Hi Leute,
allen denen eine Versteifungs-OP vor sich haben, möchte ich Mut machen und von meiner Versteifung im April 2013 berichten:
Vorgeschichte:
leichte oder akzeptable Rückenschmerzen seit der Jugend. Mit ca. 23 / 24 Jahren zunehmende Probleme, immer wieder sehr starke Hexenschüsse, chronische Schmerzen. Habe in den letzten Jahren konservativ/ minimalinvasiv nichts unversucht gelassen, alles erfolglos. Zuletzt mit 29 Jahren waren die Schmerzen schon sehr stark, einschränkend und haben mich schlicht weg fertig gemacht. Jeder Gang durch den Supermarkt der Horror, weil ich nicht lang genug stehen und gehen konnte um wenigstens durch das Geschäft zu rasen und dann 5 min an der Kasse zu stehen. Mein Leben bestand vorwiegend darin mich durch den (Arbeits-) Alltag zu quälen meist übermüdet, da ich auch sehr schlecht schlafen konnte - in der Freizeit und am Wochenende bin ich nur noch erschöpft und geplagt im Bett gelegen.
Schlimm war, dass kein Arzt eigentlich wusste, was ich hatte bzw. ein Bandscheibenproblem sogar für ausgeschlossen hielten - und ich war bei vielen Ärzten! Eigentlich hatte ich mit den Ärzten schon abgeschlossen, bis ich glücklicherweise doch noch an einen kompetenten NC geraten bin. Diagnose Black Disk/ Degenerative Disk Desease und wahrscheinlich Instabilität.
Habe mich daraufhin viel informiert und dann eine Versteifungs-OP in Erwägung gezogen. Habe mir drei Arztmeinungen diesbezüglich eingeholt, wobei die Quintessenz war, dass man eine Versteifung versuchen könne (alles andere hat ja nicht geholfen), aber ob das was nützt - keine Ahnung - möglich, aber ungewiss.
Nachdem es mir schlecht genug ging, hab ich mich zu der Versteifung mit ungewisser Prognose entschieden.
Post OP:
Spondy L5/S1 per ALIF mit Stand alone Cage (die Stand alone - Cages waren vor einigen Jahren noch recht in Verruf, aber die jetzigen enthalten Schrauben, die vom Cage aus schräg im Wirbel verankert sind, somit bessere Stabilität und weitere Stäbe waren nicht notwendig). Verhältnismäßig wenig Operationsschmerzen. Hatte mit stärkeren Schmerzen gerechnet, weil es ja doch keine kleine OP ist. Hab aber so viel Schmerzmittel bekommen, wie ich wollte - das war super und hat mir die ersten Tage sehr erleichtert.
Es war wirklich total gut auszuhalten - zum Vergleich: nach einer ebenfalls komplikationslosen Kreuzband-OP hatte ich sehr viel stärkere Schmerzen.
Am 3. Tag durfte ich schon auf dem Gang auf und ab gehen und zum essen sitzen. Nach 8 Tagen Entlassung.
Zuhause bin ich gut zu recht gekommen. Brauchte auch keine Hilfsmittel. Angenehm fand ich mein erhöhtes Bett und den langen Schuhlöffel, aber auch ohne wäre es gegangen - denke ich.
Nach 2 Wochen bin ich schon bis zu 1,5 Stunden spazieren gegangen.
Und jetzt kommt der Hit - jetzt 3 Monate nach der OP habe ich bereits ganztägige (bis zu 6 stündige) Wanderungen gemacht! Und das, wo ich vor der OP lang überlegt hab, ob ich mir den Supermarkteinkauf wirklich antun soll!
Vom Schmerzlevel bin ich zwar nicht schmerzfrei, aber es geht mir viel viel besser - kein Vergleich zu vorher! Und jetzt sind es ja erst 3 Monate. Meine Muskulatur, Kondition und Gesamtzustand ist ja noch komplett schwach, weil ich vorher so wenig machen konnte. Das muss ja alles erst wieder aufgebaut werden. Kann also gut sein, dass es noch besser wird!
Bin gerade extrem happy! Also an alle, die es noch vor sich haben - es kann auch gut oder gar sehr gut funktionieren!
Drückt mir die Daumen, dass mit der Knocheneinheilung alles gut geht und es weiter so läuft.
Alles Liebe
Lissi