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Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
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twaks8
Hallo zusammen,

möchte mich und meine Diagnosen mal kurz Vorstellen :-)
Ich bin 42, von Beruf Dachdecker und meinen ersten Bandscheibenvorfall hatte ich mit 30 Jahren der dann auch direkt Operiert wurde.
Nach anfänglichen Problemen nach der OP hatte ich dann fast 8 Jahre so einigermassen Ruhe mit der BS.
Seit ein paar Jahren mehren sich jetzt die Probleme.
Bin jetzt wieder seit 8 Wochen Krank geschrieben und der letzte MRT Befund ist dieser hier:

- bei L 4/5 flacher subligamentärer NPP medial li. betont bei moderater Osteochondrose mit leichter Bedrängung der li. L5-Wurzel
und Duralschlaucheinengung bis auf 6mm sagittale Restweite (mäßige Spinalkanalstenose) bei konstitutionell relativ enger Segmentlage

- Bei L 3/4 chron. breitbasig re. betonte Discusprotrusion bei moderater Osteochondrose mit moderater Foramenstenose re.

- Bei L 5S1 mäßige Rezessusstenose re. durch chron. breitbasig re. betonte Discusprotrusion bei deutlicher Osteochondrose (Modic II)
mit leicheter Bedrängung der re. S1 Wurzel.
Die übrigen Lumbalsegmente ohne entscheidende osteodiscogene Veränderungen.

Das ganze äussert sich darin, das ich Schmerzen im Rücken, überwiegend im Rechten Bein (manchmal auch im Linken) habe und mir neuerdings auch Rechts die Achillessehne Probleme macht.
Teilweise habe Ich das Gefühl als wenn ich keine Kraft mehr im Rechten Bein habe. Im Januar habe ich einen Termin im Krankenhaus, wo ich eine Schmerztherapie machen soll (PRT´s sollen da auch gemacht werden).
PRT hatte ich vor 2 Jahren auch schon, die haben leider nicht geholfen. Danach wurde eine Vereisung der S1 Wurzel durchgeführt die dann knapp 2 Jahre hielt.
Bei der Schmerztherapie wird ja leider nicht die Ursache für die Schmerzen behoben. Hat jemand ähnliche Diagnosen und Erfahrungen was danach noch gemacht werden kann? Meine Angst im Moment ist natürlich das ich in meinem Beruf nicht mehr Arbeiten kann.

Puhh...so ist die Vorstellung jetzt leider etwas länger ausgefallen als geplant :-)

Wünsche Euch und euren Familien ein Frohes Fest....und vor allem wenig Schmerzen.



paul42
Hallo twarks8

Willkommen im Forum wink.gif

Der Versuch einer Schmerztherapie ist sicherlich nicht verkehrt.
Es ist durchaus möglich dass dir eine PRT Spritze für den aktuellen BSV bei L4/5 helfen könnte.

Ausstrahlende Beschwerden in den Beinen sind leider typisch für Erkrankungen der BS im Bereich der LWS.

Von den Beschwerden her kann sich das unterschiedlich darstellen aber es gibt dazu einen ganz spezifischen Verlauf der Nervenfasern die den einzelnen BS Segmenten zugeordnet werden können:

http://www.diebandscheibe.de/wissen/neurologie.html

http://www.neuro24.de/r8.htm

http://www.diebandscheibe.de/images/wirbel.gif


Neurologische Ausfälle stellen sich dann ein wenn die Nervenwurzeln bedrängt werden. Dafür ist meist BS- Material ursächlich, aber es kann auch durch zu starke Verlagerung der WBK oder degenerativen Verschleiß begründet sein.
Bei einer gesunden WBS sind die Nerven in der WBS so gelagert das sie zu jeder Zeit über ausreichend Spielraum verfügen.
Wenn das Gefüge gestört ist macht es halt Probleme die bis in die Beine oder bis in die Füße ausstrahlen können.

Auch verminderte Reflexe sind Verdachtsmomente die auf neurologische Beteilung hinweisen.
Typische Symptome die auf neurologische Beteiligung hindeuten sind z. B. Taubheit, Kribbeln, Krämpfe der Muskulatur, Brennen der Haut, Empfindungsstörungen der Hautoberfläche (Warm /Kalt).

Je nach Verlauf und Schwere der Kompression kommt es dabei auch zu Ausfällen der Kraft.
Wenn der Zehenstand und der Fersenstand nicht mehr möglich sind steigert sich die Kompression der Nervenwurzeln zu einer Lähmung, d.h. der Nerv wird so stark eingeengt, so dass eine störungsfreie Ansteuerung der Muskulatur nicht mehr möglich ist.
Auch ein Wegsacken des Beines beim Laufen oder ein Hängen bleiben an den Stufen beim Treppensteigen ist ein Verdachtsmoment was auf eine Lähmung hinweißt

Man muss sicherlich erst Mal den weiteren Verlauf abwarten und beobachten wie sich das Ganze entwickelt bevor du wieder an Arbeiten denken kannst.

Deine Lendenwirbelsäule hat ja wohl schon einiges erlebt, ich glaube nicht dass es sinnvoll ist auf Dauer den Beruf als Dachdecker weiter auszuüben.
Ich bin gelernter Bauklempner und habe früher thermische Solaranlagen gebaut


Vater Staat smokin.gif möchte dass du noch 25 Jahren stricken gehst. hammer.gif

Du wirst noch einiges an Geduld brauchen bis du dich von der letzten Attacke erholt hast.
Bleibt also auch Zeit mal drüber nachzudenken ob es auf Dauer der richtige Weg ist.

Deiner LWS scheint die Entscheidung jedenfalls wohl anscheinend nicht zu schmecken.

Es kann nicht schaden sich mal Gedanken drüber zu machen.

Manchmal verändert sich die Situation schneller als einem lieb ist. traurig2.gif

Was machst du derzeit gegen die Beschwerden?

gute Besserung troest.gif
paul42
twaks8
Hallo,

erstmal vielen Dank für deine sehr ausführliche Antwort paul42.
Ich denke auch das es nicht das Idealste ist weiter über die Dächer zu turnen. Werde mir mal Gedanken bezüglich einer Umschulung machen.
Im moment mache ich ausser Tramadol 100 zu nehmen nicht mehr viel. Akkupunktur habe ich 10x durch und die Krankengymnastik
musste ich nach 3 Sitzungen leider abbrechen weil sie nur noch mehr Schmerzen verursacht hat. Warte jetzt eigentlich nur noch das die
Schmerztherapie anfängt.

Lg
paul42
Hallo twaks8

Versuche mal irgendwie trotzdem in Bewegung zu bleiben. Es schleichen sich schnell Schonhaltungen ein, die die Muskulatur zusätzlich verspannen.

Gehe immer mal wieder kurz spazieren wenn es möglich ist, sitze wenig und versuche im Liegen immer mal wieder kurz eine Stufenlagerung der Beine (5-10 Min) zu ermöglichen.

Schau dich mal in Ruhe im Forum um und auf der Homepage um.

Wenn du Fragen hast immer raus damit.

viele Grüße
paul42



twaks8
Hallo Zusammen,

melde mich nach 11 tägigem Krankenhausaufenthalt bei dem eine Schmerztherapie gemacht wurde wieder zurück.
Leider hat mir die Schmerztherapie inklusive 3 PRT Spritzen nichts gebracht. Die Schmerzen sind weiterhin vorhanden.
Die Klinik (Klinikum Vest in Marl) schickt mich jetzt zur Neurochirurgie in ein anderes Krankenhaus.
Leider heißt es jetzt wieder mal warten, den Termin in der anderen Klinik habe ich leider erst am 27.1. :-(
Wenn ich bisher eines gelernt habe, ist es das man eine Menge an Geduld mitbringen muss wenn man was an der Bandscheibe hat :-)

Leider bin ich ein sehr ungeduldiger Mensch und kann sehr schlecht abwarten *lach*
Wie sind denn Eure Erfahrungen nach erfolglosen Prt´s? Wie wurde bei Euch da weiter Behandelt?

So, das war mal ein kleines Update zu meinem Krankheitsverlauf. Schöner wäre natürlich gewesen etwas positives zu Berichten.

lg

Sabine1968
Guten Morgen,

Ja leider ist es nicht so einfach mit dem Rücken. Manchmal habe ich das Gefühl, dass es gar nichts gibt was hilft, sondern dass Schmerzmittel, PRT, Physiotherapie eigentlich nur den Patienten beschäftigen und ablenken bis der Körper sich selber hilft, also Zeit gewinnen. Bei den meistens funktioniert das und beim Rest operiert man und hofft dann wieder, dass das die Lösung ist. Kommt mir manchmal vor wie try and error.

Warte mal ab, was die Neurochirurgen Dir sagen, ich war mir ganz sicher letzte Woche, dass mein Gleitwirbel sofort versteift wird, wenn ich den Fuss ins Krankenhaus setze. Jetzt soll ich erst mal wieder mit Intensivem Muskelaufbau anfangen. Ich kann also nicht sagen, dass man direkt das Messer wetzt, sondern es wird erst probiert, ob nicht doch noch was geht.

Sabine
paul42
Hallo twaks8

Tut mir leid, dass dir die Schmerztherapie keinen Erfolg gebracht hat. troest.gif

Wie es nun genau für dich weitergeht lässt sich schlecht beurteilen.

Es sollte aus meiner Sicht geprüft werden was nun eigentlich an Beschwerden im Vordergrund steht, bzw. welches Segment z.Z. die meisten Probleme verursacht.

Dein letztes MRT zeigt leider zahlreiche Möglichkeiten.

Es gibt zwar den aktuellen BSV im Bereich L4/L5, der sicherlich auch durch PRT- Spritzen behandelt wurde.

Die anderen beschriebenen Segmente zeigen zwar Vorwölbungen der Bandscheiben, aber hier steht sicherlich der degenerative Prozess der Segmente im Vordergrund.

So was entwickelt sich nicht spontan,sondern ist ein Vorgang der sich über einen längeren Zeitraum entwickelt hat. Die bestehenden Osteochondrosen in den BS- Fächern zeigen das dort die Versorgung der BS mit Flüssigkeit so langsam schwindet. Hier bilden sich knöcherne Anbauten, wo der Körper das entsprechende Segment versucht zu stützen.

Wenn sich das über Jahre weiterentwickelt wird möglicherweise eine natürliche Versteifung der WBK untereinander stattfinden.
Jetzt könnte man annehmen super feine Sache das regelt sich sich von selbst.

Irrtum im BS- Fach entsteht duch Flüssigkeitsverlust eine Höhenminderung.

Die Veränderung hat zur Folge das die seitlich geführten Nervenwurzeln zunehmend bedrängt werden.
Hier drückt dann kein BS- Material mehr auf den Nerv, sondern es findet eine knöcherne Einengung statt.

Probleme der Achillesferse dürften durch die Einengung der S1 Nervenwurzel erklärbar sein. Hier ist die Nervenwurzel bereits im Resessus(Kanal) der zum Neuroforamen führt bereits deutlich eingeengt.

Die ganze Entwicklung der Degeneration macht sich auch in der Weite des Spinalkanals bemerkbar. 6 mm Weite ist nicht mehr besonders viel, auch hier besteht die Möglichkeit das durch die Einengung beteiligte Nervenwurzeln irritiert werden.

So wie du schreibst wurde zwar eine Schmerztherapie durchgeführt aber wohl anscheinend keine weiterführende Diagnostik um die Situation zu bewerten.
Hat man dir dazu irgendwas erklärt? kinnkratz.gif

Wenn es für dich erneut in die Klinik geht wäre es mal langsam Zeit wenn sich jemand die Mühe macht um dir deine Situation genauer zu erklären. zwinker.gif

Vielleicht könnte auch eine weitere Untersuchung durch eine Funktionsmyleographie (Röntgen+ Kontrastmittel) hilfreich sein, um die freie Lage beteiligter Nervenwurzeln genauer zu beurteilen.

Was für dich möglich ist kann ich nicht entscheiden, möchte ich mir auch nicht anmaßen. Das ist Sache deiner Ärzte.

Es spricht aber nichts dagegen, dass du zu deiner Siuation und deinen Fagen eine verständliche Erklärung erhälst.

alles Gute
paul42
twaks8
hallo,

vielen Dank für Eure Antworten.
ja so wirklich viele Antworten auf meine Fragen habe ich bisher von keinem Arzt bekommen, habe auch das Gefühl das sich nicht wirklich gekümmert wird. Es kommt mir eher so vor, als wenn eine art Standardprogramm abgefahren wird, ohne das irgendein Arzt sich mal die Zeit
nimmt die ganze Situation (Wirbelsäule) zu beurteilen.

Meine große Hoffnung liegt natürlich jetzt beim Neurochirurgen. Ich hätte gerne mal einen Arzt der sich die Zeit nimmt und das Wissen hat
mir meine Fragen zu beantworten und mal weg vom Standard auf meine Beschwerden gezielt eingeht. So wie es aussieht sind solche Ärzte
leider selten geworden ;-)
Die Ärzte hier im Krankenhaus waren meiner Meinung nach mit der Situation überfordert und haben das ganze ja richtigerweise dann an die
Neurochirurgie abgegeben. Mal abwarten was weiter passiert.

lg



paul42
Hallo twaks8

Was hast du an Fragen parat die du deinem Arzt stellen möchtest? kinnkratz.gif

Vielleicht lässt sich das eine oder andere klären?

viele Grüße
paul42
twaks8
Hallo Paul42,

es geht mir gar nicht direkt um Fachspezifische Fragen....es ist eher so das ich allgemein sehr Unzufrieden mit den Ärzten bin.
Fühle mich nicht sehr gut Behandelt, die Ärzte haben keine Zeit, es wird nicht auf die Probleme eingegangen.
im Krankenhaus wurde z.b. nicht einmal gefragt was meine Probleme überhaupt sind *lach* einfach Medikamentiert, PRT´s gegeben
und fertig. Unter einer guten Behandlung stelle ich mir was anderes vor.
Da ich ja Dachdecker bin stellt sich natürlich auch die Frage wie es weiter geht. Darüber hat noch kein Arzt ein Wort verloren.
Ist halt momentan sehr viel was auf mich einprasselt.

lg
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