Moni1957
30 Nov 2014, 14:17
Hallo liebe Mitbetroffenen,
möchte mich nach einigen Monaten mal wieder melden. Bei mir geht nichts mehr und ich weiß nicht mehr weiter. Ich liege jetzt seit ca. 5 Monaten nur noch im Bett, kann nur zur Toilette aufstehen. Mein Mann ( Gott sei Dank selbstständig) und meine Tochter pflegen mich. Ich mache mir so große Sorgen und habe schreckliche Angst, bin nur noch ein Nervenbündel.
Ich kann mich einfach nicht bewegen, jede Bewegung löst schlimme Schmerzen aus.
Unsere USA Reise auf die ich mich sehr, sehr gefreut hatte ist nichts geworden, statt dessen lag ich im KH, wo man mir aber nur Schmerzinfusionen gegeben hat. Ich habe die Ärzte fast angefleht mal nach der Ursache zu schauen, aber das wurde ignoriert. Ich bin mit Schmerzstärke 9 entlassen worden. Es tut mir auch sehr weh zu sehen , wie meine Familie mit mir leidet.
So habe ich mir mein Leben mit 57 J. nicht vorgestellt. Ich warte nur jeden Abend darauf, dass ich eine Schlaftablette nehmen kann und dann abtauche ins Vergessen.
Manchmal möchte ich gar nicht mehr aufwachen. Ich wäre so glücklich, wenn ich wieder ganz normale Dinge tun könnte, die so selbstverständlich sind, wenn man gesund ist.
Mit meiner Familie am Tisch sitzen und lachen, oder einen Spaziergang im Winter. Das ist so weit entfernt von meiner jetzigen Welt.
Ich beschreibe hier mal meine Schmerzen und stelle den MRT Bericht ein , vielleicht weiß jemand noch einen guten Arzt oder eine (Schmerz)Klinik im Hamburger Raum für mich.
Oder sonst einen guten Rat, ich bin für alles Dankbar was mein Leben wieder etwas verbessert.
Befund:
Z.n.Hemilaminektomie im LWK 5 rechts, residuelle narbige Veränderungen mit fleckförmigen Suszeptibiliätsartefakten. Korresspondierende narbige Veränderungen der paraspinalen Muskulatur lubosakral rechts.
LWK 3/4
Breitbasige Bandscheibenprotrusion ohne relevante Einengung des Spinalkanals oder Neuroforamina.
LWK 4/5
Signalverlust der Bandscheibe sowie breitbasige Bandscheibenprotrusion bei zusätzlich mäßigen Facettengelenksarthrosen und leichter Hypertrophie der Ligamenta flava mit konsekutiver Recessusstenose beids. Keine höhergradige Einengung des Spinalkanals. Dezente kombinierte neuroforaminale Enge links ohne erkennbare Progredienz, bei zusätzlich diskreter foraminaler Bandscheibenextrusion links.
LWK 5/ SWK 1
Bekannte Recessusstenose auf Höhe LWK 5 rechtsseitig mit mutmaßlicher Bedrängung der Wurzel S1 im Recessus , in Zusammenschau mit der Voruntersuchung vereinbar mit Narbengewebe. Facettengelenksarthrose und Hypertrophie der Ligamenta flava LWK 5 /SWK 1 . Konsekutiv kombinierte Foraminalstenose beids. mit leichter Progredienz in stehender Position.
Was sagt der Befund eigentlich aus, bisher habe ich nur herausgehört, das es nichts dolles ist.
Ich kann weder sitzen, noch stehen, dann bekomme ich stärkste Schmerzen und einen Dauerdruck auf der LWS Mitte. Mal habe ich einen Dauerdruck auf der linken Leiste u. mal brennende Schmerzen in der rechten Pobacke, die bis in den Fuß ausstrahlen. Es gibt immer einen Hauptschmerz der alle anderen überlagert. Außerdem kommen die neurophatischen Schmerzen in beiden Beinen von meiner Rückenmarkserkrankung dazu.
Mein Neurologe meinte ich könnte vielleicht mal eine PDA versuchen. Gibt es jemanden der damit Erfahrung gemacht hat?
PRTs haben mir kurzfristig geholfen.
Ich bin wirklich für jeden Ratschlag dankbar.
Viele Liebe Grüße
Moni
Nellie
30 Nov 2014, 15:46
Hallo Moni,
das ist ja wirklich kein Zustand
Tut mir leid fuer Dich, dass das im Moment so eine Dimension annimmt.
Mein Tip ist folgender:
http://www.ruecken-zentrum.de/rueckenzentrumGuck mal, dass Du dort einen 3-stuendigen Termin zur Diagnostik bekommst (durch Psychologen, KG, Arzt je eine Stunde). So sorgfaeltig wurde ich noch nie untersucht. Du musst dazu mit Deiner KK sprechen. Ich habe die Behandlung in der Tagesklinik in Berlin gemacht und mir geht es sehr viel besser. Es kann aber auch sein, dass sie dann etwas anderes empfehlen, aber die Empfehlung hat schon Gewicht bei Deiner KK, denke ich mal, und kann auch das Procedere beschleunigen.
Wenn Du dort eine Behandlung machst, wird dies durch Spritzen unterstuetzt und ermoeglicht, falls noetig. ich halte nix von einer Spritze und dann abwarten, man muss dann sofort aktiv werden, wenn es die Schmerzfreiheit erlaubt, am besten unter fachkundiger Anleitung. Ich selber hatte insgesamt 5 mal Spritzen verschiedener Art, keine PDA zwar, die alle ok gewirkt haben, aber nach 2 Wochen war es immer wieder genau gleich wie vorher. Fuer 2 Wochen steht das in keinem Verhaeltnis, ist ja schliesslich nicht risikofrei.
Dein MRT gibt halt einiges an Verschleiss her (meins auch!), aber das muss eben nix heissen. Alle alten Leute haben natuerlicherweise Verschleiss und die meisten haben nicht so schlimme Schmerzen. Was Deine Rueckenmarkserkrankung angeht, kann ich das nat, nicht einschaetzen. Bei laenger andauernden Schmerzen kann das Schmerzgedaechtnis eine sehr zentrale Rolle spielen, dazu empfehle ich Dir das Buch: *Schmerzen verstehen* (siehe Buchempfehlungen im Forum)
Alles Gute
milka135
30 Nov 2014, 17:22
Hallo Moni,
auch wenn ich ähnlich Zustand habe wie du. So finde ich, dass dein Zustand kein dauer Zustand sein kann.
Auch haben Nachts in Folge Schmerzen u. Mißempfindungen schon seit Jahren die Gedanken (deine Aussage:
Zitat
Manchmal möchte ich gar nicht mehr aufwachen. Ich wäre so glücklich, wenn ich wieder ganz normale Dinge tun könnte, die so selbstverständlich sind, wenn man gesund ist.
) wie du.
Naja, dein Befund ist zwar nicht besorgniserregend. Aber eingeengte Nervenwurzel in Folge der Recessusstenose wzb.: L4/5 u. L5/S1 kann schon extreme Schmerzen verursachen.
Narbengewebe kann auch Schmerzen hervorrufen.
Ich denke deine Ärzte versteifen sich auf das "nur" Bandscheibenprotrusion vorhanden sind. Bei vielen Ärzten steckt im Kopf das nur Bandscheibenvorfälle schmerzhafte Nerveneinengungen verursachen kann.
Was hilft dir mehr: Kälteanwendungen oder Schmerzen?
Hast du es schon mal mit Keltican Forte versucht?
Hast du dich von einem Orthopäden oder Neurochirurgen operieren lassen?
Hattest du nach der OP überhaupt mal einige Zeit Linderung?
Hast du auch neurol. Beschwerden?
Hast du deine Schmerzinfusion auf einer Orthopädie oder NC bekommen?
Nellie schreibt:
Zitat
Was Deine Rueckenmarkserkrankung angeht, kann ich das nat, nicht einschaetzen.
Welche Rückenmarkserkrankung hast Du?
Bei Nervenwurzeleinengungen könnten dir PRT-Spritzen helfen. Wenn deine Facettengelenkverdickung schmerzen verursacht könnte Dir Facettentherapiespritzen helfen. Solte das Narbengewebe der Auslöser sein könnte Dir der Racze-Schmerzkatheter helfen.
Helfen könnte dir auch Lyrica (gegen Nervenschmerzen) und/oder Norflex ret. (Muskelentspanner).
Meine Arztempfehlungen:
Herr CA Dr.med. Eduard Kraus (bei bist auch 1 Stunde im Sprechstundenzimmer) - Tel.: 037464 - 85 1332 in Schöneck/Vogtland (Paracelsus Klinik Schöneck) oder Herr Dr.med. Gruber - Tel.: 03741 - 49 14 800 (Helios Klinik Plauen). Beide sind Neurochirurgen. Hätte ich schon Jahre früher gewußt, dass NC´s die besseren WS-Ärzte sind. Hätte ich schon früher Verständnis bekommen können.
Ich wünsche Dir trotzdem ein schönen 1. Advent,
liebe Grüße
Milka