Hallo,
ich heiße Stefan und hoffe, Ihr könnt mir bei der Beantwortung einiger Fragen behilflich sein..?
Ich hatte am 22.1 einen sequestrierten Prolaps in LWK 4/5, so der Befund des MRT. Von meinen Hausartz (Sportmediziner) habe ich jede Menge Medizin verschrieben bekommen. Anfangs nur Gabrilen 100 mg (2 stk täglich), seit gut einer Woche dann zusätzlich Novaminsulfon (2x 30 tropfen) und bei Bedarf Trammadol (30 Tropfen). Richtig starke schmerzen habe ich eigentlich nur Nachts bzw. morgens beim Aufstehen, sowie ich mich eine halbe std. bewegt habe, geht es eigentlich. Auch tagsüber erträglich, wobei bestimmt Bewegung natürlich höllisch schmerzen . KG fange ich nächste Woche an.
Mein Doc (leider nicht sehr gesprächig) meinte nur, ich könne alles machen was nicht weh tut. Bin auch erstmal nur noch nächste Woche krank geschrieben.
Mir stellt sich die Frage, ob es meinem Rücken dauerhaft schadet, wenn ich frühzeitig wieder arbeiten gehe? Werde dann sicherlich öfters am Tage die schmerzgrenze erreichen....! Habe auch mal irgendwo gelesen, KG erst wenn man schmerzfrei ist?? Bedeutet das, schmerzfrei ohne irgendwelche Tropfen ect.? Wie lange wird es wohl dauern, bis die Schmerzen ganz weg sind

Guten Morgen



Wie lange eine AU notwendig sein wird ist patientenabhängig. Die Lebensumstände privat und beruflich werden dabei i.d.R. auch berücksichtigt.
Wenn Dein Job durch Zwangshaltungen wie stures Sitzen, viel gebückt oder überstreckt arbeiten, schweres Heben, auf Leitern stehen etc. belastend ist, dann wird eine AU gewiss länger auszusprechen sein, als wenn man einen Bürojob ausübt, wo man eine Wechselhaltung zwischen Sitzen-Gehen-Stehen einnehmen kann.

Der behandelnde Arzt, sofern er seinen Patienten auch ausreichend kennt, wird das individuell zu entscheiden haben.



Dann könnten chronisch kranke Schmerzpatienten in den Genuss von KG ja nie kommen ... also das ist so nicht korrekt.

Du musst bei der KG angelernt werden, spezifische Bewegunsgabläufe in Deinen Alltag richtig einzubauen (nennt man Rückenschule). Dabei werden z.T ganz einfache Übungen gezeigt, die man durch permanentes Anwenden mit in den Tagesablauf übernimmt und die rückenentlastend sind. Dabei geht es schon los, wie Du ins Bett und aus dem Bett kommst, wie Du Dich rückenschonend bückst, wie Du Lasten (z.B. eine Sprudelkiste) heben oder tragen solltest usw. Auch Arbeitsplatzbereiche können dabei eingebunden werden.

Wichtig ist es, den Haltungs-/Bandapparat zu stabilisieren, Deine Rückenmuskulatur zu stärken, damit alles auch stabil bleiben kann. Eine schlaffe Mukulatur, schlaffe Bänder, kann ja nichts halten.



Von schnell bis gar nicht mehr ... alles ist leider möglich und nicht vorausschaubar.

Die Frage wird zunächst sein, wie groß ist Dein Sequester und wie stellt er sich anatomisch dar, wo drückt er drauf oder liegt er günstig, besteht eine Chance, dass er eintrocknet und dann keine Probleme macht oder wird eine Abtragung notwendig werden ...

Wenn Dein Arzt Dir zu wenig Infos gibt, dann sprich ihn gezielter an, sodass er reden muss.
Wenn Du mit ihm nicht klar kommst, dann suche einen Facharzt für Neurochirurgie auf, denn das sind die Ärzte für uns BS-/WS-Patienten.

Alles Gute wünscht parvus

Vielen Dank für die Ausführliche Antwort!! Das Forum ist echt Klasse
Ich arbeite als Motorrad-Mechaniker, also körperlich tätig. Schwer heben muss ich zum Glück eher selten, bin halt nur den Tag über in Bewegung, bücke mich viel. Da ich letzten Herbst schon mal längere Zeit wegen eines gerissenen Meniskus krank war, möchte ich nach Möglichkeit nicht schon wieder viele Wochen ausfallen . Ok, ich weiß, Gesundheit geht vor, ist klar! Wenn es aber für mich keine negativen Folgen hat, wenn es halt ein ein paar mal "zwickt" beim arbeiten, was spräche dagegen??
Ach so, groß soll er sein 17x10 mm, Schmerzen habe ich hauptsächlich im rechten Gesäß. Außerdem noch kribbeln im rechten großen Zeh.

Hi,

das Bücken ist das Problem... wenn du dich bückst, versuche wenigstens den unteren Rücken gerade zu lassen. Das geht, in dem du entweder ein Bei gestreckt nach hinten oben führst ( sowie bei der Standwage) und im Becken kippst um mit dem Oberkörper und dem Arm runter zu kommen. Geht natürlich nur kurz zum aufheben von Gegenständen.

Ansonsten kann man noch den unteren Rücken gerade halten, indem man den Hintern nach hinten streckt (Entenpopo ) und drauf achtet, dass der Rücken gerade ist. (sogar ein bisschen ins Hohlkreuz geht)

Dauerhaft eine krumme Haltung beim Schrauben wäre jetzt wohl eher konterproduktiv für die Heilung