Guten Tag,
da mir dieses Forum vor einigen Wochen sehr geholfen hat, möchte ich nun gern etwas zurück geben in Form eines positiven Berichts. Mir hatten Anfang März ein Orthopäde und letztlich mehrere Neurochirurgen dazu geraten, meinen sehr großen Bandscheibenvorfall mit Sequester (ich versuche gleich mal, das MRT-Bild anzuhängen) operieren zu lassen. Ich habe mich jedoch entgegen dieses ärztlichen Rates ("Das muss raus, das wird immer Ärger machen" / "Das wird verknöchern und immer Schmerzen bereiten!" / "Wer weiß wo das noch hinrutscht im Wirbelkanal!") gegen eine OP entschieden und bin bis heute sehr zufrieden so.
Retrospektiv kann ich sagen, dass es für mich ein Glück war, dass bei mir erst sehr spät ein MRT gemacht wurde. So hatte ich zu dem Zeitpunkt, als es gemacht wurde (das war 4 Monate, nachdem die Schmerzen begonnen haben), nahezu gar keine Schmerzen mehr. Ausfallerscheinungen hatte ich auch nicht. Zum MRT bin ich damals mit dem Rad gefahren, auch zum NC geradelt. Diese Tatsachen und die Unterstützung dieses Forums haben mir dabei geholfen, mich gegen eine OP zu entscheiden. Auch wenn mein MRT-Bild wohl nicht nur für mich, den Laien, sondern auch für die Fachleute heftig ausschaut.
Meine vorläufige Bilanz des Ganzen 7 Wochen post MRT ist: Es war eine gute Entscheidung.
Es geht mir immer besser, beinahe schon wieder wie vor der ganzen Geschichte. Das weiß ich für mich auch deshalb, weil ich seit einigen Monaten ein Rücken-Tagebuch führe, so dass ich immer nachlesen kann, in welchen Schritten es aufwärts geht.
Ich mache jeden Tag meine Kräftigungsübungen vom Physiotherapeuten (diese beziehen nicht nur die Rücken- und Bauchmuskulatur, sondern auch viele andere Muskelgruppen, angefangen bei den Füßen, mit ein). Ich habe mir einen strikten inneren Stressmanager angeschafft, der mich davon abhält, mich im (Arbeits-)alltag zu überfordern. Ich habe einen neuen, ergonomischen Artbeitsplatz und bald auch eine neue Matratze.
Die Zeit vergeht immer mehr und mit dieser Tatsache wächst das Vertrauen in meinen Körper wieder. Ich glaube ihm, dass er die Sache aus eigener Kraft schaffen kann. Ich habe mir selbst einen Tag in ein paar Wochen vorgenommen, an dem ich wieder ein bisschen mit dem Joggen anfangen will.
Ich möchte diese Geschichte mit Euch teilen, um Euch Mut zu machen, in Euren Körper zu vertrauen und Lust, mit diesem zusammenzuarbeiten. Das lohnt sich, auch wenn es schweißtreibend ist.
Natürlich gibt es Indikationen, die eine OP unumgänglich machen.
Aber: nur weil Eure MRT-Bilder krass ausschauen, müsst Ihr Euch nicht unters Messer legen.
Ich versuche daran zu denken, Euch in ein paar Wochen ein erneutes Update zu geben. ich gehe feste davon aus, dass auch dieses dann positiv ausfallen wird.
Mit besten Grüßen
kopfzerbrech
(nun allerdings sich schon viel weniger den Kopf zerbrechend!)