Hilfe - Suche - Mitglieder - Kalender
Komplette Version Nach HWS-Fusions-OP MDK

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
Seiten: 1, 2
Christine
Hallo allerseits,

ich war hier lange nur Leserin und habe von vielen Erfahrungsberichten der Mitglieder hier profitiert :-)

Nun aber "juckt" es mir in den Fingern und ich würde mich freuen, wenn mir etwas Rat gegeben wird, bzw. gibt es eine Checkliste für einen Termin beim MDK?

Zu meiner Geschichte (hoffe, es wird nicht zu viel zum Lesen):
Im September 03 ging es mit schlimmen Nackenschmerzen und Verspannungen los, im Dezember 03 war dann der rechte Arm dran, Ende Januar 04 die Diagnose: HWS-Vorfall C5/C6. Leider hatten konservative Maßnahmen keinen Erfolg (Medikamente, Krankengymnastik, PRT's), so dass ich mich im Mai 04 operieren ließ, mit eigentlich mit gutem Erfolg: Die fürchterlichen Schmerzen im Arm sind weniger geworden, die Taubheit in den Fingern ist aber noch da.

Der Vorfall drückte auf die Nervenwurzel, die Knochensporne an den beiden Wirbeln waren bereits miteinander verknöchert. Es wurde an Stelle der Bandscheibe Knochenmaterial aus dem Beckenkamm eingesetzt, die Knochensporne abgefräst, dann das Ganze mit einer Platte und 4 Schrauben versteift. Dem Krankenhaus in Hannover kann ich nur Lob aussprechen. Abgesehen von den Beschwerden nach OP habe ich alles gut überstanden.

Nun sind sind ca. 3,5 Monate nach OP vergangen und ich habe nach wie vor Schmerzen in meiner rechten Schulter und es sind immer noch Schmerzen/ Verpannungen/Verhärtungen im Nacken da und ich leide nun - nach OP - an Gleichgewichtsstörungen (Schwindel, bzw. das Gefühl, dass der Boden unter den Füßen schief wäre). Trotz meiner Krankengymnastik (bisher 30x, werde jedes Mal vorher massiert, weil alles so verkrampft ist...) und meiner Übungen daheim bin ich momentan irgendwie an einem Stillstand angelangt. Die Kopfbeweglichkeit ist auch immer noch eingeschränkt.

Mein Hausarzt und mein Orthopäde stehen schon auf meiner Seite und nehmen mich ernst. Zurzeit nehme ich wieder Schmerzmittel und Muskelrelaxans ein, dazu Vertigoheel-Tropfen gegen den Schwindel.

Da ich zurzeit immer noch arbeitsunfähig geschrieben bin, steht nun seitens der Krankenkasse der Termin beim MDK an und ich träume schon des Nachts davon... Von dem Druck seitens meines Arbeitgebers mal ganz zu abgesehen.

In dem Link zu den "Richtlinien der Sozialmedizinischen Leistungsbeurteilung" bin ich auch schon fündig geworden. Was dort steht macht mir teilweise Angst, denn leider ist mein Arbeitsplatz wirklich nicht angenehm: GL-Sekretärin, 10 - 11 Stunden täglich am PC, mit Druck von allen Seiten und ätzendem Betriebsklima. Ich darf zur Pause den Arbeitsplatz nicht verlassen, z.B. MUSS das Telefon beantwortet werden, auch wenn ich gerade meine Mahlzeit einnehme, meine momentane Vertretung (Leihkraft) macht ihre Pause und darüber beklagt sich mein Chef bei mir am Telefon... (Ts, ts, ts).

Ich sehe mich aber momentan nicht in der Lage dieser Belastung stand zu halten, geschweige denn - mit dem Schwindel - die 45 km zur Arbeit zu fahren. Schaffe ja nicht mal meinen Haushalt und meine Autofahrten beschränken sich auf den kurzen Weg zur Krankengymnastik in unserer Kleinstadt.

So gesehen habe ich also schon Angst vor den Fragen nach dem Arbeitsplatz - und vor ehrlichen Antworten... - Ich suche schon nach anderer Arbeit (gern Teilzeit), aber ich brauche hier ja keinem erzählen, wie schwierig das ist.

Mit einigen Pausen (halte es am PC nicht lange aus) habe ich nun sicherlich viel zu viel geschrieben. Ich habe schon versucht, mich nur das Wesentliche zu beschränken, sorry.

Vielen Dank im Voraus für Eure Erfahrungen und Ratschläge :-)

Christine

Ralf
Hallo Christine,

herzlich Willkommen hier im Forum.

Nun, eine Checkliste gibt es nicht, aber es wurde schon oft über den MDK geschrieben. Klicke doch dazu oben rechts auf die Lupe und gib als Suchbegriff "MDK" ein. Achte darauf, daß Du nicht nur die letzten 30 Tage die Beiträge durchsuchen läßt, sondern alle.

Ich kann mir schon vorstellen, daß der MDK Dich gerne wieder arbeiten schicken möchte, denn bei normalem Verlauf wärst Du ja auch wieder gesund. Da Du aber immer noch Beschwerden hast, solltest Du den MDK mal fragen, was man aus seiner Sicht noch machen kann, damit Du wieder gesund wirst. So, wie Du es hier geschildert hast, kannst Du Dich auch dem MDK gegenüber äußern.

Ich wünsche Dir viel Erfolg bei dem Gespräch.

Liebe Grüße

Ralf winke.gif
Elke
Hallo Christine,

herzlich willkommen im Forum.
So wie Ralf es Dir geschrieben hat, schau mal unter dem Hinweis nach. Ansonsten solltest Du dem MDK es genauso schildern, also was Du nicht kannst. Selbst wenn es sich vielleicht blöd anhört, aber ansonsten wird es Dir negativ ausgelegt, also nach dem Motto, alles halb so schlimm, die kann arbeiten gehen und der rest ist Psychosomatisch, ein sehr gern benutzter Begriff seitens des MDK. Toll für Dich, dass Deine Docs hinter Dir stehen, hat man auch nicht immer.
Berichte wenn Du dort warst, wie es Dir ergangen ist. Sei auch sehr vorsichtig, wenn er Dir sehr "Vertrauensvoll und Entgegenkommend" herüber kommt, es ist meißtens eine Falle, also immer schön skeptisch bleiben.
Drücke Dir die smilie_up.gif das es positiv für Dich verläuft.

Tschau winke.gif Elke
Christine
Hallo Elke und Ralf,

vielen Dank für Eure netten Worte.

Ich habe mir inzwischen für den MDK-Termin einige Punkte notiert - Vergleich zwischen krank und gesund und wo ich Hilfe benötige (z.B. im Haushalt) - glücklicherweise hilft mein Mann mir wirklich :-) und ich habe hier Zuhause wenigstens ein ausgeglichenes Umfeld.

Mein Arbeitgeber ist auch einer von der Sorte: Entweder gesund oder krank und insgesamt hat sich meine Firma (ausser ein paar Anrufen vom Chef) in all den Monaten für mich kein Stück interessiert. Im Gegenteil, nach OP musste ich mich fragen lassen, wieso denn nicht gleich nach Feststellung der Diagnose operiert wurde und ich erst noch so lange zuhause war! - Wie bitte??? -

Ich habe mir die Entscheidung gewiß nicht leicht gemacht und hatte den Gedanken an die OP zunächst überhaupt nicht. Ich hatte nur einige Male Lähmungserscheinungen, ansonsten eben "NUR" Schmerzen...
Viele von Euch - so habe ich gelesen - haben sich nicht operieren lassen; ich wollte, als alles Konservative nichts half - endlich diese Schmerzen loswerden und es hat ja - zum Teil - auch geklappt.

Mein Chef hat "durch die Blume" auch schon signalisiert, dass der Ablauf an meinem Arbeitsplatz erheblich gestört sei (auch mit Leihkraft) und dass es, wenn ich wieder da wäre, dann richtig "in die Vollen" gehen müsse! Da sind wohl Sachen von einem halben Jahr liegen geblieben - also nicht nur 100% - sondern 150% Einsatz (Die geleisteten Überstunden sind aber alle für die Katz - es gibt keine Zeiterfassung, also keinen Freizeit- oder finanziellen Ausgleich). Das motiviert natürlich sehr, wieder ans Werk zu gehen...

Einerseits habe ich die Angst als Simulant "abgestempelt" zu werden, andererseits komme ich täglich an Grenzen, die ich früher nicht kannte. Auf der einen Seite die Ärzte, die sagen, man müsse Geduld haben, schließlich sei so eine OP keine Kleinigkeit - auf der anderen Seite KK und AG, vor denen man sich rechtfertigen muß.

Ich möchte so gern wieder leistungsfähig und schmerzfrei sein - wer will das nicht?!

Puh, nun habe ich mir nochmal den Frust von der Seele geschrieben - sorry, sorry - aber danke an alle, die "zuhören" bzw. lesen. Eigentlich will ich doch garnicht so viel jammern.

Einen schönen Tag an Alle
Christine






stb
Hallo Christine,

zunächst einmal: Kopf hoch! Wenn die OP tatsächlich erfolgreich war, hast Du auch eine gute Chance beschwerdefrei zu werden. Dabei sollten Dir Krankengymnastik, am besten verbunden mit Muskelaufbau (d.h. wenn möglich Trainingstherapie) helfen.

Was den Schwindel und das Gefühlt auf "unsicherem Boden zu laufen" angeht, gilt es eine Besonderheit der Halswirbelsäule zu berücksichtigen: Durch die Halswirbel verlaufen die beiden Vertebralaterien, die letztlich für die Durchblutung von Teilen des Gehirns zuständig sind. Diese Vertebralaterien werden durch die knöchernen Aufbauten (Osteophyten), die sich bei Bandscheibenschäden bilden, ebenfalls häufig komprimiert. Die Folge ist eine Minderdurchblutung der versorgten Hirnareale, was zu unterschiedlichen Symptomen führen kann. Sprich einmal mit Deinem Neurochirurg (oder auch einem anderen Neurochirurgen bzw. Fachmann) ob diese Gefäße bei Dir bedrängt waren oder sind, bzw. ob sie in der durchgeführten Operation auch sorgfältig freigelegt wurden.

Ich kenne den Schwindel und das Gefühl des unsicheren Ganges übrigens auch aus der Zeit vor meiner OP. Nach der OP (übrigens auch C5/6) waren diese Symptome bei mir ebenso schlagartig verschwunden wie die starken Schmerzen. Heute - 3 Monate nach der OP - bin ich übrigens beschwerdefrei.

Gruß und Gute Besserung

StB
hobbit
Hallo Christine,
herzlich Willkommen hier im Forum winke.gif
Nun erst mal zu deinem Arbeitgeber. Dazu meine Meinung: Der ist ein A..loch, countdown.gif Sorry wenn sich irgend jemand an dem Begriff hier stört. Ach ja, ein Ausbeuter ist er auch noch. 10-11 Stunden jeden Tag und das ohne Freizeitausgleich und Überstundenvergütung. Das ist wohl der Hammer! Zudem scheint der gute Mensch auch noch ein Feigling zu sein. Deine Vertretung macht ihre Pausen (steht ihr auf jeden Fall zu, darüber sollte keiner diskutieren) und ruft dann bei dir an, um sich darüber zu beschweren das sie keinen Telefondienst macht? Das scheint mir ja ein richtiger kleiner "Nero" zu sein, welcher die Firma (wahrscheinlich sein "Lebenswerk") nach Gutsherrenart zu leiten scheint.
Der denkt wohl, mit dir könnte er das machen. Ich hatte selber eine Kollegen im Sekretariat unserer Firma, der es genau wie dir ergangen ist. Einer unserer Chefs ist nämlich auch so ein Depp. Fachlich absolut eine Niete (nur den Titel hat er, aber wohl gekauft oder erschlichen) aber dieses Manko kompensiert er damit, das er jeden unerlässlich über völlig belanglose Dinge zuquasselt. Bei dieser Vorgehensweise gibt jeder irgendwann auf. Meine Kollegin kam zum Schluss jeden Morgen zur Arbeit und hatte schon Bauchschmerzen, wenn sie den Wagen des Chefs von Weitem sah. Die Beschwerden steigerten sich mit der Zeit (auch mit der BS), so das sie schließlich aufgab. Zum Glück hatte sie inzwischen eine andere Arbeit gefunden und das noch zu besseren Bedingungen. Drücke dir die Daumen, das das auch bei dir der Fall sein wird und du nicht wieder bei so einem "Gutsherren" landen wirst. Sicher, die Zeiten sind schwer, aber bei diesem Arbeitsklima ist es besser sich etwas anderes zu suchen.
Angesichts deines MDK Termines scheinst du dich ja schon informiert zu haben. Nimm auf jeden Fall die Krankenunterlagen, alle Röntgenaufnahmen und Medikamenten- Beipackzettel mit. Auch den berühmten Vergleich zwischen "krank und gesund" mit den aufgeführten Einschränkungen solltest du dabei haben. Habe ebenfalls vor einigen Wochen einen MDK Termin gehabt und dieses Schreiben wurde dort mit großem Interesse aufgenommen. Wenn du magst, schicke ich dir den Text als Mail. Du mußt ihn dann nur auf deine Bedürfnisse abändern. Gib mir nur kurz Bescheid.
Ach ja, die besonderen Fragen beim MDK. Vorsicht bei Fragen wie: Erledigen sie ihre Einkäufe und Haushaltsarbeiten noch allein? Tragen sie die schweren Einkäufe in die Wohnung? Sicher hast du bei deiner Suche hier einige Tipps dazu erhalten. Leider geht ohne gründliche Vorbereitung beim MDK gar nichts. Aber den Kopf abreissen können sie dir auch nicht. Vielleicht kann dich ja dein Mann oder eine andere Person zum Termin begleiten, dann ist es nicht ganz so schlimm. Apropo, mit deinen Beschwerden kannst du eh nicht sehr weit Auto fahren, dann wär eine Begleitperson auch besser. Dies würde ich dem Herrn Doktor aber auch beim Termin mitteilen, da dies nicht unerheblich ist. Auch solltest du das bei deinem Bericht "Gesund- Krank" mit hineinschreiben.

Wünsche dir eine gute Woche (und vergiss den Deppen vom Büro für eine Weile)

Hobbit cool.gif
Christine
Hallo stb,

vielen Dank für Deinen Erfahrungsbericht und die Beschreibung zu den Vertebralarterien. Das war mir noch nicht bekannt; mein Hausarzt beschrieb mir den Zusammenhang eher mit der Nähe zwischen HWS und Innenohr.

Mein Schwindel und die Gleichgewichtsstörungen traten erst NACH der OP auf und zwar mit wieder zunehmender Beweglichkeit des Kopfes. Zuhause geht es einigermaßen, da ist vertraute Umgebung und ich muß nicht so viel rundherum schauen, sobald ich aber außer Haus bin, „eiere“ ich nur so durch die Gegend. Wenn ich z.B. zum Einkaufen mitfahre, halte ich mich immer am Wagen fest. Nach meiner KG muß ich oft ein Weilchen im Wartezimmer sitzen bleiben, bis ich mich wieder ins Auto setzen kann (ist nur ca. 1,5 km ganz einfacher Weg nach Hause). Mehr fahre ich momentan auch nicht, bin sonst – als Gesunde – zur Arbeit täglich 90 km hin und zurück mit viel Autobahn unterwegs.

Hallo hobbit,

vielen Dank auch an Dich für Deine mitfühlenden Worte.
Leider erkennt man das Betriebsklima einer Firma in den Vorstellungsgesprächen meist nicht, so habe ich erst nach ein paar Tagen gemerkt, was dort für eine - leider schlimme - Firmenkultur herrscht. Bisher habe ich mir meine Stellen immer selbst gesucht und hatte das Glück – bis auf 4 Monate Arbeitslosigkeit (vor etwa 20 Jahren – oops, bin ja jetzt auch schon 40) immer Arbeit zu haben, zu der ich auch gern gegangen bin. Aber das jetzt - tja, hinterher ist man schlauer.
In den Monaten vor meinem "Totalausfall" wegen des Vorfalls hatte ich täglich Herzrythmusstörungen und war schon extrem verspannt und schmerzgeplagt (allerdings erst nur im Nacken, erst mit dem Ausfall des rechten Armes bin ich seinerzeit im Dezember 03 zum Arzt gegangen). Die Herzprobleme haben sich - trotz der Aufregung um den BSV und der OP - glücklicherweise während meiner AU gelegt.

Über Deinen Text für den MDK-Besuch würde ich mich sehr freuen, ich könnte es gut mit meinen Notizen vergleichen. - Es sind unter anderem schon solche Dinge wie „Einkäufe erledigen“ dabei (s. oben) und im Haushalt kann ich längst noch nicht alles. Auch am PC ist es schwierig: Was ich jetzt niederschreibe, geht nur mit Pausen und Lockerungen zwischendurch, worauf aber später auf der Arbeit keine Rücksicht mehr genommen werden kann.
Die Fahrt zum MDK (sind ca. 30 km) ist auch schon geklärt: Mein Mann nimmt sich Urlaub, ich würde diese Strecke keinesfalls fahren. Der Termin ist übrigens am kommenden Freitag, den 13. - grusel -

Also, ich freue mich auf Deine Mail.

Vielen Dank und viele Grüße
Christine
Heidi
Hallo Christine,

auch von mir noch ein herzliches Willkommen im Bandscheiben-Forum.

Zum MDK wurde Dir ja schon einiges geschrieben und die Suchmaschine hast
Du ja auch schon bedient.

Zu Deinen Schwindelatacken würde ich mal den HNO aufsuchen und dort
überprüfen lassen, ob Dein Gleichgewichtssinn noch ok ist, ansonsten finde ich es
schon sonderbar, dass diese Erscheinungen nach der OP erst aufgetreten sind, falls
mit dem Gleichgewichtssinn alles ok ist, würde ich doch noch einmal die HWS
untersuchen lassen, da diese Symptome auch von der HWS kommen können.
Vielleicht ist ja bei der OP etwas Bandscheibenmaterial nachgerutsch.

Herzlich Willkommen

Heidi winke.gif
Christine
Hallo Allerseits,

nun möchte ich – wie versprochen – den Bericht von meinem gestrigen MDK-Termin abgeben:

Am Mittwoch hatte ich noch das Vorgespräch mit meinem Hausarzt, um den recht kurz gehaltenen Fragebogen für den MDK auszufüllen. Er gab mir sämtliche ihm vorliegenden Berichte mit (so dass ich auch noch an zwei Berichte gelangte, die mir noch gar nicht vorlagen). Außerdem schlug er vor, dass ich doch zu einer Reha gehen solle und nannte nun das Kind beim Namen:

Postlaminektomiesyndrom C5/C6 (= Postdisketktomiesyndrom).

Ich habe meinem Hausarzt auch die Notizen vorgelegt mit meinen derzeitigen Beschwerden und gesundheitlich bedingten Beeinträchtigungen sowie den Dingen/Arbeiten, die ich nicht oder nur eingeschränkt machen kann. Er gab mir den Rat abzuwarten, wie das Gespräch verläuft und dann die Notizen vorzulegen oder auch nicht (man kennt sich hier in der Gegend und da auf meinem Schreiben von der Krankenkasse kein Name eines Arztes sondern nur der MDK Niedersachsen genannt war, sollte ich es vom Gesprächsverlauf abhängig machen).

Freitag nun also der Termin beim MDK in Braunschweig. Mein Mann hat mich hingefahren und saß mit mir im Wartebereich. Wenig später wurde ich von einer Ärztin in Empfang genommen. Ich ging allein zu der Untersuchung und wir mussten erstmal eine Treppe hoch in das Untersuchungszimmer. Es war ersichtlich, dass sie mich schon zu diesem Zeitpunkt in Augenschein genommen hat.

Eingangs hat sie einige Fragen zu meinem Arbeitsumfeld und meinem Privatleben gestellt, dann zu meinem Krankheitsverlauf und eine Bestandsaufnahme meiner jetztigen Beschwerden, dann zu den oben genannten Dingen wie: Was machen Sie selbst, wo benötigen sie Hilfe, was fällt Ihnen leicht / schwer usw. Ich fand das Gespräch normal, weder besonders bohrend noch sehr entgegenkommend und habe versucht, ebenso neutral und objektiv zu bleiben wie sie (Meine Notizen habe ich nicht abgegeben, aber die Antworten, die ich gab, waren die, die ich mir schon aufgeschrieben hatte). - Dann wurde ich untersucht, abgetastet und vermessen (HWS-Beweglichkeit, Reflexe, Auf-und-Ab-Gehen).

Aufgrund des bevorstehenden Termins und der – ja, ich muss wirklich sagen – Furcht davor, dass sie mich womöglich „gesund“ bzw. arbeitsfähig findet, war ich über die letzten Tage hinweg noch verspannter (Ja, ja, nach fast einem Jahr Schmerzen ist die Psyche eben doch nicht zu unterschätzen... - meine Krankengymnastin hatte mich gestern Nachmittag dann auch alle Hände voll zu tun).

Die vorgeschlagene Reha wurde von der Ärztin voll befürwortet und sie führte aus, dass es gut sei, dort meine Schmerzsituation insgesamt aufzunehmen, um sie intensiv und umfassend zu behandeln. Es sei auch o.k. jetzt erst nach 3 Monaten nach OP zur Reha zu gehen, da das versteifte HWS-Segment auch erstmal heilen müsse. Sie fing sogar an, meine spätere Leistungsfähigkeit (10 – 11 Std. Arbeitstag) in Frage zu stellen, da insbesondere die Haltung am PC nicht gerade gut für mich sei. Der Bericht der Reha-Ärzte könne dann auch als eine Art Gutachten über meine weitere Leistungsfähigkeit dienen (Hm, ist das jetzt gut oder schlecht?).

Dann sprach sie noch von einer späteren Wiedereingliederung, also stundenweise wieder anzufangen - aber im Hinblick auf meine langen Arbeitstage stellte sie meine Leistungsfähigkeit andererseits in Frage. Wie das dann gehen soll, weiß ich jetzt auch nicht... Sie regte an darüber nachzudenken, ob ich nicht ähnliche Arbeit mit geringerer Belastung verrichten könne (Gern, die muss ich nur erstmal finden).

Letztlich erwähnte sie noch die Möglichkeit (später) einen Schmerztherapeuten aufzusuchen. Zu meiner Frage nach ihren Erfahrungen bzw. Empfehlungen bezüglich des Schwindels meinte sie, es könne am Gleichgewichtssinn oder an mangelnder Hirndurchblutung (Vertebralarterien) liegen, schließlich laufen in der Enge des Halsbereiches so viele wesentliche Funktionen zusammen. Auch hier verwies sie zunächst auf die Behandlung in der Reha-Klinik.

Sie fügte auch an, dass es immer mal einige HWS-operierte Patienten gäbe, bei denen die OP leider nicht immer den gewünschten Erfolg brächte. Im Hinblick auf meine Ärzte und deren Berichte meinte sie, ich wäre aber immer in guten Händen gewesen, sie hätte schon ganz andere Fälle erlebt. (Ist das nun wieder gut oder schlecht?)

Es ist ja nicht so, dass ich meine OP als totalen Misserfolg bezeichne – der gaaaanz schlimme Schmerz im Arm ist ja weniger geworden (ich kann beispielsweise meine Mahlzeit wieder in aufrechter Sitzhaltung einnehmen, konnte ja zeitweise nicht mal mehr ein Brötchen aufschneiden und habe zum Essen fast auf dem Tisch gelegen...), aber leider ist ein Teil der vorher vorhandenen Schmerzen (in Schulter, Oberarm und Nacken) in immer noch da, dazu eben der besagte Schwindel NACH OP.

Am kommenden Dienstag habe ich wieder Termin bei meinem Hausarzt und die Ärztin des MDK wollte evtl. noch gestern den Bericht schreiben lassen, damit mein Reha-Antrag nun auch ganz schnell seinen Gang nimmt. Ich weiß nicht, ob ich es richtig verstanden habe, dass mein Hausarzt den Bericht vom MDK bekommt? - Hätte schon gern in Erfahrung gebracht, was da nun drin steht! Schau'n wir mal.

Ich habe im Forum einen Link zu der Reha-Klinik Damp (von Dr. Thomas Wessinghage) entdeckt. Hat dort schon jemand Erfahrungen gemacht?

So, nun ist es (leider) ein halber Roman geworden (ich schreibe seit gestern Abend daran...). Ich wünsche allen, die es bis zum Ende meines Berichtes geschafft haben und allen anderen natürlich auch, ein schönes und schmerzfreies Wochenende.

Liebe Grüße
Christine
Christine
Noch ein kleiner Nachtrag:

Die Untersuchung dauerte ca. 45 Minuten.
Seiten: 1, 2
Dies ist eine "Lo-Fi"-Version unseres Inhalts. Zur kompletten Version mit mehr Informationen, Formatierungen und Bildern bitte hier klicken .
Invision Power Board © 2001-2025 Invision Power Services, Inc.
Angepasst von Shaun Harrison
Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter