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Komplette Version Überweisug zum Neurochirurgen

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
mad1200
Hallo Forum,
bei mir wurde ein Bandscheibenvorfall L4/5 festgestellt.
Ein nach links caudales Sequest von 18 x 10mm mit deutlicher Wirkung auf den Duralschlauch und die Nervenwurzel L5.
Nun hat mich der Orthopäde an einen Neurochirurgen verwiesen, um abzuklären, ob ich unters Messer muß.

Ich habe gelesen, daß, wenn der Seqeuester entfernt würde, der Rest auch irgendwann herauskommt.
Was passiert dann.
Mir wurde Krankengymnastik verordnet und ich nehme das auch in Anspruch.

Vor eine evtl. OP habe ich natürlich Panik, zumal es ja auch zu späteren Problemen führen kann.

Kann man diese umgehen durch weitere Krankengymnastik?

Danke für Antworten
Tabby0406
Guten Morgen,

ich habe vor 3 Jahren einen Sequester L5/S1 konservativ und mit einer Reha behandelt...es hat lange gedauert (8 Monate bis ich wieder arbeitsfähig war) aber es hat geklappt...das irgendwann wieder Bandscheibenmaterial austritt kannst du mit und ohne
OP nicht ausschliessen...mit entsprechendem Muskelaufbau und rückenfreundlichem Verhalten vielleicht...

Ich habe jetzt nach drei Jahren auch wieder zwei Bandscheibenvorfälle...einen L4/L5 neu und der Sequester L5/S1 von damals hat sich scheinbar aufgelöst, allerdings ist die gleiche Bandscheibe zur anderen Seite rausgerutscht...

Horch mal was der Neurochirurg sagt...mir wurde damals natürlich auch gesagt, das der Sequester entfernt werden sollte, aber es hat auch so funktioniert...

Ich denke wenn du keine extremen Ausfallerscheinungen hast, macht Versuch klug!

Ich wünsche dir alles Gute

LG
Topsy
Hallo mad,

erst einmal herzlich willkommen hier im Forum.

Das du Angst vor einer OP hast, ist ganz verständlich.

Du machst jetzt Physiotherapie und das ist schon mal ein guter Anfang. Wenn du keine Ausfälle hast, dann würde ich erst einmal sämtliche konservativen Möglichkeiten ausschöpfen, eh ich mich zur OP entschliessen würde.

Eine Garatie auf Besserung, nach der OP, wird dir auch kein Mensch geben.

Falls du große Schmerzen hast, dann musst du unbedingt Schmerzmittel nehmen, damit sie sich nicht chronifizieren.

Jetzt warte erst einmal ab, was der Neurochirurg sagt und dann sieh weiter.

Hexle83
Hallo mad,

bei einer eventuellen OP wird der Sequester "rausgezupft" und dann ggf. mit einer stumpfen Fasszange in das Bandscheibenfach "reingegriffen" und loses Gewebe rausgeholt. Ist er Chirurg da nicht sorgfältig genug, kann nach der OP was nachrutschen, insbesondere, wenn der Faserring noch geöffnet ist. Im Extremfall kann das soweit gehen, dass nur der Faßerring belassen wird, aber man kann sich soweit trösten: Es wäre vermutlich eh irgendwann rausgekommen... weinen.gif
Außerdem schwören einige Chirurgen auf ein Korsett, was die Beweglichkeit des Rumpfs einschränkt, und so ein Rezidiv verhindern soll.

Grüße
Hexle
mad1200
Danke erstmal für Eure Infos. wink.gif

Meine Therapeutin sagte, ich solle mal zu Hause Übungen machen, wie z.B. auf den Bauch legen und mit den Armen hochdrücken zum Hohlkreuz.
Was mein Ihr dazu?

Gleich habe ich den Termin beim Chirutgen und werde ihn alles fragen.
Rückenfrosch
Hallo Mad,

bei den Übungen gibt es tatsächlich zwei "Schulen". Die eine rät zum Beugen des Rückens und verbietet die Streckung (typische Übungen: Rückenschwimmen, Stufenbettlagerung, ...). Die andere Schule rär zu Strecken der Wirbelsäule (typische Übungen: mit den Armen hochdrücken, McKenzie, Hohlkreuz, ...).

Für die zweite Schule (was Dir auch Deine Therapeutin rät) spricht das Hamburgerprinzip: Wenn Du einen Hamburger vorne zusmmenquetsch um reinzubeißen, quillt hinten die Soße raus. So wäre es beim Beugen: Wenn Du dich nach vorne beugst, wird der Druck auf die Seite der Wirbelsäule, auf der Dein BSV ist, erhöht. Das willst Du natürlich nicht. Beim Strecken wird diese Seite eher entlastet.

Ich selbst habe beides gemacht - dafür aber vorsichtig. Z. B. beim Hochdrücken nur auf die Unterarme und nicht den genzen Arm durchgestreckt. Außerdem Pferderücken /Katzenbuckel. Gleichzeitig aber auch mich auf den Rücken gelegt und die Knie angezogen (also Beugung).

Beides Durchzuführen hat auch den Sinn, dass es eine Chance gibt, den später ggf. verkalkten BSV am Festwachsen am Nerv zu hindern.

VG
Rückenfrosch
mad1200
Ich komme gerade vom Neurochirurgen.
Da ich relativ wenig schmerzen habe, würde er nicht operieren.
Aber:
Ich habe auch eine Fußheberschwäche, also auf den Hacken gehen ist nicht.
Wenn ich mal zurück überlege, habe ich das Problem seit der ersten Krankengymnastik.
Im Grunde habe ich die ganzen Probleme erst seitdem ich beim Orthopäden war. Nämlich von dem tag an gingen die Probleme erst los.
Der Chirurg meinte, durch diese ganze Renkerei wurde vielleicht der Vorfall erst ausgelöst.

Ich soll jetzt 4 Wochen lang beobachten, ob sich da was ändert. Wenn nicht, dann müsse wohl operiert werden.
Nun habe ich aber auch schon gelesen, daß einige dieses Problem sogar nach der OP hätten.
Andere widerum haben nicht operieren lassen und es hat über ein Jahr gedauert, bis diese Schwäche verschunden war.

Kann ich den Fußheber speziell trainieren?

Und weiterhin habe ich morgen einen Termin zur Akkupunktur. Das soll ja Blockaden lösen.
paul42
Hallo mad1200 wink.gif

Zitat
Kann ich den Fußheber speziell trainieren?

Zum jetzigen Zeitpunkt wird ein Training möglicherweise nicht viel bringen.

Der fehlende Hackengang, bzw die Fußheberschwäche ist ein Indiz, was auf eine beginnende Lähmung hinweist.

Die Ursache liegt in der LWS, wobei das BS-Material die L5 Nervenwurzel bedrängt. Die Kompression führt dazu, dass der Wadenmuskel nicht korrekt angesteuert wird und als Folge dessen mit muskulärer Schwäche reagiert.

http://www.neuro24.de/r8.htm

Ich gebe der Aussage des NC's völlig Recht, man muss den weiteren Verlauf beobachten und sollte regelmäßig Reflexe der Beine und den Kraftgrad des Fußes prüfen.
Von den Abmessungen 18x 10 mm her ist der Sequester recht groß und es wird Zeit brauchen bis es zu einem Eintrocknen des Materials kommt.
Solange die Nervenwurzel bedrängt ist gibt es keine Linderung der Beschwerden.
Eine dauerhafte Bedrängung kann mit der Zeit auch zu einer irreversiblen Schädigung der Nervenwurzel führen.

Dein Arzt hat dir noch ein Zeitfenster gegeben um dem weiteren Verlauf eine Chance ohne OP zu geben. Es ist auf alle Fälle einen Versuch wert.
Aber ewig lässt sich die Nervenwurzel das leider nicht gefallen.
Man sollte nach etwa 8 Wochen auch mal eine neurologische EMG Untersuchung beim Neurologen machen um das Leistungsvermögen des Nerven zu beurteilen.
http://www.diebandscheibe.de/wissen/neurologie.html

Es wird ein schmaler Grat werden um den weiteren Verlauf zwischen OP und konservativer Methoden abzuwägen. kinnkratz.gif

alles Gute daumen.gif
paul42
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