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Komplette Version Neuvorstellung BSV L5/S1

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
And4444
Hallo zusammen,
ich habe mich eben mal angemeldet, um mein Problem zu schildern. Ich freue mich sehr, dass es eine Plattform gibt, auf der man sich mit anderen Leidgenossen austauschen kann.
Zu mir: Ich bin 26 Jahre alt, männlich, war Leistungssportler und immer aktiv im Leben und erfolgreich im Job. Doch jetzt geht alles bergab.

Ich habe seit etwa 7-8 Wochen starke Schmerzen im Gesäß--Oberschenkel hinten--Kniekehle. Es ist ein typischer Nervenschmerz (genaueres weiter unten).
MRT zeigt eine deutlich defekte Bandscheibe L5/S1.
Es ist wichtig zu erwähnen, dass ich mir Mitte März beim Fußball die Achillessehne gerissen habe. Grundsätzlich ist das gut verheilt (viel Schneller, als der Standard), aber womoglich nur, weil ich es mit Physio und Sport für die Beine übertrieben habe.

Ich bin sogar der Meinung, dass der BSV länger zurückliegt. Hatte immer leichte Rückenschmerzen früher, aber durch Bauch- und Rückenmuskeltraining diese gut ausgeblendet. Durch die OP am Fuß musste ich 8 Wochen liegen. Dadurch sind die Muskeln sicher zurückgegangen. Ich versuchte wieder zu arbeiten und somit kam es zu den starken Schmerzen.

Das verrückte bei mir: Ich habe die Schmerzen NUR vom Gesäß zur Kniekehle (Ischias), NICHT aber im Rücken. Zu spüren sind diese egtl. immer, außer ich laufe sehr viel. Speziell das Sitzen, Liegen und vor allem Positionswechsel (vom Sitzen ins Stehen) sind extrem Schmerzhaft. Nach 10min Gehen geht es langsam wieder.
Ich war Samstag erst wieder 4-5h tanzen--Alles Gut--Heimfahrt ins Auto setzen und alles ist wieder extrem Schmerzhaft.
Ich nehme 5x am Tag Schmerzmittel und Muskelentspannung.

Nun zur Frage:
Auf dem MRT sieht man deutlich, wie die Ischias-Nervenwurzel durch den BSV über den Wirbelbogen "gespannt" wird. Hausärztin sagte sofort OP. Orthopäde rät mir zu einer OP. Ich habe mir einen Termin in Bad Berka (Spezialisten für Wirbelsäule) gemacht--diese raten auch zur OP. Ich habe anfangs abgelehnt und wollte erstmal konservativ versuchen. Seit 6 Wochen mache ich Physio. Vor 3 Tagen habe ich eine PDA-Spritze ins Rückenmark bekommen. Noch hilft nichts davon. Ich habe keine direkten Lähmungserscheinungen, der Fuß ist nur immer etwas kalt und kribbelt etwas.
Ich habe also 4 Spezialisten, die zur OP raten und unzählige Physios und Verwandte mit BSV gesprochen, die gegen OP sind.

- Wann sollte die Spritze etwa wirken; hat damit jmd. Erfahrung?
- Bin ich zu ungeduldig; Wie lange kann das dauern, bis die Schmerzen von selbst nachlassen?
- OP ja oder nein? Wer hatte ähnliche Erfahrungen machen müssen?
- Was wird bei einer OP genau gemacht? (künstliche Bandscheibe; etwas weglasern; ...?)
- Warum sind so viele gegen eine OP? (kann man danach nicht mehr hart arbeiten?)
- Wer hatte schon OP und kann gutes/schlechtes berichten?

Leider konnten mir die Spezis nicht alle diese Fragen beantworten. Und klar, die Krankenhausleute wollen operieren um Geld zu verdienen; die Verwandschaft ist gegen OP wegen möglicher Risiken. Aber das hilft mir nicht weiter, ich will nur wieder fit werden und brauche Meinungen von Leidensgenossen ;)


Vielleicht noch am Rande erwähnt:
Ich war früher Leistungssportler und sehr erfolgreich im Beruf, was für einen 26jährigen nicht selbstverständlich ist. Den Sport kann ich so gut wie vergessen (auch wegen Achillessehne). Auf Arbeit werde ich aller voraussicht nach gekündigt, da ich schon so lange fehle, aber ich kann einfach nicht sitzen. Auch die Kündigung könnte ich zur Not noch verkraften, aber was gar nicht geht, ist berufsunfähig zu werden. Auch muss ich um Haus&Hof sorgen, da ist die Familie auf mich angewiesen.

Danke im Voraus
lg And









Frank Castle
Hallo And,

ich wurde letztes Jahr wegen eines BSV L5/S1 operiert.

Hatte seit der OP immer wieder Rückenschmerzen, dann war mal 2 Monate Ruhe und nun hab ich wieder einen Bandscheibenvorfall an der glechen Stelle (Was laut meinem Arzt wohl bei 10 Prozent aller Fälle auftritt).

Ich kann dir also leider nichts Positives über eine OP berichten. Die Risiken sind eben, dass man danach immer noch Probleme hat und es an der Stelle dann immer wieder zu einem erneuten BSV kommen kann.

Es gibt aber mit Sicherheit auch viele denen es nach der OP gut geht, ist halt leider so ein bischen ein Glücksspiel.

LG
Frank
Sabine1968
Hallo And,
Ich habe die Spritze vor drei Wochen bekommen und es hat leider absolut nichts gebracht, außer, dass der Nerv richtig verärgert war und ich Schmerzen im Großzeh hatte, die ich vorher nicht kannte.

Warum viele von der OP abraten? Weil sie oft genauso ein Rätselraten ist wie andere Therapien auch, einigen hilft es, anderen nicht. Leider mit der Einschränkung, dass sie nicht rückgängig gemacht werden kann und evt. Narbengewebe entsteht.

Wie operiert wird hängt oft davon ab, welche Methode der Arzt kann......

Also ich bin nicht in jedem Fall gegen eine OP, es gibt viele Fälle, in denen sie zumindest Linderung bringt. Hausärztin und Orthopäden sind hier nicht massgebend, sondern Wirbelsäulenchirurgen und Neurochirurgen. Wenn Du Bedenken hast, dass es nur ums Geld geht, hol Dir eine Meinung von einem niedergelassenen Neurochirurgen, also nicht im Krankenhaus.

Das mit dem Job kenne ich, hab auch einen guten Job und fürchte drum, vor allem weil wir das Geld brauchen. Ich bin mit 47 leider zu alt für eine neue Karriere und Gott sei Dank zu jung für die Rente.

Wünsch Dir, dass Du den für Dich richtigen Weg findest.

Sabine

And4444
Hallo,

danke schonmal für die Meinungen smile.gif

@Frank: Was wurde bei dir genau gemacht? Ich habe gelesen, dass es bei Versteifungen zweier Bandscheiben sehr oft zu Problemen kommt, was ja auch klar ist, denn das ist sehr unnatürlich. Zwei Wirbel, die immer "gleich" arbeiten müssen.
Wenn die OP beispielsweise hieße, dass eine künstliche Bandscheibe eingesetzt wird oder von dem Stück, was den Nerv einklemmt etwas weg-gelasert wird, dann hätte ich kein Problem damit. Aber bei Versteifung sehe ich das etwas kritisch.

@Sabine: Ich hatte auch irgendwie das Gefühl, dass es nach der Spritze eher schlechter ist. Kann aber auch an dem Sitzen bei der sehr langen Fahrt hin- und rückzu liegen. Ich würde ja gern konservativ behandeln, nur hat es in den letzten Wochen bislang wenig gebracht.

Die Entscheidung wird ja auch nicht leichter...gerade Gestern erst: Früh trifft man Bekannten, der sagt bloß nicht OP. Danach Termin beim Chiro, der sagt OP. Gestern Abend erstes mal Physio vom neuen Rezept, die sagt natürlich keine OP!
Physio meinte auch, dass sie schon mehrfach jemand hatte, der komplette Fuß/Bein-Lähmung durch BSV bekam...und er hat es nach hartem Training ohne OP geschafft. Wenn ich trainiere und die Übungen mache, dann spüre ich leichte Nervenschmerzen...ist das denn ok? Dachte immer man soll erst los machen, wenn Schmerzen weg sind (die bei mir scheinbar nie von allein weggehen / und auch keine Schmerzmittel richtig helfen).

Ich habe mir auch nochmal für kommenden Dienstag einen Termin bei einem sehr bekannten und renommierten Chiropraktiker gemacht. Das wird zwar teuer, aber er kann mich vielleicht noch etwas mehr aufklären. Sicher wird er von der OP abraten, aber ich suche einfach alles, was irgendwie helfen könnte.

Bitte gebt mir noch ein paar Erfahrungen, ich Danke euch smile.gif
mfg And
Frank Castle
Hallo,

bei mir wurde das vorgefallene Bandscheibengewebe mikrochirurgisch entfernt.

LG
Frank
Fioni91
Hallo And,

ich bin 23 Jahre alt & habe in etwa das gleiche durchgemacht wie du. Habe alles an konservativen Maßnahmen versucht & nichts hat geholfen. Ich hatte auch viele Meinungen für und viele Meinungen gegen eine Operation. Ich hab einen BV L5 S1 und eine Spinalkanalstenose mit Schmerzen im Bein & starkes kribbeln im Bein. Rückenschmerzen hatte ich auch kaum, viel schlimmer waren die Nervenschmerzen im Bein. Nun wurde ich vor 5 Wochen endoskopisch operiert & meine Schmerzen sind weg. Gehe schon wieder arbeiten (Wiedereingliederung)! Ich bin zufrieden mit der OP & habe meine Lebensqualität zurück.
Ich wünsch dir alles Gute!

LG Fiona
And4444
Hi Fiona,

das klingt ja super, wenn es bei dir so gut lief. (im nachhinein betrachtet ist so eine Entscheidung immer ein leichtes ;) )
Das kommt mir alles sehr vertraut vor.
Du schreibst, dass du endoskopisch operiert wurdest. Diese Methode soll wohl die beste sein, wird von der Klinik, wo ich mich vorstellte aber leider nicht angeboten. Bei würde dann wahrscheinlich mikrochirurgisch operiert werden. Na gut, immer noch besser, als die "ganz alten" Methoden, wo vom Bauch aus aufgeschnitten wurde.

Hat jmd. Erfahrung mit Bad Berka? Galt zumindest von früher her als deutschlandweit beste Klinik für Rückensachen. Keine Ahnung ob das noch so ist.

Habe mir vorhin ein paar Videos auf youtube zu der mikrochirurgischen variante angesehen. Ich finde das eigentlich nicht so schlimm...vorausgesetzt es wird kein Nerv beim aufschneiten verletzt.

lg And
Fioni91
Hallo And,

ja diese Entscheidung zu treffen ist wirklich nicht einfach. Ich habe mir fast 2 Monate täglich den Kopf zerbrochen. Aber letztendlich bin ich froh, wie ich mich entschieden habe.
Genau, endoskopisch. Meine Narbe ist nur 8mm! smile.gif ich wurde in Herne operiert.
Soweit ich weiß, entsteht bei der endoskopischen Operation die kleinmöglichste Narbe.

LG Fiona
violac01
Hi,

also nach so "kurzer" Zeit wüde ich dir von einer OP noch abraten. 7-8 Wochen ist viel zu urz, damit der BSV austrocknen kann und das tut er eigentlich bei den allermeisten Leuten.

Bad berka hat mir auch eine OP empfohlen und ich bin ohne OP wieder gesund geworden..aller dings hat das echt ein bisschen länger gedauert ( 5 Monate).

Allgemein wird aber immer von 12 Wochen gesprochen, die man erst mal mindestens abwarten sollte, wenn man keine Lähmungen und Ausfallerscheinungen hat.

Zitat
Warum sind so viele gegen eine OP? (kann man danach nicht mehr hart arbeiten?)



wegen der hohen Riskiken, von denen die Ärzte nicht genügend aufklären.
z.B. :Es kann sich Narbengewebe bilden und dieses drückt dann auf die Nerven und du wirst die Schmerzen nie los.


Wenn es von alleine verheilt; der BSV sich zurückbildet ist es immer besser.

Vor Berufsunfähigkeit Angst zu haben ist echt unbegründet. Es dauert bis man wieder einsatzfähig ist, Geduld ist gefragt, aber es wird bei den allermeisten wieder und dann muss man konkret was für den Rücken tun, nicht einfach so weitermachen, Rückenschule etc.... aber danach kannst du ein ganz normales Leben führen und natürlich wieder arbeiten.

Wehre dich gegen eine ev. Kündigung!Krankheitsbedingt darf man nicht gekündigt werden, halte dich zurück dem Arbeitgeber zu sagen, was du hast....bei schlechter Prognose hat er gute Karten. Aber die besteht nicht, wegen einem BSV.

2011 gab es endoskopische OP nicht in Bad Berka

Du kannst ja mal berichten, ob das heute anders ist?
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