
bisher war ich hier im Forum eher ein passiver Leser. Da mich meine Bandscheiben nun doch seit zwei Jahren quälen und keine Besserung in Sicht zu schein seint, wollte ich mich selbst mal zu Wort melden und hoffe, ich bekomme einige Tipps, was ich noch probieren kann um Schmerzlinderung zu bekommen.
Nun also meine "Bandscheibengeschichte":
Vor fast genau zwei Jahren traten urplötzlich höllische Schmerzen im Rücken auf und ausstrahlende stechende Schmerzen in mein linkes Bein. Ich konnte kaum noch Laufen, Stehen ging so gut wie gar nicht mehr. Nach einer Minute musste mich hinsetzen. Da es nach Tagen nicht besser wurde, war ich mehrmals in der Notaufnahme im Krankenhaus (wurde von einem Orthopäden behandelt). Außer einem Spritzchen und der Aussage das sei ein Hexenschuss, das würde schon wieder werden wurde ich jedesmal wieder nach Hause geschickt. Ich wurde weder geröngt noch anderweitig untersucht.
Nach weiteren schmerzvollen Tagen habe ich einen Orthopäden aufgesucht (Nottermine gab es nicht, musste einige Tage warten). Immerhin wurde ich jetzt geröngt. Ich bettelte den Arzt schon fast an mir zu helfen, denn ich wurde schon fast wahnsinnig vor Schmerzen. Daraufhin bekam ich die Aussage, dann müsste ich wohl in die Psychiatrie (mega Frechheit). Er verschrieb mir Diclofenac und Krankengymnastik. Jedoch konnte er mir nicht sagen, was mit mir los ist.
Die Krankengymnastik konnte mir auch nicht helfen, ganz im Gegenteil, es wurde noch viel schlimmer. Noch immer wusste ich nicht, was mit mir los ist. Trotz der heftiger werdenden Schmerzen war ich jeden Tag arbeiten.. ich konnte ja keinem erklären, was los ist, hatte ja keinen Namen dafür. Zwischendurch war ich wieder in der Notaufnahme, bei weiteren Ärzten, bis ca. 6 Monate später ich die Schmerzen nicht mehr ausgehalten habe. Der Besuch bei einem anderen Orthopäden gab mir endlich die Klarheit: Ich habe einen Bandscheibenvorfall! Mit einer Noteinweisung kam ich in das Krankenhaus in Esslingen. Dort wurde zum erstenmal ein MRT gemacht. Dort war deutlich eine Vorfall L5/S1 zu sehen, der auf den Nerv drückt. Von einer OP wurde mir dringend abgeraten. Ich lag 12 Tage im Krankenhaus und wurde mit Infiltrationen und Wurzelblockaden behandelt. Leider war nach 12 Tagen noch keine Besserung in Sicht, wurde aber dennoch entlassen. Der Vorfall sei nicht groß genug um zu operieren. Also stand ich wieder genauso mit Schmerzen da.
Kurz darauf bin ich nach München umgezogen und habe eine neue Arbeit angefangen... noch immer begleitet von heftigen Schmerzen im Rücken und der Ausstrahlungen bis in die kleinen Zehen. Aber Augen zu und durch... Anfang 2013 habe ich einige Spezialisten in München aufgesucht. Unabhängig voneinander wurde mir immer wieder gesagt, ich solle mich operieren lassen. Jedoch hatte ich davor unglaublich Angst, weil ich so oft hörte, dass es danach nur schlimmer wird. Also wurde ich weiter konservativ behandelt. Akupunktur, KG, Infiltrationen (davon habe ich bestimmt schon 30 hinter mir), Sport, Osteopathie, sanfte manuelle Therapie, etc. Aber irgendwann kam der Punkt, an dem einfach nichts mehr ging. Ich habe mich dann doch zu einer OP entschieden. Der Operateur kam mir wirklich gut vor und auch die "Erfolgsquoten" stimmten mich positiv.
Bereits 3 Tage später war es soweit. Die Zeit nach der OP und auch direkt danach waren der reinste Horror. Ich hatte unglaubliche Schmerzen. Wochenlang hatte ich eine dicke Beule um das Operationsgebiet. Und meine Schmerzen und auch die Ischiasschmerzen ließen nur bedingt nach. Aber alles "normal" hieß es immer wieder von meinem Arzt.
6 Monate später, das war Herbst 2013 traute ich mich in Urlaub zu fahren, eine Woche. Und dort muss es wohl passiert sein. Die etwas abgeklungenen Schmerzen waren schlagartig wieder da. Schlimmer als zuvor

Wieder zum Arzt, wieder MRT... und dann die Diagnose: Rezidivvorfall! Ich konnte es nicht fassen. Ich hatte aber durch die Erfahrungen kein gutes Gefühl mehr bei diesem Arzt und habe gewechselt. Weitere 2 Ärzte bestätigten mir die Diagnose und habe mich dann in der Schön Klinik, Harlaching erneut operieren lassen. Dort fühlte ich mich wesentlich besser aufgehoben, und mir wurde auch klar gesagt, dass die Ischiasschmerzen noch Monate andauern können, da der Nerv so lange gereizt war.
Die zweite OP verlief deutlich besser, aber auch die Zeit danach war nicht gerade toll. Ich fühlte mich jedoch schon nach 5 Wochen relativ fit und meine Rückenschmerzen ließen tatsächlich nach. Aber die Ischialgie blieb... bis heute.
Seit Dezember 2013 bin ich zuzsätzlich beim Neurologen in Behandlung und nehme seither Lyrica und Amitriptylin. Da ich auch Lyrica allergisch reagiert habe, bekomme ich es nur sehr niedrig dosiert. Es ist etwas erträglicher damit, habe aber seither 10 kg zugenommen und es scheint noch nicht das Ende zu sein.
Zwischenzeitlich bekomme ich keine KG mehr, da ich bereits 3 Rezepte aufgebraucht habe. Muss nun also ein Quartal abwarten. Einige Male war ich auch im Fitnessstudio und habe begonnen, meine Rückenmuskulatur zu stärken. Radfahren im Liegefahrrad ging auch super.
Seit jetzt ca. 2 Wochen nehmen die Ischiasschmerzen wieder stark zu. Ich stolpere häufig über meinen linken Fuß und bin leider auch schon die Treppe hochgestürzt, weil ich mit meinem linken Fuß wieder hängen geblieben bin. Ich habe nun auch angefangen, Schüßler Salz Nr.7 zu nehmen. Sport ist momentan undenkbar, die Schmerzen sind wieder 24h da, das Schlafen ist keine Freude. Die Schmerzen zermürben mich, bin launisch. Ich möchte nun ein TENS Gerät ausprobieren, dazu habe ich morgen einen Termin beim Arzt. Vielleicht hilft das. Ich weiß inzwischen nicht mehr weiter. Ich habe Angst davor, mich nochmal untersuchen zu lassen. Aber ich fürchte, dass es wieder ein Rezediv ist. Dafür spräche die zunehmenden Nervenschmerzen und das stechen im Rücken

Von den Ärzten bekomme ich immer nur gesagt, ich solle Geduld haben und lernen mit dem Schmerz zu leben

Das will ich aber nicht so recht begreifen, dass es denn nichts gibt, was ich noch tun kann. Ich bin jetzt gerade 30 geworden und will mir gar nicht vorstellen, für den Rest meines Lebens mit den Schmerzen zu leben.
Es wäre super, wenn irgendjemand mir hilfreiche Tipps hat, wie ich die Schmerzen in Griff bekommen kann. Am liebsten würde ich auch die Medikamente absetzen, um wenigstens nicht noch mehr zu zu nehmen. 10 kg in 4 Monaten ist schon heftig.. ich fürchte auch, es sind inzwischen noch mehr. Da ich es mir aber im Moment nicht aussuchen kann, muss ich die Gewichtszunahme in Kauf nehmen. Aber es muss doch noch irgendwas geben, das ich tun kann?!?!
Vielen lieben Dank schonmal, das ihr euch die Zeit genommen habt, meine Geschichte durchzulesen und nochmal Danke im Voraus, wenn ihr mir ein paar Tipps geben könnt.
Elainia