett bzw. vom Stuhl ziemlich stark waren.
kann ich nur sagen, dass klingt stark nach Spondyarthose und/oder Facettengelenkarthrose. Mit anderen Worten, offensichtl. quälen dich nicht nur d. Bandscheibe. Durch Anbauten, kann auch ein Nerv eingeengt werden und schon wärst du bei deiner tauben Zehe.

Ich stimme Andre63´s Aussagen in allen Punkten zu.

Hast du die Möglichkeit, an ein Physiotherapierezept: Manuelletherapie zukommen?
Was hilft dir mehr Wärmeanwendungen oder Kühlen?

Im allgemeinen muss man leider sagen/feststellen, dass man als Wirbelsäulenpatient immer mal gute und weniger gute Tage u. Nächten haben wird. Auch eine OP muss daran nicht´s bessern. Aber Neurochirurgen greifen seit einiger Zeit nicht mehr so schnell zum Messer. Neurochirurgen haben in Sachen Linderung viel drauf.
Weil, sie sich mit dem Nervensystem eben besser auskennen als ein Orthopäde.

Bei meinen Orthopäde hatte ich auch immer nichts. Obwohl ich nachweisl. eine neurogene Blasenentleerungsstörung seit Jahren hatte. hammer.gif

Liebe Grüße,
Milka wink.gif


Jens75
Hallo, das ist ja klasse hier, direkt schon mehrere Antworten, vielen lieben Dank.
klatsch.gif @Andre63: Danke für deine Hilfe, zu deinen Fragen/Bemerkungen kann ich Folgendes sagen: Beim Neurochirurgen war ich noch nicht, nur bei einem "normalen Neurologen" der dann die Muskeln rechts durchgemessen hat (das war ganz am Anfang, da war der Zeh noch nicht taub). Da hatte er zumindest erkennen können, das der Nerv angekratzt/gereizt ist. Aber wohl nicht so schlimm das es dramatisch war (er hat, meine ich, etwas von polyphasischen Ableitungen/Signalen?? erwähnt, komme gerade leider nicht an den Befund). Ich werde hier im Forum mal nach einem Neurochirurgen in meiner Nähe suchen, danke für den Tipp!

Die ISG sind in der Tat druckempfindlich, ich dachte auch schon mal an Bechterew oder Ähnliches (bin ich ein Hypochonder?), da ich auch Kyphose; Lordose und Skoliose habe (aber nicht allzu ausgeprägt). Aber dann müsste doch auch ein Entzündungswert (z.B. CRP) erhöht sein?! Ist er aber nicht (mein Hausarzt hat mir zuletzt zumindest angeboten, mal ein CT in Auftrag zu geben, allerdings möchte ich das vermeiden, da ich mich nicht unnötig mit Strahlung zubomben lassen will).
Meine Physiotherapeutin hat übrigens vor meinem 1. Orthopäden gemerkt, dass es eher IGS-Beschwerden sind, sie versucht auch die entsprechende Regionen dementsprechend zu "manipulieren" und zumindest die Muskeln in der Region zu lockern. Das hilft aber leider nur bedingt.

Zwei weitere Ärzte meinen inzwischen auch, dass es von den IGS kommt, sollte zum Beispiel zwischendurch IBU nehmen und habe auch mal ein Muskelrelaxans probiert, das hat aber alles nichts gebracht und ich wollte die Medis nicht länger anwenden. Wärme hilft leider auch nur begrenzt und auch Reizstrom hat bisher relativ wenig geholfen (habe ein Gerät zu Hause). Ich habe es zwischendurch auch mal mit Kälte versucht, aber das hat m.E. gar nicht gebracht. Bewegung verbessert allerdings die Symptomatik (morgens nach dem Schlafen ist es hingegen besonders schlimm, daher habe ich mir auch den M. Bechterew vorstellen können).
Der MRT-Bericht war übrigens sonst bis auf eine kleinere Vorwölbung L4 soweit alterstypisch unauffällig. Auch meine anderen chronischen Erkrankungen können übrigens nicht die Ursache des Schmerzes sein.

Fazit: dann gehe ich wohl erst mal zu einem fähigen Neurochirurgen zwinker.gif !

@Paul 42: Danke Paul, du bekräftigst mich gerade darin, ggf. auch mal mit Nachdruck ein neues MRT einzufordern, allein schon um die Situation aktuell zu beurteilen
@milka135: Gehe vollkommen mit deiner Meinung hinsichtlich einer OP. Das wär mein letzter Weg. Da kann der Operateur noch so gut sein, wenn die Narbenbildung schiefläuft, hat man den Salat.

Anbei findet ihr noch mein altes MRT-Bild, für die die es interessiert und die damit was anfangen können....
Jens75
und Bild Nummer 2
milka135
Hallo Jens,
ja der BSV L5/S1 ifüllt schon recht ordentlich deinen Spinalkanal. Naja, L4/5 ist aus meiner Sicht auch ein BSV.
Die taube Zehe passt auch zu deinem Befund.

Liebe Grüßen,
Milka wink.gif
Jens75
Ja, die betroffene (taube) Großzehe passt wohl zum Befund. Und die Zehen des rechten Fuß bekomme ich auch nicht ganz so hoch gestreckt wie die des linken. Aber Zehenspitzen-/und Hackengang sind in Ordnung und ich kann noch Kraft an den Zehen des rechten Fuß aufbringen, wenn man an ihnen zieht. Fußheber und -Senker scheinen somit zumindest relativ i.O.!

Mein neuer Hausarzt ist eigentlich immer erreichbar (wie hier besprochen habe ich heute versucht einen Neurochirurgen zu erreichen, ich habe in der Liste hier im Forum auch einen Empfohlenen in meiner Nähe gefunden, aber leider noch nicht erreichen können (Urlaub??)). Der Hausarzt hatte mir wegen der ISG-Problematik schon eine Überweisung zum CT angeboten. Aber nach den negativen CRP-Werten würde ich eher, auch nach euren Antworten, lieber noch mal ein aktuelles MRT wollen. Meint ihr, der Hausarzt hat da Probleme (kein Orthopäde, zu teuer etc.) und ich kann mir den Besuch bei ihm sparen? Oder ist das bei mir (privat versichert) einen Versuch wert? Zu den Orthopäden will ich i.M. eigentlich nicht mehr, da bezahl ich immer nur und es tut leider keinen Schritt vorwärts hammer.gif . Einen neuen möchte ich auch nicht suchen, sondern mich auf einen Neurochirurgen konzentrieren, der aber doch bestimmt auch aktuelle MRT-Bilder benötigt...?

Wie seht ihr das??

Liebe Grüße

Jens
Jens75
Ich noch mal.
Könnte ich nicht dann direkt ein MRT der LWS und ISG ansprechen, dass soll ja auch gehen (ggf. mit Kontratsmittel). Habe schon im Forum gesehen, dass es Hausärzte gibt, die es auch verschreiben.
Aber wie sieht es bei denen mit dem Budget aus? Oder ist das bei Privatversicherten egal? Habe ein bisschen Sorge, mit Kanonen auf Spatzen zu schießen und befürchte, dass beim MRT nichts Belastbares rauskommt (quasi Status unverändert) und der Aufwand umsonst war. Allerdings gehen mir die konstanten Schmerzen langsam echt an die Substanz, seit ca. 6 Wochen sind sie konstant vorhanden und vorher waren sie 1 Jahr lang zumindest bei bestimmten Situationen/Bewegungen immer da... Ich bin an dem Punkt, an dem ich meine prinzipiell aushaltbaren Schmerzen aufgrund des ständigen Auftretens nicht mehr aushalten will. Und die Orthopäden haben bisher immer nur die BS gespritzt oder das ISG gerenkt... Es muss sich was tun, ich habe doch lang genug gewartet?!!

Viele Grüße

Jens
Andre63
Hallo, Jens,

bei der Größe des BSV im Querschnittbild und deinen nach wie vor bestehenden Beschwerden ist ein neues MRT alles andere als auf Spatzen geschossen. Der Neurochirurg akzeptiert ein 1 Jahr altes MRT sowieso nicht mehr. Als Privatpatient kriegst Du viel schneller ein neues als wir Kassenpatienten biggrin.gif, obwohl wir ähnliche Rücken haben. Der Hausarzt kann durchaus ein MRT veranlassen, so bin ich zu meinem 1. LWS-MRT gekommen (allerdings ist er auch Schmerzdoc und hat deshalb ein höheres Budget).

Hast Du gelegentlich Schmerzen an mindestens einer Achillessehne? Bechterew-Patienten haben da oft die ersten Probleme.

Gruß

Andre
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