Ich habe meine MRT Befunde beim Radiologen abgeholt, denn bei den Orthopäden
kriegt man keine ausführliche Info.

Hier ist mein Befund von September 2013:
geringe flachbogige LWS-Skoliose mit Streckfehlhaltung. Kein pathologisches Knochenmarksignal.
Bei LWK4/5 beginnende Dehydration der Bandscheibe. Rechts medialer bis mediolateraler Bandscheibenprolaps
um 6 mm, die Nervenwurzel L5 nach dorsal abgedrängt.
Bei LWK5/SWK1 beginnende breitbasige Bandscheibenprotrusion ohne Nervenwurzelkontakt.

Das ist Befund von jetzt:
flache harmonische LWS-Lordose ohne Nachweis einer Gefügestörung. Es besteht eine rechtskonvexe Fehlhaltung
im lumbosakralen Übergang.
Im Segment LWK3/4 diskrete Bandscheibenprotrusion ohne eindeutige Bedrängung neuronalen Strukturen.
Im Segment LWK4/5 progredienter rechtsmediolateralen Prolaps der dehydrierten Bandscheibe mit 7 mm,
Verlegung des rechten Recessus und entsprechende Bedrängung der rechtsseitigen Nervenwurzeln. Hier auch
degenerative Veränderungen der kleinen Wirbelgelenke.
Bei LWK5/SWK1 geringe breitbasige Bandscheibenprotrusion ohne Nervenwurzelkontakt.
Kein Anhalt für absolute spinale Stenose, Conus medullaris und Cauda equina im übrigen regelrecht.

Es hat sich deutlich verschlimmert, oder?
ich frage mich warum. Könnte schwimmen vor 2 Wochen die Ursache für bsv sein? Oder ist das ein langes Prozess
und ist es ein Zufall, dass bsv in der Zeit wo ich geschwommen bin passiert?

Ansonstens bin ich paar mal pro Woche geritten und ging ins Fitness Studio. War das zu viel?

Ich zerbreche mir den Kopf was ich falsch mache und was ich machen soll um weitere bsv zu vermeiden?

Hallo LoraS,

warst Du beim selben Radiologen?

Viele Grüße,

Siobhan

Hi Siobhan,
Dieselbe Klinik, aber 2 verschiedene Radiologen.
Wobei der Zweite hat den Bericht vom ersten
gesehen.

Mich gruselt Vorwoelbung l3/l4
aus langer Sicht. Sind da die nerven die
zur blase gehen?
Lg,
Lora.

Hallo LoraS

Rein schriftlich allein lässt sich das nicht einfach so beurteilen.
Viel entscheidener ist ob sich im Vergleich beider Untersuchungen deine Beschwerden entscheidend verändert haben?

Es gibt für ein MRT bestimmte Einstellungen und daher ist ein Vergleich auch nur dann legtim wenn beide Untersuchungen mit gleichen Parametern durchgeführt wurden.

Im Vergleich zu 2013 ist nun eine, im Segment LWK3/4 diskrete Bandscheibenprotrusion ohne eindeutige Bedrängung neuronalen Strukturen, benannt. Das ist zwar eine Ergänzung zu dem Befund aus 2013 dürfte momentan aber noch keine Beschwerden machen.

Laut schriftlichem Befund ist im Segment L4/L5 der BSV weiterhin vorhanden. Der mittig nach rechtsseitig ausgeprägte BSV hat sich um 1mm zu deinen Gunsten verlagert.

Im Segment L5 /S1 werden in beiden Befunden Protusionen der BS beschrieben, jedoch ohne Nervenwurzelkontakt.
Kein Anhalt für absolute spinale Stenose, Conus medullaris und Cauda equina im übrigen regelrecht.


Aus meiner Sicht besteht kein Grund, dass du dir irgendwelche Vorwürfe machst.
Es gibt leider keine Übung mit der man eine dehydrierte BS wieder aufpolstern kann.

Das du dir durch Schwimmen eine Verschlechterung zu gezogen ist unwahrscheinlich.

Das körperliche Gleichgewicht der BS hängt immer davon ab, in wie weit deine LWS durch Belastung (sitzen) und Entlastung (Liegen, Stufenlagerung) beeinflußt wird.

Aus meiner Sicht sieht es so aus, als wenn dieses Gleichgewicht gestört ist.
Gegen deine freitzeitliche Aktivität habe ich keine Einwände, ich vermute eher das dir der Beruf die notwendigen Entspannungsphasen nimmt.
Wenn du den ganzen Tag beruflich sitzen mußt, solltest du versuchen daran nach Möglichkeit was zu verändern.

viele Grüße
paul42

Hallo Paul,
Vielen Dank für die Antwort!
Dieses bsv l4/5 7 mm ist sehr
schmerzhaft. 6 mm vor einem
Jahr war dagegen nix.
Letzte Woche ist schon besser,
zurzeit nimm ich ibu 600 3x Tag.
Noch vor 1 Woche brauchte
ich 3x ibu 400 zusätzlich um
daheim zurecht zu kommen.

Mit Fahrzeit und Arbeit sitze
ich 12 Std. am tag.
Nachhinein denke ich, dass letzter
Bsv sich mit den rückenschmerzen
angekündigt. Seit Mitte Mai habe ich
Ostheopathische Behandlungen gemacht.
Die schmerzen waren aber immer größer. Und vor 2 wochen
kam dieser bsv.

Ich bekomme Höhenverstellbaren Tisch.
Nützt mir das was, wenn ich auch mal bei
der Arbeit stehen kann?

Hallo Lora,

ich kann das verstehen, dass 1mm "viel" ausmachen kann bei einem BSV. Ich hatte selbst einen BSV und da machte "1mm mehr" den Unterschied zwischen nur "leichten" Schmerzen und "starken Schmerzen mit einer Teillähmung des Beines" Kommt immer auf die persönl. Verhältnisse (z.B. Enge/Weite des Spinalkanals) an, ist induviduell.

Vor 3 Monaten hatte ich die OP mit anschließender Reha inkl. Rückenschule. Dort haben wir gelernt, dass man mit 30 Minuten oder 60min. Sport am Tag einen "rückenunfreundlichen", restlichen Tag nicht ausgleichen kann. Ich selbst hab natürlich Angst vor einem Rezidiv und mache alles, was man mir in der Rückenschule gezeigt hat:
Mit dem Rad zur Arbeit, rückengerechtes Bücken, wenn ich auf der Arbeit an Maschinen arbeite und mich blöd bücken muss, mich abstützen etc. Keine kombinierten rotatorisch-translatorischen Bewegungen unter Last etc.
Das mit dem höhenverstellbarem Tisch ist ein guter Ansatz. Im Stehen ist die Belastung auf die Bandscheiben geringer als im Sitzen. Allerdings sollte man dann immer wieder die Haltung überprüfen (Bauch hoch zum Brustbein ziehen, auf beiden Beinen gleichmäßig das Gewicht verlagern...), wenn man diese Haltung nicht mehr halten kann, wieder hinsitzen. Das kann schon nach 10Minuten oder so sein. Am besten ist, du lässt dir das mal von deiner Physio zeigen.
Ich arbeite pro Stunde mittlerweile ca. 15min. im Stehen, den Rest sitze ich oder laufe kurz rum. Dabei wurde mir auch der Stuhl/Tisch optimal eingestellt. Das hätte ich alles schon viel früher machen können.

Ich denke, du musst dir auch überlegen, wie du die 12h vermutl. fast nur sitzen auflockern kannst. Z.B. laufen meine Kollegen und ich nachm Mittagessen immer eine kleine, rückenfreundliche Runde um den Block. Das hilft alles, weiteren Rückenleiden vorzubeugen.
Außerdem führt nichts an Kräftigungsübungen für den Rücken vorbei, ist klar

Woher das "Rezidiv" kam ist müßig nachzudenken, ich habe mir auch tagelang das Hirn zermartert... Vielleicht falsche Haltung, zu langes Sitzen, kein Ausgleich für das zu lange Sitzen, vielleicht ist die Austrittsstelle nicht nicht richtig vernarbt. Das weiß keiner so genau...

Grüße
Hexle

Hallo Hexle,

Danke für die Antwort!
So-so, also so wie es aussieht, dieses langes Sitzen ist Schuld und nicht die Freizeitaktivitäten.
Das ist schon mal gut zu wissen. Es konnte natürlich kommen bei einer blöder Drehung beim
Schwimmen, aber die Bandscheibe an sich war schon vorab durch sitzende Tätigkeit vorbeschädigt....
Dann hätte dieser bsv sowieso mal passiert....

Ich werde auch das Laufen und stehen in Bürojob einbauen. Sonst hab keine heile Bandscheibe mehr...

Hallo Lora,

ja, du musst irgendwie danach schauen, dass du was an den 12Stunden sitzen machst.
Man kann schon Stehen/Rumlaufen in den Arbeitsalltag einbauen, wenn man sich was einfallen lässt. Wir haben z.B. ab und an Telefonkonferenzen in Besprechungsräumen. Einfach die Telefonspinne auf "laut" stellen und im Raum rumtigern. Merkt der Gegenüber ja nicht

Ja, die Bandscheibe wäre auch so rausgefallen, das schwimmen war jetzt nur das i-Tüpfelchen. Was mir sehr gut tut ist Rückenschwimmen, und dabei nur Kraul-Beine:
Auf den Rücken flach ins Wasser legen (so dass schon das Wasser in die Ohren läuft), Bauch ganz arg anspannen und schnelle Beinkraulbewegungen mit fast gestrecktem Bein machen. Der Oberkörper will dann immer wegrotieren und durch das Anspannen stabilisiert man den Rumpf. Die Armen locker an die Seite legen. Das ist eine schöne ÜBung für die viel gelobte "tiefe" Rückenmuskulatur. Vielleicht so eine ÜBung auch mal von einem Schwimmtrainer oder so zeigen lassen, denn viele Rückenschwimmer machen ein ganz arges Hohlkreuz...

Nordic Walken und Allgemein schnelles Gehen sei laut meinen Physios auch super, um Bauch & Rückenmusklen so "nebenbei" aufzubauen...

Viel Spaß!

LG
Hexle

Hallo Lora,

ich gebe Hexle 83 völlig recht. Deine Freizeitaktivitäten hören sich prima an. Zum Thema Reiten würde ich nochmal den Arzt befragen.

Ich könnte mir vorstellen , dass beim Reiten ein enormer Druck auf die Wirbelkörper erzeugt wird, bin aber Laie.

Dein größter Fehler ist das 12 stündige Sitzen. Da musst du was dran ändern.

Ich habe das vor meiner Op so gemacht, das ich wirklich wegen jeder Kleinigkeit aufgeständen bin. Spätestens nach 1 halben Stunde habe ich mich hingestellt und auf meinen Stuhl abgestützt und habe mich in den Türrahmen zum Nachbarbüro gehängt.
Am oberen Rahmen festgehalten und den Rücken gedehnt.
Oder ich habe eine Übung meiner Therapeutin durchgeführt, die gleichzeitig die Muskeln stärkt.
Hinstellen, Beine leicht auseinander, Gesäß anspannen, Arme angewinkelt am Körper und den ganzen Oberkörper langsam anspannen und langsam wieder entspannen.
Dann mit den angewinkelten Armen die Hände ( Daumen nach oben) immer hin und her bewegen so als wenn du schnelle Karateschläge ausübst. Hat mir gut geholfen.

Ich habe auch einen höhenverstellbaren Schreibtisch bekommen und finde ihn genial.
Ich steh selten daran, weil stehen mir Schmerzen bereitet, aber ich verstelle ständig die Höhe und nehme dabei eine andere Sitzposition ein.
Mal 5 -10 cm höher mal 5- 10 niedriger als Ausgangswert, allein das hilft schon.

Im Auto habe ich mir ein Massagekissen reingelegt und verändere dort auch jeden Tag die Sitzposition. Ich kann am besten fahren wenn ich nicht ganz gerade sitze, sondern die Lehne leicht in Liegeposition steht.
Und nutze die Mittagspause wirklich zum Rausgehen, dein Rücken dankt es dir auch wenn man nicht immer Lust hat.

Ich wünsche Dir alles Gute.