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Komplette Version schon lange Schmerzen, MRT hoert sich nicht gut an

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
Nellie
Liebe Mitglieder,


nachdem ich gestern hier drin den Halben Tag herumgestoebert habe, hab ich mich entschlossen, auch mal was ueber meine Geschichte zu schreiben.
Also: mit Mitte 20 (bin jetzt 41) ging es los mit immer wieder Hexenschuss. Ich konnte nichts Schweres heben, manchmal tagelang nur gebueckt gehen. Spaeter auch immer wieder Dauerschmerzen im LWS Bereich, aber nur bei Bewegung spuerbar. 2004 wurde ein erstes MRT gemacht, Ergebnis:

Aktivierte Osteochondrosen L4/5 und L5/S1. Medianer Prolaps L5/S1 mit moeglicher Alteration Wurzel L5. Protrusionen L3/4 und L4/5 mit fokaler Rissbildung Anulus Fibrosus. Maessige Spondylarthrosen lumbal.

Meine Hausaerztin ordnete Ruhe an. Spaeter bekam ich von der KG Uebungen, die ich (wahrscheinlich nicht oft genug) ausfuehrte.
Zum Orthopaeden ging ich nicht mehr. Wollte nicht 3 Stunden warten, um dann eingerenkt zu werden und Schmerzmittel zu kriegen.
Ich kam so durch mit moeglichst wenig Bewegung. Bei Sport jeder Art ging es oft schlecht aus.

Seit einigen Jahren habe ich diese erzwungene Ruhe nicht mehr ausgehalten. Vorsichtig immer mehr gemacht. Muskelaufbau, bin seit Juli bei Kieser, gehe brav alle 2 Tage. (Am liebsten will ich Beachvolleyball spielen, aber das ist so eine Sache. Manchmal ging es, manchmal nicht. Nun, ich werde wohl drauf verzichten.) Dazu jede Woche manuelle Therapie, manchmal Dorntherapie einmal im Monat Osteopathie. Das neue MRT erbrachte folgenden Befund:

Weit nach kaudal umgeschlagener/fraglich sequestrierter mediodorsal links betonter Prolaps mit deutlicher Durapelotte und fokaler Spinalkanalstenose sowie moegliche Affektion der abgangsnahen Wurzel L5 links. Maessige Osteochondrose.

Mediodorsaler Prolaps mit Durapelotte ohne sichere Nervenaffektion LWK5/S1.
Rechts mediolateraler flacher Prolaps mit Durapelotte ohne Nervenwurzelaffektion LWK 3/4.
Keine hoehergradigen Foramenstenosen, keine Gefuegestoerung, ISG unauffaellig.

Ich habe keine ausstrahlenden Schmerzen oder Laehmungen. Nie gehabt. Seit Maerz diesen Jahres hab ich auf der rechten! Seite immer wieder stark verkrampfte Muskeln, vor allem die Huefte.

Meine Fragen:

sind das mehr oder weniger dieselben Bandscheibenvorfaelle wie vor 9 Jahren? Nur schlimmer? Heisst das dann, dass die auch nicht mehr weggehen?
Kann man mit Sicherheit herausfinden, ob meine Schmerzen ueberhaupt von der Bandscheibe kommen?
Kennt jemand einen guten Arzt/Krankenhaus in Berlin?

Bin noch bisschen erschrocken, der Befund hoert sich so krass an, finde ich augenbraue.gif

Liebe Gruesse
Nellie

paul42
Hallo Nellie
Willkommen im Forum wink.gif

Was deine Befunde betrifft.
Dein Gefühl täuscht dich da nicht, im Verlauf der Jahre hat es sich weiter verschlechtert.

Was du als Muskelkrämpfe emfindest deutet auf eine neurologische Beteiligung hin.

Von den Beschwerden her kann sich das unterschiedlich darstellen, aber es gibt dazu einen ganz spezifischen Verlauf der Nervenfasern die den einzelnen BS Segmenten zugeordnet werden können.

http://www.diebandscheibe.de/wissen/neurologie.html

Wenn du einen Arzt oder eine Klinik suchst, kannst du mal hier schauen:

http://www.diebandscheibe.de/ibf/index.php?showforum=65

Ich persönlich habe gute Erfahrungen mit der neurochirugischen "Gemeinschaftspraxis Ramsbacher und Lutze" gemacht.

Viele große Kliniken bieten auch eine sog. WBS- Sprechstunde an. Dies sollte aber erst dann geschehen wenn sich der Krankheitsverlauf in Richtung OP entwickelt.

Wenn du Fragen hast, dann ab damit ins Forum daumen.gif

schönes Wochenende
paul42
Nellie
Hi Paul42,

danke fuer die Antwort. Im MRT sieht es halt so aus, als ob wenn dann eher links die Nervenwurzel betroffen ist. Kann sich das denn nach rechts auswirken?


Aber die Verkrampung ist ja rechts. Zuletzt war ich bei einer sehr guten Fachaerztin fuer rehabilitative und physikalische Medizin. Und sie meinte, das kommt von einem Streckdefizit in meinem kreuzbandrissoperierten Knie. Sei also eine reflektorische Verkrampfung. Ich kann es auch wegmassieren. Aber es kommt immer wieder zurueck.

Dieses Knie hab ich eh im Verdacht, der Boese zu sein. vermutlich haben die Bandscheiben durch die Statikprobleme irgendwann aufgegeben.

Bei Dr. Lutze bin ich auch, hab ihn aber bisher nur einmal kurz gesehen, dann wurde das MRT veranlasst. Ob man sich von jemandem operieren lassen will, ist ja nochmal ne andere Frage. Ob bei meinem Befund ueberhaupt operiert werden kann/soll eine andere...bzgl. OP zaehlen ja eher Metzger-Qualitaeten als menschliche!

Bin im Moment ziemlich deprimiert. habe auch noch Hallux valgus und rigidus, der im Mai operiert wird. Bin 41 und denke, mich bald kaum noch bewegen zu koennen. heul.gif

Liebe Gruesse
Nellie
paul42
Hallo Nellie

Na was für ein Zufall
Eigentlich denke ich das du derzeit in guter fachärztlicher Behandlung bist.
Meine Erfahrung hat gezeigt das dort in der Praxis nicht gleich die Messer gewetzt werden.
Wenn du derzeit keine neurologischen Ausfälle hast sehe ich auch keinen Grund der eine OP rechtfertigen könnte.

Ob du nun die ganze Schuld auf das Knie schieben kannst. Da bin ich nicht sicher.

Das Segment L3/L4 hat sich ja im Verlauf der Zeit ja doch verschlechtert und das geht dann durch den Verlauf der Nerven in Richtung Oberschenkel und Hüfte.

Ein BSV der linksseitig besteht kann sich aus anatomischen Gründen nicht nach rechts verlagern. Wenn es zu einer Verlagerung der Beschwerden kommt ist das oftmals eine Schonhaltung und das geht zu Lasten der Muskulatur und Bänder.

Ich habe aber nicht den Eindruck das das Ganze für dich derzeit nicht zu stemmen oder zu ertragen ist. Und was die Metzgerqualität betrifft, das unterschreibe ich sofort.

Die wirklich guten Operateure bekommt man selten zu Gesicht und wenn dann haben die im Vorfeld immer so ein Grinsen im Gesicht was man nicht gleich versteht. Aber nach der OP sind es sehr einfühlsame Menschen.

Ich denke du solltest weiter machen wie bisher, achte weiterhin auf einen schmerzfreien Bewegungsradius und wenn alles gut verläuft werden sich die BSV's mit der Zeit wieder zurückziehen, bzw. werden einschrumpfen, so dass beteilligte Nerven wieder entlastet werden.

Sollte sich eine Verschlechterung ergeben hast du dort in der Praxis auch die Möglichkeit eine neurlogische EMG- Untersuchung durchführen zu lassen.

Was den Hallux betrifft, da kann ich nicht mitreden, aber wenn sich dadurch so große Beschwerden einstellen, ist dein der Körper der Erste, der versucht sich dabei irgendwie vorbei zu mogeln.
Der Körper nimmt schnell eine Schonhaltung ein, die man so nicht gleich mitbekommt.

schönes Wochenende
paul42
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