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Komplette Version Neu hier in BSV L4/5 und Großzehenheberparese

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
ChristianH
Hallo

Vielen Dank für die Aufnahme in dieses Forum.
Zunächst mal kurz zu mir: Ich bin 32 Jahre jung, im Lagerbereich berufstätig, was bedeutet dass ich auch viel heben muss. Vor einigen Jahren hatte ich einen Bandscheibenvorfall im Bereich L3/4. Mitte Januar wurde bei mir ein Bandscheibenvorfall im Bereich L4/5 linksseitig festgestellt. Damit verbunden hatte ich zunächst eine komplette Fußhebeschwäche links, was aber inzwischen zu einer Großzehenhebeschwäche zurückgegangen ist. Aber auch hier hat der Physiotherapeut bereits wieder minimalste Bewegung gesehen, und meinte man könnte es eventuell ohne OP schaffen.
Sowohl der Radiologe als auch der Chirurg wollten dieses sofort operieren. Da wir aber im Verwandschaftskreis mit solchen OPs schlechte Erfahrungen gemacht habe, war ich dagegen. Mein Orthopäde hat auch bisher nichts von einr OP gesagt. Derzeit bekomme ich gegen die Schmerzen 3x täglich Diclo 50. Außerdem kriege ich aktuell Krankengymnastik, soll die Übungen von der KG auch zuhause machen, und außerdem viel Wärme und Ruhe. Nachts sind die Schmerzen zeitweise so schlimm gewesen dass ich absolut kein Auge zu bekommen habe. Inzwischen kann ich wenigstens etwas besser schlafen. Aber trotzdem halten mich die Schmerzen gerade nachts in Schach.

Hier nun mal ein paar Fragen von einem Neuling an die Erfahrenen unter euch:

1.) Mein Physiotherapeut hat mir unter Umständen zu einer Stütze für den Fuß geraten. Ich glaube Paraneusschiene oder sowas. Was habt ihr für Erfahrungen damit?

2.) Habt ihr Erfahrungen ob und wie schnell sich die Hebeschwäche erholen kann? Es ist ja so dass durch den Vorfall der Nerv gequetscht war oder eventuell noch ist. Allerdings sind die Schmerzen aus dem Fuß/Bein weitestgehend raus.

3.) Ich bin heute 2 Wochen krankgeschrieben. Mein Therapeut meinte dass ich mal davon ausgehen könnte, dass die Krankschreibung noch länger dauert. Bis nächsten Mittwoch habe ich noch nen Gelben. Wie lange ist bei so einer Sache mit einer AU zu rechnen? Wie gesagt, das Problem ist dass ich den ganzen Tag körperlich arbeiten (heben) muss und auch Stapler fahre, den ich mit dem linken Fuß bedienen muss.

4.) Ist in solchen Fällen eine Reha ratsam? Stationär oder reicht auch ambulant?

5.) Mir wurde zu einer neuen Matratze geraten. Ich schwanke zwischen einer Federkernmatratze und einer Kaltschaummatratze. Wo habt ihr die besseren Erfahrungen?

6.) Habt ihr Tips was ich gegen die Schmerzen machen kann? Die KG-Übungen mache ich ja schon regelmäßig, ebenso Wärme (Rotlicht und Moorkissen), und auch Schonhaltung.

Nun, das war es erstmal. Vielleicht könnt ihr mir ja etwas helfen.
Speedster
Hi!


Als0 die AU ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Bei mir war es:

Leichter Vorfall C6C7 = 1 Woche.
Leichter Vorfall L4L5 = 2 Wochen.
Schwerer Vorfall L4L5 = 8 Wochen und weiter.............

Ich habe die ersten beiden OHNE Op in den Griff bekommen. Und selbst der jetzige, schwere mit Sequester, scheint (!) von allein wieder zu gehen. (Nur Schmerzmittel Stufe 1 und 1, Tens, KG und Wirbelsäulentraining sowie eine Woche Schmerztherapie mit PRT)

Wie lang hast du Beschwerden? Mein jetziger "Fall" dauert 8 Wochen und erst jetzt (!) stellt sich langsam Besserung ein!

Die erfahrenen "Bandis" hier sprechen von bis zu 12 Wochen AKUTphase..........

LG
Rike
Hallo Christian,

herzlich willkommen im Forum wink.gif

Deine starken Schmerzen sollten unbedingt mit einer passenden medikamentösen Schmerztherapie behandelt werden.

Orthopäden sind hier leider oft nicht die richtigen Ansprechpartner, eher Hausärzte oder Schmerztherapeuten, hier muß man nur leider oft lange auf einen Termin warten.

Außerdem könnte PRT helfen (Spritzen an die betroffene Nervenwurzel)

Hilft Dir die Physio gegen Schmerzen? Ein guter Physiotherapeut kann auch Schmerzen behandeln. Langfristig ist natürlich (dauerhafter) Muskelaufbau wichtig, aber nicht jetzt in der Akutphase.

Hast Du Erfahrungen mit entlastender Lagerung gemacht?
(Oder meinst Du das mit "Schonhaltung"?)
Die LWS ist am Meisten entlastet, wenn Hüfte & Knie 90° gebeugt sind
(Unterschenkel auf dicke, feste Kisssen, Kiste, Peziball etc lagern, oder auf dem Boden liegen & US auf das Sofa, der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.)

Reha ist sicherlich ratsam, zumal Du ja einen belastenden Job ausübst, da mußt Du schon wieder richtig fit werden, bis das wieder geht.

Ob stationäre oder ambulante Reha besser ist läßt sich allgemein schlecht beantworten, das hängt von vielen Umständen ab, aber wenn die Beschwerden so stark sind wie bei Dir ist staionär sicher gut, Du bist raus aus dem Alltag und hast keine langen Anfahrten zu Therapieterminen.

Zum Thema Nervenerholung/Peroneusschiene (benannt nach dem betroffenen Nerven) kann ich leider keine Erfahrungen beisteuern.

Grüße & gute Besserung,
Rike winke.gif
_Martina_
Hallo Christian winke.gif

Ich habe vor Jahren mal über einen langen Zeitraum (ca. ein Jahr) ein Kreuzband am rechten Fuß getragen weil ich wegen einem Nervenwurzelschaden (S1 durch einen Bandscheibenvorfall) ständig umgeknickt bin.
Mein Hausarzt hat mir dann das "Ding" verpasst und es hat mir sehr! gut geholfen,ich bin damit nicht mehr umgeknickt und war wieder sicher mit dem Fuß.

Ich kann mir vorstellen,daß so eine Schiene noch besser und somit top smilie_up.gif ist.

Gruß und gute Besserung
Martina
milka135
Hallo ChristianH,
wie lange das mit deiner AU dauert weis ich nicht. Aber bei deinem Beruf wirst wahrscheinl. nie 100% Wirbelsäulenbeschwerdefrei werden.

Zu der Schiene kann ich aufgrund meiner neurochirurgischen Erkrankungen folgendes sagen:
Klar schützt wenn JETZT eine Schiene deine Bänder vor Bänderschäden.

Aber bitte, trage die Schiene nur so lange und so wenig wie möglich. Denn ein Schienengebrauch kann zu Muskelschwund führen.
(Denn dein Knöchel, Muskel,... liegt ja in einer Schiene nahe zu passiv.)

So das war´s von der
Milka wink.gif
ChristianH
Also wenn ich deine Zeiten so lese Speedster, dann kann man ja fast davon ausgehen dass bei mir auch nach drei Wochen Krankschreibung das Ende noch nicht erreicht sein dürfte. Insbesondere weil ich eben einen belastenden Job habe. Wenn ich bei einer Krankschreibung dann aber wenigstens um eine OP rumkommen könnte, wäre ja gut. rolleyes.gif
Was meinst Du mit Schmerzmittel Stufe 1 und 1? Von TENS habe ich auch schon gelesen, aber sowas hat mir mein Orthopäde bisher nicht mal vorgeschlagen. Schmerztherapie mit PRT habe ich auch nur im Internet von gelesen, aber auch das wurde mir nicht angeboten.
Und wie lange habe ich die Beschwerden? Nun, das Ganze hat komischerweise die ersten Anfangssymptome denke ich mal im Dezember gegeben, aber da die von alleine wieder weg waren hat man sich nichts dabei gedacht. Vor allem habe ich da nicht schwer gehoben, sondern einfach nur stundenlang bei meinem Mann auf der Intensiv gesessen. Am 30.12. war ich dann beim ersten Orthopäden, welcher das Ganze einfach als Ischias abgestempelt hat, mir eine Cortisonspritze gab und meinte "Kommen Sie mal in 4 Wochen wieder". Am 03.01. war ich dann beim Chirurgen zum Termin. Dieser hat zunächst die ausstrahlenden Schmerzen im Fuß nur als Arthrose festgestellt, und die Ausstrahlungen in der Hüfte hatte er als Hüftkopfnekrose vermutet und mich ins MRT geschickt. Diese war aber erfreulicherweise ohne Befund. Am 15.01. ging es dann los mit Kribbeln im Fuß und der Fußhebeschwäche, die mittlerweile nur noch Auswirkungen am großen Zeh hat. Leider hat nicht mal mein Orthopäde am 20.01. einen Verdacht auf BSV gehabt. Erst am 23.01. war ich aufgrund einer Überweisung vom Chirurgen nochmals im MRT, wo der BSV diagnostiziert wurde. Daraufhin ging es mit den Bildern vom Röntgen und dem MRT zum Neurochirurgen und zum Orthopäden. Die Behandlung des Bandscheibenvorfalls ging endlich mit Schmerzmitteln und KG los. Am kommenden Montag gehts zum Neurologen um zu sehen, wie weit der Nerv betroffen ist. Immerhin kann ich inzwischen aber auch den großen Zeh wieder bewegen, insbesondere im Liegen mit Wärme im Rücken, wenn ich also ganz entspannt bin. - Und ich denke daraus liest Du dass ein genauer Zeitraum nicht genannt werden kann. Ich denke aber dass durch die anfängliche Fehldiagnosen Zeit drauf gegangen ist. heul.gif Rechnen kannst Du also seit der korrekten Diagnose jetzt schon 3 Wochen. Davor rechne ich auch gut 3 Wochen mindestens, die ohne korrekte Behandlung verstrichen sind.

Nun zu Dir, Rike. wink.gif
Eine passende medikamentöse Schmerztherapie wäre sicherlich von großem Vorteil. Wenn ich Dir aber beispielsweise sage was mir der Neurochirurg gesagt hat, dann fällst Du vom Stuhl. Ich habe dem Neurochirurgen ganz klar gesagt dass ich nachts so starke Schmerzen hatte, dass ich kein Auge mehr zubekommen habe. Ich bekam nur die Antwort "Ja und wozu wollen Sie Schmerztabletten? Wenn Sie nachts nicht schlafen können, gehen Sie in die Drogerie und holen Schlaftabletten." Prima, die Schlaflosigkeit kam aber von den Schmerzen. Und da Du Schmerztherapeuten ansprichst, dieser Neurochirurg war auf dem Gebiet Spezielle Schmerztherapie weitergebildet, was man nach meiner Ansicht nicht gemerkt hat. nein.gif
Die Physiotherapie hilft mir sehr gut gegen die Schmerzen. Bereits nach der zweiten Sitzung habe ich dieses gemerkt. Mein Therapeut wendet die McKenzie-Therapie an, und er meinte "Es ist mir nun egal ob dein Rücken nun richtig weh tut. Wenn wir die ausstrahlenden Schmerzen von Fuß und Knie im Rücken mit zentralisieren können, so sind wir einen ganzen Schritt weiter". Genau das haben wir erreicht, und sogar die Schmerzen im Rücken haben wir dank der KG unter Kontrolle. Ich habe sogar für zuhause Übungen bekommen, die ich machen kann. Unter anderem gab es den Tip, wenn die Schmerzen stärker werden die Beine zu strecken und mein Mann sollte dann an dem Bein in welche die Schmerzen ausstrahlen ziehen. Und siehe da, es hilft wirklich.
Mit der Schonhaltung meine ich die Stufenlagerung, da hast Du Recht. Es reicht allerdings nach Aussage meines Physiotherapeuten nicht aus, wenn ich mich einfach hinlege und die Beine im rechten Winkel auf den Ball lege. Da habe ich nicht die notwendige Entlastung im Rücken. Hier kommt wieder mein Mann ins Spiel, der nämlich wenn ich die Beine auf dem Ball habe, an diesen zieht und somit die Spannung aufbaut. Es ginge aber auch, wenn ich die Beine einfach auf einen Stuhl lege und damit die Spannung in der LWS habe.
Ich werde mit meinem Orthopäden dann mal sprechen, wie es mit einer ambulanten Reha aussieht. Das Problem ist nämlich, dass mein Mann leider auch schwer krank ist, und ich mich trotz meines BSV sehr viel um ihn kümmern muss, bzw ihn zu seinen Behandlungsterminen fahren muss. Ambulant hätte weiterhin den Vorteil dass ich das neben der Arbeit abends machen könnte. Da ich Alleinverdiener bin, muss ich ja auch so schnell wie möglich wieder arbeiten. Wobei mir aber meine Kollegen, incl. Vorgesetzem, letztens schon sagten, als ich mich mit Schmerzen zur Arbeit gequält habe "Du bist doch verrückt, Du gehörst aufs Sofa. Das dankt Dir keiner, wenn Du dich hier kaputt machst."
ChristianH
Hallo Milka wink.gif
Hallo Martina wink.gif
Also das Einzige was mir meim Orthopäde bisher verschrieben hat ist eine MalleoTrain Aktivbandage. Aber ich weis nicht ob die den selben Sinn und Zweck hat... Was ich aber weis ist dass die aufgrund der seitlichen Polster teilweise so massiv drückt, dass ich damit noch viel schlechter laufe als ohne.
Rike
Hallo Christian,

leider kann man sich nicht auf die Ärzte verlassen, wie Du ja auch schon gemerkt hast.

Wenn man sich nicht gut behandelt fühlt hilft (selten) eine Aussprache, meistens eher ein Arztwechsel.
Zu dem Neurochirurgen, der Dir zu Schlafmittel geraten hat stirnklopf.gif würde ich nichr mehr gehen.
Die Weiterbildung zum Schmertherapeuten war für ihn sicherlich nicht kostenlos, auf jedenfall aber umsonst. laugh.gif

Leider kann man auch nicht immer darauf warten, dass einem etwas vorgeschlagen wird.

Zum Glück können wir uns hier im Forum informieren um dann bei den Ärzten mögliche Therapien anzusprechen.
Damit können nicht alle Ärzte umgehen, der Umgang mit dem mündigen, informierten, fordernden Patienten fällt vielen Ärzten schwer.

Die Suche nach guten Ärzten lohnt sich aber, es gibt sie, man muß sie nur finden...
Vielleicht auch auf der Ärzteliste hier im Forum zwinker.gif

Grüße von Rike
winke.gif
ChristianH
Da stimme ich Dir zu Rike, aufgrund des Forums kommt man als Betroffener selber an sehr viele Informationen, und kann seinen Arzt gezielt darauf ansprechen. Ich muss sagen dass mein Orthopäde mir die Krankengymnastik auch erst auf Nachfrage verschrieben hat. Genauso hält es sich mit der Krankschreibung, die gab es auch auf Nachfrage, obwohl ich dem Doc zuvor gesagt habe was ich arbeite.

Habt ihr auch die Erfahrung gemacht, dass bei der Wetterverschlechterung (wie aktuell) die Schmerzen schlimmer werden? Ich habe die vergangene Nacht wieder katastrophal, oder besser gesagt gar nicht, geschlafen. Bei uns war es sehr stürmisch und kalt gewesen, gestern starkes Regenwetter.
Schnuckie01
Hallo,

Also es ist ganz wichtig für Dich ordentliche Schmerzmittel zubekommen, dass hällst Du sonst nicht mehr lange durch.

Den nur im schlaf kann der Körper richtig entspannen Leider.

Zu der Schiene kann ich auch nur sagen so wenig wie möglich denke an die Muskeln. Bei welchen NC warst Du den?
Kannst Du mir gerne per PN senden.

Wo haben sich den Deine Verwandten operiren lassen?

Gruß Schnuckie
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Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter