Hi Jenny,
Kopf hoch, bisher gibt es durchweg nur positives über die Barricaid zu berichten. Vorallem erfüllt sie bisher einwandfrei den Zweck ein Rezidiv an selbiger Stelle zu verhindern und hat keine weiteren Nebenerscheinungen oder auch eine Verlängerung des Heilungsprozess zur Folge.
Ich bin am am Freitag, einen Tag nach dir dran, püntklich zum Valentin. Bei mir gibt es auch ein hohes Risiko des Rezidiv (dem Nachrutschen der Bandscheibe bzw. deren Inhalt und Auslösung eines weiteren Vorfalls). Es gibt heute eben leider keine wirkliche Alternative zur Barricaid. Bisher gab es da ja bereits Versuche mit zunähen des Anulus (Äußerer Bandscheibenring) oder auch wohl mal eine Art Pflaster. Problem halt immer, es sitzt außen und die Gefahr von weiterer Störung der Nerven durch den Druck nach außen ist einfach zu groß. Die Barricaid verschwindet eben komplett und es gibt dem Anulus die Chance auch wieder in Ruhe zuzuwachsen. Die Stärkung durch die Barricade bleibt aber erhalten. Neben dem Verschluß des Anulus soll sie ja auch eben den "Rest" der Bandscheibe unterstützen und die Höhe erhalten.
Mein jetziger Vorfall war auch bereits im Oktober '13 an L4/5. An der Stelle ging es schon 2010 los bei mir dem ersten Vorfall (damals L4/5 und L3/4, seit dem halt nicht mehr schmerzfrei mit weiterem Vorfall L4/5 2011 und eben nun wieder). Damals 2010 war ich gerade 2 Wochen 26 Jahre alt. Dementsprechend wurde sich bisher immer geweigert zur operieren und eben "klassisch" behandelt. KG, PRT in die Nervenenden, Spritzen unterm CT ins ISG - Spinalkanal - Gewebe hinter die Facettengelenkte, natürlich immer dabei Schmerzmittel in verschiedenster Form von Opiaten über Morphium bis zu den Standardsachen Ibu, Novalgin, Acoxia, Tillidin usw. (bis mein Magen dann nicht mehr wollte und es einfach wieder retour geschickt hat inkl. anschließendem Besuch der Magenspiegelung usw...), Gymnastik, Gruppentherapie seit 4 Jahren, Schwimmen, Fitnessstudio, Fahrradfahren, Elektro- und Magnetbehandlung, Wärme, Kälte, Akupunktur, Massagen, Behandlung beim Ostheopathen usw usf. Geholfen hat es alles nichts bzw. nie auf Dauer. Die Problematik hat es leider nur immer weiter verschlechtert, der BSV zog sich eben doch nie wirklich zurück bis zum heutigen Tage, wo ich ne 80%ige Einengung des Spinalkanals habe. Lange Rede kurzer Sinn: Die Wahrscheinlichkeit, dass etwas nachrutschen würde bei der reinen Entfernung des BSV L4/5 wäre dementsprechend immens nach so langer Zeit.
Es geht halt bei mir schon ein paar Tage, inkl. der ganzen netten Nebenerscheinungen körperlich (Gewichtszunahme und Abnahme, wobei am Ende mehr Zunahme, zusätzliche Vorwölbung beginnt an L5/S1, Schmerzen im ISG und am Kreuzbein, durch Schonhaltung Skoliose, Becken steht 3 cm schief durch das steitige Entlasten der rechten Körperhälfte wo der Schmerz hinstrahlt usw usf. Nicht zu verschweigen in der Zeit von 4 Jahren der Verlust der meisten sozialen Kontakte, Abbruch des Studiums, mehrfacher Verlust des Arbeitsplatzes (das macht heute nunmal keiner mit wenn man immer mal wieder 5-6-7 Wochen ausfällt), dementsprechend sieht nun der Lebenslauf aus, sprich auch die Chancen für die Zukunft sind eher schlecht. Zuletzt dann nach über 12 Jahren die Trennung von der Partnerin, die das einfach nicht mehr mitmachen wollte
Natürlich ist das ganze noch in einem relativ frühen Stadium, begonnen wurde mit der Studie am Patienten eben "erst" 2008. Daher fehlt einfach die Langzeiterfahrung. Das Risiko gehe ich aber ehrlich gesagt lieber ein, wenn die Alternative sehr wahrscheinlich Rezidiv, dadurch erneute OP, deutlich an Höhe verlorene Bandscheibe mit den Folgeproblemen an eng stehenden Fiskalgelenken oder auch dem bei der nächsten OP anstehenden Versteifen der entsprechenden Wirbelkörper oder dem sehr unerforschten Komplettersatz der Bandscheibe besteht. Diese möglichen Alternativen sind alle nicht wirklich toll, mit nichtmal 30 werde ich da vermutlich noch lange genug beschäftigt sein auch ohne das heute schon zu haben. Wenn ich dafür jetzt aber 2,5,10 oder mehr Jahre an der Stelle wo die Barricade hinkommt erstmal Ruhe bekomme, die Hoffnung reicht nach der Leidenszeit der letzten 4 Jahre
Mittlerweile gibt es über 400 Patienten die mit der Barricade versorgt wurden in der Studie, die Erfolgsquote liegt bei über 98%, dass eben ein Rezidiv vermieden wurde. Es wurden jedoch auch deutlich mehr der Teile eingesetzt, da nicht jeder Patient in die Studie aufgenommen wird. Da würde ich auch "einfach" ein wenig auf die Wirkung des Internets setzen. Gäb es viele Probleme, würde so etwas in Foren auftauchen. Gibt es keine Schreibt eben auch kein Mensch darüber wie gut es gelaufen ist. Sieht man ja wie gesagt leider auch hier im Forum wo es 2 Leute getroffen hat. Von denen liest man dann eben auch nichts mehr, da sich dies irgendwann verläuft, sofern nicht der Schmerz wieder kommt
Andersherum wäre der Aufschrei sicher sofort groß und das Teil würde verteufelt werden wo man nur kann. Das ist heute - in dem Sinne mal positiv - in der Gesellschaft verankert
Also ich wünsche dir alles Gute, dass es klappt und du die Probleme schnell los wirst und im April/Mai dann dementsprechend zu Sommer schon darüber lachen kannst
Gruß
Florian