Sunny2583
23 Okt 2014, 21:22
Hallo zusammen,
war heute bei meinem Operateur. Da dieser vor 6 Wochen noch den Verdacht auf eine Entzündung (so wie es auch im MRT steht) hatte, wurde eine Punktion gemacht. Leider aber zu wenig Material rausgezogen.
Nun wurde von einer Orthopädin eine Punktion gemacht, mit dem Ergebnis, keine Keime und Bakterien. Soweit so gut.
Stand also heute früh beim Doc auf der Matte, da ich halt immer noch starke Schmerzen bei Belastung (gehen und stehen) habe.
Der Doc meinte nun,dass die Flüssigkeit in meinem Rücken von "eingeschmolzenem Fettgewebe" von der OP kommt. Meine Belastungsschmerzen können nicht daher kommen. Wäre da eine Entzündung, wäre diese nach so langer Zeit an die Hautoberfläche gelangt.
Ok, aber woher kommen dann diese Schmerzen? Er kann es sich nicht erklären und sagte mir allen ernstes, ich soll einfach in den Schmerz rein arbeiten. Das heißt, der Schmerz kommt und ich muss sehen, dass ich damit lerne zu leben. Er vermutet, eine beginnende Instabilität und fast tut halt bei einigen Menschen weh.
Aber weh tun wäre ja noch schön. Ich könnte schreien vor Schmerzen, wenn ich mich nach 300 Meter nicht setze oder nach vorne beuge!!!! Seine Meinung: es wird von alleine nicht besser ich muss da durch.
Nun meine Frage an euch. Stimmt das? Bin mittlerweile komplett am Verzweifeln, dass der eigentlich gute Doc keinerlei Lösung mehr für mich hat.
Ich bin 31 Jahre alt, da kann ich doch nicht mit einer Wegstrecke von unter 300 Metern zufrieden sein.
Mittlerweile glaube ich schon,daß ich völlig gaga bin.
Kann mir jemand weiterhelfen? ??
Nellie
24 Okt 2014, 07:34
Guten Morgen Sunny,
zuerst stellt sich mal die Frage, ob Deine Beschwerden in Deinen Augen hinreichend abgeklaert sind, Du also der Ansicht Deines NCs vertraust, dass da nix mehr zu operieren ist.
Es waere zu vermuten, dass bei Dir bereits eine Chronifizierung des Schmerzes vorliegt (nehme an, dass das auch der NC meinte, mit: von allein wird es nicht besser). Bei Dir lagen ja lange Schmerzen vor, einige Monate reichen schon.
Das bedeutet, dass Dein Schmerzsystem uebersensibel geworden ist. Diese starken Schmerzen fuehren dann dazu, dass man sich nicht bewegt und es entstehen durch Funktionsverlust und Muskelabbau Instabilitaeten. Speziell das opeirerte Segment ist vermutlich von verkrampfter Muskulatur umgeben, immobilisiert und kann gar nicht mobilisiert werden.
Du musst wieder anfangen, Dich zu bewegen, aber nicht in den Schmerz rein. Schreibe Dir zb mal auf, wie lange Du dies oder das machen kannst, zb spazieren, haushalt, aber auch sowas wie Gartenpflege und dann machst Du das mit einer Stoppuhr und jeden tag eine Minute laenger. Leichte Schmerzen musst Du schon aushalten, bei starken Schmerzen machst Du die Bewegung etwas kleiner oder versuchst eine andere Richtung.
Am besten Du suchst Dir einen guten Physio, der Dich dabei begleitet. Passive Massnahmen nutzen Dir aber jetzt nichts mehr, also nicht zuviel auf Massage oder so setzen. Des Weiteren solltest Du Entspannungsuebungen erlernen, und Du solltest Deine Gedanken in den Griff bekommen, das Schmerzgedaechtnis wird auch durch Angst getriggert. Voraussetzung ist nat., dass Du Deinem NC vertraust. Er sollte Dir ausreichend SchmerzMedikamente verschreiben und kann Dir ggf waehrend Du aktiver wirst, sogar mal eine Spritze geben, um das training zu ermoeglichen.
Ich habe das alles in einem spezialisierten Zentrum bekommen und das hat mir echt die Augen geoeffnet...
Alles Gute fuer Dich!
Sunny2583
24 Okt 2014, 10:35
Hallo Nellie,
vielen Dank für deine Antwort.
Also momentan habe ich keinen Arzt mehr an meiner Seite. Die eine Ärztin hat mir Novaminsulfon 3×2, Gabapentin 600, und Opipramol (Antidepressiva) verschrieben und meinte ich soll mich einfach mehr bewegen. Trotz anfänglicher Einnahme (bis auf Antidepressiva) änderte sich der Schmerz bei Belastung nicht.
Der Operateur, bei dem ich gestern war, ist ein Krankenhaus Doc, auf den Termin musste ich ewig warten. In dem Krankenhaus ist eh alles schief gelaufen, was schieflaufen kann.
Da die Schmerzen in den ersten Wochen nach der OP nicht da waren, ohne Schmerzmittel, dann aber nach ca. 2, 5 -3 Wochen wieder kamen, wurde ich vor 6 Wochen ins MRT geschickt. Ausser Verdacht auf Entzündung,und ziemlich grosser Restprolaps, der auf die Nerven drückt, nix spannendes.
Das mit dem immer wieder versuchen, mache ich ja. Nur leider sind Spaziergänge nur sehr kurz möglich. Im Einkaufsladen muss ich mich wie ne alte Frau auf dem Wagen stützen.
Da ich momentan im Normalzustand wenig Schmerzen habe, tagesabhängig, nehme ich so kaum Schmerzmittel. Und mit den Schmerzmitteln lässt sich der akute Schmerz nicht unterdrücken.
Im Haushalt mache ich alles bis zur absoluten Schmerzgrenze, teilweise drüber. Aber es bessert sich nix.
Meine Idee war nun, ob das der Spinalkanal sein kann, der Probleme macht. Aber theoretisch kann der doch nach 3 Monaten nicht wieder zu sein.
Und ehrlich gesagt, nein, ich fühle mich vom Operateur nicht ernstgenommen. Und hätte gehofft, dass er mir nochmal Spritzen gibt.
Davon war keine Rede,Schmerzmittel soll uci auch nicht nehmen. Tja und KG bekomme ich nicht mehr.
Ich habe ne gute Physiotherapeutin an meiner Seite, die auch Kraftigungs Übungen und Dehnen macht.
Andre63
24 Okt 2014, 11:42
Hallo, Sunny2583,
warum sollst Du keine Schmerzmittel nehmen, um überhaupt mit Bewegung anfangen zu können. Schmerzmittel nur nach Bedarf bringt ja nix, das weiß ich aus eigener Erfahrung, liest man auch immer wieder hier im Forum. Eine gelegentliche Tablette bringt mir gar nix, erst ein gewisser Medikamentenpegel bringt was. Bist Du selbst denn bereit, vorübergehend regelmäßig Medikamente zu nehmen?
Gute Besserung
Andre
Sunny2583
24 Okt 2014, 14:17
Hallo Andre,
ja klar bin ich bereit regelmäßig was zu nehmen. Hab ich ja vor meiner Bandscheiben OP auch gehabt. Allerdings war es da Targin. Aber weil ich von allen Seiten höre ich. ,dass ich mich ja nicht immer mit Medikamenten vollstopfen soll, nehme ich nur noch bei Bedarf.
Dabei nehme ich nun schon nix mehr regelmäßig.
Und im normalen Tagesablauf brauche ich auch nix. Von Gabapentin wird mir schwindlig.
Andre63
24 Okt 2014, 15:45
Hallo, Sunny2583,
sagt Dein privates Umfeld, dass Du Dich nicht mit Medikamenten vollstopfen sollst?
Gruß
Andre
Sunny2583
25 Okt 2014, 00:01
Ja leider höre ich sowas immer wieder.
Obwohl ich seit der OP nur noch das Nötigste nehme
Mone68
25 Okt 2014, 09:09
Hallo Sunny,
mir ging es ja ähnlich nach der Op wie dir. Ich hatte Rückenschmerzen die ich vorher nicht kannte. MRT wurde gemacht. Außer etwas Narbengewebe war nichts zu sehen.
Ich habe auch das Gefühl gehabt keiner versteht mich und will mir nur ansatzweise mal helfen.
Also habe ich selbst in die Hand genommen. Ich habe zu Hause angefangen immer mal mehr Übungen zu machen., Reha eingereicht, mir einen anderen Arzt gesucht etc.
Was andere sagen sollte dich erst einmal nicht interessieren. Nur du alleine kannst deine Schmerzen einschätzen und wenn du meinst Tabletten nehmen zu müssen dann ist das so. Stör dich nicht daran.
LG Mone
Sunny2583
26 Okt 2014, 00:59
Hallo Mone,
danke für deine Worte.
Mit Übungen komme ich momentan nicht weiter. Kann auch nicht mit ausgestreckten Beinen auf dem Rücken liegen.
Versuche jetzt mit meiner Physiotherapeutin die Muskeln um das Becken herum zu lockern. Sie vermutet, dass die Muskeln am Becken so angespannt sind,dass es bis in den Rücken verkrampft.
Meine Frage ist nur, ob es nicht sein kann, dass durch die immer noch vorhandene Flüssigkeit im OP Bereich der Spinalkanal verengt wird. Weil die Symptome beim verengten Spinalkanal passen echt genau.
Aber ohne neues MRT werde ich wohl nix erfahren. Mittlerweile denke ich schon über ein Upright MRT nach. Allerdings kann ich mir das nicht komplett erlauben z.Zt.. Zuzahlen würde ich gerne machen. Muss mal mit der Krankenkasse sprechen.
LG
Mone68
26 Okt 2014, 11:51
Hallo Sunny,
mit Übungen meine ich auch nicht wer weiß was, sondern einfache Muskelanspannungen, lockern etc.
Ich schätze das es bei dir so ist wie die Physio vermutet. Absolute Verspannung die nun mal bis zum Rücken hochzieht. So war es bei mir ja auch. Die erste Zeit habe ich daher in der Reha nur Lockerungen und Massagen gemacht. Nach der Reha dann KG wo ich dann erst anfangen konnte mehr zu machen.
Wegen eines MRTs: wie lange ist das letzte her? Sprech mit der KK, vielleicht geben die schnell ihr okay.
Was jedoch möchtest du machen, wenn es so ist wie von dir vermutet? Was erwartest du dann? Wird dann bei Flüssigkeitsansammlung nicht dennoch gewartet? Ich meine, es liegt dann ja keine Op Indikation vor? Oder wie wird so etwas operiert oder entfernt?
LG Mone
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