Hallo liebe Leidensgenossen,

ich habe seit nunmehr 3 Wochen massive Schmerzen im Schienbein, welche in den Oberschenkel ausstrahlen.

Diese fangen morgens nach ca. 3 Minuten Belastung auf den Fuß an und werden erst nach Hochlagerung des Beins wieder besser.

Aufgrund meiner LWS - Bandscheibenvorfälle in 2012 sowie meines HWS - Bandscheibenvorfalls in 2013 habe ich immer schon Schmerzen im Kreuz sowie im Nackenbereich.

Nach meinem ersten Bandscheibenvorfall, welcher ebenfalls mit starken Schmerzen im rechten Bein begann und dann über die Leiste in den Beckenbereich ausstrahlte, hatte ich vor sowie nach der OP mit entfernen von Bandscheibenmaterial ein Taubheitsgefühl im rechten Bein und hatte seither auch Probleme beim Treppen steigen. Nun sind genau an dieser Stelle die starken Schmerzen. Erst spannt es im Bereich des Schienbeins und dann kommen die teilweise stechenden als auch dumpfen Schmerzen.

Ich gehe so gerne Spazieren, da ich seit meiner ganzen Leidensgeschichte auch noch Tinnitus auf beiden Ohren habe und mir die Natur beim Spaziergang durch den Wald half, mit dem zischenden Geräusch umzugehen.

Dies ist jetzt aufgrund meiner starken Schmerzen nicht mehr möglich. Ich traue mich nicht weit zu gehen und bin nun an mein Zuhause gefesselt, was mich ganz verrückt macht.

Soll nun lt. meinem Hausarzt zum erneuten MRT, welches in Kürze ansteht. Er möchte sehen, ob sich mein Bandscheibenvorfall verschlimmert hat und dies evtl. die Ursache meiner Schmerzen sind.

Ich war schon von einer Knochenentzündung bzw. Knochenkrebs ausgegangen, da ich solche Schmerzen noch nicht hatte. Meine Voltaren-Salbe hilft nicht wirklich und Iboprofen nehme ich jetzt schon so lange, das dies auch nicht mehr hilft.

Vor einer weiteren OP habe ich massive Angst, da ich schon eine HWS-OP mit Versteifung hinter mir habe und alle OP´s letztendlich nicht wirklich geholfen haben. Leide an Depressionen und Angstzuständen aufgrund der ganzen Geschichte.

Was ratet Ihr mir?

Habe aktuell nach Reha und Aussteuerung Erwerbsminderungsrente befristet auf 2 Jahre ( verschlossener Arbeitsmarkt ) und bin es so leid meine Schmerzen immer wieder unter Beweis stellen zu müssen.
Nächsten Jahr geht es ja schon wieder los mit dem Antrag auf Verlängerung.

Ich bin Baujahr 1960 und bin verheiratet. Wir haben einen Sohn von 16 Jahren. Berufstätig war ich als IT-Kaufmann.

Vielen Dank schon einmal!!!

Liebe Grüße und alles Gute für Euch alle!!!

Hallo Michael030460

Willkommen im Forum

Zunächst einmal würde ich dir empfehlen nicht alles zu googeln.

Du machst dich nur verrückt und du bist auf besten Wege dir dein ganz persönliches Kopfkino zu besorgen.
Für was eigentlich, du bist doch in ärztlicher Behandlung und dein Arzt versucht nun anhand deiner geschilderten Beschwerden weitere Schritte einzuleiten.

Dein HA hat deine Beschwerden ernsthaft zur Kenntnis genommen und ein erneutes MRT beauftragt.

Bevor hier über die Steckdose Spekulation entstehen, sollte man zunächst den Befund des MRT's abwarten.

So wie du die Beschwerden beschreibst ist das Anlass zur Vermutung das es eine Veränderung in deiner LWS gegeben hat.

Genau aus diesem Verdacht hat dein HA eine entsprechende Überweisung zu einem erneuten MRT veranlasst.

Hat dich dein HA körperlich untersucht? Kannst du auf den Zehen stehen oder auf den Hacken stehen ?

Ab welchem Grad entstehen Schmerzen wenn das gestreckte Bein in Rückenlage angehoben wird?
Sind die Reflexe in den Beinen lebhaft auslösbar?

Bleib mal ruhig und mach dich nicht zusätzlich noch unnötig verrückt.

alles Gute
paul42

Hallo Paul42,

bzgl. Deiner Fragen:

Mein Hausarzt hat meine Reflexe untersucht und ich habe bei meinem rechten Bein seit meinem 1. Bandscheibenvorfall so gut wie keine Reflexe, was sich aktuell auch nicht geändert hat.

Lt. einer Neurologin bei meiner 1. Reha wären die Nervenströme jedoch alle normal und nichts außergewöhnliches zu erkennen, obwohl die Reflexe fehlen.

Ich weiß nicht mehr, was ich glauben soll bzw. inwieweit meine Probleme bzgl. meiner Schmerzen überhaupt ernst genommen werden.

Bei meiner ersten OP bzgl. meines Bandscheibenvorfalls LWS mit entfernen von Bandscheibenmaterial sagte mir mein 1. Neurochirurg nach 8.Wochen, das es doch langsam besser werden müsse und wollte mir eine Versteifung empfehlen. Dies hatte er jedoch bei der Terminabstimmung dann doch noch anders entschieden. Aufgrund dessen habe ich den Neurochirurgen gewechselt. Mein neuer Arzt sagte mir, das eine Versteifung nur im äußersten Notfall in Frage käme und er mich, falls nötig an einen Spezialisten in der Uniklinik überweisen würde. Hier kam es jedoch aufgrund meiner Beschwerden im Nackenbereich zur Versteifung meiner HWS.

Wie siehst Du die Sachlage jetzt?

Man ist irgendwie ein Versuchskaninchen und rennt von Arzt zu Arzt. Mein Hausarzt hat mich schon aufgegeben und ich habe diesen gewechselt.

Dann dieser Kampf mit der Deutschen Rentenversicherung Bund.

Bin bei meiner letzten Reha auf eine Leistungsfähigkeit von 3 Stunden bis unter 6 Stunden eingestuft worden, obwohl ich diese Schmerzen habe und nicht in der Lage bin, zu arbeiten. Meine Erwerbsminderungsrente wurde mir dann nur auf 2 Jahre befristet zugestanden, da ich auf dem Arbeitsmarkt nicht vermittelbar war.

Es lastet ein enormer Druck auf mir, was diese ganze Geschichte anbelangt und ich quäle mich mit meinen Schmerzen schon seit 2012.

Liebe Grüße

Michael030460

Hallo Michael,

nach Durchlesen Deines Beitrages, möchte auch ich Dir einen gut gemeinten Rat geben.
Du sagst Du fühlst Dich von den Ärzten nicht ernst genommen und wenn sie nicht weiter operieren wollen,
habe ich den Eindruck, dass Du den Arzt wechselst in der Hoffnung doch noch zu einer OP zu kommen, obwohl Du, wie Du schreibst Angst davor hast.

Auch ich finde, wie Paul es schon schrieb, Du solltest nun erst einmal den neuen MRT Befund abwarten.
Mit Tinnitus müssen sehr viele Menschen leben und Du solltest auch wenn Du Schmerzen im Schienbein hast
versuchen ein paar Schritte täglich zu gehen.
Du liebst die Natur und es gibt da auch bei kurzen Spaziergängen immer viel zu beobachten und zu entdecken.
Also gib diese schöne Gewohnheit nicht völlig auf!
Du musst ja nicht alleine gehen, nimm Deine Frau mit.

Auch ich kann nur kurze Strecken laufen, selbst dabei ist der Rollator mein Begleiter
Vielleicht ist es eine Überlegung wert, Dir so ein Teil anzuschaffen, dann hast Du die Sicherheit des Haltes und kannst, wenn nötig eine Pause einlegen, denn Du hast ja Deinen Sitz immer mit.

Dich nur an Dein zu Hause zu fesseln ist die völlig falsche Einstellung.

Zu Deiner Rente; es ist üblig, dass man in unserem Alter zunächst die EMR befristet bewilligt bekommt.
Ich habe den Gutachter ebenfalls zwei mal durchlaufen müssen, ehe ich dann 2008 die EMR unbefristet
bewilligt bekommen habe.
Selbst jetzt wird noch in Abständen geprüft, allerdings ohne Gutachter, ob Die Rente noch rechtens ist.
Und ich bin mittlerweile 21 mal operiert und habe die Pflegestufe 1.
Ich ärgere mich da aber nicht mehr, sondern denke, auch die müssen ihre Arbeit tun.

Das Dir Dein Schienbein schmerzt ist natürlich bedauerlich, kann mit der LWS zusammen hängen, muss aber nicht.
Aber dabei gleich von Knochenkrebs auszugehen, davon würde ich ganz schnell abkommen.
Du warst schließlich in letzter Zeit mehrmals im Krankenhaus und dort wurde Dir sicher auch Blut abgenommen, wenn da was wäre, hätten die das schon dabei festgestellt.
Manchmal ist es auch eine ganz simple muskuläre Angelegenheit.
Das MRT wird es aufklären.
ZUm Versuchskaninchen machst Du Dich aber auch ein klein wenig selber, eben in dem Du sofort den Arzt wechselst, sobald es nicht nach Deinem Plan geht.

Ich würde Dir raten Dir umgehend einen guten Schmerztherapeuten zu suchen, der Dich optimal mit Schmerzmittel einstellt. Ibu ist sicher nicht ausreichend und auf Dauer auch nicht für Deinen Magen gut.
Desweiteren solltest Du Dich auf Grund Deiner Depressionen an einen Psychotherapeuten überweisen lassen.

Denn Depressionen und Angstzustände sind nicht gerade förderlich für Deinen Heilungsverlauf!

Jenachdem was das neue MRT zeigt, solltest Du auch früher oder später darüber nachdenken, Dir eine
Beschäftigung zu suchen.
Ob ehrenamtlich oder auf die 450,-€ Basis ist Dir überlassen, aber wichtig finde ich das schon, damit man
in der Gesellschaft nicht völlig ausgegrenzt wird.
Zudem doch jeder Mensch irgendwie nach Bestätigung sucht.

Du wirst Dir jetzt vielleicht sagen, was will die denn von mir.
Auch wenn es sich zunächst nicht so liest, aber ich meine es wirklich nur gut.
Sich zu Hause einzuigeln, zu denken, man wird eh nicht ernst genommen und der NC und die Rentenkasse sollen es jetzt mal richten, ist der falsche Ansatz.

Ich glaube Dir, dass Du Schmerzen hast, weil ich es aus eigener Erfahrung kenne.
Aber man muss trotzdem versuchen seine Umwelt positiv wahrzunehmen, auch wenn dies nicht jeden Tag gelingt und Du musst Dein Misstrauen abbauen.
(damit meine ich auch, wenn die Neurologin bei Nervenmessung keine Defizite festgestellt hat, dann nimmt sie Dich aber trotzdem ernst, sonst hätte ie die ja wahrscheinlich gar nicht erst durchgeführt)

So nun lass meinen Text erst mal sacken.
Verhau mich, lass mich abführen oder lass mir eine lange Nase wachsen.
Das halt ich aus!

Dir wünsche ich aber trotzdem von Herzen, dass es bald eine Erklärung für Deine Schmerzen gibt und dass es Dir auch in absehbarer Zeit wieder etwas besser geht.

Ein schönes Wochenende
L.G.
Konstanze

Hallo Michael ,

Ich möchte nur sagen , in meiner absoluten akut Phase bsv Lws , hatte ich auch diese Schienbein Schmerzen . ich kenne es gut . Bei mir war es der Knöchel und das Schienbein. Das hat gebrannt wie Feuer ..... Mir hat es nur ein wenig geholfen , wenn ich es warm gehalten hab , habe mir Kniestrümpfe u Stulpen drüber gezogen wärmflasche zwischen die Unterschenkel.

Diese Schmerzen sind nun vorüber , dennoch merke ich wie verhärtet alles ist . Seid dem ich es jeden Tag mehrmals einöle wird es besser .

Alles gute josei