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Komplette Version "Mittelfristig" Versteifung

Bandscheiben-Forum > Spondylodese- (Versteifungs-) Forum > Spondylodese der LWS
Libera
Hallo,

Ich bin 36 Jahre alt ...und das Jahr 2014 verläuft bisher übel:

- Januar 2014: Baby in der 17. SSW tot zur Welt gebracht, danach direkt Bandscheibenvorfall mit Sequester LWS 4/5

- Februar 2014: Not-OP wegen Schmerzen, Taubheit Bein und Fuß, Fußheberschwäche
- 1,5 Wochen folgt 2. OP wegen großem Rezidivvorfall an gleicher Stelle

- 3 Wochen nach 2. OP immer noch Schmerzen im Rücken (Taubheit, Fußheberschwäche bestehen noch). Ergebnis MRT: erneute Vorwölbung der Bandscheibe, leichter Druck auf Nerv

Mein NC meint, dass ich durch die zwei dicht aufeinanderfolgenden OPs eine instabile Wirbelsäule habe. Er behandelt mich jetzt mit PDAs (2 x pro Woche) und Physio. Er sagte aber, dass ich "mittelfristig" nicht um eine Versteifung drumherum komme.

Nun meine Fragen - würde mich freuen, wenn mir jemand helfen kann:

- Kann der NC anhand des jüngsten MRTs schon eine Instabilität der Wirbelsäule sicher feststellen? 3 Wochen nach OP?
- Ist eine solche Versteifung doch auch langfristig noch zu verhindern? Was kann ich tun?
- Welche Möglichkeiten der Versteifung bestehen? Ist danach ein weitgehend schmerzfreies Leben möglich? Welche Einschränkungen bestehen?
- "mittelfristig" ...wie lange sollte/kann man es konservativ versuchen? Kann "mittelfristig" unter Umständen auch Jahre bedeuten?
- Können sich die jetzigen Schmerzen noch bessern? Die 2. OP ist erst 4 Wochen her. Oder sind das nun mal jetzt schon Schmerzen der Instabilität und bleiben?
- Kann die Fußheberschwäche weggehen auch wenn der Nerv leicht bedrängt wird?

Ich bin noch recht jung. Und habe auch aufgrund der jüngsten Ereignisse einen sehr großen Kinderwunsch. Ich habe stark das Gefühl, diesen aufgeben zu müssen - auch wenn mein NC dies klar verneint. Ich kann leider mit meinen 37 Jahren nicht ewig warten... eine Versteifung würde auch wieder Monate kosten, richtig?

Ich habe gerade nur Pech. Keine Hoffnung. Kann ich noch ein "glückliches Leben" damit führen oder war es das jetzt?! Nur noch bergab in punkto Rücken?
Ein paar positive Beispiele wären toll oder mutmachende Worte ...aber natürlich auch einfach Informationen.

Freu mich über Antworten.

Viele Grüße
Libera
paul42
Hallo Libera
Willkommen im Forum wink.gif

Tut mir echt leid was du alles bisher so durchgemacht hast. troest.gif

Zitat
Kann der NC anhand des jüngsten MRTs schon eine Instabilität der Wirbelsäule sicher feststellen? 3 Wochen nach OP?


Möglich ist das schon. Bei den OP's wurde sicherlich schon eine ganze Menge an BS- Material entfernt. Die ursprüngliche Pufferfunktion der BS scheint dadurch schon gemindert zu sein.

Zitat
- Ist eine solche Versteifung doch auch langfristig noch zu verhindern? Was kann ich tun?

Ein BS- Fach lässt sich durch körpereigne Prozesse nicht wieder aufbauen. Es findet keine Regeneration der BS statt. Man kann nur noch versuchen durch entsprechende Muskulatur die WBS zu stützen.

Zitat
- Welche Möglichkeiten der Versteifung bestehen? Ist danach ein weitgehend schmerzfreies Leben möglich? Welche
Einschränkungen bestehen?

Es gibt unterschiedliche OP-Verfahren eine Versteifung herbeizuführen. Eine OP kann über Bauch und Rücken, seitlich und Rücken oder nur über den Rücken erfolgen.

Nach erfolgreicher OP und Genesungszeit gibt es für das betr. Segment L4/L5 keine wesentliche Bewegungseinschränkung des Körpers. Dennoch ist zu bemerken das sich die Belastung der WBS dadurch verändern kann.Wenn ein WBS- Segment ruhig gestellt wird ergibt sich eine verstärke Belastung auf die Nachbarregionen.

Zitat
- "mittelfristig" ...wie lange sollte/kann man es konservativ versuchen? Kann "mittelfristig" unter Umständen auch Jahre bedeuten?


Man kann so lange warten wie es für sich persönlich noch erträglich ist. Eine OP wird nur dann erforderlich wenn sich im Verlauf Lähmungen in den Extremitäten einstellen.

Zitat
- Können sich die jetzigen Schmerzen noch bessern? Die 2. OP ist erst 4 Wochen her. Oder sind das nun mal jetzt schon Schmerzen der Instabilität und bleiben?


Deine letzte OP ist ja noch recht frisch. Während der OP's wurden die Nerven bestimmt zusätzlich gereizt.

Zitat
- Kann die Fußheberschwäche weggehen auch wenn der Nerv leicht bedrängt wird?

Eine Verbesserung der Fußheberschwäche stellt sich erst dann ein, wenn die beteilligten Nervenwurzelen durch BS-Material nicht mehr tangiert werden. Auch wenn derzeit viellleicht schon eine räumliche Trennung besteht, braucht die Nervenwurzel ausreichend Zeit um sich zu erholen.

Ich sehe derzeit keine Begründung die eine zeitnahe Versteifung rechtfertigen würde.

Es wäre aber hilfreich wenn du deine Befunde mal veröffentlichen würdest.

Sollte Narbengewebe die Verantwortung für deine Beschwerden verursachen, muss man sicherlich noch Mal umdenken.

Was eine erneute Schwangerschaft betrifft. ich kann da nicht wirklich mitreden. Ich kann mir gut vorstellen das du den Wunsch hast, aber ich appeliere darauf das es nur dann Sinn hat wenn du es körperlich auch verkraften kannst.
Man kann nur dann für andere Verantwortung übernehmen, wenn man für sich selbst im Reinen ist.

gute Besserung troest.gif
paul42
Rike
Hallo Libera,

tut mir wirklich leid, was Du durchmachen musst smilie_troest.gif

Bei Dir muss erstmal Ruhe rein....
Du musst von dem Gefühl weg, keine Zeit, zu haben, mit Druck geht das nicht, weder schwanger werden noch "Rücken".

Als ich schwanger werden wollte, habe ich mir erstmal ein Alternativprogramm überlegt, falls es nicht klappen sollte.
Ich hatte berufliche Pläne, wollte ein Hobby intensivieren...
Okay, aber es hat dann geklappt.

Mein Befund ist so, dass mich die Ärzte immer operieren wollen wenn sie meine Bilder sehen,
ich habe eine Instabilität durch Wirbelgleiten, alle lumbalen BS sind degeneriert, im Segment L5/S1 gibt es eine Höhenminderung.

Aber mir geht es (noch?) gut, deshalb darf mich jetzt niemand operieren biggrin.gif
Ich bin 46, habe Beschwerden seit meiner Kindheit, den ersten BSV hatte ich vor 20 Jahren.
Mit diesem Rücken habe ich 2 Schwangerschaften geschafft (Kinder sind jetzt 10 & 13)
und mein Beruf gilt als rückenbelastend (Krankenpflege).

Jetzt arbeite ich allerdings nur noch gering Teilzeit.
Ich verhalte mich so, wie es mein Rücken mir sagt
(wenig Sitzen, nur mit gestrecktem Rücken bücken oder beugen, viel Sport, bei Bedarf gute Physiotherapie)
Mit entsprechender Muskulatur kann man einen maroden Rücken stützen,
und kann dann einiges damit anstellen zwinker.gif

Eine Op-Entscheidung würde ich nur von den subjektiven Beschwerden abhängig machen, nicht von Empfehlungen der Ärzte.

Liebe Grüße & alles Gute für Dich,
Rike winke.gif
violac01
Hi,

du hast ja wirklich schon viel durchgemacht, da kann und sollte es jetzt nur noch besser werden smilie_troest.gif

Zitat
"mittelfristig" ...wie lange sollte/kann man es konservativ versuchen? Kann "mittelfristig" unter Umständen auch Jahre bedeuten?


ja sicher. Die Aussage deines Orthopäden halte ich für eher kontraproduktiv, so was zieht doch nur runter und das kann er doch gar nicht wissen, wie es sich entwickeln wird. vogel.gif

In ein paar Wochen könnte er dich mal zur Reha schicken. DA lernst du rückengerechtes Verhalten und bekommst viele Übungen gezeigt. Fahr aber nicht zu früh... warte mindestens 8 Wo nach der OP.

und in ca 3 Monaten, wenn alles gut verheilt ist (nicht wesentlich eher, der Faserring muss erst mal gut verheilen) kannst du mit intensivem Muskelaufbau beginnen Lass dich da gut anleiten und auch die Tiefenmuskulatur nicht vergessen. Suche dir eine Physiotherapie, die sich damit auskennen. Frage am besten ob sie spezielle Übungen für die Tiefenmuskulatur kennen (Balanceübungen, Flexibarstab etc.)

Gute Muskulatur stützt die Wirbel und kann weitere degenerative Veränderungen verhindern.

Übrigens wird bei durch BSV veränderten Wirbeln (sind ja oft höhngemindert durch das fehlende BS Material) immer von Instabilität des Bewegungssegmentes gesprochen. Habe ich auch im Befund ... das heißt aber noch lange nicht Wirbelgleiten und schon gar nicht notwendige Versteifung. nein.gif
Libera
Herzlichen Dank für eure (mutmachenden) Antworten! Und die Anteilnahme! Danke.

Von einer Reha bin ich noch nicht überzeugt. Ich freu mich, wieder arbeiten zu gehen und nach all den Ereignissen endlich wieder am normalen leben teilzuhaben. Das lenkt ab - dann klappt's vielleicht auch mit Rücken und Baby ;)

Mittlerweile ist die OP 5 Wochen her. Ich habe 4 PDAs bekommen (die letzte am Freitag), sodass ich recht schmerzfrei war. Mein Arzt möchte es erstmal so probieren und setzt zusätzlich auf die Krankengymnastik.

Seit gestern habe ich verstärkt "Schmerzen" an der Rückseite der Oberschenkel. Ein Ziehen oder eher nerviges Kribbeln; allerdings nur an den Oberschenkeln. Dem Rücken hingegen geht's gerad richtig gut. Ich bin auch insgesamt agiler. Hab mich in den letzten Tag ziemlich viel bewegt, viel mehr als vorher, aber vorsichtig.

Mein Physio hat mir Dehnübungen gezeigt - er meint, dass das vermutlich "verklebte" Nerven und verkürzte Muskeln sind. Die Übungen verstärken das Ziehen. Es puckert und pochert. Also Nervensache. Ich hab natürlich Panik, dass es vom Rücken kommt und diese PDAs schon nicht mehr wirken. ...was soll denn dann noch helfen? Darf ich noch Hoffnungen auf Krankengymnastik legen?

Und natürlich: Kribbeln - Ist das "normal" und kann durchaus mit den Übungen und Mehr-Bewegung zu tun haben?

Vielen Dank schon mal - und allen gleichgesinnten: gute Besserung smile.gif
Nellie
Hallo Libera,

ich wollte noch mal was zum Thema Kinderkriegen anfuegen:

M.W. ist es so, dass durch die Hormone in der SS das ganze Gewebe erweicht und gelockert wird und es dadurch schneller zum BSV kommen kann, mal ganz abgesehen durch die Statikbelastung etc.

Meine Freundin hatte in der 16. SSW einen grossen Vorfall. Das war ein unglaubliches Drama, da sie weiter schwanger war. Niemand wollte sie anfassen. PT praxen haben sie abgelehnt, Medikamente ging nicht etc.

Am Ende hat sie das Kind bekommen und hat jetzt seit fast 1 Jahr eine Haushaltshilfe, die ihr auf die Nerven geht tongue.gif

Der Fuss ist weiterhin gelaehmt.

So suess so ein kleines Baby ja ist...ueberlege Dir gut, was Du fuer Dein Leben moechtest. Ich weiss, wie das ist, man hat Tunnelblick...und wenn man es unbedingt will, ist einem alles egal...

Ich hoffe, ich stresse Dich nicht mit meinem Beitrag, wollte nur mal sagen, dass man die Vernunft walten lassen soll!

Alles Gute und dass alles so kommt wie Du es Dir wuenschst daumen.gif

LG Nellie
Libera
Danke dir, Nellie, für deinen Beitrag. Natürlich mache ich mir auch viele Gedanken und spreche mit meinen Ärzten darüber, inwieweit ich mir eine Schwangerschaft zumuten darf.

Ich muss ergänzen, dass ich die gleiche Erfahrung wie deine Freundin gemacht habe - der Bandscheibenvorfall hat auch nicht gewartet, bis ich nicht mehr schwanger war. Ich bin ziemlich sicher auch die ganze Schwangerschaft damit rumgerannt - und keiner wollte/konnte helfen. So konnte es wohl dann auch passieren, dass Sequester und Nerv zusammengewachsen sind. Große Schmerzen!

Und ja, ich möchte trotzdem noch ein Kind. Und das sicher auch, weil ich schon so "dicht" davor war und diesen Verlust zu verkraften habe. Wenn es nicht sein soll, ok - es gibt noch viele andere schöne Sachen in meinem Leben. Aber gerade erwacht in mir auch ein Kampfgeist: nein, ich lass uns das nicht durch diesen doofen Rücken versauen! Pffffffff!

Übrigens: manchmal werden Rückenschmerzen durch die Lockerung der Bänder in der Schwangerschaft sogar etwas besser. Das war bei mir auch nicht so, sagen aber Frauenarzt und neurochirurg.

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