Hallo Allf
Leider lassen sich deine Fragen nicht pauschal beantworten. Auf jeden Fall ist es eine sehr große und anspruchsvolle OP.
Es gibt unterschiedliche OP-Verfahren um eine Versteifung in der LWS herbeizuführen und dementsprechend auch unterschiedliche Zeiten die die OP in Anspruch nimmt.
Die OP kann über den Rücken, der Seite oder Bauch und Rücken erfolgen.
Je nach Verfahren sind manchmal auch 2 OP’s notwendig.
Heutzutage wird körpereignes Knochenmaterial verwendet, das entweder direkt von den Dornfortsätzen des WBK gewonnen wird oder aus dem Beckenkamm entnommen wird.
Bei der OP werden die Bandscheiben komplett entfernt und durch Titancages ersetzt.
Zusätzlich werden die Cages mit körpereignem Knochenmaterial aufgefüllt, denn langfristig soll alles miteinander verwachsen und zu einem Wirbel werden.
Um das ganze miteinander dauerhaft und sicher zu fixieren werden für jeden WBK zwei Schrauben gesetzt und mit je einem Fixateur auf jeder Seite verbunden. Dabei wird alles so miteinander verbunden und fixiert das sich jederzeit ein ausreichender Spielraum für die Nerven der betroffenden Wirbelkörper ergibt. Dabei wird alles während der OP unter Bildwandlerkontrolle überwacht.
Alle Materialien sind nicht magnetisch. Meistens wird Titan verwendet. Für ein Segment z.B. L5/S1 ( 2 Wirbel und ein Bandscheibenfach) gibt es in der Summe 1 Titancage, 2 Fixateure und 4 Schrauben.
Die Verbindung der Schrauben untereinander ist sofort belastbar, dennoch ist es sehr wichtig das man sich erstmal schont, damit die Schrauben einwachsen können, sich in den Cages ein Knochengefüge entwickeln kann. Die betroffenen Nerven brauchen meist am längsten um zu sich zu erholen
Aber auch die reizfreie Wundheilung der Narbe ist sehr wichtig damit sich nicht zusätzlich noch mehr Narbengewebe bildet als nötig. Das kann zu neuen Problemen führen.
Bei der OP werden unterschiedliche Hautschichten durchtrennt und die Rückenmuskulatur wird von der WBS freigelegt
Also wenn man alles zusammen nimmt ist erst mal Ruhe und Geduld angesagt.
Nach der OP gibt es natürlich eine begleitende Betreuung durch Schmerztherapeuten aber irgendwie fühlt man sich doch erst mal wie ein Käfer auf dem Rücken, bis man das erste Mal aufgestanden ist. (1-2 Tage nach der OP)
Direkt nach der OP wird man an eine Schmerzpumpe angeschlossen und hat selbst die Möglichkeit den Bedarf an schmerzstillenden Medis zu steuern. Die Menge und die Zeitintervalle werden von den Schmerztherapeuten eingestellt. Eine Überdosierung ist daher nicht möglich.
Man wird alles machen damit es dir so angenehm wie möglich ist.
Je nach OP- Verfahren und Verlauf der OP beträgt der Aufenhalt in der Klinik 1-2 Wochen.
Der Genesungsverlauf dauert ein vielfaches länger. Es kann bis zu 2 Jahre dauern bist sich eine vollständige Verknöcherung entwickelt hat.
Es dauert ein ganze Weile bis man sich erholt hat. Die erste Zeit fühlt man steif wie ein Brett, das verändert sich aber mit der Zeit wenn alles gut verläuft.
Im Großen und Ganzen ist das erst Mal ein grober Überblick was dich erwartet.
Wenn du noch Fragen hast, solltest du diese präzise Stellen. Dann kann man auch detailliert darauf antworten.
Vielleicht gibst du mal Auskunft welcher Bereich versteift werden soll und noch wichtiger ist die Frage warum. Weißt du was bei dir genau geplant ist?
Man sollte sich wirklich immer gut überlegen bevor man einer solchen OP seine Zustimmung erteilt.
alles Gute
paul42