Vorfall177
24 Jul 2014, 18:59
Ich habe am Montag einen Termin für meine zweite OP an der Bandscheibe LWK 4/5 und bin völlig verunsichert, weil die ursprünglichen Beschwerden trotz massiven Vorfalls, (MRT von gestern), seit 5 Tagen fast völlig weg sind.
die Vorgeschichte:
Erste Operation Ende 2010. Diagnose: mediolateraler Bandscheibenvorfall LWK 4/5 rechts bis infraforaminal reichend mit Fußheberparese. die Operation wurde durchgeführt, nachdem ich zunächst 1 Woche konservativ ohne Erfolg behandelt worden war und die Fußheberschwäche sich nicht besserte. Nach sehr holperiger Erholung nach der Operation über 10 Monate war ich danach fast drei Jahre lang so gut wie berschwerdefrei. die Fußheberschwäche hat sich zum Teil zurückgebildet.
In den letzten drei Monaten hatte ich dann zwei mal etwas stärkere Rückenschmerzen, die aber jeweils nach Einnahme von ein paar Schmerztabletten wieder vollständig verschwanden.
Vor drei Wochen traten wir unseren eigentlich für drei Wochen geplanten Sommerurlaub an. Schon auf dem Hinflug hatte ich leichte Rückenschmerzen, die dann stetig schlimmer wurden. Teilweise waren die Schmerzen so stark, dass ich kaum noch laufen konnte. Lokal blieben sie auf Rücken/Hüfte begrenzt, keine Ausstrahlung in die Beine, kein Kribbeln, auch meine Fußheberschwäche hat sich nicht verschlimmert. Ich habe mich dann zwei Wochen lang mit viel Schmerzmitteln über Wasser gehalten und wir haben die Reise abgebrochen, weil die letzte Woche mit viel Auto fahren verbunden gewesen wäre und ich besonders starke Beschwerden beim Sitzen hatte. Zuhause habe ich die Schmerzmittel abgesetzt und bin jetzt seit 6 Tagen fast beschwerdefrei.
Trotzdem wollte ich die Ursache wissen und habe den Chirurg aufgesucht, der mich schon beim ersten Mal operiert hat und schilderte ihm meine Beschwerden. Dabei habe ich die Verbesserung in den letzten Tagen ein bisschen unter den Tisch fallen lassen, um die Chance auf ein MRT zu verbessern. Er sagte mir, dass es kaum einen Vorfall gebe, der operiert werden müsse, wenn er ausschließlich nicht ausstrahlende Rückenschmerzen verursacht, schickte mich aber zur Sicherheit ins MRT.
Das MRT zeigt leider wieder einen massiven Vorfall an der gleichen Bandscheibe wie 2010, nur dass das Bandscheibenmaterial nicht nach rechts oben, wie 2010 im Spinalkanal "hängt" sondern nach unten mittig. Er rät mir trotz seiner Aussage, Vorfälle, die nur Rückenschmerzen verursachen, müssen in der Regel nicht operiert werden, doch wegen der Masse des ausgetretenen Materials zur OP. Nachdem ich mich heute Morgen für die OP entschieden habe und Montag schon Termin ist, werde ich mir jetzt immer unsicherer, vor allem, weil heute Tag sechs nach Absetzung der Schmerzmittel ist und ich weiterhin fast keine Beschwerden mehr habe.
Ich würde mich über Meinungen freuen.
Jürgen73
24 Jul 2014, 19:17
Hallo Vorfall177,
willkommen im Forum.
Das Bandisprichwort heißt Geduld.
3 Wochen sind keine lange Zeit für einen BSV.
Ich würde mich auf keinen Fall operieren lassen und erst mal noch ca. 9 Wochen auf eine konservative Therapie bestehen.
PS.
Vielen Dank für Deine Beteiligung hier im Forum.
Sei doch bitte so lieb und setzt Deinen Beiträgen eine Anrede und einen Gruß dazu, so kommen die Beiträge viel freundlicher herüber und lesen sich angenehmer.
Beiträge ohne Anrede und Gruß sind unpersönlich!
Ich möchte auch an dieser Stelle auf unsere
Boardregel verweisen.Danke!
Liebe Grüße vom Banditeam
violac01
24 Jul 2014, 23:02
Hi,
Wenn du keine kraftminderung im Bein hast und auf Zehen und hacken laufen kannst solltest du dich auf keinen Fall operieren lassen.
Durch eine weitere Op kann es zur Instabilität der es kommen und es wird eine Versteigerung notwendig. Bei der Öl wird meist ein Stück des wirbelbogengs weggenommen um an den Vorfall ranzukommen. Egal wie groß der Vorfall ist..normalerweise trocknet der aus.
Solange er nicht den nerv berührt und das scheint deiner nicht,da du keine einschmelzen hast soll man sich nie und nimmer operieren lassen. Der NC will nur seine Fall Zahlen erfüllen und denkt an sein Geld nicht an dein Wohlergehen.
Löwenmäulchen
25 Jul 2014, 08:20
Hallo Vorfall177,
ich kann nirgends erkennen, was Du seit Deiner letzten OP getan hast, um beschwerdefrei zu werden ... KG, Fitnessstudio, Sportarten, etc.
Denke das ist erst mal wichtig zu erfahren.
Des Weiteren ist es wichtig zu wissen, was Du zurzeit noch machst, also seit es wieder schlimmer wurde.
Wenn Du nicht operieren lassen möchtest, dann muß der Arzt Dir ja irgendeine konservative Strategie vorschlagen. Am besten eein anderer Arzt als der, der Dir zur OP geraten hat.
Nur nicht operieren und auf das Beste hoffen reicht sicher nicht ... da kann der jetzige Arzt nämlich schön seine Hände in den Schoß legen und wartet einfach, bis Du in ein paar Wochen "zurückgekrochen" kommst und um eine OP flehst.
Gruß
Vorfall177
25 Jul 2014, 14:14
Hallo zusammen und lieben Dank für Euer Interesse und eure Beiträge,
Ich habe heute einen langen Termin mit meinem Chirurgen gehabt und noch einmal über den Bildern gehockt. Er sagt, dass der Sequester so gewaltig ist, dass die Wahrscheinlichkeit, dass er sich bei Ruhig- Stellung (KG und Sport hält er für absolut kontraproduktiv) so weit zurückbildet, dass er keinen Schaden mehr anrichtet und ich keine Beschwerden mehr habe, sehr gering ist. Ich glaube und vertraue ihm, habe auch das Gefühl, dass die wirtschaftliche Seite keine Rolle dabei spielt, zumal das KH einen kirchlichen Träger hat. Außerdem finde ich die Vorstellung, mich monatelang zu schonen und gleichzeitig dauernd daran zu denken, was die kleine Zeitbombe in meinem Spinalkanal gerade anrichten könnte auch nicht toll, zumal ja eine regelmäßige Kontrolle per MRT wohl kaum von der KK bezahlt werden würde. Kurzum, ich werde wohl am Montag operiert werden.
Löwenmäulchen zu deiner Frage, was habe ich gemacht, seit dem ersten Vorfall und den neuerlichen Beschwerden: ich hatte ja beschrieben, dass die Erholung nach dem ersten Vorfall sehr lange gedauert hat. Zunächst ca. 6 Wochen Ruhe, danach viele Monate KG. Das Problem war nicht, dass ich Schmerzen hatte, sondern dass ich sehr unbeweglich blieb und viel mehr als schnelles Gehen nicht möglich war. Ich bin in dieser Zeit sicher bei einem halben Dutzend Ärzten gewesen, bis mir der letzte riet, es mit Schwimmen zu versuchen. Das habe ich gemacht und nach zwei drei Wochen war ich fit. Seitdem, also seit etwa drei Jahren, schwimme ich sehr konsequent zwei mal in der Woche 80-90 Bahnen a 25m. Außerdem laufe ich und fahre gelegentlich Rennrad. Ich würde sagen, dass ich mit mehr oder weniger drei mal in der Woche Sport für mein Alter (51) überdurchschnittlich unterwegs bin.
Im Urlaub unter akutem schmerz habe ich nichts gemacht. Ich kann auch die Empfehlung meines Chirurgen, bei dem massiven Vorfall erstmal gar nichts zu machen und den Rücken zu schonen, nachvollziehen und habe nichts mehr gemacht.
Grüße an alle
Vorfall177
siobhan
25 Jul 2014, 14:22
Hallo Vorfall177,
für mich hört sich das sehr vernünftig an.
Alles Gute und toi, toi, toi für Montag!
Viele Grüße,
Siobhan
Löwenmäulchen
25 Jul 2014, 17:11
Hi,
ok, hab in Deinem Rittern Beitrag nicht gesehen, daß es sich um einen Sequester handelt.
Einen Sequester würde ich auch operieren lassen.
Geht da noch was minimalinversiv?
Gruß
milka135
25 Jul 2014, 23:54
Hallo Vorfall177,
ob ein Sequester eine Op rechtfertigt weis ich nicht. Ich habe davon viele. Ich persönl. stimme einer OP nicht mehr zu so lange es sich nicht neurol. verschlechtert. Weil, der OP-Erfolg bei so vielen Veränderungen wie bei mir auch lt. NC´s fraglich ist.
Nun zu dir.
Wenn Schmerzen weniger werden kann, dass auch ein schlechte Zeichen im Sinne einer Nervenschädigung sein.
Da du "nur" (zumind. deines Beitrags) was an L4/5-1 Baustelle hast und der BSV mittig ist hast und die Beschwerden noch nicht zulange bestehen. Hast du zumind. gute Voraussetzungen von der OP einen Nutzen zuhaben.
NC´s schlagen heut zu Tage nicht mehr so schnell eine OP vor. Weil, sie wissen das der Pat. wieder vor ihnen sitzt. Wenn der Pat. mit dem OP-Ergebniss zufrieden ist. Meines erachtens ist bei NC´s gut aufgehoben die nicht selbst operieren oder bei den NC´s die auch Physiotherapierezepte,... ausschreiben dürfen.
NICHT jeder neurochirurgischer Krankenhausarzt der eine Sprechstunde führt darf Rezepte ausschreiben. Folglich müssen sich solche NC´s (die keine Rezepte schreiben dürfen) auch keine Sorge machen wenn der OP-Erfolg nicht eintritt. Folglich bin ich bei OP-Indikationen solche Krankenhaussprechstundenärzte immer (egal welcher Facharztrichtung) zurückhaltend.
Wird es den eine endokopische OP? Mein NC (Chefarzt u. amb. NC) sagen immer: " endok. Bandscheiben-OP´s sind immer möglich dauern nur länger. Und es käme NICHT auf die Größe u. das ALTER des BSV´s an."
Ich wünche dir alles Gute f. deine OP.
So das waren die Worte von der
Milka
violac01
26 Jul 2014, 08:21
Hi,
naja die Entscheidung kannst du nur selbst treffen, ich wünsche dir, dass alles gut geht und du es nie bereuen musst.
Aber bisschen blauäugig scheinst du schon zu sein (nicht böse gemeint)
Zitat
zumal das KH einen kirchlichen Träger hat
ich kenne einen Chefarzt einer kirchlichen Einrichtung und der hat ständig Ärger weil erwartet wird, dass er große OP's macht, die mehr Geld bringen, als erst mal kleinere, mit denen es ev. auch getan wäre.
Glaube mir, das ist wirklich war und da er eben ein verantwortlicher Arzt ist (Ja auch solche gibt es) hat er es auch in einer kirchlichen Einrichtung echt sehr sehr schwer und ist oft frustriert.
Vorfall177
26 Jul 2014, 12:18
Hallo violac,
das mit dem kirchlichen Träger habe ich deshalb als Argument angeführt, weil mein NC bei meiner ersten OP noch in einer großen Klinikkette gearbeitet operiert hat und kurz nach meiner OP dort gehen mußte und wollte, weil er genau diesen wirtschaftlichen Druck als unerträglich empfand. Er bezeichnete diese Klinik(kette) wörtlich als "die Hölle". Ich vertraue ihm auch hier, wenn er zu seinem neuen KH sagt, dass es dort ganz anders ist. Aber du hast natürlcih recht, mein Vertrauen ist blauäugig. Überprüfen kann ich das alles nicht.
Schöne grüße