Kabanja
02 Jul 2015, 13:45

Hallo,
auch ich kann mich wohl zum Club der erflogreich "Versteiften" zählen. Am 27.05.15 unterzog ich mich einer Spondylodese L4-S1 und bekam eine Bandscheibenprothse L3/4 eingesetzt. Die OP wurde wegen der Prothese ventral durchgeführt. Die ersten 3 Wochen waren echt hart aber jetzt geht es mir allmählich besser. Bin zwar noch nicht 100%ig fit und nehme auch noch Schmerzmittel aber es fühlt sich schon so an, als wäre ich auf dem richtigen Weg.
Was mich ein bisschen verwundert, ist die Tatsache, dass ich 1,5 Woche nach OP direkt zur Reha geschickt wurde. Ich absolviere hier das volle Sportprogramm auch an Geräten. Sogar Kisten mit Gewichten schleppen bin ich schon fleißig am üben. Von der Mobilität her funktioniet das auch ganz gut, aber hinterher besonders Abends habe ich ziemlich starke Schmerzen und muss wieder zum Schmerzmittlel greifen.
Man liest hier im Forum immerwieder, dass man am Anfang sich viel schonen soll und nicht zu früh zur Reha soll. Ich habe nun Angst, dass ich evtl. in einem halben Jahr oder so die Quittung von zu frühem Training bekomme wegen Narbenbildung. Ich habe nämlich mittlerweile nach 2,5 Wochen Reha
das Gefühl, dass mein Zustand sich eher verschlechtert als verbessert.
Die Ärzte und Therapeuten hier meinen jedoch dies gehöre alles zum Heilungsprozess und es verliefe alles ganz normal.
Ich bin ziemlich verunsichert, soll ich auf die Ärzte und Therapeuten vertrauen und schöne weitertrainierten oder mich eher schonen.
Vielleicht kann jemand von seinen Erfahrungen berichten.
Viele Grüße
Kabanja
paul42
02 Jul 2015, 20:03
Hallo Kabanja
Das man dich bereits nach 1,5 Wochen in Reha schickt und das anscheinend ohne Auflage deines Operateurs finde ich recht seltsam.
Eine so kurzfristige Reha sollte eher als Anschlussheilbehandung durchgeführt werden.
Das heißt eigentlich, dass man dich langsam mobilisiert und dich langsam an die körperliche Belastung heranführt.
Zitat
Ich absolviere hier das volle Sportprogramm auch an Geräten. Sogar Kisten mit Gewichten schleppen bin ich schon fleißig am üben.
Ich glaube nicht, dass dein Operateur der Meinung ist, dass du nach so kurzer Zeit bereits so ein intensives Programm durchlaufen solltest.
Deiner Schilderung nach, scheint es auch nicht wirklich hilfreich zu sein.
Es kann ja nicht Sinn der Sache sein sich tagsüber auszupowern um sich dann zum Abend in Medis zu flüchten, die die Überanstrengung dann übertünchen.
Dem Anschein nach besteht aus meiner Sicht hier anscheinend ein Kommunikationsproblem zwischen Reha und Operateur.
Zitat
Ich habe nämlich mittlerweile nach 2,5 Wochen Reha
das Gefühl, dass mein Zustand sich eher verschlechtert als verbessert.
Die Ärzte und Therapeuten hier meinen jedoch dies gehöre alles zum Heilungsprozess und es verliefe alles ganz normal.
Ich hab keine Ahnung, sondern vielmehr Zweifel wie die Ärzte in der Reha das überhaupt beurteilen wollen.
Man operiert doch nur um langfristig den Krankheitsverlauf zu beeinflussen und nicht aus dem Grund das man das OP-Ergebnis im Anschluss sofort wieder schrottet.
Ich würde an deiner Stelle Kontakt mit dem Operateur aufnehmen und zum bisherigen Verlauf der Reha berrichten und gleichzeitig würde ich die tägliche körperliche Belastung ganz deutlich reduzieren.
Die Therapeuten in der Reha sind leider nicht immer mit der individuellen Geschichte vertraut und spulen das Gruppenprogramm einfach nur runter.
Oftmals sind die Gruppen so groß, das innerhalb einer Anwendung gar nicht die Zeit bleibt um auf individuelle Bedürfnisse einzugehen.
Für dich sollte ganz klar im Vordergrund stehen was dein Körper derzeit zulässt.
Die Implantation einer Prothese erfordert genauso eines Heilungsprozesses, bis diese gut eingewachsen ist.
Wenn man dann nach so kurzer Zeit im operieten Segment durch Anwendungen immer wieder Stress erzeugt wird der Heilungsprozess immer wieder unnötig gestört.
Eine so kurzfristige Reha dient vorangig der Erholung und sollte keine Muckibude sein.
Pass gut auf dich auf und nimm dir Auszeiten wenn dein Rücken das einfordert
gute Besserung
paul42