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Komplette Version Bandscheibenvorfall trotz/bei Spondylodese möglich

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Hans-Friedrich
Hallo liebe Bandies,
bei mir wurde im Juni eine Spondylodese von S1 bis L1 durchgeführt wegen Instabilität und Skoliose der gesamten LWS. Jetzt sind neben anderen Beschwerden plötzlich recht heftige Schmerzen in der LWS etwa bei L4/L3 aufgetaucht. Es fühlt sich an wie bei einem Bandscheibenvorfall. Kann der bei einer Verschraubung überhaupt auftreten? Wer kennt sich aus?
Liebe Grüße Hans-Friedrich
siobhan
Hallo Hans-Friedrich,

durch eine Spondylodese sollte der Bereich ruhiggestellt sein, das ist ja Sinn und Zweck des ganzen.

Dann ist noch die Frage, ob ein Platzhalter im Bandscheibenfach eingesetzt wurde. Wenn ja, ist die nächste Frage, ob vorher die komplette Bandscheibe entfernt wurde. Meistens wird nur ein Teil entfernt.

Die Antwort auf Deine Frage lautet: Ja - wenn bei der OP nicht die komplette Bandscheibe entfernt wurde.

Viele Grüße,

Siobhan wink.gif
Hans-Friedrich
Hallo Siobhan,
danke für Deine Mitteilung zu meiner Anfrage. Es ist wohl so, dass man bei mir die alten Bandscheiben drin gelassen und nur die Wirbel von hinten miteinander verschraubt und verbunden hat. Von daher könnte ich mir schon vorstellen, dass im Zuge der Begradigung der LWS aus der Skoliose heraus Druck-oder Schiebekräfte auf die Bandscheiben bei bestimmten Körperbewegungen entstehen können, die zu einer Verschiebung oder Vorwölbung derselben führen. Denn so ganz unbeweglich ist so eine Spondylodese in sich auch nicht oder, zumal ich immer wieder seltsame Scheuer-oder Knarschgeräusche bei Bewegung im Rücken vernehme. Das ist schon sehr beunruhigend für mich, und keiner kann mir sagen, woher das kommt. OP-Arzt meint, es komme vom ISG, was ich nicht recht glauben mag.
Liebe Grüße
Hans-Friedrich traurig2.gif
milka135
Hallo Siobhan,
ich muss deine Frage auch leider mit einem JA beantworten. Aus dem selben Grunde wie Hans-Friedrich geschrieben hat.

Versuch bitte alle Alternativen zur OP. Denn bei Fremdkörpern zu operieren ist meines Wissen nicht einfach für den NC und hat mehr Risiken als eine normale Bandscheiben-OP.

Liebe Grüße
Milka wink.gif
siobhan
Hallo Hans-Friedrich,

Zitat
OP-Arzt meint, es komme vom ISG, was ich nicht recht glauben mag.


Die Ärzte schieben Beschwerden nach einer Spondylodese gerne auf die ISG, ist wohl am bequemsten. Vor meiner ungewollten Becken-Verschraubung wurden die ISG öfter infiltriert ohne das es je eine Wirkung gezeigt hätte, die ISG haben mir nie Beschwerden gemacht.

Getestet habe ich allerdings vorher mal ein Beckengurt und eine ISG-Orthese. Dabei habe ich herausgefunden, dass eine mit Beckengurt hergestellte Fehlstellung, ein Wegknicken des Beines verursachen kann.

Hallo Milka,

welche Frage, ich habe hier doch gar keine Frage gestellt frage.gif

Zitat
Versuch bitte alle Alternativen zur OP. Denn bei Fremdkörpern zu operieren ist meines Wissen nicht einfach für den NC und hat mehr Risiken als eine normale Bandscheiben-OP.


Da kann ich ja nichts dafür, sondern der Arzt, der mir den Schrott eingebaut hat. Ich habe alle Alternativen zur OP ausprobiert. Ohne diesen Metallschrott könnte ich mir selbst helfen, mit leider nicht und selbst heraus nehmen kann ich mir das Metall nicht.

Das Risiko muss ich wohl notgedrungen in Kauf nehmen, zu verantworten hat es allerdings dieser Pfuscher!

Allerdings nehme ich lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende in Kauf und noch habe ich ein wenig Hoffnung, dass zumindest die ISG durch diese viel zu lange Zeit der Fehlfixierung noch kein zu großen Schaden genommen haben... trotzdem würde ich lieber mit den Konsequenzen leben, als mit dem verdrehten Becken und das habe ich auch von Anfang an gesagt!

Viele Grüße,

Siobhan wink.gif
milka135
Hallo Siobhan,
ich würde den Arzt nicht gleich als Pfuscher bezeichnen.
Denn es gab ja, für deine Versteifung bestimmt körperl. Beschwerden u. ein entsprechendes MRt-Bild/Röntgenbild was zur OP-Indikation geführt hat.

Warum bezeichnest du ihn als Pfuscher? Hat die OP-Indekation irgendwie nicht gestimmt aus deiner Sicht oder aus ärztl. Sicht?

Die Frage(n) habe ich nicht bößwillig gestellt.

Liebe Grüße,
Milka wink.gif
siobhan
Hallo Milka,

die Fragen sind kein Problem. Ich verstehe zwar nicht, warum Du hier schreibst, denn hier geht es ja um Hans-Friedrich, aber ich antworte gern.

Zitat
Denn es gab ja, für deine Versteifung bestimmt körperl. Beschwerden u. ein entsprechendes MRt-Bild/Röntgenbild was zur OP-Indikation geführt hat.


Es gab eine Indikation für L5/S1, so war es auch schriftlich und mündlich vereinbart. Eine Erklärung, warum der Arzt was anderes gemacht hat, habe ich nicht bekommen. Erst habe ich auch keinen OP-Bericht bekommen. Als ich ihn nach langer Zeit endlich bekommen habe, war dort auch nichts als Begründung angegeben.

Zitat
Warum bezeichnest du ihn als Pfuscher? Hat die OP-Indekation irgendwie nicht gestimmt aus deiner Sicht oder aus ärztl. Sicht?


Vor der OP hat mir der Cage L5/S1 Beschwerden bereitet. Der CT-Befund war folgender:

"Kein Nachweis einer spinalen Stenosierung in den erfassten Etagen L4 bis S1, auch die Neuroforamina sind jeweils frei einsehbar."

3 Monate post-op:

"Tangentiale u. z.T. extraossäre Positionierung der re.-seitigen Schraube im re.-seitigen os ilium...
Der re.-seitige L5 intraforaminal im Seitenvergleich deutlich verdickt, nahezu das gesamte Neuroforamen ausfüllend, als Hinweis auf Reizzustand, dd kann ein intraforaminaler Sequester nicht ausgeschlossen werden"


11 Monate post-op (Schrauben unverändert):

"Bei L5/S1 soweit ersichtlich unverändert im Vergleich zur VU Weichgewebe rechts intraforaminal mit Kontakt zum ZW-Raum am ehesten einem BS-Vorfall entsprechend. Hierdurch hochgradige Einengung des rechtsseitigen Neuroforamens. Das li. Neuroforamen ist höhergradig eingeengt ...
Bei L4/5 unverändert medialbetonte BS-Protusio...


Vorher habe ich noch nie einen Arzt als Pfuscher bezeichnet, obwohl einiges schief lief. Diesen Arzt kann ich jedoch nur als Pfuscher und Schlachter bezeichnen. Angefangen schon beim Schnitt und der Narbe bis hin zur postoperativen Versorgung. Es kann während einer OP zu Komplikationen kommen, die so etwas evtl. rechtfertigen, aber lt. Klinik war alles in Ordnung und wenn das lt. Ärzte / Klinik normal bzw. in Ordnung ist, dann sag ich, es ist der größte Pfusch!

Viele Grüße,

Siobhan wink.gif
milka135
Hallo ihr Beiden,
ich habe gerade gemerkt, dass ich eure Namen vertauscht habe. kopfklatsch.gif

Ich sinke gerade in den Boden.

Also Hans Friedrich:
ich kann dir nur empfehlen alle Alternativen auszuschöpfen. Denn dein Fremdkörper könnte, ja die normale Bandscheiben-OP zu einer schwierigen Bandscheiben-OP machen.

Siobhan:
Ja, das du deinen Chirurgen als Pfuscher bezeichnest. Kann ich verstehen.

Noch mals Entschuldigung und danke für eure Geduld mit mir.

Liebe Grüße,
Milka wink.gif
siobhan
Hallo Milka, hallo Hans-Friedrich,

für mich kein Problem, im Gegenteil, denn es war Anlass, nochmal Befunde durch zu lesen. Vielen Dank!

Gleichzeitig zeigt mein Befund deutlich, dass ein Bandscheibenvorfall nach einer Spondylodese möglich ist.

Liebe Grüße,

Siobhan wink.gif
paul42
Hallo Hans Friedrich

Du siehst an den bisherigen Antworten das es durchaus möglich sein kann, das nach einer Fixierung von WBK ohne Ausräumen des BS-Faches, BS-Probleme auftreten können.

Persönlich habe ich dazu keine Erfahrung. Ich mußte damals bei meiner Spondylodese 2 BS gegen 2 Titancages eintauschen.
Ich möchte dir dennoch meine persönliche Meinung und Einschätzung schreiben.

Wenn deine derzeitigen Beschwerden die Segmente betreffen in denen die Skoliose korrigiert wurde kann es durch Veränderung der WBS-Statik durchaus erstmal Beschwerden geben. Der Körper insbesondere die Muskulatur und die Bänder müssen sich mit der Zeit daran anpassen.

Im med. Laborversuch lässt sich eine intakte BS nicht zerstören. Stellt sich für mich die Frage warum durch ein zusätzliches Schrauben- Stab-System dann ein BSV ausgelöst werden sollte.

Es macht aus meiner Sicht keinen Sinn da weiter zu spekulieren. Mag sein das es auch Fälle gibt wo sich das anders darstellt, der med. Regelfall sollte jedoch bestenfalls davon abweichen.

Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen das der Operateur eine bereits marode BS einfach so verschraubt hat um ein geschwächtes Segment einfach so zu überbrücken.

Deine bisherigen postoperativen Aufnahmen zeigen bisher keinen Verdacht auf instabilen Sitz der Schrauben.

Mit welcher Bewegung kann also so ein Trauma nach Fixierung entstehen? Du kannst dich wahrscheinlich noch gar nicht so unglücklich bewegt haben um sowas auszulösen.

Wenn deine Beschwerden anhalten, macht nur ein CT Sinn, um über die Lage und die neu entstandene Situation der BS im entsprechenden Segment, eine neue Beurteilung finden zu können.

gute Besserung
paul42


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