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Komplette Version 2 Operationen L5/S1, Schmerzen kommen immer wieder

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
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flash90
Hallo liebe Leute,

ich bin erst 23 Jahre alt (männlich) und habe schon seit Dezember 2012 extrem starke Schmerzen im dorsalen Oberschenkel bis runter zum Fuß.

Die Diagnose: Bandscheibenvorfall L5/S1!

Nun wurde ich schon 2 mal dieses Jahr an der LWS operiert.
Immer 2 Wochen nach den OP's war ich komplett schmerzfrei, dann fing es in der 3. Woche wieder leicht an, ins Bein zu stechen. Dies steigert sich in den nachfolgenden Tagen (Schmerzscala 10 von 10).

Zwei mal der der gleiche Ablauf.
Es ist sehr entmutigend, wenn man einmal diese quälenden Schmerzen erlebt. Dann wird man operiert, ist 2 Wochen schmerzfrei und dann fängt das wieder von vorne an und nun 2 Wochen nach der 2. OP fangen die Schmerzen auch wieder an.

Nun finde ich mich wieder in der Schmerzhölle vor und gehe daran echt kaputt.
Die Schmerzen sind so dermaßen extrem, dass ich schon daran gedacht hatte, von meinem Balkon zu springen oder anderweitig mein Leben zu beenden, da mir die ständigen Bandscheibenvorfälle alles wegnehmen, was mir Freude bereitet. Jedes Aufstehen ist ein quälender extrem stechender Schmerz im Oberschenkel sowie Fuß und jeder Spaziergang tut höllisch weh.
Schlafen ist nahezu unmöglich unter diesen qualvollen Schmerzen...

Ich hätte diese beiden OP's niemals machen dürfen, denn sie scheinen nur und ausschließlich dem Krankenhaus was zu bringen. Mir haben sie nur kurzzeitig geholfen und die Schmerzen kamen
immer wieder.
Schmerzmittel habe ich Ibuprofen, Novaminsulfon, Katadolon, Amitryptilin, Gabapentin und Tramaldol eingenommen. Unter diesen Schmerzmitteln werden meine Schmerzen keinen deut geringer aber sie lösen stattdessen bei mir heftige Nebenwirkungen aus wie extremen Schwindel, Müdigkeit, Unwohlsein, Schweißausbrüche, Benommenheit und auch zum Teil suizidale Gedanken. Von daher nehme ich diese Mittel nicht mehr ein.

Ich bin sehr verzweifelt und werde mich damit auch nie wieder bei einem Arzt vorstellen.
Ich habe mein Vertrauen in Therapien und Ärzten gänzlich verloren und habe einfach keine Kraft mehr, die konventionelle Medizin auszuprobieren, die ja auch dann sehr teuer ist oder immer wieder in einem Warteraum beim Arzt zu sitzen.

Die Schmerzen machen mein Leben kaputt und brechen meine Seele. Zudem habe ich durch diese Vorfälle eine immer kleiner werdende Lebenslust und nahezu kein Lebensmut mehr.

Ich bin nun darauf eingestellt, nichts mehr bzgl. meines LWS Leidens zu unternehmen und werde versuchen, mit diesen extremen Schmerzen irgendwie zu leben wie es möglich ist.
Vielleicht habt ihr, die evt. auch selbes Leid durchleben müssen, einen Rat für mich, wie ich mich mit dieser Erkrankung arrangieren kann ohne mein Leben ein vorzeitiges Ende zu setzen.

Ich würde mich über Rückmeldungen sehr freuen, denn ein Austausch mit Gleichgesinnten würde mir denke ich sehr gut tun.

Herzlichen Dank und beste Grüße
mond54
Hallo und guten Abend,

Dein Bericht hat mich gerade sehr berührt. Ich kann sehr gut nachvollziehen, wie es dir derzeit geht.
Mit meiner eigenen Geschichte möchte ich dich hier nicht langweilen, möchte dich allerdings ermutigen, dich in einem guten Wirbelsäulenzentrum vorzustellen. Soweit ich da informiert bin, gibt es in Hamburg doch einige gute Wirbelsäulenzentren.

Gib bitte nicht auf, ich selbst wollte auch schon vor Schmerzen vom Balkon springen.Ich tat es nicht stirnklopf.gif Und das war gut so zwinker.gif

Vertraue dich einem guten Neurochirurgen an und lass den Kopf nicht hängen.
Es wendet sich zum Guten - glaub daran und verzweifle nicht!

Alles erdenklich Gute für dich
Mond54
mond54
Ich nochmal......

habe gleich mal nachgeschaut und gesehen, dass es in Hamburg die Schönkliik gibt, soll ein gutes Wirbelsäulenzentrum sein.

Überleg es dir, dich dort evtl. vorzustellen.

Gruss
Mond54 smilie_troest.gif
Chronos
Hey flash90,

Zuerst mal gib nicht auf!!!! Es gibt immer einen Weg, manchmal ist der Weg schwierig und steinig aber es gibt einen Weg!!

Zitat
Ich bin sehr verzweifelt und werde mich damit auch nie wieder bei einem Arzt vorstellen.


Bei deinen Schmerzen (10 von 10) musst du dich bei einem Arzt vorstellen!!!

Zitat

Ich habe mein Vertrauen in Therapien und Ärzten gänzlich verloren und habe einfach keine Kraft mehr, die konventionelle Medizin auszuprobieren, die ja auch dann sehr teuer ist oder immer wieder in einem Warteraum beim Arzt zu sitzen.


Das Gefühl kenne ich...



Zitat
Ich bin nun darauf eingestellt, nichts mehr bzgl. meines LWS Leidens zu unternehmen und werde versuchen, mit diesen extremen Schmerzen irgendwie zu leben wie es möglich ist.

Wie gesagt: Gib nicht auf! Wenn du einen Hausarzt deines Vertrauens hast sage es ihm! Er kann dir sicherlich eine Klinik (evtl auch erst ein Mal eine Schmerztherapie, Schmerzklinik) empfehlen!!!

Zitat
Vielleicht habt ihr, die evt. auch selbes Leid durchleben müssen, einen Rat für mich, wie ich mich mit dieser Erkrankung arrangieren kann ohne mein Leben ein vorzeitiges Ende zu setzen.


So heftig wie du hatte ich es zum Glück nicht. Ich hatte Anfang März 2013 die erste Bandscheibenop, war eine minimal Invassive, ging aber total schief! Ich hatte 2 Monate lang heftigste Schmerzen und ständige Hexenschüsse, wusste auch nicht weiter und habe mich auf Anraten meines Hausarztes bei einem sehr guten Orthopäden vorgestellt. Neues MRT: Diagnose: BS Vorfall viel größer und Teilverkalkt, drückt voll auf die Nervenwurzel.... der Arzt operierte mich endoskopisch (Tessys Methode). Dannach 3 Wochen viel gelegen, dann ambulante Reha, Wiederingliederung, viel Krafttraining und schließlich geht es mir jetzt wieder recht gut. Ich merke den Rücken noch manchmal, mal zieht es, mal schmerzt es, aber alles in allem ohne Schmerzmittel zum Aushalten!! Und es wird immer besser (langsam aber es geht stetig aufwärts)!!!



Ich würde an deiner Stelle Folgendermaßen vorgehen:

So schnell wie möglich zum Hausarzt, diesem alles Erzähen, auch deine Selbstmordgedanken!!

-Jetzt, da es so heftig ist eine Schmerztherapie (evtl. Nervenwurzelinfitration unter dem Röntgengerät, ...) Einfach nur IBU reicht bei dir sicherlich nicht aus! Zuerst müssen mal diese heftigen Schmerzen besser werden!

-Über den Hausarzt, einem Schmerztherapeuten und einen guten Neurochirurgen finden der erst mal die Ursache deiner Schmerzen feststellt (Bandscheibenvorfall, Bandscheibenverschleiß, Vernarbungen im OP Gebiet, Gleitwirbel, ....) ... MRT mit Kontrastmittel (da sieht man evtl Narben); Röntgen- und Funktionsröntgenbilder (um Gleitwirbel auszuschließen); eine sehr gute körperliche Untersuchung gehört natürlich auch dazu,... und dann zielgerichtet eine Behandlung.

Es gibt SEHR VIELE Behandlungsmöglichkeiten. Vor jeder weiteren OP würde ich eine Zweitmeinung einholen.

GIB NICHT AUF!!


PS: Ich habe bereits viel gutes von professor Volker Tronnier gehört, der ist Chefarzt der Uniklinik Lübeck, Neurochirurgie. Aber persönlich kenne ich den nicht.
andreag
Hallo flash!
Ich kann mich meinen Vorschreibern nur anschließen: GIB BITTE NICHT AUF und lass Dich auf alle Fälle weiter behandeln.
Viele hier im Forum haben schon einige OPs hinter sich und haben auch weiterhin Schmerzen, geben aber die Hoffnung nicht auf, dass ihnen doch noch geholfen wird. Ich kann Dich sehr gut verstehen, habe ich selber auch schon einiges mitgemacht, wie Du meinem Profil entnehmen kannst, wenn Du magst. Aber ich lasse mich auch immer wieder behandeln und hoffe jeden Tag aufs Neue, dass es mal besser wird.
Als Klinik kann ich Dir die Schönklinik in
Eilbek sehr empfehlen, da sind wirklich Fachleute, die Dir kompetent weiter helfen werden.
In welchem Krankenhaus wurdest Du bisher behandelt?
Ich wünsche Dir weiterhin viel Durchhaltevermögen.
Harro
Guten Morgen,
ich empfehle auch diesen Beitrag von unserem Gründer des Forums zu lesen
und die dortigen Ratschläge zu beherzigen.

http://www.diebandscheibe.de/ibf/index.php?showtopic=14798

Von meiner Seite kann ich nur sagen, Kopf hoch, es geht immer weiter.

Liebe Grüße Harro winke.gif
flash90
Ich habe mich unendlich über eure ermutigenden Beiträge gefreut und danke euch von ganzen Herzen.
Ich wurde im Uniklinikum Hamburg Eppendorf operiert und die Ärzte dort sind sehr erfahren und äußerst professionell.

Vor der zweiten OP musste ich ins MRT mit Kontrastmittel und da wurde ein Rezidiv Vorfall diagnostiziert, Narbengewebe der ersten OP war nicht das Problem.
Der Neuroch. hat dann eine Nukleotomie empfohlen.
Gleich nach der zweiten OP waren die Schmerzen voll kommen weg und ich habe mich in den 2 Wochen wie neu geboren gefühlt.
Jetzt sind die Schmerzen wieder da und werden schlimmer.

Ich kann einfach diese ständigen Rückschlage nicht verkraften, körperlich wie psychisch.

Nun habe ich aber das Gefühl, dass ich ein untherapierbarer Krüppel bin und für diese BSV wie geschaffen bin.

Ihr habt mit euren Herzensguten Beiträgen wieder viel Kraft gegeben und mir eine Leiter aus dem schwarzen Loch gereicht.

Auf anraten der Klinik soll ich mich nach der OP in der Wirbelsäulensprechstunde vorzustellen. Ihr habt mir dazu nun die Motivation und Kraft gegeben.
Eine dritte OP werde ich aber strikt ablehnen, denn es scheint ja nur von kurzer Dauer zu sein.

Habt herzlichen Dank für eure wertvolle Unterstützung und Beistand, es hilft mir imens weiter, doch nicht völlig aufzugeben.

Liebe Grüße
flash

violac01
Hi Flash;

gut zu lesen, dass du wieder etwas mehr Mut fast und dazu ist ja auch das Forum da..... hier helfen sich Betroffene gegenseitig mit Erfahrungen; Mut machen, mal zuhören etc.

Ich denke immer noch an ein Mitglied , die auch sehr verzweifelt war (eine junge Frau) und ihr konnte dann doch durch eine Revisions OP (wieder ausbauen einer Prothese) geholfen werden. Sie hat da lange gesucht, um einen guten Arzt zu finden. Zum Schluss schrieb sie, dass es ihr wieder gut ging.... man hätte es kaum glauben mögen. (sie hieß SarahS...wenn du Interesse hat kannst du die Beiträge mal suchen, war wie ein Wunder... vielleicht macht dir so etwas auch Mut zwinker.gif )

Vielleicht findest du auch Ärzte, die dir weiter helfen können... es wurden ja schon einige Möglichkeiten genannt (SCC etc.). Was für dich das richtig sein wird, kann man natürlich aus der Ferne nicht sagen. Suchen lohnt sicherlich und natürlich kritisch sein. zwinker.gif

Und, dass du einer neuerlichen OP erst mal sehr ablehnend gegenüber stehst ist sicherlich gut.

Warst du schon mal zu einer Reha... vielleicht könntest du da betreut etwas anfangen für deine Muskeln zu tun.. vielleicht geht da was... manchmal tut Bewegung dann wirklich gut, auch wenn du es dir vielleicht zur Zeit nicht vorstellen kannst.

Viele, die schlimm betroffen sind, haben gute Erfahrung mit Wassergymnastik... das ist sehr schonend. Vielleicht wäre das bei dir auch einen Versuch wert? kinnkratz.gif

flash90
Hallo Violac,

nach der ersten OP war ich für 2 Wochen in der Reha und habe da u.a. auch Wassergymnastik gemacht, was mir auch viel Spaß gemacht hat.
Jedoch fingen die Schmerzen in der zweiten Reha Woche wieder leicht an und waren nach einer weiteren Woche unerträglich.

Was haltet ihr von einer Versteifung als für mich letzte Möglichkeit? Eigentlich bin ich dafür ja mit 23 noch zu jung, anderseits sind die Schmerzen nicht tragbar.
Ich glaube auch, dass die KK das gar nicht bezahlen würde, weil ich eben noch so jung bin und keine Ausfallerscheinungen oder Lähmungen habe.

@Mond
Herzlichen Dank für den Tipp und die aufwärmenden Worte :-)

@Chronos
Ich hoffe sehr, dass du schmerzfrei bleibst und vielen Dank für die hilfreichen Tipps.

@andreag
Das ist ja bei dir noch schlimmer als bei mir und ich war sehr geschockt, was du und überhaupt ihr alle alles habt über euch ergehen lassen müssen :-(
Ich hoffe und bete, dass eure Beschwerden, zum Teil ja noch heftiger als bei mir, verschwinden streicheln.gif

@Harro
Ich habe mir auch schon psychologische Hilfe geholt und bin diesbezüglich in Behandlung.

Ihr hilft mir so wahnsinnig weiter, habt nochmals herzlichen Dank.

Die Physiotherapeutin meinte, dass meine Schmerzen nicht von der Bandscheibe kommen. Sie hat mein gestreckten Bein angehoben, bis es normal gezogen hat.
Da ich da dann die Schmerzen nicht so ausgeprägt hatte wie beim Aufstehen und Gehen, hat sie die Bandscheibe als Ursache nicht bekräftigt.

Ich kann aber definitiv sagen, dass es die typisch, stechenden Schmerzen sind, die dann direkt nach den OPs immer vollkommen verschwunden waren.
Auch zeitlich passt es wie beim ersten Krankenverlauf mit den zwei Wochen Schmerzfreiheit, bis sie dann wieder anfangen und schlimmer werden.

Nun frage ich mich aber, was denn sonst noch diese extrem stechenden Schmerzen verursachen soll. Mein Neurochirurg erklärte, dass durch das entstandene Loch der ersten OP Bandscheibengewebe nachgerutscht ist und die Nervenwurzel bedrängt.
Ich vermute, dass ich nun auch wieder ein Rezidiv entwickelt habe...
violac01
Hi,

Zitat
Ich vermute, dass ich nun auch wieder ein Rezidiv entwickelt habe...


das kann durchaus sein kinnkratz.gif , deswegen sollte ein neues MRT gemacht werden, um das abzuklären. Es könnte sich aber Narbengewebe gebildet haben... sieht man aber auch auf einem MRT.

Ein Rezidiv könnte aber auch eintrocknen...also hier erst mal den konservativen Weg probieren.

Zitat
Was haltet ihr von einer Versteifung als für mich letzte Möglichkeit?


ob solch große OP notwendig ist, dass müsste der NC sagen, wird meist bei Wirbelgleiten durchgeführt... aber da lieber 2 - 3 Meinungen einholen, denn viele haben auch danach noch Probleme.

Du bräuchtest auch dringend stärkere Schmerzmittel, wenn deine Schmerzen so stark sind. DA gibt es stärkere Medikamente, als das, was du zur Zeit nimmst. Zum Bsp. Tilidin.
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Angepasst von Shaun Harrison
Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter