Liebe Community,
ich (35 Jahre, männlich, sportlich) ersuche nun Euren Rat, weil ich anscheinend - wie mein Neurochirurg sagte - ein "schwer zu beratender Fall" bin.
Bei mir wurde im Juni 2014 ein zunächst kleiner BSV L5/S1 festgestellt, der sich im Laufe der ersten Monate noch etwas vergrößert hat. Im letzten Bild keine Vergrößerung des Vorfalls mehr festzustellen, jedoch sieht man deutlich dass die Nervenwurzel in Bedrängnis ist.
Probleme waren/sind hauptsächlich Beinschmerz und ausgeprägter Lasuege, bei ca. 30 Grad positiv. Es erfolgte im Zeitraum von einem Jahr auf konservativer Ebene: KG, manuelle Therapie, KG am Gerät, Osteopathie, LNB Schmerztherapie, Körpertherapie nach Pohl und eine stationäre Reha über 3,5 Wochen. Medikamente habe ich in dieser Zeit auch verschiedene genommen: Cortison, IBU, Diclo, Arcoxia, Lyrica, Ortoton (im Moment aber alles abgesetzt außer IBU). Auch PRT-Behandlung habe ich bekommen und aktuell sind als letzter konservativer Versuch noch einmal 2 PRT-Sessions geplant.
Ich hatte nie Lähmungen, Taubheit oder sonstige Ausfallerscheinungen im Bein, auch wenn das MRT Bild es vermuten ließe. Aktuell sieht es so aus, dass ich bei normaler Alltagsbelastung (Bürojob mit höhenverstellbarer Tisch) meist ohne Schmerztabletten auskomme. Sogar ein 18-tägiger Roadtrip mit dem Camping-Bus (3000 km) war kürzlich möglich in dem ich insgesamt an 5-6 Tagen jeweils eine IBU 600 nahm, wenn der Ischiasnerv keine Ruhe gab.
Das Problem ist nur, dass der Lasuege einfach nicht besser wird was über die Zeit zu einer gewissen Veränderung des Bewegungsbildes geführt hat. Normale Bewegungen sind mit so einem früh positiven Lasuege oft nur in Schonhaltung möglich.
Außerdem gibt es immer wieder schlechte Tage/Situationen, an denen der immer wiederkehrende Schmerz im Bein eine psychische Belastung darstellt mit negativen Auswirkungen auf Familie, das soziale Umfeld und mich selbst. Nach einem Jahr bin ich doch schon ziemlich zermürbt und weiß nicht mehr, was mir noch helfen könnte.
Mein Neurochirurg sagt, dass ich am Ende der konservativen Behandlung angekommen bin und nun selbst entscheiden muss, ob ich mich mit der jetzigen Situation abfinden kann oder ob ich es mit einer OP versuchen möchte. Es würde dann eine mikrochirurgische Dekompression der Nervenwurzel durchgeführt. Er schätzt die Chance auf Besserung bei ca. 80 % ein. Es besteht laut NC die Möglichkeit, dass sich durch die andauernde Kompression bereits Narbengewebe um die Nervenwurzel gebildet hat oder noch schlimmer, der Vorfall regelrecht mit dem Nerv "verbacken" ist. Auch bei erfolgreicher OP könnte es sein, dass mir der Lasuege bleibt. Mein NC hat bereits rund 3000 Eingriffe hinter sich aber offenbar ist er bei mir ratlos. Er spricht von einem "chronifizierten Wurzelreizsyndrom".
Ich weiß, jeder BSV ist anders aber trotzdem möchte ich hier den Versuch starten ggf. Gleichgesinnte zu finden, bei denen eine ähnliche Symptomatik vorliegt um mich an dieser Stelle mit Euch auszutauschen.
Meine Hauptfrage zur Zeit ist: Gibt es nach über einem Jahr noch Hoffnung auf Heilung des Lasueges / der Schmerzen? Was hat euch geholfen?
Würdet Ihr die OP nach so langer Zeit noch machen?
Vielen Dank im Voraus und eine gute Nacht!
Euer Fujicatoe