Hallo zusammen,
zunächst einen Gruß an alle!
Mein Name ist Heiko, ich bin 37 Jahre alt. Ich hatte bis Dezember 2014 das Glück nie wirklich schwerwiegende, gesundheitliche Probleme gehabt zu haben und war ein aktivitätsliebender junger Mann. Die Erkrankung meines Rückens der letzten Monate hat dies leider verändert - und ich habe derzeit Angst vor dem was noch kommen mag.
Meinen ersten Bandscheibenvorfall hatte ich am 30.12.2014 an L5/S1. Ich bekam daraufhin vom Orthopäden eine PRT Spritze und die Schmerzen und Beschwerden linderten sich nach und nach. Krankengymnastik hatte ich auch gemacht.
Ein latenter kleiner Kreuzschmerz blieb bestehen. Nach einigen Wochen wurde dieser Schmerz wieder stärker und bald war ein Niveau erreicht, dass ich kaum noch laufen konnte. Und so kam es, dass ich Mitte Mai meine Kleine morgens aus dem Kinderbett holen wollte und das mich komplett niedergestreckte. Nun war's ein Massevorfall geworden (siehe MRT Bilder 18.05). Mir wurde in der Klinik wo ich eingeliefert wurde geraten, den Vorfall umgehend operieren zu lassen - ich hatte aber zu sehr Angst vor der OP. Ich bekam eine PRT im Krankenhaus und wurde nach 3 Tagen entlassen. Mein Orthopäde sagte, dass wir es konservativ mit PRT Therapie versuchen, ich aber sehr auf Bewegungsfähigkeit und Lähmungserscheinungen achten solle. Zehenspitzen stellen, Fersenstellen, Reflexe usw. funktionierte alles - Schmerzen in Po, Geschlechtsorgan, hinteren Oberschenkeln und rechter Wade waren sehr stark - hierfür bekam ich Schmerzmittel, die ich auch im Krankenhaus bekommen hatte.
Ich verbrachte die nächsten 14 Tage dann im Bett...die nächste PRT saß gut, brachte kleine Besserung der Schmerzen und ich schöpfte Hoffnung, dass ich es ohne OP schaffen würde. Dann am Morgen nach der 2. PRT vom Orthopäden erwachte ich fast euphorisch! Keine Schmerzen mehr. Warum kapierte ich im nächsten Moment, ich konnte beim Aufstehen den Urin nicht halten und er ging in die Hose. Bei Fassen nach meinem Po und Beinen merkte ich, dass ich dort wo vorher die Schmerzen waren kein Gefühl mehr hatte. Es fühlte sich so an, als ob ich ab der Hüfte dick in Watte eingewickelt war.
Ich hatte diese Reithosenanästhesie / Cauda Syndrom bekommen und sollte nun unbedingt operiert werden. Das dann gemachte MRT zeigte lt. Ärzten, dass der Vorfall sich noch vergrößert hatte. (Nach Vergleich der MRT Aufnahmen von 2 Wochen zuvor würde ich selber sagen, dass er sich verkleinert hatte.) Ich konnte mich zu diesem Zeitpunkt immernoch nicht wirklich zu einer OP durchringen, es war ein Samstag und mir war unwohl bei der Vorstellung einer OP unter Wochenend-Notbesetzung. Der Hinweis des Arztes, dass wenn ich mich jetzt nicht sofort operieren lassen würde dann die hohe Möglichkeit bestünde, dass ich ab dem nächsten Tag ein Leben lang einen Blasenkatheter tragen müsste ließ mich dann einwilligen.
Die OP war erfolgreich und ich hatte volles Gefühl wieder und auch keine Schmerzen mehr - nur einen kleinen Wundschmerz. Das Wasserlassen war die ersten Tage nach OP noch anders als zuvor.... es lief auch jedesmal noch nach. Das hat sich innerhalb 3-4 Wochen auch wieder gebessert. Arzt schilderte mir die Operation und dass der Vorfall die Größe einer Walnuß hatte und an einem Stück aus dem Spinalkanal gezogen werden konnte. Das Loch im Faserring der Bandscheibe war groß - weshalb die Bandscheibe gespült wurde und danach wurde es mit einem Gewebetuch verklebt.
10 Tage nach Op ging ich auf Reha. Am zweiten Tag saß ich dort dann leider zwei Stunden am Stück. Direkt danach fing die erste Krankengymnastik an und schon während ich auf der Liege lag spürte ich auf einmal einen ziehenden Schmerz im Kreuz mit brennenden Steißbein. Trotz Schmerz konnte ich dann in der Reha in 2. und 3. Woche gut meine Übungen machen und war sehr zufrieden mit der Rehaklinik. Ich hatte für mich ausgemacht, dass ich mit diesem neuem Schmerz umgehen konnte und mein Leben leben könnte.
Nun bin ich seit 2 Wochen wieder zuhause und ich muss leider sagen, dass es diese Tage leider bergab statt weiter bergauf geht - ich habe Angst, dass diese Rückenprobleme kein Ende haben... Während ich in der Reha ab der 2 Woche selbst sehr gut Nordic Walking machen konnte habe ich nun schon beim normalen Gehen, dass Gefühl das etwas im Kreuz dumpf knack und reibt. Ich habe inzwischen fast eine Scheu vorm Gehen. Und wo ich vor 2 Wochen noch 2-3 Stunden sitzen konnte, schaffe ich es jetzt nur mehr so 0,5-1 Std. Meine Angst ist es, dass die Bandscheibe so gelitten hat, dass ich nun schon die Wirkung der Wirbel L5 und S1 aufeinander spüre.
Direkt an die Reha anschließend habe ich Krankengymnastik und Irena-Rehanachsorge begonnen. Wo ich vor Tagen dachte, dass mir die Bewegung und der Muskelaufbau gut tun würde und es vorwärts geht, ist nun komplett ein Gefühl der Angst vor der Zukunft eingetreten...
Hat jemand hier Ähnliches erlebt. Gibt es welche bei denen sich dieses grobe Knacken und dieses ungute Gefühl beim Laufen von selbst wieder gegeben haben. Wie fühlt es sich an wenn Wirbel sich berühren? In meinem Kopfkino denk ich schon an eine Versteifung. Und wenn ich den fast rechten Winkel meiner Strecke L5 - S1 sehe so weiss ich nicht ob in dieser Lage überhaupt versteift werden kann - die Ecke S1 steht nach oben an L5 heran - ergo müssten L5 und S1 beim Verschrauben zueinander gedreht werden oder nicht? - was wiederrum zu Problemen der Gesamtstatik des Rückens führen würde...solche Horrorvorstellungen gehen mir nun durch den Kopf.
Weiterhin wollte ich fragen, ob sich dieser Gallertkern nachbildet und sich die Bandscheibe wieder füllt.
Über Kommentare und Tips würde ich mich sehr freuen und wäre dankbar.
Viele Grüße, Heiko