Engel138
29 Okt 2014, 11:15
Hallo liebe Bandis,
ich suche den Erfahrungsaustausch:
meine letzte Bandscheiben-OP ist jetzt mittlerweile 8 Monate her. Insgesamt sind es jetzt 4 Operationen, 2 im Halswirbelbereich und 2 im Lendenwirbelbereich, allesamt Spondylodesen ( Spondylodese C4-C7 ) (Spondylodese L4-S1).
Die Operationen waren immer wieder notwendig geworden, wegen Wirbelgleiten, starker Schmerzen und Ausfallerscheinungen in Armen und Beinen. Konservative Behandlung insbesondere mit PRT-Spritzen brachte nichts.
Die Empfehlung mehrerer Ärzte ging immer wieder in Richtung OP-Tisch.
Geblieben nach dieser ganzen Odyssee sind leider die Schmerzen und das Taubheitsgefühl im rechten Bein.
So langsam verzweifel ich, weil trotz der OP's die Probleme immer stärker werden.
Neueste Untersuchungen ergaben:
Röntgen- ventrale ossäre Reaktionen mit Punktum Maximum L4/L5 und linkskonvexe Fehlhaltung der LWS überwiegend bei L4/L5
CT - zirkumferente Bandscheibenprotusion in L2/3
zirkumferente beidseits lateralbetonte Bandscheibenprotusion in L3/4 mit möglicher Tangierung Nervenwurzel L3
Retrospondylose bei relativ engem Neuroforamen links L4/5 mit möglicher Beeinträchtigung Nervenwurzel L4
Linksseitige Retrospondylose in L5/S1 bei relativ engem Neuroforamen mit möglicher Beeinträchtigung Nervenwurzel L5
Facettengelenkarthrosen bei Hypertrophie in allen Segmenten
MRT- im Segment L5/S1 beidseitig aber linksbetonte Neuroforamenstenose mit mögl. Affektion L5
linksintraforaminale Bandscheibenprotusio
L4/L5 beidseitige Gelenkshypertrophie, rechts minimales intraforaminales Bulging m. mögl. Wurzelaffektion L4
links relativ prominente Gelenksportion m. knöchener Introitusstenose d. Neuroforamens
bei L3/L4 relative Spinalkanalstenose sowie Introitusstenose d. Neuroforamens,intraforaminale Bandscheibenprotusionen m.
längerstreckiger Affektion L3
ISG wurde nebenbei auch noch als mögliche Schmerzursache untersucht, war aber alles ok.
Trotzdem es bleiben die starken Schmerzen, die beidseitig von der OP-Narbe bis in beide Waden ziehen, blitzartig bei jedem Schritt.
Laufen geht nur über eine Wegstrecke bis 100 m, wobei ich mich rechts auf einer Gehhilfe abstütze. Dann wird das rechte Bein taub und es kribbelt in beiden Fußsohlen.
Sitzen ist auch noch immer eine Qual.
Ich mache Krankengymnastik und nehme Schmerzmittel ein (Ibu600, Arcoxia und Diclofenac)
Was mich interessiert, hat jemand von Euch auch diese Probleme nach Operationen?
Nach der beschriebenen Röntgendiagnostik, wo liegt denn jetzt das Hauptproblem für die Schmerzen und das Taubheitsgefühl?
Mein Physio sagte letztens zu mir: " Ihr Kopf muss sich jetzt erst einmal mit den Gegebenheiten und Einschrängungen nach der OP zurechtfinden und dann das Beste daraus machen."
Irgendwie mag mir das noch nicht so recht gelingen.
Es grüßt Euch Engel1308
paul42
29 Okt 2014, 14:54
Hallo Engel138
Laut deinen Befund ist immer wieder die Rede von einer Einengung der Neuroforamen in den beschriebenen Segmenten der LWS.
Da in diesen Bereichen die Nervenwurzeln abgehen, sind deine Beschwerden vermutlich darauf zurückzuführen.
Was ist als Spondylodese wirklich ausgeführt worden. In deinem Profil steht dynamische Stabilisierung.
Insgesamt sieht es so aus , als wenn deine WBK der LWS mit einer verstärkten Bildung von knöchernen Strukturen reagieren die nun die Nervenwurzeln in den Neuroforamen bedrängen.
Die Segmente L2/L3 und L3/L4 scheinen eher neue Befunde zu sein.
Hast du die OP Berichte der Klinik eingefordert?
Sollte das nicht der Fall sein solltest du diese nachträglich einfordern. Es gilt zu prüfen was bei der OP an der LWS zuletzt alles gemacht wurde.
Ich will es erst Mal dabei belassen.
viele Grüße
paul42
Engel138
30 Okt 2014, 08:18
Guten Morgen Paul,
vielen Dank erst einmal für Deine Antwort.
Den OP-Bericht habe ich zwar noch nicht vorliegen, aber ich weiß, dass ich 2o12 eine dynamische Versteifung mit Belassen der BS im Bereich L4/L5 bekommen habe, insbesondere wegen der Gleitwirbel.
Da nach dieser OP aber die Probleme schlimmer als vorher waren, erfolgte jetzt im Februar eine Revisionmit Einbeziehung der Etage L5/S1.
Es handelt sich um einen eingebrachten Fixateur interna von L4- S1 reichend mit transpedikulärer Verschraubung sowie Bandscheibenprothesen bei L4-S1.
Liebe Grüße Engel 138
paul42
31 Okt 2014, 13:27
Hallo Engel138
Hast du mal den aktuellen Befund mit älteren Befunden verglichen?
Insbesondere auf die Situation der Neuroforamen? Lassen sich im Vergleich dazu weitere Veränderungen ableiten, oder sind beschriebene Zustände nach der OP weiterhin bestehend?
Ich bin auch nur med. Laie aber das eine Versteifung mit Prothesen und Fixateur ausgeführt wird, habe ich bisher so noch nicht gelesen.
Eine Versteifung soll die betr. Segmente miteinander verbinden und zu einer Verknöcherung führen. Warum hat man BS-Prothesen verwendet?
So wie sich die Situation derzeit für mich darstellt wurde in den instabilen Segmenten eine Prothese eingebracht und die Stabilisierung erfolgt nur über das eingebrachte Schrauben- Stab- System.
Ich kann das durchgeführte Procedere nicht plausibel nachvollziehen.
Es macht aus meiner Sicht keinen Sinn.
Wenn und Aber bringen dich aber leider nicht weiter.
Vielleicht findest im OP-Bericht Hinweise dazu ob bei den Operationen die Neuroforamen präpariert wurden.
Ich würde an deiner Stelle den Operateur erneut aufsuchen und ihm den neuen Befund vorlegen und um seine Meinung bitten.
Gleichzeitig würde ich zur Kontrolle alle dir vorliegenden Befunde an die KK senden mit der Bitte eine Beurteilung zum bisherigen Procedere zu erhalten. Dafür brauchst du aber deine OP- Berichte.
Unabhängig davon brauchst du eine neue unabhängige fachärtzliche Einschätzung die sich mit den Problemen, bzw. Befunden der letzten Bildgebung beschäftigen.
Aus meiner Sicht steht im Vordergrund, Auskunft darüber zu erhalten, warum und wie die Einengung der Neuroforamen zu begründen ist.
Es gilt natürlich auch darum zu klären wie man dir aus med. Sicht mit den aktuellen Beschwerden helfen könnte.
viele Grüße
paul42
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