Harry333
15 Okt 2014, 09:43
Habe einige Probleme seit Jahren im Bereich der LWS. Aufgrund meiner Beschwerden war ich mehrfach beim Arzt und bekomme immer zu hören "Sie haben ja noch keine Lähmungen" am besten Sie machen erstmal Anwendungen (natürlich kostenpflichtig).
Aufgrund meiner Beschwerden auf der Arbeit hat unser Betriebsarzt jetzt ein MRT veranlaßt und war deshalb nochmals beim Orthopäden,
die Antwort des Arztes:
"Solange Sie noch keine Lähmungen haben werde ich Sie nicht Operieren lassen und was im MRT Befund steht interessiert mich nicht."Hier meine Beschwerden:
- Kältegefühl in den Beinen und Füssen, Durchblutung wurde Untersucht ist 1a
- Kribbeln und Nadelstechen im linken (stärker) und rechten Fuß
- ziehe immer wieder rechtes Bein hinterher weil mein Bein sich nicht mehr hebt
- Kraftlosigkeit in den Beinen insbesondere Links
- starke Schmerzen im Lendenwirbelbereich insbesondere eine Stelle, darf nicht berührt werden weil extrem Schmerzempflindlich, kann mich nicht mehr bücken, nicht mehr sitzen und schlafe Nachts kaum noch
- Zehen sind immer wieder taub
- im Januar 2014 wurde ich auf Grund eines Autounfalls von einem Neurologen Untersucht und es wurde festgestellt das rechts Reflexzonen nicht da waren
So und hier der MRT Befund:
- - Deutlische linkskonvexe Fehl-/Streckhaltung der LWS, mäßiggradige Spondylosis deformans mit Betonung des Segementes L2/L3 sowie L5/S1.
- - Im Segment L3/L4 Osteochondrose, breite dorsale nach biintraforaminal reichende Bandscheibenprotrusion mit Stenose der Neuroforamina in der unteren Circumferenz, das Bandscheibengewebe ragt links über die Wirbelkontur hinaus auch nach extraforaminal. Kein hinweis auf eine intraforaminale Wurzelkompression. Bei vermehrtem dorsalen eqiduralen Fettgewebe ist der Spinalkanal in diesem Segment sagittal grenzwertig weit.
- - In Höhe L4/L5 Osteochondrose mit einer breiten dorsalen ebenfalls nach biintraforaminal reichenden Bandscheibenprotrusion bei zusätzlicher fortgeschrittener bilateraler Spondylarthrose werden die Neuroforamina, links mehr als rechts, eingeengt, von einer intraforaminalen Wurzelalteration kann insbesondere links ausgegangen werden. Keine eindeutigen Aktivitätszeichen der Arthrose. Hypertrophie der Ligamentaflava. Relativ enger Spinalkanal.
- - In Höhe L5/S1 fortgeschrittene Osteochondrose mit einer hochgradigen Höhenminderung des Bandscheibenfaches, die Bandscheibe ist komplex signalalteriert, flache dorsale knöchern unterfangene biintraforaminale Bandscheibenprotrusion ohne Zeichen einer intraforaminalen Wurzelkompression. Retrolisthese von L5 gegenüber S1 al Hinweis auf eine Gefügelockerung bei Spondylarthrose.
- - In diesem Segment ausgeprägte links laterale knöcherne Spange mit Kontakt zur Nervenwurzel L5 diese ist komprimiert und wird nach dorsal verlagert, von einer Alteration der Wurzel kann hier extraforaminal ausgegangen werden. ISG-Arthrose beidseits mit Knochenmarkskonversion der gelenkbildenden Sklettanteile.
- - Regelrechter Stand des Conus medullaris.
Ist die Aussage des Arztes gerechtfertigt oder soll ich doch versuchen eine OP zu bekommen.
Muß sagen ich habe nur gute Erfahrungen mit OPs gemacht, rechte Hüfte neues Gelenk wo ich nach Jahren wieder ohne Schmerzen laufen kann als wenn nie was gewesen wäre sowie beidseitiger Leistenbruch und auch hier fühle ich mich als wenn nie was gewesen wäre.
Im moment helfen keine Schmerzmittel und ich könnte wegen den Schmerzen im LW Bereich manchmal schreien.
heigehuhn
15 Okt 2014, 12:46
Hallo Harry333,
ob eine OP bei Deinen Beschwerden angezeigt ist, kann nur ein oder mehrere Ärzte beurteilen. Mich würde die Tatsache beunruhigen, dass Du Kraftverlust hast und Du das rechte Bein nachziehst, das sind ggfs. schon erste Lähmungserscheinungen. Das Fehlen von Reflexen zeigt, dass etwas nicht in Ordnung ist, ist aber im Zweifel nicht dramatisch, wenn keine anderen Beschwerden vorliegen (ich habe keinen Achillessehenreflex mehr und werde ihn voraussichtlich auch nicht wieder bekommen, merke das im Alltag aber nicht).
Ich würde Dir empfehlen, mit Deinen Beschwerden einen Neurochirurgen aufzusuchen, dieser ist auf die Wirbelsäule spezialisiert. Bei den Orthopäden ist dies nicht immer so.
Ansonsten ist eine OP an der Wirbelsäule auf jeden Fall ein größerer Eingriff mit Risiken und nachheriger notwendiger längerer Genesungszeit, Deine guten Erfahrungen mit anderen Operationen lassen sich nicht unbedingt auf eine WS-OP übertragen, aber auch hier wird ein erfahrener NC eine hoffentlich gute Einschätzung geben. Ich persönlich bin nicht operiert (zum Glück hatten bei mir konservative Maßnahmen Erfolg), kann von daher hier keine Erfahrungen nennen. Nach einer OP wird es ggfs. aber auch nicht von heute auf morgen alles wieder 100% sein.
Krankengymnastik, manuelle Therapie, rückengerechtes Verhalten und Sport sind natürlich immer sinnvoll, bei Deinen Beschwerden würde ich aber auf jeden Fall einen Spezialisten aufsuchen.
Viele Grüße,
heigehuhn
paul42
15 Okt 2014, 14:10
Hallo Harry333
Willkommen im Forum
Also ehrlich gesagt find ich die Aussage deines Orthopäden recht platonisch und schwach. Fast schon pervers, dich bis zur weiteren Verschlechterung einfach so weiter machen zu lassen.
Dein Mrt Befund zeigt einen deutlichen Verlauf zum degenerativen Verlauf deiner LWS.
Die in den beschriebenen Segmenten bestehehende Osteochondrose beschreibt eine Entwicklung, wo dein Körper schon seit längerer Zeit versucht durch knöcherne Anbauten die LWS zu stabilisieren.
Das dir das nicht bekommt wird durch die Einengung der beteligten Neuroforamen beschrieben. Hier werden seitlich abgehende Nervenwurzeln irritiert und lokal sogar bedrängt.
So wie heigehuhn bereits beschrieben hat wäre eine zusätzliche Beurteilung durch ein NC unbedingt ratsam.
Dabei gilt es aus meiner Sicht zu klären wie sich deine derzeitige Situation Bestenfalls und Schlimmstfalls weiter entwickeln wird.
Ich glaube nicht das der NC warten wird bis es zu kompletten neurologischen Ausfällen kommt.
So wie du deine Beschwerden beschreibst, sind das alles Verdachtsmomente die bereits jetzt schon auf eine neurologische Beteiligung hinweisen.
Was dich eventuell erwartet geht über eine OP an der BS möglichlerweise weit drüber hinaus.
Ein Vergleich zu bisherigen OP' s ist hier nicht angebracht.
Hole dir eine weitere fachärztliche Meinung ein, die dir die momentane Situation deutlich verständlich macht.
Du kannst dann immer noch entscheiden wie es weitergeht.
alles Gute
paul42
Löwenmäulchen
15 Okt 2014, 14:42
Hi,
die Frage ist halt auch, was man mit einer OP erreichen kann.
Bei Deinem "Schadensbild" werden die dann sicher gleich eine Großbaustelle aufreißen.
Auch an dich die Frage, was hast Du denn in den letzten Jahren getan, um die Probleme anzugehen?
Aus eigener Erfahrung kann ich mitlerweile sagen, daß der Rücken nicht besser wird, wenn man nur an einer Stellschraube dreht oder gar mit Medikamenten auszusitzen versucht.
Ich bin der OP bisher entgangen jedoch habe ich mein Leben ziemlich grundlegend neu ausgerichtet.
=> Von kaum Sport zu relativ viel Sport.
=> Von unregelmäßigem, ungezieltem Sport zu regelmäßigem, gezieltem Krafttraining + Ausdauer.
=> Von eher übergewichtigt zu relativ fettarm -> -10 Kilo bei regelmäßigem Sport.
=> Von unbewußter Haltung, Bewegung zu bewußter Bewegung beim Heben, Sitzen, Stehen.
=> Von viel Sitzen im Job zu Hause im Auto zu mehr Bewegung wo immer möglich + Stehpult.
Ich stand auch schon kurz vor der OP, weil ich die schmerzen nicht mehr ertragen habe.
Jedoch ist mir mitlerweile absolut klar, daß ich nur durch die OP langfristig nichts verbessert hätte.
Nur wenn man den Körper neu ausrichtet und die Muskeln ausreichend aufbaut, kann auch eine OP zum langfristigen erfolg führen.
Oder eben, wie bei mir, man kann diese komplett vermeiden.
Mein Vorschlag, such Dir einen Arzt, der Dir nicht nur von der OP abrät, sondern auch eine Perspektive, durch eine zielführende konventionelle Behandlung, gibt.
LG
Mone68
15 Okt 2014, 17:32
Hallo Harry,
ehrlich? Bei dem Arzt wäre ich kein Patient mehr.
Wo gibt es denn so etwas. Ebenso hätte ich kein Vertrauen zu einem Arzt der direkt sagen würde: Op.
Ein Arzt muss mit dem Patienten zusammen gucken was gut ist.
Dein MRT und deine Symptome klingen nicht wirklich gut. Ich schließe mich paul an, dass es bei dir sicher nicht darum geht Bandscheiben Op ja oder nein. Da wird wenn sicher mehr fällig. Was aber nicht bedeutet das ich sagen würde: Op.
Die Frage ist was wurde bisher überhaupt schon konservativ versucht? Infiltrationen? Schmerztherapie? PRT? Reha etc. Es gibt so viele Dinge die möglich sind.
Ich kann auch nur für mich sprechen: Op bedeutet nicht = schmerzfrei.
LG Mone
Harry333
15 Okt 2014, 17:43
Danke für Eure Antworten. Habe schon einige Ärzte durch auch NC der meinte nur "Ich kann Ihnen eine Spritze setzen gegen die Schmerzen ansonsten mache ich nichts weil Sie keine Lähmungen haben"
Habe das problem das ich auf der Arbeit jeden Tag mich bis zu 300 mal bücken muß um Ware bis zu 60 kg heben und auch wieder absetzen muß, dazu kommt das ich alles was ich brauche zum verpacken vom Boden aufheben muß weil meinen Chefs meine Gesundheit egal ist hauptsache es wird genügend am Tag verpackt Hilfsmittel kosten Arbeitszeit und dadurch wird dann weniger verschickt.
Ausserdem haben Ärzte und BG keine Ahnung und Sie allein wissen was getan werden muß um meine Gesundheit zu erhalten, sieht man daran das ich dieses Jahr neue Hüfte und einen beidsetigen Leistenbruch behandeln lassen mußte, ausserdem habe ich auch schon von einem Chef Arztbesuch und Behandlungsverbot bekommen sei ja zum Arbeiten da.
Habe schon um Versetzung gebeten aber wird mir Verweigert. Tja und somit gehts ab November wieder weiter da ich laut Ärzte mit meiner neuen Hüfte wieder alles machen kann.
Die einzige Hoffnung die ich noch habe ist vielleicht Hilfe von der Ärztekammer die ich um Hilfe gebeten habe ansonsten gibts halt in absehbarer Zeit einen Rollstuhl weil selbst gestärkte Rückenmuskeln nicht helfen und ich endgültig das Vertrauen in die Ärzte verloren habe.
Habe jetzt 4 Wochen Stationäre REHA mit Gymnastik, Rotlicht, Bewegungsbad und Geräteraum sowie 4 Wochen lang eine EAP mit täglich Massage, Gymnastik, Bewegungsbad und Geräteraum hinter mir und was ist der Erfolg, kann vor lauter Schmerzen nicht mehr sitzen.
Man hat in den 8 Wochen alles versucht mir zu helfen, habe sogar Anwendungen bekommen die nicht bezahlt wurden, aber alles ohne Erfolg.
Mone68
15 Okt 2014, 17:55
Hallo Harry,
habt ihr keinen Betriebsrat? Wenn ihr schon einen Betriebsarzt habt, habt ihr doch sicher so etwas. Wende dich erst einmal dann an den.
Und sorry, wenn du wegen der Hüfte in Reha gewesen bist, ist das was anderes wie Rücken. Natürlich ist einiges gleich, aber schon alles auf eigene Art speziell. Was für das eine gut ist, ist für das andere Gift.
Wieso BG? Hattest du einen Betriebsunfall?
LG Mone
Harry333
15 Okt 2014, 18:08
Betriebsrat gibt es nicht, bei uns entscheiden 4 Geschäftführer und 2 Meister was gut für uns ist.
Hatte 2004 einen Arbeitswegeunfall, Gelenkkopf rechts war inkl. Nerven und Durchblutung abgebrochen und durch die Belastung in den 9 Jahren hat sich die Nekrose schneller entwickelt wie erwartet.
Man hat in den 8 Wochen bei mir auf vieles für den Rücken gemacht, hat aber nicht geholfen, naja noch 6 Jahre bis zur Rente oder vielleicht auch früher falls mein Rücken nicht mehr will, bin ja auf dem besten Weg dazu.
Löwenmäulchen
15 Okt 2014, 18:56
Hi,
man kann in 8 Wochen nicht das richten, was man in vielen Jahren kaputt gemacht hat.
Wichtig ist, daß Du die Belastung auf der Arbeit änderst.
Kein Arbeitgeber kann von Dir erwarten, daß Du 60 Kilo heben mußt ... sag mal, wo leben wir eigentlich?
In Deinem Zustand ist schweres Heben Tabu.
Ich würde schnellstens eine Rechtschutzversicherung mit Arbeitsrecht abschließen, falls noch nicht geschehen, um auf ein eventuelles Verklagen Deines Arbeitgebers vorbereitete zu sein!
Ich glaube 20 Kilo ist das Maximum, was ein gesunder Mensch heben darf, den Rest würde ich einfach stehen lassen.
Bücken an sich ist nicht zwangsläufig schlecht für den Rücken, schweres und falsches Heben jedoch schon.
Dann melde Dich in einem medizinischen Fitnesstudio an und geh da regelmäßig rein!
Und sag nicht, man kann sich im Alter nicht mehr ändern!
Mein Vater hat mit 60 nach seiner Prostata OP seine Ernährung komplett umgestellt!
Er ißt kein Fleisch mehr, keine Süßigkeiten, wie Kuchen oder Gebäck, nichts Gebratenes, nichts was zugesetzten Zucker enthält.
Das ist beeindruckend, vor allem wenn man bedenkt, daß er davor ein echter Genußmensch war.
Aber dieses Jahr ist er 70 geworden, vermisst die normale Ernährung nicht mehr und ist Fit!
Nächster Schritt: Evtl. möchte er, weil er sich bei einem Sturz vom Dach vor Jahren eine Sehne in der Schulter gerissen hat, in ein Fitnessstudio ... mit 70! Bin jetzt auf der Suche nach einen geeigneten Studio ... wahrscheinlich wird's ein K**ser in der Nähe.
Also nicht hängen lassen, nicht ausbeuten lassen, nicht (ausschließlich) auf Ärzte verlassen ... ändere Dein Leben und warte nicht auf die Rente ... da wird's auch nicht besser, wenn Du nichts tust.
Da hast du sogar noch mehr Zeit, Dich auf Deine Krankheiten und Gebrechen zu konzentrieren!
Alles Gute
Jürgen73
15 Okt 2014, 18:59
Hallo Harry,
willkommen im Forum.
Vielen Dank für Deine Beteiligung hier im Forum.
Sei doch bitte so lieb und setzt Deinen Beiträgen eine Anrede und einen Gruß dazu, so kommen die Beiträge viel freundlicher herüber und lesen sich angenehmer.
Beiträge ohne Anrede und Gruß sind unpersönlich!
Ich möchte auch an dieser Stelle auf unsere
Boardregel verweisen.Danke!
Liebe Grüße vom Banditeam
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