Vermeidbare Wirbelsäuleneingriffe
Ärztliche Zweitmeinung hilft OP-Zahlen zu senken

Bild Quelle: TK
Die Techniker Krankenkasse (TK) weist darauf hin, dass die überwiegende Anzahl von Wirbelsäulen-Operationen vermeidbar wären,
wenn zuvor eine ärztliche Zweitmeinung eingholt würde.
In Nordrhein-Westfalen haben sich im vergangenen Jahr circa 49.000 Patienten* einer Operation an der Wirbelsäule unterzogen.
"Eine aktuelle Auswertung unseres TK-Modellprojekts 'Zweitmeinung vor Wirbelsäulen-Operationen' zeigt, dass 85 Prozent dieser
Rücken-Eingriffe unnötig sind", sagt Günter van Aalst, Leiter der Landesvertretung der Techniker Krankenkasse (TK) in NRW.
Demnach wären allein zwischen Rhein und Weser 41.600 Operationen vermeidbar gewesen. Den Patienten könnten so Klinikaufenthalte
und Operationsrisiken erspart bleiben.
TK-Versicherte können sich bei diesem Projekt vor einem geplanten Eingriff innerhalb von zwei Tagen eine professionelle zweite Meinung
bei einem Team von Spezialisten in einem von bundesweit 33 Schmerzzentren einholen. Seit Start des Projekts vor fünf Jahren haben
mehr als 1700 TK-Versicherte dieses Angebot angenommen und bereits eine Zweitmeinung eingeholt. Bei gut 1450 der Patienten
haben die Spezialisten den operativen Eingriff als nicht notwendig eingestuft und eine nichtoperative Behandlung empfohlen -
zum Beispiel eine Physio- oder eine Schmerztherapie.
Der Gesetzgeber habe die Vorteile eines Zweitmeinungs-Verfahrens erkannt, heißt es von Seiten der TK.
Mit dem geplanten Versorgungsstärkungsgesetz sollen Patienten bei bestimmten operativen Eingriffen grundsätzlich die Möglichkeit erhalten,
sich eine zweite Meinung durch einen unabhängigen Experten einzuholen. "Das begrüßen wir", sagt van Aalst.
"Aus unserer Sicht ist eine zweite Meinung nicht nur bei Rückenschmerzen sinnvoll, sondern insbesondere auch bei Operationen
an Gelenken und bei planbaren kardiologischen Eingriffen."
* Die TK-Zahlen beziehen sich auf Operations-Daten der Ersatzkassen, die in NRW 40 Prozent der Versicherten betreuen und hochgerechnet wurden.
Bericht Quelle: Bierman-Medizin/TK