ChristianH
22 Mär 2014, 10:30
Guten Morgen.
Ich habe mal drei Fragen zu euren Erfahrungen mit Bandscheibenvorfall. Meine Diagnose war BSV L4/5 mit Fußheberparese links. Ich befinde mich seit geraumer Zeit in Krankengymnastik, un arbeite seit Montag auch wieder. Nun habe ich drei Sachen, wo ich gerne mal eure Erfahrungen wüsste.
- Ich habe seit ein paar Tagen wieder ein Kribbeln im linken Fuß, genauer gesagt auf dem Fußrücken kurz hinter dem dicken Zeh. Mein Physiotherapeut ist sich, genau wie ich, nicht sicher, denkt aber dass das ein gutes Zeichen ist. Wie steht ihr dazu? Ich hatte ja eine ganze Zeit lang gar kein Gefühl in dem Bereich.
- Seit etwa Mitte der Woche spüre ich bei der Arbeit beim Laufen, und auch beim Staplerfahren, teilweise ein Kribbeln im unteren Rückenbereich. Es fühlt sich zeitweise an wie Ameisenlaufen oder Reizstromschläge in dem Bereich. Habt ihr damit schon Erfahrungen gemacht? Mir kommt das etwas komisch vor, und ich mache mir Gedanken.
- Ich habe bei meinen Schmerzen im linken Bein zeitweise die Entdeckung gemacht, dass der Schmerz nachlässt, wenn ich auf dem Rücken liege und etwa im Po-Bereich mit den Fingern auf einen bestimmten Bereich drücke. Dieses habe ich mit meinem Therapeuten besprochen, und er meinte dass das der Muskel wäre. Ich drücke da dann auf einen sogenannten Triggerpunkt, wodurch die Schmerzen gelindert werden. Im Grunde ist das wohl ein gutes Zeichen.
Ein schönes Wochenende,
Christian
BenneBol
30 Mär 2014, 18:38
Hallo ChristianH
das mit dem Kribbeln kenn ich. Ist bei mir, je nachdem was ich mache, mal mehr oder weniger. Ich schätze es meist als gutes Zeichen ein, weil es immerhin mehr Nervenaktivität zeigt als die Taubheit, die vorher da war.
Hab ich das rchtig verstanden, dass Du seit einer Woche wieder arbeitest und schon auf dem Stapler hockst? Das würde ich nicht tun: sitzen ist total pfui, nach 1/2 Stunde muss ich aufstehen. Und dann auf dem Stapler: ungesunde Sitzhaltung, Vibrationen, aus- und einsteigen...... Das mach ich nicht. javascript:emoticon(':nein')
Gibt es denn Bewegungen oder Tätigkeiten, die richtig gut tun ?
Grüsse
violac01
30 Mär 2014, 18:55
Hi,
ja Kribbeln zeigt an, dass der Nerv wieder belebt wird ... besser als Taubheit.
Es zeigt aber auch an, dass der Nerv noch vom BSV oder den Muskeln, die verspannen tangiert wird. Also sollte man schon dem Körper noch ein bisschen Ruhe gönnen, damit der BSV abgebaut werden kann.
Seit wann hast du denn den BSV? Wie lange warst du denn AU?
Das mit dem Gabelstapler fahren halte ich zumindets 8 - 10 Wochen nach dem BSV auch nicht von vorteilhaft

, da es so lange dauert, bis der Faserring sich regeneriert.
Ich habe heute 3 Jahre nach dem BSV manchmal noch kribbeln, aber damit muss man dann leben und es ist ja auch nichts gefährliches... ein Arzt sagte da zu mir:" ach lassen sie es kribbeln, so weit nichts schlimmeres ist."
Mich würde mal interessieren, wie lange du die Fußherberschwäche geahbt hast. WAs hat denn der Arzt gesagt, wie lange man damit warten kann? GAb es da eine Aussage zu?
ChristianH
30 Mär 2014, 20:10
Hallo.
Der BSV wurde im Januar (Mitte bis Ende) festgestellt. Krankgeschrieben war ich damit ganze 6 Wochen, und seit nun zwei Wochen arbeite ich wieder. Dabei bin ich wohl oder übel gezwungen auch wieder Stapler zu fahren. Und zwar nicht nur auf dem Hallenboden, sondern auch über Rampe in LKWs beim Be- und Entladen. Das mir das Staplerfahren nicht wirklich gut tut, das merke ich selber auch. Aber nur Bürodienst ist genauso schlimm. Und sonst bleibt mir als Tätigkeit im Lager nur etwas, wo ich auch schwer heben muss. Es geht um Gewichte bis 25kg und mehr Kilo, welche ohne Hilfsmittel gehoben werden müssen. Und BenneBol, ich kann nicht einfach sagen "nein, ich fahre keinen Stapler" oder "nein, ich mache die Aufgaben nicht". Was meinste wie sich die Kollegen dann freuen. Die Einzigen die hier wirklich viel Verständnis zeigen sind die Kollegen, welche selber schon längere Zeit wegen Bandscheibenvorfall ausgefallen sind (unter anderem unsere Sicherheitsfachkraft). Mein direkter Kollege meinte nur "Du läuft rum wie ein Behinderter. Sieh zu, dass Du den 25kg jetzt endlich hebst".
Und welche Bewegung oder Tätigkeit tut mir gut? Schwer zu sagen, da das Situationsabhängig ist. Was ich aber sagen kann, dass es hilft, wenn ich mich bei Schmerzen hinlege, und ggf. auf den Triggerpunkt am Po drücke. Außerem hilft es mir, wenn ich im Stehen die Hände etwa in LWS-Höhe in die Seiten halte, und mich dann von Kopf an abwärts immer mehr nach hinten beuge. Außerdem hilft es wenn ich im Akutfall das linke Bein etwas erhöht stelle, z.B. einen Hocker, Treppenstufe oder ähnliches. Wärme tut übrigens auch gut. Es gibt wie gesagt je nach Situation verschiedenes was mir hilft.
Violac01, die Fußheberschwäche habe ich noch immer. Ich kann mittlerweile die Zehen wieder bewegen, bis auf den große Zeh. Den Fuß selber kann ich aber noch nicht wieder voll bewegen. Es wird allerdings von Tag zu Tag besser mit dem Fuß. Anfangs konnte ich nicht mal meine hinten offenen Schlappen tragen, weil die immer vom Fuß gerutscht sind. Das geht mittlerweile wieder ganz gut. Für den Fuß selber kriege ich aktuell keine Physio, sondern reize ihn nur mit Barfußlaufen, Igelball etc. Der Neurologe meinte zu mir dass man solange ich Besserung durch die Physio merke, nicht zu operieren braucht, wenn ich es nicht möchte. Erst wenn man durch Physio über längere Zeit keine Besserung spürt, sollte man operieren.
Euch alle gute Besserung.
violac01
30 Mär 2014, 20:24
Hi,
also echt.. was ist dir nun am wichtigsten? Geld oder Gesundheit?
- das ist doch unvernünftig

... lass dich wieder AU schreiben, auch wenn du dann ins Krankengeld fällst.
Lass dich auch nicht drängeln von den Kollegen 25 kg zu heben, den Schaden hast du doch dann und nicht die
Übrigens ewig warten kann man mit einer Fußheberschwäche nicht.

es kann auch sein es bleibt bestehen....
zumindestns sagt dir das dann ein Arzt nach 6 Monaten, dann selbst eine OP nichts mehr bringt.
Ich würde da mal zu einem Neurochirurg oder einem anderen Orthopäden gehen und mir eine 2. Meinung einholen. Vielleicht sieht der Neurologe das zu rosig?
Nun sind ja schon 3 Monate rum.. also irgendwann erholt sich der Nerv dann nicht mehr.
ChristianH
30 Mär 2014, 20:56
Hallo.
Nun, ich merke ja dass ich mich bei der Arbeit bewegen kann. Auch wenn es zwischendurch Momente gibt wo es bis ins Bein schmerzt, aber ich denke dass daran die Sicherheitsschuhe nicht unschuldig sind.
Und wenn man Alleinverdiener ist, seinen Mann und sich ernähren muss, die Wohnung bezahlen usw., dann denkt man über Arbeiten oder Krankengeld sicherlich etwas anders. Immerhin sind das ja schon etliche Euros Unterschied.
Nun, und bezüglich des Hebens habe ich ja sogar von meinem Vorgesetzten die Ansage bekommen, dass ich das Heben lassen soll. Nach seiner Ansicht sollen die anderen das mal heben. Ebenso hat er mir als Arbeitsanweisung gegeben, dass ich das Staplerfahren soweit möglich vermeiden soll.
Und bezüglich der Fußheberschwäche kann ich sagen, dass es sicherlich inzwischen 2,5 Monate sind, die ich damit zu tun habe, aber ich merke wie gesagt aktuell, dass es immer besser wird. Und es ist ja so, dass eine Fußheberschwäche länger dauern kann, auch dann wenn der Nerv nicht mehr bedrängt ist. Bis sich ein Nerv erholt, das dauert eben sehr lange. Von daher habe ich Hoffnung. Ein Kollege hat fast 1 Jahr mit der Fußheberschwäche zu tun gehabt, und dann ging es wieder. Bei meinem Physiotherapeuten ist eine Patientin, die seit 1,5 Jahren damit zu tun hat, und man merkt immer wieder kleine Fortschritte.
BB
ChristianH
31 Mär 2014, 15:00
Vorhin habe ich bei der Praxis meines Orthopäden angerufen, um nach einem Folgerezept für Krankengymnastik zu fragen. Die Arzthelferin meinte sofort "Ja, ein Folgerezept für Krankengymnastik können wir Ihnen ausstellen. Ich würde dem Arzt das heute nachmittag vorlegen". Als ich dann aber nach Elektrotherapie gefragt habe, wie mein Physiotherapeut mir geraten hatte, hies es von der Arzthelferin "Nein, für Elektrotherapie sehe ich hier in ihrer Akte absolut keine Indikation. Wenn Sie Elektrotherapie mit aufgeschrieben haben möchten, dann muss ihr Physiotherapeut sich selber an uns wenden. Aber ich sehe wie gesagt keine Indikation dafür."
Habt ihr eigentlich KG und Elektrotherapie bekommen?
BenneBol
04 Apr 2014, 19:28
Yep, KG krieg ich immer noch. Bei mir sind's jetzt 2 Monate. Ich mach 2x täglich Übungen, die mir die Therapeutin gezeigt hat. Mach ich auch mal während der Arbeit für 10 Minuten, wenn ich merke dass ich's brauche.
Ich geb Dir recht, dass man sich nicht einfach komplett ausklinken kann und die Kollegen alles machen lässt.
Nur: so'n Vorfall hat ja auch tiefere Ursachen. Wenn Du jetzt einfach alles wie vorher weitermachst, ist der Rückfall schon absehbar!
Machst Du irgendwas, um Deinen Rücken zu kräftigen, Deine Sitz- oder Stehhaltung zu verbessern und ungünstige Arbeiten zu vermeiden? Vielleicht kannst Du ja mit den Kollegen manche Arbeiten tauschen: die machen die schweren Hebearbeiten, Du machst für sie irgendwelche Arbeiten, die sie nicht mögen.
Ist nicht einfach, klar. Aber noch blöder ist ein kaputter Rücken!
Grüsse und Gute Besserung
ChristianH
04 Apr 2014, 19:54
Hallo BenneBol.
Also bei der Arbeit ist es so, dass ich von unserem Personalleiter ganz klar die Anweisung bekommen habe nichts über 2,5kg zu heben. Und bezüglich des Staplerfahrens soll ich auch vorsichtig fahren. Diese Anweisung hat er auch an meinen Vorgesetzten gegeben, damit er beobachtet dass ich mich auch daran halte. Ich wollte diese Tage nur ein paar leichte Schaumplatten heben, nicht mal das durfte ich machen. - Passt manchen Kollegen sicher nicht, aber wenn ich diese Anweisung vom Personalchef bekommen, habe ich mich wohl dran zu halten.
Ja, Übungen mache ich auch täglich, wie sie mir vom Physiotherapeuten gezeigt wurden. Zwei der Übungen kann ich sogar auch im Büro machen, und mache es auch. Zuhause nehme ich außerdem täglich mein Körnerkissen. - Trotzdem habe ich heute wieder massive Schmerzen, da ich heute vormittag fünf Stunden auf der Intensivstation gessen und gestanden habe, da mein Mann dort eingeliefert wurde.
Schöne Grüße
BenneBol
05 Apr 2014, 11:48
So'n Mist für Dich! Hoffentlich wird das wieder besser!
Ich hab zwischendurch auch immer wieder absolute ScheißTage, wo ich abends Panik schiebe, dass es wieder los geht. Bis jetzt hat sich's Gott sei Dank immer wieder eingerenkt. Spazierengehen hilft ganz super, und Ruhe und ne heiße Wärmflasche auf den Rücken schnallen.
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