Hallo Tanja
Was du an Beschwerden beschreibst kommt mir sehr bekannt vor.
So wie die neurologische Untersuchung bei dir gelaufen ist, besteht erst mal noch kein Grund sich Sorgen zu machen.
An der Aussage deines Arztes mit Hinweis auf die BS ist aber durchaus was dran.
Ich versuche Mal, es kurz grundsätzlich zu beschreiben
Neurologische Beschwerden stellen sich dann ein wenn die Nervenwurzeln bedrängt werden. Dafür ist meist BS- Material ursächlich, aber es kann auch durch zu starke Verlagerung der WBK begründet sein, dass Nervenwurzeln gereizt werden.
Bei einer gesunden WBS sind die Nerven in der WBS so gelagert das sie zu jeder Zeit über ausreichend Spielraum verfügen.
Wenn das Gefüge der LWS gestört ist, macht es halt Probleme die bis in die Beine oder bis in die Füße ausstrahlen können.
Von den Beschwerden her kann sich das unterschiedlich darstellen, aber es gibt dazu einen ganz spezifischen Verlauf der Nervenfasern die den einzelnen WBS Segmenten zugeordnet werden können.
http://www.diebandscheibe.de/wissen/neurologie.html Typische Symptome die auf neurologische Beteiligung hindeuten sind z. B. Taubheit, Kribbeln, Krämpfe der Muskulatur, Brennen der Haut, Empfindungsstörungen der Hautoberfläche (Warm /Kalt).
http://www.neuro24.de/r8.htmWenn der Zehenstand und der Fersenstand nicht mehr möglich sind steigert sich die Kompression der Nervenwurzeln zu einer Lähmung, d.h. der Nerv wird so stark eingeengt, so dass eine störungsfreie Ansteuerung der Muskulatur nicht mehr möglich ist.
Je nach Verlauf und Schwere der Kompression kann es dabei auch zu Ausfällen der Kraft kommen.
Auch ein Wegsacken des Beines beim Laufen oder ein Hängen bleiben an den Stufen beim Treppensteigen ist ein Verdachtsmoment was auf eine Lähmung hinweisen kann.
Auch die Feststellung des Kräftegrades ( Grad 0- 5) des Fußes gibt Aufschluss darüber ob eine Lähmung besteht.
Eine bestehende Lähmung wäre eigentlich lt. med. Fachliteratur eine OP- Indikation.
Hierbei muss jedoch der Verlauf der Beschwerden berücksichtigt werden, oftmals stellt sich nach ein paar Wochen eine Verbesserung der Beschwerden ein, d.h. es besteht ein gewisses Zeitfenster in dem die Entwicklung der Beschwerden beobachten kann.
Das BS- Material kann mit der Zeit einschrumpfen und durch den körpereignen Stoffwechsel abgebaut werden.
Eine dauerhafte Kompression der Nerven kann auf Dauer zu einer irreversiblen Schädigung führen, die mit einer Muskelschwäche einher geht.
Das war jetzt mal ein kurzer Überblick.
Du solltest es bei deinem nächsten Termin beim Ortho ansprechen und überprüfen lassen, wie es derzeit bei dir aussieht. Wenn es sich deutlich verschlechtert hat, dann sollte man über eine aktuelle MRT- Untersuchung nachdenken.
gute Besserung
paul42