Im August '13 wurde er an der HWS operiert, C6/C7 um einen BSV zu beseitigen. Es hatte 4 Monate gedauert, bis die OP überhaupt durchgesetzt war, aus den anfänglichen Schmerzen im Nacken/Schulterbereich war bis dahin eine unmenschliche Schmerzbelastung geworden, und eine fast völlig fehlende Durchblutung in der linken Hand, die kurz vor der OP fast schwarz war vor Blutstau.
Direkt nach der OP waren die Schmerzen um 90% reduziert, und der Restschmerz war ja nach so einem Eingriff (übrigens von hinten operiert, nicht von vorne) auch nichts Ungewöhnliches. Dass in der linken Hand schon am Tag der OP ein leichtes Zittern anfing, hat uns zu dem Zeitpunkt nicht besonders gewundert oder gestört, wir und die Ärzte haben das auf die OP geschoben. Nach 3 Wochen Reha, die wie üblich innerhalb von 2 Wochen nach Entlassung aus dem KH losging, war das Zittern schon schlimmer geworden.
Unser Hausarzt hat meinen Mann dann zurück zu den Neurochirurgen im KH geschickt, die ihn operiert hatten. Aber die wiesen die Möglichkeit, dass der Tremor von der OP kommen könnte (war der Nerv vielleicht beschädigt worden, als die damit total verklebte Bandscheibe abgelöst wurde, oder war der Nerv einfach zu sehr/zu lange komprimiert worden), ganz weit von sich und schickten meinen Mann weiter zu den Neurologen.
Dort taten sich im Laufe eines 2-wöchigen KH-Aufenthalts immer schlimmere Möglichkeiten auf: Gehirntumor? MS? Parkinsons? Obwohl keine der maßgeblichen Parkinson-Symptome präsent waren, entschieden sich die Neurologen dafür und entließen ihn mit "Verdacht auf Parkinsons", auch mit der entsprechenden Medikation, durch die der Tremor auch fast ganz beseitigt wurde (aber nicht 24h am Tag, nachts wackelten alle Finger wieder los).
Da die erste Medikation sehr starke Nebenwirkungen hatte, wurde im Januar auf ein anderes Medikament umgestellt. Unser HA gab allerdings zu, dass er kein Experte für Parkinsons ist und vielleicht nicht der beste Mann, um eine Medikamenteneinstellung bei einem so jungen Patienten (mein Mann ist 51) vorzunehmen. Also schickte er ihn Anfang Februar in eine auf neurologische Erkrankungen spezialisierte Klinik, die die Medikamente korrekt einstellen sollten.
Die Ärzte dort zweifelten die Diagnose von vornherein an und machten sich daran, Parkinsons als Diagnose auszuschließen, was ihnen auch innerhalb von 10 Tagen zweifelsfrei gelang. Darüber haben wir uns natürlich erstmal gefreut. Aber damit war das Werk der Klinik auch abgeschlossen, und mein Mann wurde vom Chefarzt mit den Worten "jetzt kann Ihnen ein Stein vom Herzen fallen, gehen Sie wieder arbeiten und die Symptome gehen von alleine wieder weg" nach hause geschickt.
Einerseits froh über die Nachricht, dass er keine unheilbare, degenerative Krankheit hat, waren wir am Boden zerstört über die Art und Weise, wie er einfach in der Luft hängengelassen wurde. Wieder arbeiten gehen mit einem permanenten Tremor in der linken Hand, der ihn zeitweise alles fallenlassen lässt. Mein Mann ist Servicetechniker im Außendienst für eine Maschinenbaufirma und muss, wenn er arbeitet, wochenlang in der ganzen Welt herumreisen und dort superteure Maschinen installieren, warten und v.a. reparieren - das geht echt schlecht, wenn er eine Hand gar nicht kontrollieren kann!
Aber es kam noch schlimmer - die Klinik hatte ihn als arbeitsfähig entlassen und im Entlassungsbericht angedeutet, es könne sich um eine psychosomatische Störung handeln. Darauf haben sich jetzt alle Ärzte versteift - eine physische Ursache ist nicht offensichtlich (obwohl der Zusammenhang zwischen OP und Tremor für uns, vielleicht fälschlicherweise, auf der Hand liegt) und da ist es offenbar am einfachsten, alles auf die Psyche zu schieben.
Jetzt steht mein Mann kurz davor, in einer psychosomatischen Tagesklinik anfangen zu müssen, obwohl wir damit überhaupt nicht einverstanden sind, aber einfach Angst haben, das zu verweigern und dann ganz ohne Behandlung dazustehen. Obwohl er von der HWS-OP noch deutliche Schäden (Muskelschwäche, Schmerzen bei körperlicher Belastung usw.) hat, bekommt er nichtmal irgendwelche KG. Letzte Woche beim Zahnarzt musste er die Zahnbehandlung abbrechen, weil plötzlich von dem Zurücklehnen sein Daumen und Zeigefinger taub wurden, ganz abgesehen von schlimmen Schmerzen. Aber das war dann sicher auch nur Einbildung...

Entschuldigt bitte, dass ich hier einen ganzen Roman geschrieben habe, aber die ganze Story ist so kompliziert und wir wissen wirklich nicht mehr weiter.
Meine Frage an euch: hat jemand Erfahrung mit solchem Zittern in der Hand, das erst nach einer HWS-OP aufgetreten ist? Und hat jemand Erfahrung damit, wie man sich gegen Ärzte, die partout auf der psychologischen Schiene fahren wollen, durchsetzen kann? Wir haben einfach unheimlich Angst, dass wir jetzt monatelang damit herumeiern (so wie mit der falschen Parkinson-Diagnose), dann feststellen da war doch was physisch kaputt und wurde nicht behandelt, und am Ende steuert die Krankenkasse ihn aus und wir stehen ohne alles da.
Kennt sich jemand mit den Krankenkassen aus, hätte es einen Zweck, mit unserer KK zu sprechen, ob die uns nicht unterstützen können?
Sorry, tausend Fragen, die aber aus der reinen Verzweiflung entstehen...
Ich hoffe sehr, der eine oder andere von euch schafft es, diesen ganzen Sermon zu lesen und hat vielleicht einen Tipp für uns, oder Erfahrungsberichte, die uns einen anderen Weg aufzeigen könnten.