Zur Person:
In Kürze 40 Jahre alt, männlich, 170 cm, 75 kg. In den letzten 15 Jahren kaum Sport. Raucher. Gesetzlich versichert. Seit 23 Jahren im Beruf mit überwiegend sitzender Tätigkeit; mittlerweile nur noch sitzend (Vollzeit-Computerarbeitsplatz). 85 km mit dem Auto zur Arbeitsstelle. Hab 'ne liebe Frau mit erfolgreich offen operiertem BV L4/5 (soweit ich mich erinnere) und einen Junior, der morgen in den ernsten Teil des Lebens eintritt (Einschulung).
Zur Krankengeschichte:
Seit Jahren immer wieder mal mehr oder weniger Rückenschmerzen im Bereich der LWS. Vor etwa drei Jahren wurde dann bei einem Orthopäden per Röntgenaufnahme Verschleiß der Bandscheiben im Lendenwirbelbereich diagnostiziert und Kräfigungstraining bei Kieser empfohlen (ist im gleichen Haus und wird von diesem Arzt betreut). Ich habe diesen Rat ignoriert. Etwa im Januar 2004 kam ein stechender Schmerz im rechten Bein hinzu, dem ich zunächst keine große Bedeutung beigemessen habe. Ich dachte, das würde sich schon wieder geben. Es passierte aber das Gegenteil: Die Schmerzen wurden immer stärker. Im März suchte ich dann einen (anderen) Orthopäden auf. Nach einer Woche erfolgloser Behandlungsversuche wegen Ischiasbeschwerden (u.a. chiropraktische Eingriffe und Streckung) wurde ich zur Kernspin-Aufnahme überwiesen.
Ergebnis: Vorfall L5/S1 mit Kompression der Nervenwurzeln und Vorwölbung L4/L5 sowie Verschleiß der LWS-Bandscheiben. In dieser Phase kam ein Taubheitsgefühl vom hinteren Oberschenkel bis in die äußeren 3 Zehen des Beines hinzu.
Behandlung und weiterer Krankheitsverlauf:
Durch den Arzt wurde ich über folgendes aufgeklärt:
Eine operative Behandlung lehnt er ohne echte Ausfälle in den Gliedmaßen entschieden ab. Krankengymnastik oder Rückenschule sollte ich in dieser Phase unter Berücksichtigung des Gesamtzustandes der Wirbelsäule auf keinen Fall absolvieren. Er empfahl die ambulante Behandlung mittels Sakralanästhesie (Einspritzen einer Lösung in den Wirbelkanal mit hohem Druck).
Das wurde dann auch 6 mal gemacht und führte zu erheblicher Verbesserung innerhalb von 2 Wochen. Leider konnte ich den inneren Schweinehund nicht überwinden und machte weiterhin weder Sport noch Gymnastik. Trotzdem war ich im Juni über 4 Wochen absolut schmerz- und beschwerdefrei.
Über Nacht kamen die Schmerzen im Rückenbereich und im Bein dann wieder. Die Schmerzen im Bein wurden so unerträglich, dass ich die Krankenhausambulanz aufsuchte, wo mir die Schmerzen mit mehreren Spritzen erträglich gemacht wurden. Eine befreundete Ärztin brachte mir starke Schmerzmittel mit. Es folgten weitere Sakralanästhesien beim Orthopäden und nach leichter Besserung Physiotherapie. Die Krankengymnastin aktiviert gezielt und äußerst schmerzhaft die Schmerzpunkte in Gesäß, Wade und Oberschenkel, was immer für den Rest des Behandlungstages zu einer spürbaren Linderung der Beschwerden führt.
Was ich mittlerweile unternommen habe:
Autositz mit Lordosenstütze, Wasserbett, Sattelhocker im Büro, regelmäßiges Unterbrechen sitzender Haltung, gelegentliches Rad fahren, regelmäßiges Spazieren gehen, Bewegung unter Wasser, ca. 500 Treppenstufen arbeitstäglich rauf und runter, Einnahme von Magnesiumpräparaten, Kieser-Training alle 2 Tage. Insgesamt scheinen die Maßnahmen zu einer Verbesserung zu führen.
...und nun?:
Es zwickt immer noch mal mehr oder mal weniger im Rücken.
Immer noch -allmählich nachlassende- Schmerzen in der Beinmuskulatur. Langsam zurück gehendes Taubheitsgefühl im rechten Bein.
Dazu gekommen ist jetzt aber leider ein, jeden morgen nach dem Duschen wiederkehrendes, "Ameisenkribbeln", hauptsächlich in beiden Beinen, das erst nach 1-2 Stunden nachlässt. Das ist ausgesprochen unangenehm und macht mir mittlerweile wesentlich mehr zu schaffen, als die rückläufigen Schmerzen.
Nach ersten Tipps hier werde ich es mal mit Wechselduschen versuchen.
Ich friere allerdings schon, wenn ich nur daran denke.

Was soll's? Nur die Harten komm' in' Garten!

Ich möchte hier auch die Gelegenheit nutzen, mich bei allen Teilnehmern, Betreuern und den Initiatoren des Forums zu bedanken. Ich habe es erst heute entdeckt und schon die ein oder andere interessante Information gefunden.

Vielleicht kann ich mit meinen Erfahrungen ja auch der/dem ein oder anderen ein Stück weiter helfen.
Grüße an alle Mitleidenden
Gugelhupf