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Komplette Version 3-fach Bandscheibenvorfall mit Sequester

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
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chris007
Liebe Bandis,
es ist schön, dass es dieses Forum gibt. Vorab gleich ein Dank an die „Macher“ dieses Forums.
Nun zu mir: Ich heiße Christian und bin Ende vierzig. Vor ca. 5 Monaten bekam ich Schmerzen im Bereich Schulter/Rücken, die ich zu Anfang nicht allzu ernst nahm. Es kam dann auch noch ein Kribbeln im rechten Arm (Zeigefinger) dazu. Nach einigem Hin und Her (Röntgen, KG) hatte ich dann ein Termin zum MRT und das Ergebnis war dann weniger erfreulich: 3-facher Bandscheibenvorfall mit Sequester und Einengung des Rückenmarkes. Ich war natürlich erst einmal geschockt. Meine Beschwerden waren und sind erträglich. Ich habe zweimal auf ärztlichen Rat je eine Woche Ibuprofen 600 genommen. Komme jetzt aber ohne Medikamente aus.

Ich war bei 3 NC’s und einem Orthopäden:

NC 1: Hat sich sehr viel Zeit genommen und mir zur OP geraten (Versteifung)

NC2: Rät generell auch zur OP, es kann aber auch unter konserativer Behandlung abgewartet werden (würde aber nicht versteifen, sondern den Vorfall entfernen und ein DCI Implantat einsetzen)

NC3: Hat kaum mit mir gesprochen. „So große Vorfälle operieren wir hier“ war eigentlich alles was von ihm kam. (In seinem Arztbrief an meinen HA rät er zur OP und weist darauf hin, dass es zur spontanen Querschnittslähmung kommen kann)

Orthopäde: „So wir Sie hier vor mir stehen: Keine OP“ Hat sich die MRT-Bilder, glaube ich, gar nicht angeguckt, sondern nur den Befund

Mein HA sagt, dass er mir offiziell zur OP raten muss. Auf die Frage hin, wie er sich denn in meiner Lage verhalten würde, sagte er: Abwarten, Kontrolle MRT im nächsten Jahr.

Hier der Radiologen-Befund:
Hauptbefundlich rechts lateraler sequestrierter Diskusprolaps HWK 6/7 mit resultierender Spinalkanalstenose ohne Myelopathie, Kompression der Nervenwurzel C7 rechts und Verdacht auf Kompression der zentralen Nervenwurzel C8 rechts im lateralen Reccessus.
Darüberhinaus Diskusprolaps HWK 4/5 mit resultierender Spinalkanalstenose und foraminaler Enge für C5 links.
Mediolateral linksseitiger Prolaps im Segment HWK 5/6 , aggraviert durch Retrospondylose im Rahmen von Osteochondrose mit foraminaler Irritation von C6 links und Verdacht auf Kontakt zur zentralen Nervenwurzel C7 links bei linksbetonter Spinalkanalstenose ohne Myelopathie.

Ich bin hauptsächlich wegen der Gefahr einer spontanen Querschnittslähmung verunsichert . So etwas muss sich doch langsam ankündigen, oder?
Wer hat ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir ein wenig weiterhelfen?

Freue mich über jede Antwort

Gruß Christian
klaus123
Hallo Christian,
du hast zwar 3 Vorfälle mit einer Stenose,aber ohne Myelopathie.Diese Myelopathie ist die schlimmste Diagnose,es wird ausgedrückt das dein Spinalkanal geschädigt ist bezw. wird.
Wenn länger der Spinalkanal enstehen Schäden die nicht wieder herstellbar,also ein Spinalkanal
kann sich nie zurückbilden.Stell dir einen Elektriker vor, der ein Kabel abklemmt,das Kabel bleibt so zerquetscht.
Ich würde zum Neurologen gehen und die Nervengeschwindikeit messen lassen und würde auf eine Überweisung beim HA bestehen.Nur du hast schon bemerkt,das dein HA keine Ahnung von Wirbelsäule hat.Es gibt auch etlich Orthopäden die ebenso keine Ahnung haben,leider.
Ein Querschnittsproblem sehe ich nicht,nur wir sind hier alles Betroffene keine Ärzte ,Gott sei Dank hammer.gif
Ein glückliche Hand für dich bei deinen Entscheidungen..... wink.gif
Klaus
stesz
Hallo Christian,

Ich Stimme klaus123 zu, allerdings in einem Punkt definitiv nicht. Eine Querschnittslähmung kann durchaus auftreten. es kommt darauf an wje mehr der Spinalkanal eingeengt ist bzw. Wie stark das rückenmark bereits gequetscht ist. Eine Einengung von mehr als 6-7mm könnte schon bedenklich bei einem heftigeren Sturz oder Auffahrunfall sein.
Grüße
Stesz
klaus123
Hallo Christian,
danke für deine Klarstellung.Mein NC sagte mit damals.....der Spinalkanal hatte eine Weite von ca. 10 mm,wenn der Kanal bis auf 7 mm und darunter kompremiert ist,sollte man schnellstens operieren ,um nicht wieder herstellabare Schäden nicht zu riskieren.
damit es nicht so verläuft..... hammer.gif
Klaus
carstenffm
hallo Christian, wink.gif

ich habe die Erfahrung gemacht das die nicht nc operierende Zunft der Ärzte ( Neurologen, Orthopäden ,HA ) gerne von einer OP abraten.
Ich hatte eine absolute Spinalkanalstenose HWK5/6 Spinalkanalweite 5mm mit beginnender
Mylopathie.
3 NC haben zur zeitnahen OP geraten, einen künstl.Darmausgang habe ich vorher noch
rückverlegen lassen..(nach Rücksprache NC )
Die OP (am 04.09) erfolgte gerade noch zum richtigen Zeitpunkt , mir geht es etwas besser
als vor der OP.

Mir wurde vor der OP vom NC gesagt , dass es mir ein schleichender Prozess wäre ( ohne OP
Lähmungen etc.) Durch Sturz, Schleudertrauma etc. kann es aber sehr schnell zu grossen
Problemen kommen )

Du kannst evtl.(vorerst) ohne OP durchkommen weil Du keine Mylopathie hast.
Es kommt aber auf ggf. neurolog.Ausfälle an , deshalb solltest Du zum Neurologen
gehen. ( SEP,ENG ) machen lassen.
Auch wenn Du Gangunsicherheiten hast ist Vorsicht geboten.

Aber wie schreibt Klaus so schön : Wir sind alle Betroffene , keine Ärzte,Gott sei Dank.

Viele Grüsse,gute Besserung

Carsten






chris007
Hallo zusammen,

vielen Dank für eure Antworten und guten Wünsche!

@Carsten: Hat der künstliche Darmausgang etwas mit deiner HWS zu tun? Welche Beschwerden hast du genau? (Vor und nach der OP)

Soweit ich mich erinnern kann (habe die Unterlagen gerade nicht zur Hand) ist mein Spinalkanal kleiner 10mm eingengt. Es war auch die Rede von einer "absoluten Spinalkanalstenose"

Einen Termin bei einem Neurologen werde ich mir schnellstmöglich besorgen.

Und! Wer kann mir für den Raum Hamburg ein gutes KH bzw. NC empfehlen?

Schon mal danke und

Gruß Christian

carstenffm
hallo Christian,

nee, der künstl.Darmausgang hat nichts direkt mit der HWS zu tun, es war nur
die Frage bei mir welche OP zuerst gemacht werden sollte..

Vor der HWS OP hatte ich Gangunsicherheiten ( leider jetzt vermindert auch noch )
Taubheitsgefühl re.Hand und Arm (jetzt verbessert)und die
SEP und ENG Untersuchung beim Neurologen war nicht so erfolgreich...
Der Neurologe hat mir aber nach der OP noch die Diagnose leichte Polyneuropathie
"hingeklatscht" was lt.NC meine jetzigen Beschwerden erklarbarer macht.

Viele Grüsse

Carsten
andreag
Hallo Christian!

Spezialisten für die Wirbelsäule findest Du in der Schönklinik in Eilbek. Dort könntest Du Dich ja mal vorstellen.
Jürgen73
Hallo Chris,

willkomnen im Forum.

Zu einer OP wurde mir seinerzeit auch geraten mit dem Hinweis auf ein Leben im Rollstuhl.

Das ist jetzt 10 Jahre her und ich bin bis jetzt immer noch nicht operiert obwohl ich noch ein paar mehr Baustellen habe.

Allerdings hatte ich keinen Sequester.

Ich würde trotzdem auch erstmal die konservative Schiene weiter machen.

Pfaelzer
Eine ähnliche Diagnose bekam ich auch vor rund 10 Tagen.
Allerdings mit der Querschnittslähmung, die nach einem unvorhergesehenen Schlag auf die HWS eintreten kann.
Daraufhin habe ich mich spontan zur OP entschlossen, die auch vor 3 Tagen durchgeführt wurde.

Ich muss dazusagen, dass die NC mir das absolut sachlich und für mich verständlich und nachvollziehbar anhand MRT-Aufzeichnungen erklärt hatte.
Kein Anflug von "Bangemache in Versicherungsvertretermanier".

Mittlerweile stellt sich für mich die Frage einer zweiten Meinung nicht mehr.
Ich will nun auch garnicht wissen, ob sie recht hatte oder nicht.
Rum ist rum, wie der gemeine Pfälzer zu sagen pflegt.
Und die letzte Entscheidung trifft eh der Betroffene selbst.

Manchmal bin ich mir aber auch nicht ganz sicher, ob zuviel Information eher eine größere Unsicherheit bewirken.
Es soll ja heutzutage auch noch Ärzte geben, die was von ihrem Handwerk verstehen.
Und warum soll man denen nicht glauben können.
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