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Komplette Version LWS Rezidiv

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
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Lilly151
Guten Morgen, liebe Mitglieder,
ich möchte mich kurz vorstellen, bin 68 Jahre alt und somit schon in Rente, alleinlebend.
Vor einem Jahr hatte ich einen großen Bandscheibenvorfall L4/L5, der nach monatelanger Schmerzen, die trotz Arzneimittel nicht auszuhalten waren operiert wurde. Nach OP ein halbes Jahr keine Schmerzen, dann leichte Schmerzen an der gleichen Stelle (linkes Bein), die aber mit herkömmlichen Schmerzmitteln behoben werden konnten. Am 19.5.2015 nach Schuhe anziehen einen fürchterlichen Schmerz, wie vor der OP , konnte nur 3 Schritte gehen. Danach 10 Tagen der Schmerz besser wurde, sodass ich zu meinen Neurochirurgen gehen konnte, der dann ein MRT veranlasst hat und feststellt, dass sich ein Rezidiv gebildet hat und ev. eine Re- Operation ansteht. Da die herkömmlichen Schmerzmittel meinen Schmerz nicht nehmen, hat er mir Cortison verschrieben.
Leider bin ich jetzt sehr verzweifelt und ganz allein gelassen, da ich mich leider bei diesem Neurochirurgen nicht gut aufgehoben fühle,er ist bestimmt ein guter Chirurg, hat in Jamada immer eine 1 . Aber leider hat er nur immer kurz Zeit und erklärt wenig, da ich nach Internetrecherche schon auch befürchte, dass vielleicht eine Versteifung ansteht.
Da Ihr so gescheite Mitglieder habt, könnte Ihr mir vielleicht helfen. Operiert wurde ich in der Isar Klink München bei Dr. Tanner.
Vielen Dank im voraus
Lilly151
paul42
Hallo Lilly151

Willkommen im Forum wink.gif

Zunächst einmal besteht nicht sofort ein Grund das das Rezidiv auch zwangsläufig operiert werden muss.

Solange keine Lähmungen eintreten könnte man das Rezidiv auch konservativ behandeln.

Interessant wäre der MRT Bericht um sich ein Gesamtbild zur LWS zu machen.
Danach könnte man vielleicht bewerten ob eine erneute Entfernung ausreicht oder ob das Procedere zur OP eventuell sogar erweitert werden muss.

Ist natürlich sehr schade wenn dich dein Arzt so schnell abfertigt.
Vielleicht liegt es auch daran das du nicht die richtigen Fragen stellst. kinnkratz.gif
Soviel Zeit sollte doch zwischen Arzt und Patient eigentlich sein.

Zur Klärung einer erneuten OP-Indikation könntes du auch Kontakt mit deinem Operateur aufnehmen oder du wendest dich an deine KK und bittest um eine Zweitmeinung im Rahmen des " Zweitmeinungsprogramms"

Mitterlerweile bieten das einige KK an, dass im Vorfeld einer OP die Befunde durch unabhängige Fachärzte zeitnah geprüft werden.

Cortison kann kurzfristig eine Linderung bringen, aber aus meiner Sicht ist es nicht das Mittel der Wahl um durchgehend eine konservative Behandlung zu begleiten.
Es gibt auch andere Schmerzmittel die vielleicht besser helfen. Das könnte auch deine Hausarzt verordnen.

Sollte anhand deines Befundes sogar eine Versteifung notwendig sein, wäre es aus meiner Sicht besser, den Gebrauch von Cortison deutlich zu reduzieren.

Was hast du bisher an Schmerzmedikamenten verschrieben bekommen?

viele Grüße
paul42
milka135
Hallo Lilly,
ich sehe es wie Paul.

Versuch es mal mit feuchter Wärme. Feuchte Wärme entspannt die Muskeln besser als trockene Wärme. Am besten legst du dich dazu in Stufenlagerung.
Dabei kannst auch kleine Übungen (wzb.: Anspannübungen oder Übungen mit dem Teraband) machen.

Versuch mal ein Physiotherapierezept für Perlbank oder Manuelletherapie zubekommen. Denn so könnten deine Nerven mehr Luft bekommen. Evl. wird dabei auch die Statik langfristig wieder hergestellt.

Leg dir bitte, ein tägl. Übungsprogramm zu was dir Spaß macht.

Liebe Grüße,
Milka wink.gif
Lilly151
Vielen Dank, Paul 42,
Du hast bestimmt recht, wenn ich nicht die richtigen Fragen stelle, ich suche mir diese ja auch im Internet zusammen. Nächste Mal muss ich diese aufschreiben.
An Medikation habe ich bisher erhalten, die leider keine Linderung brachten: Diclo 75 SL, Ibuflam 600mg,Novaminsulfon.
Vielleicht habe ich heute auch nur einen besonders schlechten Tag, da ich halt nach der 1. OP gedacht habe es wird alles wieder gut.
Einen lieben Gruß
Lilly
Lilly151
Vielen Dank, auch liebe Milka,
leider traue ich mich zur Zeit an keine Übung ran, um nicht noch mehr zu verschlimmern. Morgen habe ich noch einen Termin bei i meinem Neurochirurgen und werden diesen darauf ansprechen, denn so schnell werde ich nicht operiert, da dieser für 14 Tage in Urlaub geht.
Einen lieben Gruß
Lilly
paul42
Hallo Lilly

Die Idee im Vorfeld die Fragen schriftlich zu fixieren ist auf jeden Fall sinnvoll und gibt dir die Möglichkeit das Gespräch mit dem Arzt auch etwas zu steuern.

Auch die Ansätze die dir Milka geschrieben hat sind durchaus ein Versuch wert um Linderung zu erreichen. zwinker.gif
Viel schlimmer kann es durch einen Versuch nicht werden. Dein Körper zeigt recht schnell was geht und nicht geht.
Angst ist immer ein schlechter Ratgeber. nein.gif Nur der Versuch macht klug. smhair2.gif

Wenn das Rezidiv seit Mitte Mai besteht ist es noch relativ frisch und es gibt eigentlich auch noch eine gute Chance das sich das im Verlauf der Zeit nochmal deutlich bessern kann.

Ein frischer Vorfall nimmt zunächst in den ersten Wochen nochmal zusätzlich Wasser auf und dadurch entsteht oftmals eine räumliche Bedrängung beteiligter Nervenwurzeln. Der Vorfall von BS- Material löst eine Fremdkörperreaktion aus und durch die Reizung am Nerv entsteht eine Entzündungsreaktion was den Schmerz erzeugt der entlang der Dermatome ziemlich typisch zu zuordnen ist.
Bandscheibenvorfälle in der LWS strahlen in Richtung der Beine und bis zum Fuß aus.

http://www.diebandscheibe.de/wissen/neurologie.html
http://www.neuro24.de/r8.htm

Mit der Zeit verliert der BSV wieder an Volumen und an Flüssigkeit, so dass eine räumliche Entlastung der Nervenwurzel entstehen kann was Bestenfalls auch eine Schmerzlinderung erzeugt.

Man spricht von einer sog. Akutphase die etwa 6-12 Wochem dauern kann, bevor der Körper allein versucht, den Vorfall durch Stoffwechselprozesse wieder abzubauen. Mit der Zeit kann der Vorfall einschrumpfen.

Eine dauerhafte Bedrängung des Nerven kann zu einer Leistiungseinbuße führen, die sich in Form von Kraftverlust der Muskulatur bemerkbar macht. Symptome die auf eine neurologische Beteiligung hinweisen sind Kribbeln Taubheit, Missempfindung der Haut, Krämpfe und ein gestörtes Temperaturempfinden an den Extremitäten.

Wenn Zehen- Hackenstand und Gang nicht mehr möglich sind besteht Verdacht das sich Lähmungen einstellen. Hierbei sind beteiligte Nerven so stark irritiert, dass der Muskel die Signale nicht mehr umsetzen kann. Der Kraftgrad des Fußes kann dem Arzt bei der Beurteilung im Rahmen der körperlichen Untersuchung entsprechende Hinweise dazu geben.

Probleme mit dem Toilettengang, bzw. der Kontrollverlust sind ernst zu nehmende Hinweise auf die es zu achten gilt.

Da du bereits schon ein reichlich gedeckten Tisch an Schmerzmitteln hast und diese nicht so recht wirken, besteht der Verdacht das deine Beschwerden durch Nervenschmerzen erzeugt werden.

Hierbei bedarf es der erneuten Rücksprache mit dem behandelnen Arzt um die medikamentöse Einstellung zu verbessern.

Da du ja bereits schon morgen einen Termin beim NC hast solltest du Chance auch nutzen, dass dir dein Arzt deine momentane Situation auch verständlich erklärt.

Kann sein das das Thema OP erneut angesprochen wird. Dann besteht aber immer noch die Möglickeit zur Frage danach, die momentanen möglichen konservativen Alternativen erst noch weiter auszuschöpfen.

Wenn das Thema Versteifung aufkommt, lass dir die OP genau erklären und vorallem lass dir erklären ob deine LWS ansonsten soweit in Ordnung ist, ob das darunterliegende Segment L5/ S1 und das darüberliegende Segment L3/L4 diesen Eingriff auf Dauer kompensieren kann.

Bedenke auch bitte das du immer das Recht hast im Vorfeld eine zweite Meinung einzuholen, bevor du einer erneuten OP deine Zustimmung erteilst.

Notier dir die Fragen die dir wichtig sind und die dir zum Verständnis der derzeitigen Situation helfen können und nimm dir Bedenkzeit wenn das Thema Versteifung(Spondylodese) vom Arzt erwähnt wird.
Es ist keine Schande wenn du den Arzt nochmal bittest dir das eine oder andere so zu erklären damit du eine gedankliche Vorstellung zur Situation bekommst. daumen.gif

Wenn du Fragen hast, kannst du diese gerne stellen.

viele Grüße
paul42
milka135
Hallo Lilly,
zu den Übungen zu den ich dir geraden habe. Kann wenig passieren.
Denn du liegst ja, auf den Boden somit müssen deine Muskeln nichts ausgleichen & Co.

Nihts machen kann sich auch negtiv auswirken.

Liebe Grüße,
Milka wink.gif
Lilly151
Lieber Paul,
vielen lieben Dank für die ausführliche Schilderung. Meine starken Beschwerden im linken Fuß haben sich nach 10 Tagen vermindert, was mit Deiner Einschätzung zu tun hat. Leider hatte ich noch immer Schmerzen, die sich jetzt mit dem Cortison deutlich gebessert haben. Ich nehme an, dass mein Neurochirurg mir eine PRT anbieten wird, da er die nächsten 14 Tage im Urlaub ist.
einen schönen Gruß
Lilly
Lilly151
Hallo ,lieber Paul,
nach meinem gestrigen Arztbesuch bei meinem Chirurgen, hat dieser mir erklärt, dass eine Operation unumgänglich ist. Eine PRT brauche ich nicht zu machen, da mir das Cortison hilft. Bei meiner Nachfrage zur Versteifung hat er mir versichert, dass er nur das Rezidiv entfernt. Er hat mir auch erklärt, dass das Rezidiv nicht etwa von einem zu schweren Heben etc .kommt , es passiert halt in 10 % der Fälle. Er geht jetzt 14 Tage in Urlaub und ich möchte mir eine Zweitmeinung holen. Eventuell kann mir hier im Forum einer einen NCH e. München empfehlen, sonst werde ich bei der Barmer anrufen.
Für Eure bisherigen Bemühungen danke ich Euch herzlich
Liebe Grüße
Lilly
paul42
Hallo Lilly

Im Prinzip hat dein Arzt schon Recht was die Entstehung eines Rezidives betrifft. Manchmal reicht schon ein Niesen, Husten oder die falsche Bewegung um ein Rezidiv zu erzeugen.

Das der Arzt aber eine OP für unumgänglich hält obwohl sich die Beschwerden durch das Cortison eine leichte Minderung erzeugen lässt finde ich nicht abschließend plausibel.
Das er auf eine PRT verzichtet leuchtet dennoch ein. Eine PRT beinhaltet neben den Schmerzmitteln auch die Gabe von Cortison um einer lokalen Entzündung zu begegnen.

Deinen Wunsch nach einer Zweitmeinung finde ich berechtigt. Ich will auch die momentane OP- Empfehlung nicht anzweifeln.
Da dir aber inzwischen die unterschiedlichen Aussagen vorliegen, dass sich der Eingriff auch auf eine Versteifung ausdehnen könnte, sollte im Rahmen der Zweitmeinung geklärt werden ob das betreffene BS- Fach nach Entfernung des Rezidives noch über eine ausreichende Höhe verfügt

Aus meiner Sicht solltest du klären ob es mit der Entfernung von BS- Material allein getan ist, oder ob man vielleicht auch langfristiger denken muss um eine Höhenminderung im BS- Fach für die nächsten Jahre im Vorfeld zu vermeiden.

Da sich ein Arzt dazu schon geäußert hat und schon eine Versteifung angesprochen hat, gilt es aus meiner Sicht im Rahmen einer Zweitmeinung zu erörtern, was auf Dauer die beste Variante ist. kinnkratz.gif

Ohne Zweifel, eine schnelle Entfernung des Rezides bringt vermutlich sicherlich den spontanen Erfolg, aber aus meiner Sicht besteht die Gefahr das dir auf Dauer damit nicht ausreichend geholfen ist.
Es könnte genauso gut sein das dir eine spontane OP auch nur einen kurzfristigen Erfolg bringt und sich durch den Verlust der Höhe im BS-Fach erneute Beschwerden einstellen und auf lange Sicht eine zusätzliche OP notwendig wird.

Wenn du nach Ärzten oder Kliniken in deiner Region zur weiteren Beurteilung suchst, kannst du mal hier schauen:

http://www.diebandscheibe.de/ibf/index.php?showforum=78
http://www.diebandscheibe.de/ibf/index.php?showforum=65

Ein Anruf bei deiner KK kann aber auch nicht schaden. daumen.gif

alles Gute troest.gif
paul42
Seiten: 1, 2
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