Hilfe - Suche - Mitglieder - Kalender
Komplette Version BSV L5/S1 mit Sequester

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
Seiten: 1, 2, 3
wusel99
Hallo an alle Leidensgenossen

Ich habe im April die Diagnose BSV L5 S1 mit Seuqesterbildung bekommen, nachdem ich Schmerzen im Bein hatte.

Die Schmerzen gingen schnell wieder weg, ich fuhr in den Urlaub und wurde "lahm". Mein Bein wollte nicht mehr so, wie ich. Da ich NICHT wusste, dass dies ein viel schlimmeres Alarmsignal als die Schmerzen war, blieb ich sehr entspannt.

Wieder zu Hause wurde die Lahmheit zum Glück besser. Nach zwei Wochen Job (sitzende Tätigkeit) konnte ich Montagmorgens nicht mehr sitzen. Wirklich gar nicht mehr. Es war, als wenn ich mich auf eine Tarantel setze, immer schnell wieder aufgesprungen.

Also ab zum Doc. Da ich panische Angst vor der PRT hatte (lach ich jetzt drüber), haben wir es erstmal mit Cortison muskulär probiert. Die Wirkung war nur kurz.

Eine Woche später, nach einem Horrorwochenende, hab ich den Doc angebettelt, ich will die PRT! Ich konnte nicht liegen und nicht sitzen. Nur laufen ging super, somit bin ich stundenlang draussen rumgelaufen, Aber wenn man dann nicht ruhen kann....

Die Wirkung der PRT kam schnell und ließ auch wieder nach. Es war ein auf und ab, der Doc sprach immer wieder von OP, aber ich wollte es so probieren.

Nach der dritten ging es schon recht gut, dann hatte ich eine Magenverstimmung mit Erbrechen, juchuh, ich dachte, ich sprenge mir den Rücken weg und wusste sofort, das war nicht gut. Es wurde auch sofort wieder deutlich schlechter, liegen ging sowieso nur auf dem Rücken, aber selbst das wurde wieder schlechter, sitzen ging kaum. Nur laufen war immer gut.

Nun ist die fünfte PRT zwei Wochen her und es wird endlich deutlich besser. Ich kann wieder auf der Seite schlafen, sitzen geht immer länger, nur im Auto ist es noch ziemlich schlecht.
Ich warte nun auf die Reha und hoffe, es geht dann noch mehr bergauf.

Hat jemand ein Tip für´s Autofahren? Gibt es bestimme Kissen oder Tricks, um die Haltung zu verbessern?

Ist noch jemandem aufgefallen, das die Haare nach den PRT Spritzen nicht mehr so schnell fettig werden? Stimmt echt, toller Nebeneffekt, darf bleiebn biggrin.gif

Ich habe anfangs in diesem Forum sehr vie gelesen und es hat mir immer wieder Mut gemacht, durchzuhalten und geduldig zu sein. Es ist gut, so viele Erfahrungsberichte lesen zu können.

Liebe Grüße
Wusel
Rike
Hallo wusel,

herzlich willkommen im Forum wink.gif

Es sieht ja so aus, als hättest Du das Schlimmste hinter Dir, super.
Bekommst Du Pysiotherapie? Da kann auch in der Akutphase viel gemacht werden zur Schmerzlinderung/Muskelentspannung, und dann natürlich der notwendige Muskelaufbau...

Aber Du hast nach Autofahren gefragt, meinst Du als Fahrer oder Beifahrer?
Also. mir geht es immer besser, wenn ich so sitze, dass mein Knie höher steht als die Hüfte, das entlastet die LWS.

In meinem (kleinen) Auto ist das sowieso der Fall, in der größeren Familienkutsche stelle ich eine Tasche in den Fußraum, auf der ich den Fuß abstellen kann, oder ich stelle den Fuß auf den Sitz.

Manchmal finde ich auch ein Lordosekissen im Rücken angenehm, aber das wechselt.
Bei längeren Fahren verändere ich auch häufig die Sitzposition, mal die Lehne sehr aufrecht (und dann auch "aktiv sitzen" mit angespannter Rumpfmuskulatur), dann wieder die Lehen weit nach hinten stellen.

Im Winter ist natürlich die Sitzheizung mein bester Freund, ist aber zur Zeit nicht notwendig. sonne.gif

Wahrscheinlich gibt es kein richtig oder falsch, sondern man muß ausprobieren, was der eigene Rücken dazu sagt.
Immer blöd sind Erschütterungen, also lieber Autobahn statt Schlaglochpiste biggrin.gif,

Grüße, winke.gif
Rike
wusel99
Huhu Rike,
danke für Deine Antwort.

Ja, ich hoffe auch, das ich das Schlimmste hinter mir habe, ich habe meine noch recht kurze Geschichte hier auch eher als Ansporn geschrieben, denn mir haben auch die "Durchhaltegeschchten" Kraft gegeben, mich gegen die OP zu wehren.

Das mit dem Sitzen im Auto ist bei mir eher andersrum. Ich kann nur gerade und hart sitzen. Das geht im Auto so gar nicht. Das ist es weich und abgeknickt smhair2.gif

Da ich immer Fahrer bin, sind die Positionen auch übersichtlich.

Na, ich hoffe, die Reha bringt mir in der Hinsicht noch was Gutes biggrin.gif


Hat vlle jemand Erfahrung mit Sequester, wie da die Rückfallquote ist?

LG
Wusel
paul42
Hallo Wusel

Was die Rückfallquote in der Reha betrifft. Die dürfte wenn es schlecht läuft bei ca. 100% liegen.

So lange der Sequester nicht vollständig durch den Stoffwechsel abgebaut ist besteht immer die Gefahr das der Sequester wandert und wieder zu neuen Beschwerden führt.

Bandscheibenerkrankungen werden durch den Dislokationgrad I-V beschrieben.Ein Sequester beschreibt den Grad V.
Das bedeutet, es ist BS-Material komplett abgerissen und befindet sich nun frei beweglich im Wirbelkanal.

Eigentlich wird sowas in der med. Fachliteratur als OP Indikation beschrieben. Rein theoretisch kann das Material abgebaut werden, aber es gibt darauf leider keine Garantie.

Eine Reha bringt dich da nicht weiter, achte lieber darauf das du dich in einem schmerzfreien Bereich bewegst.

So wie du schreibst halten sich deine Beschwerden momentan glücklichweise in Grenzen, versau dir das nicht, es gibt keine Übung die dir einen besseren Heilungsverlauf beschert.

" Schlafende Hunde sollte man nicht wecken "

gute Besserung
paul42







wusel99
Hallo Paul,
danke für Deine Antwort, auch wenn ich DAS nicht lesen wollte smhair2.gif

Dann meinst Du, ich freu mich zu früh? Und ich dachte, das Ding trocknet schon ein und macht deshalb nicht mehr soviel Ärger.

Nu bin ich wieder verunsichert, mache aber so weiter wie bisher, denn geschadet hat es ja nicht.

LG
Wusel
paul42
Hallo Wusel

Ich will dich nicht verunsichern.
Du kannst dich schon freuen, wenn es momentan keine neurologischen Beschwerden gibt, scheint das Material günstig zu liegen , so dass keine Nerven tangiert werden.

Du solltest es aber nicht übertreiben, es dauert eine ganze Weile bis das Material bestenfalls abgebaut wird.

Es gibt hier im Forum durchaus einige denen es gelungen ist die Sache konservativ in den Griff zu bekommen. Aber eine Garantie gibt es leider auch nicht.

Ich selber hatte auch einen Sequester und habe es ohne OP nicht geschafft, meine Baustelle war dafür zu groß und ich hatte Lähmungen in den Beinen.
Ich will dich auch nicht auf den OP-Tisch treiben.

Du scheinst davon bisher verschont zu sein, also versuch nicht übermässig dagegen anzugehen und behalte es im Hinterkopf.
Bei der nächsten falschen Bewegung kann es sich leider ganz schnell ändern. Daher dürfte im Moment auch keine Reha eher die bessere Wahl sein.

Du solltest genau beobachten ob sich austrahlende Beschwerden in den Beinen bemerkbar machen.

Was haben denn dir die Ärzte bisher konkret erklärt? Was steht genau in deinem MRT-Befund?

Wenn es bei dir nicht schlimmer wird kannst durchaus versuchen den bisherigen Weg weiter zu gehen. smilie_up.gif

gute Besserung
paul42
Schneckentante
Hallo Ihr Zusammen wink.gif

ich bin nur noch ganz selten hier, da mich mein Bandscheibenvorfall ziemlich in Ruhe lässt. klatsch.gif

2008/2009 ging es mir dermaßen schlecht, BSV mit Sequester, Nervenkontakt des Bandscheibenmaterials mit den Nerven und Schmerzen übelster Art.

Bei mir hat sich das ganze bis jetzt positiv entwickelt. Klar, schmerzfrei bin ich nicht, aber kein Vergleich zur akuten Phase. Ich will damit sagen, ich hatte keine OP, (habe mich damals dagegen entschieden) und der Sequester nervt nicht mehr. Ich habe kein neues MRT machen lassen, da es mir soweit gut geht und ein neues Bild würde mir da auch nicht weiterhelfen, da ich micht eh nicht zu einer OP entschließen würde.

Geholfen hat mir: Sport, Sport und Sport .

Da ich auch noch etliche andere Erkrankungen habe, habe ich meinen Job nach 25 Jahren an den Nagel gehängt. Mit diesen Ausstieg aus der Mühle hat sich das Schmerzbild tatsächlich stark verändert. Ich sage nur: psychomatisch. heul.gif

Dieses wort psychosomatisch wollte ich Jahre gar nicht hören... Bei mir ist es aber tatsächlich so, Psyche und Körper sind bei mir engmaschig verbunden und bei jeder Stresssituation flippt mein Rücken aus... kopfklatsch.gif

Nun habe ich meinen Job an den Nagel gehängt, Psychisch geht es damit bergauf und Rücken ist tatsächlich "im Griff"

Wenn ich auf meinen Rücken Rückicht nehme und Achtsam mit mir bin, dann kriege ich alles gut hin, auch mit den Schmerzen, die sind dann zwar da, aber nicht so, dass sie mein leben bestimmen.

Morgens krieche ich wie ne alte Frau aus dem Bett..., aber das ist nun so und auch damit kann ich leben.

Was ich Euch wünsche: Gute Besserung und einen Weg zu finden, bei den ihr Euch mit Euren leiden arrangiert und nicht mehr so dolle leidet.

Viele Grüße
Schneckentante

Viele Grüße und Euch allen alles Gute
Schneckentante
wusel99
Ein Hallo mal wieder nach langer Zeit,

ich brauche Euren Rat.

Ich habe nun doch die Reha gemacht, war auch alles ganz super, ich bin dann auch wieder angefangen zu arbeiten (Wiedereingliederung). Das musste ich allerdings nach zwei Wochen abbrechen, denn die Schmerzen kamen wieder.

Nun habe ich vor zwei Wochen wieder eine PRT bekommen, die schlagartig geholfen hat. Allerdings gehts jetzt wieder los.
Ich weiß, GEDULD heisst das Zauberwort. Aber ich hühner nun schon seit April damit rum und eine befreundete Neurochirurgin meinte, das nach einen halben Jahr das Schmerzgedächtnis der Nerven einsetzen kann und es dann chronisch wird.
Sie rät zur OP (sie ist sonst auf jeden Fall für alternative Therapie)

Whuaa, ich weiß nu gar nichts mehr. Ich kann ja auch nicht alle Wochen PRT bekommen. Aber ewig Schmerzmittel nehmen?

Ich weiß grad nicht weiter und habe eh totale Panik vor der OP nein.gif

@Pau42, vielleicht hattest Du recht, aber die Schmerzen kamen erst nach dem langen Sitzen wieder?! Ist immer alles schwer zu entscheiden

LG
paul42
Hallo wusel

Du solltest dir gut überlegen, wie es nun weitergeht.

Eine dauerhafte Behandlung mit PRT- Spritzen ist auch keine Lösung und auf Dauer wird das die KK auch nicht mitmachen.

Eine Chronifizierung der Schmerzen kann durchaus eintreten und dann bleibst du dauerhaft auf den Medis hängen mit all ihren Nebenwirkungen.

Irgendwann sollte man nach Ausschöpfung aller konservativen Wege auch über eine operative Entfernung des Sequesters nachdenken so wie es dir deine befreundete NC berets empfohlen hat.

Das du Panik vor einer OP hast ist verständlich, aber es könnte dir vielleicht besser und schneller helfen, als jede Pille.

Schlaf mal ne Nacht drüber.

alles Gute
paul42



Bresille
Hallo Wusel

Ich bin neu hier und habe bisher noch nicht kommentiert. Deine Geschichte erinnert mich aber so an meine Eigene, dass ich dachte, ich koennte dir vielleicht bei deiner Entscheidung weiterhelfen.

Bei mir wurde im Februar diesen Jahres ein Bandscheibenvorfall mit Sequester diagnostiziert. Ich hatte nie Laehmungen, aber starke, ausstrahlende Schmerzen. Es wurde 2x ein Sakralblock (Cortisonpraeparat) gespritzt, was mir jedes Mal fuer 3 Wochen Linderung geschaffen hat. Zur gleichen Zeit hatte ich Physiotherapie und habe jeden Tag die entsprechenden Uebungen auch zuhause durchgefuehrt.

Leider habe ich meine Wirbelsaeule im Juni beim Aufstehen unguenstig verdreht und musste in die Notaufnahme des Krankenhauses. Die MRT hat gezeigt, dass der Sequester groesser geworden ist. Es folgten 3 PRT Behandlungen und die Verabreichung von Opioiden. Nach dem Krankenhausaufenthalt habe ich weiter konservativ behandelt, viel gelegen, nur noch max. 50% gearbeitet und wirklich sehr auf mich geachtet.

Schmerzmaessig war es ein auf und ab. Ende August hatten die Schmerzen wieder zugenommen und waren so stark, dass ich mich 3 Tage nicht mehr bewegen konnte. Dann habe ich wieder den Notarzt gerufen. Ein Wirbelsaeulenspezialist hat mich noch am selben Tag untersucht und meinte, ich operiere Sie morgen. Ich wollte erst noch eine MRT machen lassen und habe dann 2 Tage spaeter zugestimmt.

Meine OP ist nun ueber 5 Wochen her und ich fuehle mich den Umstaenden entsprechend super! Ich habe kaum Schmerzen, nehme null Opioide, laufe schon wieder 3km und hoffe naechstes Jahr einen Halbmarathon zu rennen biggrin.gif .

Fuer mich war eine OP die richtige Entscheidung. Ich bin der Meinung, dass man auf jeden Fall den konservativen Weg versuchen muss und auch eine Weile versuchen sollte, aber irgendwann ist Schluss. Ich denke, wenn nach 6 Monaten keine Linderung eingetreten ist und sich die Symptome nur verschlimmern, sollte man eine OP in Erwaegung ziehen...

Ich wuensche dir Kraft bei deiner Entscheidung!

Lg
Seiten: 1, 2, 3
Dies ist eine "Lo-Fi"-Version unseres Inhalts. Zur kompletten Version mit mehr Informationen, Formatierungen und Bildern bitte hier klicken .
Invision Power Board © 2001-2025 Invision Power Services, Inc.
Angepasst von Shaun Harrison
Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter