Hilfe - Suche - Mitglieder - Kalender
Komplette Version Ersatz LWK 1 nach Berstungsfraktur

Bandscheiben-Forum > Spondylodese- (Versteifungs-) Forum > Spondylodese der LWS
Emweh
Hallo, ich habe mich ganz frisch angemeldet und durch die superinteressanten Seiten gesurft.

Ist eine völlig neue Welt für mich, hatte zwar schon früher Rückenprobleme (da wo alle das haben, LWK 5 rum, dachte das liegt am Alter (gehe auf die 50), ging aber zumeist ohne Schmerzmittel, also irgendwie normaler Mainstream).

Aber dann hat es mir Ende Mai durch einen Sturz aus gut 5m Höhe den ersten LWK komplett zertrümmert.

Hatte unendliches Glück weil der Spinalkanal da an der Stelle auch bereits um fast 70% verschoben wurde und überall die Knochenfragmente (auch im Spinalkanal) steckten.

Bei der OP wurde der Wirbel mit den Bandscheiben ausgeräumt und durch einen Titan-Cage ersetzt.

Jetzt sind BWK 12 und LWK 2 überbrückt und nach der Reha weiß ich jetzt eigentlich gar nicht was man da machen kann.

Was für ein Ruheschmerz ist "normal"?

Was für Schmerzen können/sollen/dürfen bei Belastung kommen?

Und was kann man machen, irgendwie scheinen mir alle (Ergo- und Physio-)Therapeuten und Ärzte zwar total bemüht, aber doch immer irgendwie auszuweichen und alles läuft immer nur auf "schmerzadaptierte Mobilisation" raus.

Also mehr als nette Massagen und, wenn ich will, Schmerzmittel bis zum Abwinken krieg ich nicht.

Wie und vor allem wann kann ich das aktiv was machen?
Krauter ich dann selber rum bis ich nicht mehr kann?
Wie und wann kann man belasten und mit wieviel?
Soll man da schon Muskelaufbautraining machen oder primär den Knochen schonen der da um den Cage wachsen soll?

Wär toll wenn ich da von Euch Info's bekäme.

Man fühlt sich trotz aller Hilfe irgendwie alleine.

Deshalb toll, daß es so'ne Seiten wie diese hier gibt, boah und was hab ich bisher ein Glück im Leben gehabt, so viele haben hier einen übelsten ewig langen Leidensweg gehabt und sind sowas von voll zuversichtlich - Respekt!

Sab
Hallo,


was sagen denn Deine Ärzte was Du machen kannst ? Welche konkreten Empfehlungen hast Du ? Darfst Du Dich bücken oder sollst Du noch Deinen Oberkörper gerade halten ? Weclhes Training habe sie Dir empfohlen ?

ich habe mir 2009 5 Rückenwirbel gebrochen. Bei mir ist das Ganze konservativ behandelt worden, also keine OP. Mich haben sie nach 4 Wochen zum Traning geshcickt, ich habe in der Reha u.a. in einem Fitnesstudio trainiert. das habe ich auch nach der Reha bis heute beibehalten. Am Anfang durfte ich keine Übungen machen, bei denen der Oberkörper gebeugt wurde. Ich habe mich immer an die Anleitungen der Trainer gehalten und die entpsrechenden Übungen gemacht.

Ich persönlich bin inzwischen der Meinung, dass man Rückenschmerzen am Besten mit einem entpsrechenden Training - Dehnen und Muskelaufbau - in den Griff bekommt. Aber Du solltest das unbedingt mit Deinen Ärzten oder einem guten Physio besprechen.

Gute Besserung !

Sabine

violac01
Hi,

Muskelaufbau ist wie Sab schon schrieb das A und O.

Ab wann du damit beginnen kannst /solltest müsste dir doch der Arzt gesagt haben. wenn nicht, frage unbedingt den Arzt, der dich operiert hat... ich würde da kein Risiko eingehen, sicher muss es erst mal gut durchwachsen, aber wie lange das dauert kinnkratz.gif
Emweh
Hallo Sabine, tja. machen kann ich was man mir so in der Reha bei den ADL Übungen gezeigt hat (richtig Schuhe zu, richtig ins Auto...heben wüßte ich wie , trau mich aber nicht wirklich.)

Halte aber im Prinzip den Rücken gerade (dabei war ich früher immer so gerne krumm) was natürlich durch die Entlastungshaltung zu Schmerzen ober- und unterhalb der OP-Stelle führt.

Ich habe Riesenrespekt vor dem Implantat, finde das unbegreiflich, daß man das mit geschreddertem Knochen füllt, der sich dann zwischen den Wirbeln neu bilden und versteifen soll.

Ich mache diese isometrischen Spannungsübungen für Bauch und Rücken, Trimmrad vorm Fernseher und gehe 3x tägl. mit den Hunden um den Block - das wars.

Der Arzt ist megastolz auf seine Arbeit (zurecht, ich war ein einziges Trümmerfeld - und die OP war perfekt wie im Lehrbuch,hab mir das durchgelesen *Grusel*) aber als Unfallchirurg hat der mit Nachsorge nicht so wirklich was am Hut.

Er sagt immer ich soll machen was ich meine und den Rücken (im Prinzip) gerade halten.

Er meint, er sieht das da was knochenmäßig wächst - ich seh da nix auf den Bildern-nur diesen Käfig und die ganzen Schrauben und die Platte.

Ich habe eine gewisse Rest/Grundsportlichkeit, und das was ich jetzt mache kommt mir so wenig vor.

Ich war früher echt immer gesund, bin mit Ärzten völlig unerfahren und jetzt weis ich noch nichtmals wen man da für die Nachsorge nimmt (Orthopäde-Neurologe???)

Auch mit den Schmerzen? Was ist normal? Ich lag vor neun Wochen bei 160mg Morphium am Tag, jetzt nehme ich gar nichts mehr (noch nicht mals Paracetamol).

Aber viele sagen, Schmerzmittel wären gut und würden die Lebensqualität erhöhen - ich dachte immer, muß man durch, so indianermäßig.

Also siehste, ich weiß eigentlich gar nix. Bin echtes Greenhorn-also vielen Dank für jede Info. Viele Grüße, Matthias
Emweh
Hallo violac,

ich hab aktuell weiter nur den Arzt, der mich operiert hat.

Weiß gar nicht wen ich da zur Nachsorge sonst nehmen soll?

Bin wirklich krankheitsmäßig völlig unerfahren und mein Hausarzt ist Internist (was ja wohl gar nicht passt).

Wenn sich Ärzte nur wolkig äußern, sagte ein Freund, muß man sie direkt fragen was sie tun würden, wenn sie persönlich in der gleichen Lage wären.

Er sagte dann nach längerem Nachdenken:"Schonen, aber was machen!" (mit geradem Rücken)

Was gibts denn da? Er wunderte sich nur, daß ich gar keine Schmerzmittel mehr nehme und freute sich, daß sein Cage (wörtl.Zitat: "NOCH" =Panik bei mir!) so schön verkeilt ist und die Schrauben fest im Knochen sitzen.

Ich beginne erst jetzt so langsam zu realisieren, was ich da eigentlich seit dem 04.06. habe (und wenn ich hier rumlese) was für ein unendliches Glück ich bisher mit meiner Gesundheit hatte und wahrscheinlich auch jetzt wieder habe.

Boah, Ihr habt alle soviel Leidenserfahrung - komme mir da ganz klein vor. Viele Grüße, Matthias
susanne.elisabeth
Hallo,

dein Krankheitsbericht erinnert sehr an den meinigen. Ich hatte ja auch eine Berstungsfraktur. Mich würde mal interessieren wie es Dir inzwischen damit geht? Ich bin ja total dran interessiert wie es sich mit den Langzeitprognosen verhält.

Meine Ärztin in der Reha meinte, Sport wäre nun das A und O . Vorallem eben der Muskelaufbau am Rücken. Schon jetzt vier Monate nach der Op, darf ich anfangen meinen einjährigen Sohn wieder zu heben, der wiegt nun ja auch schon über zehn Kilo.

Im Grossen und Ganzen habe ich keine Probleme. Meine Ärztin meinte, man könne natürlich zuhause sitzen und quasi auf kommende Schmerzen warten. Daher rät sie mir einfach, Sport und wieder aktiv am Leben teilhaben. Und wenn de später im Alter Rückenprobleme bekommen solltest, dann wär das ja nix abwegiges, denn so viele Menschen haben mit dem Rücken Probleme auch ohne vorangegangene Unfälle.

Mit dieser Prognose lies sich gut leben, und darauf konnte ich mich auch gut einlassen. Nur wenn ich hier so mit lese, was die Leute doch recht schnell für Anschlussinstabilitäten und Probleme haben, so bin ich dann doch verunsichert.

Ich bin noch nicht mal dreissig...............hoffe ja schon dass ich mit dem cage und den Stangen im Rücken noch ganz gut leben kann. Was denkt ihr? Materialentfernung nach Berstungsfrakturen??? Über eine Antwort würde ich mich total freuen. Auch über ne Rückmeldung wie es sonst so n paar Leuten ergeht, welche sich in der Vergangenheit nen Wirbelbruch zugezogen hatten, wie lebt ihr damit??? Alles soweit ok? Was denkt Ihr über diese Thematik, kann man mit sowas gut bzw. länger gut leben oder kann man davon ausgehen schnell von sogenannten Anschlussinstabilitäten heim gesucht zu werden.


Liebe Grüsse an Alle !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Susi biggrin.gif
Emweh
Hallo Susi,
erst mal Glückwunsch zu Deiner Ärztin, die scheint das ja echt gelassen zu sehen.

Aber Recht hattse irgendwie schon, wir sind von der Natur konzipiert für 40 Jahre Lebenserwartung in freier Wildbahn und die Entscheidung den aufrechten Gang zur Standardfortbewegung zu machen war auch nicht wirklich geschickt.

Klar sind viele um die 40 rückentechnisch kaputt, aber viele eben auch nicht.

Ich war da eh schon vorgeschädigt und nun ist nur noch eine gesunde Bandscheibe zwischen dem abgenutzten Schrott unten und den Reparaturblechen darüber.

Wenn die aufgrund der Belastung eines Tages aufgeben wird, dann wirds böse.

Na ja, oder eben nicht. "There is nothing safe in life except of death and taxes".

Ich hoffe solange durchzuhalten bis der medizinische Fortschritt weiter ist.

Glücklicherweise sind Rückenprobleme ja Mainstream, da wird wie wild geforscht und entwickelt.

Ich persönlich würde mich ohne Not nicht nochmal von oben bis unten aufschlitzen lassen,mir ggf. irgend so einen multiresistenten Keim einzufangen halte ich für ein größeres Risiko als mir das Strebenzeugs aus dem Körper rausnehmen zu lassen.

Hängt aber immer daran wie Du da innerlich aufgestellt bist.

So wie ich das sehe ist aber bei Dir doch erstmal der Kontakt zu Deinem Kind von absoluter Priorität, dann mach doch jetzt primär Sport (mäßig aber mit Nachdruck) damit Du heben,knuddeln,spielen,einfangen...be(normal)muttern kannst.

Das wär doch Ziel Nr.1 und auch eine Wiederherstellung von hochwertiger Lebensqualität für Euch beide.

Schieb deshalb die Gedanken über das was schiefgehen könnte erstmal in die Warteschleife.

Kommt Zeit kommt Rat,

Viele Grüße, Matthias
Dies ist eine "Lo-Fi"-Version unseres Inhalts. Zur kompletten Version mit mehr Informationen, Formatierungen und Bildern bitte hier klicken .
Invision Power Board © 2001-2025 Invision Power Services, Inc.
Angepasst von Shaun Harrison
Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter